Wieviel Kapazität entnehmt ihr euren Akkus ?

mhuck

User
Hallo,

ich habe jetzt endlich meine ersten drei Flüge mit dem Viperjet gemacht und taste mich nun an die maximale Flugzeit heran. Bisher habe ich nur Erfahrung mit Flugantrieben geringer Belastung, die Viper ist mein erster Impellerjet und zieht (im Stand) nun ca. 110A, 10s, 4000mAh SLS Magnum...
Beim dritten Flug habe ich ca. 5 Minuten geschafft, dabei meist den Gashebel im mittleren Bereich, nur kurzzeitig mal Vollgas (ausser beim Start). Nach ca. 2000mAh entnommener Kapazität kommt bei Vollgas bereits die Warnung der Enzelzellenüberwachung (heißt <3.6V). Am Ende des Fluges habe ich dann zu Hause 2750mAh nachgeladen.

Meine Frage: Wie leer macht ihr im Schnitt eure Lipos bei solchen "Hochstromanwendungen" im Impellerjet ?

Grüße, Matthias
 
Hallo Matthias.

Lese dir mal den LiPo-Leitfaden durch, da werden alle deine Fragen beantwortet ;) : http://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html

Das Gröbste vorweg:
Spannung unter Last nicht weniger als 3,3V pro Zelle
Leerlaufspannung nicht weniger als 3,6V pro Zelle
Entnommene Kapazität nicht mehr als 80%
Maximale Temperatur des LiPo-Akkus nicht mehr als 60°C

Gruß Andreas
 

mhuck

User
Hallo Andreas,

den Leitfaden kenne ich sehr gut; an anderer Stelle heißt es aber auch, daß schon <3.6V/Zelle unter Last eigentlich nicht unterschritten werden sollten. Wenn ich das berücksichtige, muß ich eigentlich schon nach etwas über 50% entnommener Kapazität langsam ans Landen denken, weil mir dann beim evt. Duchstarten die Spannung schon so weit einbricht, daß ich mir um den Akku Sorgen mache....

Deswegen wollte ich einfach mal nach der gängigen Praxis bei den alten Hasen der Impellerfliegerei fragen; 80%-Entladung wäre ja sehr gut, aber nutzt ihr diese 80% im allgemeinen aus, oder bleibt ihr auch noch deutlich darunter ?

Mit ist klar, daß eine sehr schonende Akkubehandlung und das Fliegen mit bis zu über 100A Stromentnahme sich sowieso nicht wirklich vereinbaren lassen, aber ich will halt meinen neuen teuren Akku auch nicht gleich schon innerhalb der ersten 10 Flüge zerstören, außerdem auch nicht gleich bei der ersten nicht ganz passenden Landung und Duchstartversuch festellen müssen, daß der Akku die nötige Leistung schon nach 50% Ladungsentnahme nicht mehr bringen kann...

Matthias
 
Ich fliege in meinem Jet (Freewing BAE Hawk) mit Warnung bei entweder 70 % entnommener Kapazität oder 3,7 V pro Zelle.
Bis vor kurzem kam immer zu erst die Kapazitätswarnung, seit dem die Außentemperaturen gesunken sind, schlägt zuerst der
Spannungsalarm an... Bei einem Akkupack schon ganz kurz nach dem Start, bei dem anderen erst kurz vor der Kapazitätswarnung.
Ich werde die Akkus jetzt vorheizen, mal sehen, was das bringt...
 

justme

User
Ich achte ausschließlich auf die Spannung. Wenn die Telemtrie 3,4V signalisiert, dann geht's auf jeden Fall runter vom Gas. Je nach Modell drehe ich dann nochmal eine Runde mit Kuschelgas bevor ich lande. Die Kapazität ist mir meist egal, da sie sowieso von Akku zu Akku stark schwankt - spätestens wenn die Dinger eine Weile in Betrieb waren.
 
Wenn du nie unter 3.6v pro Zelle willst könnten manch Modelle gar nicht erst starten. :D

Richtig.

Bei 3,6V unter Last brauchst du noch keine kalten Füße kriegen, unter 3,3V solltest du aber nicht kommen.
Wie Mühlix es schon erwähnt hat, wahrscheinlich sind die Akkus zu kalt für solche Last, da würde ich es erst einmal auch mit vorheizen probieren.
Denn eigentlich sollten 4000er SLS Magnum 45C Dauer abkönnen, wären 180A.

