Das Bunte Huhn - nach einem Plan von Klaus Jakob

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Aber - man kann nie genug praktische Tipps haben.
Also, immer her damit.

Da die Musterrippen hier aus sehr dickem Sperrholz hergestellt wurden und die beiden Ausschnitte für Holm- und Hilfsgurt wegen der starken Zuspitzung der Tragfläche eine starke Pfeilung/Diagonale im Block bilden, werden die entstandenen Nutbreiten aller Rippen zu klein für die vorgesehenen Gurte sein, außer die Ausschnitte in den Musterrippen werden wg. der Diagonalen entsprechend breiter als der endgültige Gurt gewählt.
Jeder, der bei so einem Block die Gurte zum Testen während dem Blockschleifen mal reingedrückt hat, ist glücklich, das vor dem Entstapeln zu merken. :rolleyes:

Gemeinheit 1: Es ist nicht unerheblich, in welche Richtung (Nasenleiste/Endleiste) man die Ausschnitte der Musterrippe erweitert, eigentlich ist ja nur die "Innenfläche" der Musterrippe das echte Muster, die restliche Materialstärke hingegen "nur" mechanische Stütze. ;)

Gemeinheit 2 und Rolle rückwärts:
Passt man bei dem oben gesagten nicht auf, sind zum Schluss alle Gurtausschnitte zu breit!
Da die starke Pfeilung der Gurtausschnitte hier nur im stark zugespitzten Block, aber nicht später in der Tragfläche auftritt (ist ja kein stark gepfeilter Aasgeier, sondern ein "brettiges" Buntes Huhn ;)), sind alle schrägen Gurtausschnitte später unnütz schräg bzw. führen zu Kanten- statt den gewünschten Flächenberührungen zwischen Gurt-Seitenwangen und Rippenausschnitt.
Ich nutze daher gern sehr dünne Musterrippen und lasse die Ausschnitte für Gurte erst kleiner, um sie zuletzt durch Lösen des Blocks und Schrägverschieben des Stapels (Rechteck -> Parallelogramm) für jeden Gurtausschnitt separat in seiner individuellen, später realen Pfeilung zu "schlichten/kalibrieren".

Ist allerdings wie gesagt ein spezifisches Problem stark zugespitzter Tragflächen mit geringer Rippenanzahl und andererseits hoher Pfeilungen... bei einem Rechteckflächen-Rippenblock ist das ziemlich egal. :)

cu2all
Herbert

ps: Hier noch ein Detail aus #17 zur Veranschaulichung markiert:
Unbenannt.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

knzin

User
Rippenblock

Rippenblock

Hallo Herbert.

Du hast das Problem sehr gut analysiert und beschrieben. Ich schätze mal, du hast das auf meiner Homepage gelesen, wo ich den Bau etwas ausführlicher beschreibe und das Problem beschrieben habe.
Ich habe am Schluß die Musterrippen abgemacht und die Ausschnitte auf das passende Maß aufgefeilt.

Ich hätte vielleicht die Musterrippen aus 1mm Alublech o. ä. machen sollen. Aber das ist mir zu spät eingefallen und wäre mir zu viel Aufwand gewesen.

Ich sehe schon, hier denken Einige mit, sehr gut!

Knut
 

knzin

User
Ist doch klar!

Ist doch klar!

Herbert, es war ja auch überhaupt nicht negativ gemeint von mir.
Ich hatte nur gedacht, daß du bei mir schon gelesen hattest, daß ich das Problem auch erkannt habe.

Und jetzt noch ganz allgemein:
Inzwischen muß man ja jedes Wort auf die Goldwaage legen, bevor man es schreibt.
Es ist schon komisch in diesen Zeiten. Die Einen hauen einen Mist nach dem anderen raus und die Anderen sind ganz korrekt. So eine lockere Mitte gibt es fast schon nicht mehr.
Deutsch eben.

Also, locker bleiben.
Und weitere Tipps und Anregungen schreiben.

Bis dahin.
Knut
 
Hey Knut,

ich verfolge eher still deine Berichte hier und denke, du weißt schon ganz gut mit Holz umzugehen. Wenn ich das mal so sagen darf...
Ich finde deine Holzbuden stets sehr gelungen.

