Ein Quantensprung bei der Flugleistung

Gast_74695

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Wann legst Du endlich einmal Fakten auf den Tisch.

Ich habe hier sehr schmerzhaft lernen müssen, dass der Schwerpunkt (fast) keinen Einfluss auf die Leistung hat. Der Schwerpunkt darf nur nicht zu weit hinten liegen, sonst wird die Längsachse extrem empfindlich und schon Trimmänderungen können im Hochauftriebsbereich/Langsamflug zum Abriß führen. Die Höchstleistung des Seglers kann man so überhaupt nicht ausfliegen.

Guck dir mal die Leistungszahlen an, die in den beiden Kästen stehen (bei identischem Schwerpunkt!), dann stell diir vor, dein Segler klinkt in 100m Höhe aus, die Luft ist "tot". Wie lange fliegst er im Fall1 und wie lange im Fall2?
 

UweH

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Guck dir mal die Leistungszahlen an, die in den beiden Kästen stehen (bei identischem Schwerpunkt!), dann stell diir vor, dein Segler klinkt in 100m Höhe aus, die Luft ist "tot". Wie lange fliegst er im Fall1 und wie lange im Fall2?

Das Modell ist zunächst relativ flott geflogen, dann ist es langsamer geflogen und hatte dabei eine bessere Sinkleistung.
Das ist nach allem was hier geschrieben wurde natürlich eine gewaltige Überraschung :eek::D
Wenn das selbe Modell mit dem selben Schwerpunkt langsamer geflogen wurde könnte das daran liegen dass es über die Höhenrudereinstellung auf ein höheres CA getrimmt wurde, auch das ist natürlich eine kolossale Überraschung :rolleyes:

Schön regelmäßige ~ 4 Sekunden-Phygoide im zweiten Flug übrigens, im ersten Flug ist das nicht so regelmäßig zu sehen, da scheint etwas unruhige Luft oder eine andere Längsstabilität des Seglers geherrscht zu haben ;)
 

Gast_74695

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Ich hab' eben mal mit dem Bussard meines Vertrauens gesprochen. Die Bussarde haben ähnliche Probleme. Wenn es Einer überhaupt nicht auf die Reihe kriegt, dann schicken sie den Kollegen an den Hang. Dort geht es fast immer. Zur Strafe müssen sie dann aber dauernd von links nach rechts und wieder zurück fliegen. Jährlich wird dann der aktuelle Leistungsstand überprüft und mache schaffen dann tatsächlich noch die Ebenenzulassung.
 

UweH

User
Ich hab' eben mal mit dem Bussard meines Vertrauens gesprochen

Dir würde ich als Bussard nicht vertrauen, da wär mir die Gefahr dass ich irgendwann mit einem Drucksensor im Hintern und einem Staurohr im Schnabel aufwache viel zu groß :eek::D
 
Hallo Allerhopp!

Zitat Allerhopp:
Guck dir mal die Leistungszahlen an, die in den beiden Kästen stehen (bei identischem Schwerpunkt!)
Beim Betrachten der beiden Grafiken aus # 410, um die es hier geht, war für mich naheliegend, dass hier nur zwei unterschiedliche Trimmwerte gemessen wurden.

Verwirrend ist dann für mich allerdings, ebenfalls aus #410:
Zitat Allerhopp: hier eine Auswertung meines Stratos F3B, wie ich ihn lange und unzufrieden geflogen bin. Keine Chance, bei schwacher Thermik mit den Bussarden mitzuhalten, keine Chance, relativ bodennahe, enge Thermik mitzukurbeln:

Ich nehme jetzt einmal an, Du wolltest nur größenordnungsmäßig eine Aussage treffen, was passiert wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt.
Die Kurvenverläufe in der oberen Grafik, legen jedenfalls keine indifferente oder kritische Einstellung, aus der man auf einen weit hinten liegenden Schwerpunkt schließen könnte, nahe (Dämpfung vorhanden).