Gruß Andreas
 

mhuck

User
Hi,

vorgeheizt waren meine Akkus schon (ca. 38°C für 1h)....
Allerdings möchte ich nicht ausschließen, daß die Messung der Zellenspannung nicht ganz präzise ist. Ich verwende einen Lipo-Checker von SLS für 10s (fest im Modell verbaut, mit Speicher und Alarmausgang auf Telemetrie); dabei habe ich 2x5S verbaut, und die Messung unter Last könnte etwas unter dem Spannungsabfall an der Kabelverbindung zwischen den beiden Akkupacks leiden (weiß nicht, wie das Gerät genau aufgebaut ist).

Auf jeden Fall hilft mir das schon weiter: ich werde die Alarmschwelle guten Gewissens etwas absenken und davon ausgehen, daß ich bei meinen 4000er Akkus auf jeden Fall ca. 3000mAh verbraten kann.

Danke,
Matthias
 
HALLO
sowie ich es rausgelesen habe hast du Telemetrie.
Hab bei mir pro Zelle 3,35 V angegeben bei der mich der Sender warnnt.
Bei einem Akku hab ich wenn der nicht vorgewärmt ist ab 3/4 Gas Spannungs Alarm ,wenn vorgewärmt kann ich vollgas fliegen.
Entladen tue ich 70 -75 %
 

Scrad

User
Wie oben schon geschrieben liegt ein guter Wert für die "Abschaltung" unter recht hoher Last zwischen 3,3 und 3,4 Volt um die Flugzeit bzw. Zellenkapazität voll auszunutzen.

Vorausgesetzt Du verwendest hochwertige , tadellose und vorgewärmte Zellen !

Sofern meine erste Zelle diesen Punkt erreicht wird sofort gelandet , wenn möglich ohne noch großartig mit dem Antrieb zu spielen.
Im Ruhezustand liegen die Zellen bei mir danach irgendwo um 3,65 Volt , und so bleiben sie auch liegen bis zum nächsten Aufladen sofern da nicht viel Zeit zwischen verstreicht.

Die 3,3-3,4 Volt dann aber wirklich nur bei hoher Last wie z.B. Deine veranschlagten ca. 100 A bei den 4000er SLS , also bei Vollgas in Deinem Fall.

Wenn Du anfängst Halbgas zu fliegen und die Dinger somit langsam bis auf 3,3 leersaugst , dann ist das schon wieder zu knapp. Dann lieber auf 3,5 V gehen.

Allerdingens landest Du bei obiger Vorgehensweise , so ist es zumindest bei mir , dann eigentlich nie innerhalb der 20% Regel , was mich auch nicht weiter stört.Da kommen gern mal 7-10% raus sofern man den Lipocheckern überhaupt trauen darf.

So mache ich es schon seit Jahren und erziele eigentlich recht hohe Lebenserwartungen bei den Zellen trotz sehr hoher Belastungen.


Bei absoluten top Lipos und Vorwärmung auf 40 Grad wirds aber mit den 3,3 Volt unter Last manchmal auch schon recht eng , da sie die Spannung sehr lange hoch halten.Wenn dann die 3,3 Volt Schwelle endlich kommt steht auf dem Lipochecker gerne mal 2-4% und der Drift fängt an...

Da geh ich lieber auf 3,4 oder 3,45 V hoch.








Gruß Jörg
 

mhuck

User
Danke, die Tipps sind sehr hilfreich.
Ich weiß nicht, woher ich letztlich die Empfehlung "nicht <3.6V" unter Last hatte; bin mir sicher, das irgendwo in einem auch glaubwürdigen Beitrag gelesen zu haben, aber es scheint nicht sehr realistisch zu sein.
Werde es jetzt erstmal mit 3.5V bis 3.45V (unter Hochlast) bei vorgewärmten Akkus versuchen.

Matthias
 
Ich richte mich eigentlich nach der Telemetrie und der entnommenen Kapazität. Aus einem 5000'er 6S ziehe ich zwischen 4000 und 4200 mAh raus. Dann liegt er danach ohne Belastung bei ca. 3,5V / Zelle.
Den kleinen 2200'ern mute ich gelegentlich auch mal etwas mehr zu - ca. 1800 - 2000 mAh.

Die SLS Akkus machen das nun schon anderthalb Jahre völlig problemlos mit und sind auch nach inzwischen ca. 50-60 Ladezyklen fest wie am ersten Tag. Die Wellpower V2 vertragen diese Behandlung auch gut und die habe ich seit fast drei Jehren im Einsatz.
 

mhuck

User
Hallo Michael,

hmmm, wenn du aus den 5000ern "nur" 4000mAh rausziehst und hinterher ohne Last 3.5V pro Zelle mißt, dann würde ich (nach dem, was ich jetzt gelernt habe), sagen: der Akku müsste kaputt sein ??!!