Gruß Mirko
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
...
Und jetzt noch ganz allgemein:
Inzwischen muß man ja jedes Wort auf die Goldwaage legen, bevor man es schreibt.
Es ist schon komisch in diesen Zeiten. Die Einen hauen einen Mist nach dem anderen raus und die Anderen sind ganz korrekt. So eine lockere Mitte gibt es fast schon nicht mehr.
...

Gemach, gemach, Knut. Die lockere Mitte trifft man halt nur ganz selten, und a bisserl Schlangenlinien tun ja nicht weh.
Für größere Abweichungen wäre das Modi-Auge zuständig und sensibilisiert. Und das sieht bisher mit großem Wohlgefallen, was hier für sachliche Beiträge kommen und welch freundlicher Umgang hier gepflegt wird. Ich bin zwar nicht vom (Nurflügler-)Fach, lese aber sehr gerne hier mit. Bitte weiter so (das gilt für alle User hier)!

Servus
Hans
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Herbert, es war ja auch überhaupt nicht negativ gemeint von mir.
Ich hatte nur gedacht, daß du bei mir schon gelesen hattest, daß ich das Problem auch erkannt habe.
Ist schon ok, ich habe nochmal den Thread gegengelesen und habe noch ein paar Deutungen, warum ich das nicht auf Anhieb "nett" verstanden habe:
Ich oute mich einfach mal, dass ich a) nicht absolut regelmäßig hier mitlese, b) nicht immer jeden Regelmäßig-Schreiber sofort erkenne, c) aus Zeitgründen nicht jedem Homepage-Link zum Screening des Schreibenden folge, d) ich Abschreiben und Blindes Kopieren absolut nicht mag und b) bei Winken mit dem Zaunpfahl aus früherer Zeit wohl einen Smiley oder zumindest etwas mehr Ironie erwarte... :D

Zurück zu uns: Im gesamten Thread hast Du sachlich knapp und ohne einen einzigen Smiley gepostet... so habe ich dann bewusst und vielleicht unbewusst noch strikter in der Echokammer auch geantwortet. :(

Also: Mehr Smileys! :D:rolleyes:;):p


Und jetzt noch ganz allgemein:
Inzwischen muß man ja jedes Wort auf die Goldwaage legen, bevor man es schreibt .(...)
Das alte, große Problem jeder Onlinekommunikation:
Weder kann man bei einem geschriebenen Spruch zwinkern, noch mit einer frisch geöffneten Flasche kühlen Getränks zuprosten, noch einfach mal zulächeln. Und dann auch noch das Wissen, dass das für immer und alle Ewigkeit öffentlich mit Namen hier stehenbleiben wird. Das war, ist und wird leider immer eine Herausforderung sein, ich bin aber die letzte Zeit wieder öfter und lieber hier unterwegs und versuche den Spagat. Dann kommt halt auch mal ein knapper, sehr sachlicher Post raus, weil: ohne Ironie, Gram und Seitenhiebe konnte ich halt in dem Moment nicht mehr sachlich dazu sagen...
Was ich leider nicht konnte: Es unkommentiert stehen lassen. Weil, ganz sachlich ohne Vorwurf an Dich: Ich kopiere nicht ohne Quellangabe/Genehmigung.

Ich würde nochmal sagen: Mehr Smileys! :)



Aber - man kann nie genug praktische Tipps haben.
Also, immer her damit.

Ehrlich gesagt: Ich hab mich auf Deiner Homepage eben nicht zurechtgefunden. Vielleicht hast Du das auch schon geschrieben, aber es ist keine böse Absicht wenn ich hier mit was Bekanntem weitermache: ;)

Man sollte Balsa-Rippenstreifen für Rippenblöcke nicht absolut rechtwinklig aus den Brettern bzw. zu der Maserung schneiden, sondern so, dass im Bereich der später meist spitzen Endleiste eine vollständige Faser von der Rippenmitte bis in die Spitze verlaufen kann. Vor allem bei stark gewölbten Thermikprofilen mit hohlen Unterseiten fallen/brechen einem sonst regelmäßig bei der Bearbeitung des Blocks die kurzen Streifen von Endleiste bis zur konvexen Unterseite einfach mal entlang der Maserung ab. (Das passiert vor allem Leichtbauern, die mit ausgesucht dünnem, leichten Holz agieren).


cu2all
Herbert
 

knzin

User
Flügel

Flügel

"Zurück zur Sacharbeit" - wie unsere Politiker über alle Parteien hinweg seit einem Dreivierteljahr behaupten.