LG

Franz
 
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Gast_74695

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Ich nehme jetzt einmal an, Du wolltest nur größenordnungsmäßig eine Aussage treffen, was passiert wenn der Schwerpunkt zu weit hinten liegt.
Die Kurvenverläufe in der oberen Grafik, legen jedenfalls keine indifferente oder kritische Einstellung, aus der man auf einen weit hinten liegenden Schwerpunkt schließen könnte, nahe (Dämpfung vorhanden).

Ich musste lernen, wie wichtig es ist, den "sweet spot" eines Seglers zu treffen. Der Log zeigt, wie die Leistung in den Keller geht, wenn man ein bisschen zu schnell fliegt. Entweder weil man so doof ist, zu denken, schneller ist immer besser. Oder weil man, wie ich, so doof ist, zu denken, Schwerpunkt nach hinten bringt Leistung und der ambitionierte Sportpilot fliegt selbstverständlich mit zurückliegendem Schwerpunkt (umgangssprachlich: er hat einen @rsch in der Hose).

Beim letzten Punkt hätte ich aber schon früher misstrauisch werden müssen. Wenn man sich die ambitionierten Sportpiloten genau anschaut, sieht man regelmäßig einen Schmerbauch und eine gewaltige Pultfernsteuerung noch davor. Da kann von rückwärtiger Schwerpunktlage niemals die Rede sein ;)
 

Max2

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H.Prof.Quabeck:EWD und Schwerpunkt sind für die Flugleistung eines Segelflugmodells..

H.Prof.Quabeck:EWD und Schwerpunkt sind für die Flugleistung eines Segelflugmodells..

Ich hatte mal das Glück,am Hang vor langen Jahren gemeinsam mit Herrn Professor Quabeck zu fliegen.
Es ging nicht gut und H.Quabeck flog und flog mit einem eher unscheinbaren 2,5m Modell als Einziger.Warum auch immer,wir staunten.
H.Professor Quabeck:
EWD und Schwerpunkt optimal zu ermitteln:das benötigt viele Flüge und Veränderung beider Parameter,wieder viele Flüge.. und ist für die Flugleistung eines Modells ausschlaggebend.
 

Steffen

User
H.Professor Quabeck:
EWD und Schwerpunkt optimal zu ermitteln:das benötigt viele Flüge und Veränderung beider Parameter,wieder viele Flüge.. und ist für die Flugleistung eines Modells ausschlaggebend.
Das ist völlig korrekt, wenn man das Gesamtpaket Flugzeug und Pilot optimieren will, denn man kann nur den gewünschten, leistungsoptimalen Betriebspunkt treffen, wenn das ganze gut fliegt.

Die Flugleistungsunterschiede des Flugzeuges selbst selbst sind aber bei den im Modellflug geflogenen Schwerpunktvariationen unmeßbar.

Man optimiert mit der Schwerpunktlage und von mir aus der EWD die Leistung des Piloten, nicht des Flugzeugs.
 
...Beim letzten Punkt hätte ich aber schon früher misstrauisch werden müssen. Wenn man sich die ambitionierten Sportpiloten genau anschaut, sieht man regelmäßig einen Schmerbauch und eine gewaltige Pultfernsteuerung noch davor. Da kann von rückwärtiger Schwerpunktlage niemals die Rede sein

Hahaaaa.... Allerhopp, der war gut:D
 

Gast_74695

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Ich hatte mal das Glück,am Hang vor langen Jahren gemeinsam mit Herrn Professor Quabeck zu fliegen.
Es ging nicht gut und H.Quabeck flog und flog mit einem eher unscheinbaren 2,5m Modell als Einziger.Warum auch immer,wir staunten.
H.Professor Quabeck:
EWD und Schwerpunkt optimal zu ermitteln:das benötigt viele Flüge und Veränderung beider Parameter,wieder viele Flüge.. und ist für die Flugleistung eines Modells ausschlaggebend.

Was hätte Prof. Quadbeck vermutlich gemacht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, die Flugleistung zu messen?