Matthias
 

BZFrank

User
...ein Akku aus dem man dauerhaft immer mehr als 80% rauszieht ist dafür eher "fertig". ;)

Je niedriger man die Entladungstiefe hält, umso länger lebt der Akku.
 

Relaxr

User
Ich lege meine Motortimer immer so aus, dass ich mit ca. 3,7-3,8 V Zelle lande. Ausserdem soll die Dauerlastrate (C) der Lipos möglichst 1,5-2 x der max. Stromaufnahme entsprechen. Wenn ich dann mit weniger als 3,7V / Zelle lande, werden halt mal 15 sek Flugzeit weggenommen. Offenbar ist mein Flugstil mit den Modellen relativ konstant. Wenn das Ganze eingepegelt ist, komme ich reproduzierbar mit 3,7-3,8V / Zelle runter. Damit gehen die Lipos zu hause direkt in den Storage Stahlkoffer. Voll nachgeladen werden dann meist nur ca. 60-70% Kapazität zum nächsten Flug reingeschafft. Mehr "Tanz" mache ich da nicht. Meine Lipos halten damit gefühlt ewig. Ich mustere zur Zeit meine ältesten RockAmp Lipos aus, die tw. schon 8 Jahre auf Anode/Kathode haben :D
Und klar - ein Lipo sollte nach der Nutzung allerhöchstens handwarm werden, nie heiss oder gar weich, bzw. gebläht. Wenn zu warm, werden die "Heizphasen" verkürzt.
 
Sorry - Tippfehler in meinem ersten Posting. Spannung ohne Last ist nicht 3,5 V sondern 3,7- 3,8 V (also Nennspannung). Damit lagere ich die Akkus dann auch.

Die Akkus sind also nicht "am Ende", sondern erfreuen sich bester Gesundheit.:)
Bei meinen größeren (=teureren) Akkus checke ich im Winter noch ein oder zweimal die Spannung der Einzelzellen. Bisher habe ich dabei noch nie Auffälligkeiten gefunden.
 

Relaxr

User
Interessant wäre auch mal zB in nem EDF Jet oder Hotliner (hohe Stromentnahme) ein log mit Strom und Spannung zu sehen. Würde mich mal interessieren, wie weit die Spannung/Zelle bei Vollast einknickt, zu Beginn und zu Ende des Fluges. Ich kauf ganz gerne hochwertige Lipos, die dann auch zig Jahre halten, ohne Aufblähen etc. Mit schönen Modellen sieht auch Cruisen gut aus :D Heizereien immer wohldosiert :)
 
Interessant wäre auch mal zB in nem EDF Jet oder Hotliner (hohe Stromentnahme) ein log mit Strom und Spannung zu sehen. Würde mich mal interessieren, wie weit die Spannung/Zelle bei Vollast einknickt, zu Beginn und zu Ende des Fluges. Ich kauf ganz gerne hochwertige Lipos, die dann auch zig Jahre halten, ohne Aufblähen etc. Mit schönen Modellen sieht auch Cruisen gut aus :D Heizereien immer wohldosiert :)

Logs gibts doch hier einige. Mann muss nur etwas suchen: Kuckst du

http://www.rc-network.de/forum/show...B50-7L-an-6S?p=1338523&viewfull=1#post1338523
 
Ich gehe nach der Kapazität und habe einen Alarm bei 80% programmiert. Dann lande ich unverzüglich und die Akkus haben nach dem Flug meine bevorzugte Lagerspannung von 3,70V-3,75V. Wenn nicht, bringe ich sie noch am Platz in diesen Bereich. Um eine Lagerung voller Akkus zu vermeiden, lade ich nur direkt vor dem Flug am Modellflugplatz, allerdings mit 3c. Da das laden weniger als 20 min dauert, kommt man so mit 2 Akkus pro Modell gut hin. Das halte ich für die bessere Taktik als zuhause laden mit 1c aber dann die Akkus stunden- oder tagelang voll rumliegen zu haben. Bei mir halten die Akkus so 3-5 Jahre und ich habe eigentlich lauter stromhungrige Modelle. Also nicht tief entladen, nicht geladen lagern und lieber weniger Akkus haben und intensiv nutzen als viele Akkus die man weniger nutzt, denn altern tun sie auch bei schonendster Behandlung von ganz alleine.
 
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