Ich mache das aber wirklich.

Nachdem ich die Musterrippen vom Block entfernt habe, habe ich die Einschnitte für die Holme auf die richtige Breite gefeilt.

b12.jpg

Die Huapt- und Hilfsholme habe ich gewässert und derweil über Nacht auf die Flügelhelling gelegt.

b13.jpg
 
Holmgurte in 2 Schichten laminieren

Holmgurte in 2 Schichten laminieren

Hallo Knut,

ich hoffe, Du machst es wie in meinem Bauplan beschrieben: die beiden Holmgurte jeweils aus 2 Lagen zusammenleimen. Ausdünnen wie im Plan angegeben.
Da ich nur 4 Gurte sehe, weiß ich nun nicht genau, ob Du obigen Tipp einhalten wirst.

Auch der Hilfsholm muss geschlitzt werden, in dem Bereich, in dem er gebogen ist.

Alles andere führt zu Verspannungen im fertigen Holm und später zu Flügelverzügen.

Viel Spaß auch weiterhin, ich habe diesen jedenfalls!

Servus.
Klaus.
 

knzin

User
Holmgurte

Holmgurte

Na klar Klaus. Ich halte mich an den Plan.
Das sind die Gurte für die Oberseite: 2 übereinander und dann dünner schleifen und 1 Hilfsgurt. OK, der 2. Hilfsgurt gehört dann unten rein. Die beiden unteren Hauptgurte sind da noch nicht dabei.

Ich hätte jetzt die beiden Hauptgurte einzeln nacheinander in die Rippenausschnitte geklebt. Oder soll ich die vorher auf der Helling zusammenkleben? Wenn dann die Krümmung nicht stimmt, gibt es Probleme, denke ich.

Mal 'ne Frage: Wie und wann hast du denn die beiden unteren Hauptholm eingebaut? An der Stelle sind die Rippen ja vom Baubrett weg, weil das Profil hohl ist. Also kann man die Holmleisten nicht auf das Baubrett legen.

Fragen über Fragen.

Bis dann.
Knut
 
Halo Knut,

ich würde die Hauptgurte vor dem Verkleben ausdünnen. Dann wässern und trocknen, so wie Du das gemacht hast. Dann die beiden Teile des Obergurtes verkleben mit Weißleim, (Gegenseite anfeuchten) und auf der Helling fixieren. Ich hatte meine beiden Schichten mit dünnem Gummifaden zusammengehalten, dadurch werden die beiden Streifen zuverlässig aneinander gepresst, und Luft kommt dran zum Trocknen.

Anschließend nochmals die Dicke prüfen, kurz die Flanken schön rechtwinklig verputzen und Kleberreste entfernen (sparsamer Materialabtrag, wir wollen den Holm nicht schwächen).

Unteren Holm genau so aufbauen.

Hilfsholm, hinter dem Hauptholm: da gibt es nur einen auf der Oberseite. Ich weiß nun nicht genau, was Du meinst mit: "OK, der 2. Hilfsgurt gehört dann unten rein".

Beim Hilfsholm machen wir es uns einfacher: mit einer Laubsäge quer durchtrennen im Bereich der Biegung, dann können die beiden Schichten aufeinander gleiten. Holm wässern, Weißleim in den Spalt, umwickeln, und auf der Helling zum Trocknen fixieren.

Der untere fertig vorbereitete Holm wird unterlegt (Klötzchen), wenn die Rippen darüber gestellt werden. Die Höhe der Klötzchen an der jeweiligen Rippe abmessen (=hohlen Bereich ausmessen). Frischhaltefolie z.B. hilft gegen das Verkleben der Klötzchen mit dem Holm. Ein Schwämmchen zwischen die Rippen gelegt bringt einen sanften Druck nach oben. (Druck nicht übertreiben).

Dass der Krümmingsradius theoretisch nicht ganz genau ist: ja, das stimmt, stört aber wenig. Beim Verkleben gibt alles soweit nach, und die sorgfältig aufgeklebten Stege stabilisieren alles spannungsfrei. Stege erst aufkleben, wenn die Verklebung von Holm und Rippen fest geworden ist, sonst hast Du zu viele Baustellen auf einmal.

Grüße von
Klaus.
 

knzin

User
Danke!

Danke!

Puh, das muß ich mir erst mehrmals durchlesen und genau nachvollziehen.
Ich hatte mir da eine ähnliche Vorgehensweise zurechtgelegt.

Zitat: "Ich weiß nun nicht genau, was Du meinst mit: "OK, der 2. Hilfsgurt gehört dann unten rein."". Na ja, oben läuft ein Hilfsholm 4x4mm und, etwas versetzt, läuft doch unten ein 3x3mm-Hilfsholm.

Was ich nicht ganz verstehe, ist das "mit einer Laubsäge quer durchtrennen im Bereich der Biegung" bei den Hilfsholmen. Lt. Plan sollen die Leisten quer geschlitzt werden. Das meinst du sicher, oder?
Aber die Biegung beginnt doch erst bei Rippe 5 oder 6. Wie hast du denn da eine 3x3mm- (oder 4x4mm-)Leiste längs geschlitzt? Von vorne bis zur Biegung?

Na mal sehen. Da fällt mir sicher auch was ein.

Bis dann.
K.
 
Hi Knut,

uups, klar, da ist ja noch der zweite Hilfsholm unten, den hatte ich vergessen.

Ja, beide Hilfsholme von der Wurzel beginnend quer schlitzen, bis in den geraden Bereich.
(Die Biegung beginnt -allerdings erst sanft- bereits bei der Wurzel).

Gutes Gelingen!
Klaus.
 

knzin

User
Flügelbau

Flügelbau

Ich habe erstmal alle Rippen mit Stecknadeln auf die Helling gestellt und eine obere Holmleiste lose aufgelegt.
Die Rippe 1 fehlt noch. Da muß ich erst den Schlitz für den Flächenstahl reinmachen und danach auch in R. 2 und 3.

b14.jpg

Die Rippe 27 (vorletzte) steht schon schräg, die Rippe 28 (letzte) muß ich erst noch anfertigen. Da sie sehr schräg steht, ist sie etwas länger als die R. 27 und die Einschnitte sind auch an anderen Stellen.

b15.jpg
 

knzin

User
Nasenleiste

Nasenleiste

Die Nasenleiste wird aus 4-5 Streifen 1,5mm Balsa hergestellt.
Ich mache zunächst eine Hilfsnasenleiste dran. Danach werde ich die obere Beplankung aufbringen und zum Schluß die endgültige Nasenlseiste.

Im hinteren, fast geraden Bereich:

b18.jpg

Im vorderen, stark gebogenen Bereich:

b19.jpg
 

knzin

User
Weiter mit Flügelbau

Weiter mit Flügelbau

Da sich das Gerüst immer noch etwas anhebt, wenn man die Gewichte wegnimmt, habe ich die 1. der beiden unteren Holmleisten (vorgebogen) eingefädelt und angeklebt.
Damit die Leiste auch gut in den Ausschnitten liegt, habe ich sie mit Kabelbindern an die oberen Holmleisten herangezogen.
Jetzt müßte das Rippengerüst die Form halten. Außerdem werde ich noch die Endleiste und einen Teil der Nasenbeplankung aufbringen.

b21.jpg
 
Hallo Knut,

weil Du den unteren Holmgurt erst einschichtig einziehst, würde ich mir keine Sorgen machen wegen dem Hochschnappen. Die zweite Lage -also der "untere Untergurt" wird alles fixieren.
Dieser untere Untergurt wird durch den Weißleim auf der richtigen Seite naß und biegt sich im richtigen Sinne vor.

Du kannst auf den oberen Untergurt (also jenen, den Du hochgebunden hast) etwas Wasser träufeln, dann biegt er sich ebenfalls in die gewollte Richtung vor.

Gruß
Klaus.
 
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