Oder anders ausgedrückt, er ist als Einziger im "sweet spot" geflogen .... Dämmert's langsam? ;)
 

Milan

User
Was hätte Prof. Quadbeck vermutlich gemacht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, die Flugleistung zu messen?

;)

Hmm, dazu hätte er ohnehin mit dem Quad den Hang verlassen und frühmorgens in der Ebene fliegen müssen.

Da ist der Hang schon komfortabel. Solange die Windgeschwindigkeit passt fliegt dynamisch eh alles, ich denke da spielt das geringste Sinken eine untergeordnete Rolle.

Ich kann mir vorstellen das den Thermik-Kollegen, die nur oder überwiegend in der Ebene fliegen, ein leistungsoptimiertes Geringsinken bestimmt wichtiger ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwerpunktlage

Schwerpunktlage

Schwerpunktlage.jpg

Quelle:https://www.how2soar.de/index.php/z...d-sollfahrttheorie/die-geschwindigkeitspolare

Lesenswert, sehr zu empfehlen.:D

Gruß
Micha
 

Gast_74695

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Lesenswert, sehr zu empfehlen.:D

Moin,

ich finde dass die Diskussion schon etwas über den verlinkten Wissensstand hinausgekommen ist. Den aktuellen Stand würde ich so definieren: Der Schwerpunkt ist in gewissen Grenzen ohne Nachteil für die Leistung änderbar.

Aber wir sollten mal über Segelflug an sich nachdenken: Meiner Definition nach ist Segelflug ein Fliegen ohne konstante Energiezufuhr. Thermik als Energiezufuhr ist nie konstant und das Finden und Nutzen stellt eine besondere Herausforderung im Segelflug dar. Hangflug dagegen nicht, weil jeder weiß, wo und wann und wieviel Energie zur Verfügung stehen wird.

Konsequenterweise müsste es für Hangflug sogar eine eigene Kategorie in RCN geben, genau wie für Motorflug - ach, ich sehe gerade, die gibt es tatsächlich ;)

Daher rühren wohl auch die Verständnisprobleme bei einigen Kollegen, sie sind aus Versehen im falschen Unterforum gelandet :)
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Bei dieser Größe ist das Gewicht was hinten rein kommt ungefähr das 3fache Gewicht was vorne Weck müsste. Bitte nur ein Anhaltspunkt. Wären vorne ca. 75g oder 7dag und das ist schon bissl was.

1. Hängt der Faktor nicht von der Größe ab , sondern von den Hebelverhältnissen .
2. Nach der ASW 27 Zeichnung von Schleicher ( https://www.alexander-schleicher.de/flugzeuge/asw-27-asw-27-b/ ) kann man wunderbar am Bildschirm messen daß das Hebelverhältnis Rumpfspitze-Schwerpunkt-Rumpfende bei 1:2 liegt und nicht bei 1:3 , d.h. die von dir angebrachten 25 g im Heck wären durch 50 g und nicht durch 75 g zu kompensieren .....
 

UweH

User
Aber wir sollten mal über Segelflug an sich nachdenken: Meiner Definition nach ist Segelflug ein Fliegen ohne konstante Energiezufuhr. Thermik als Energiezufuhr ist nie konstant und das Finden und Nutzen stellt eine besondere Herausforderung im Segelflug dar. Hangflug dagegen nicht, weil jeder weiß, wo und wann und wieviel Energie zur Verfügung stehen wird.

Level Deines praktischen Flug-Know-Hows ist weiterhin: Bullshit-Mountain :eek:
Der Hangflug hat viele Facetten und es gibt viele verschiedene Hänge.

Konstante Bedingungen sind insgesamt eher selten, es sei denn man geht nur bei solchen Bedingungen fliegen = Schönwetterflieger.
Bei schwachen Bedingungen und / oder an flachen Hängen muss ein Vielflieger ebenso Aufwindgebiete suchen und Abwindgebiete vermeiden wie in der Ebene, nur dass man durch die Hangneigung mehr Luft unter den Flügeln hat um sich zugunsten des Handstarts E-Antrieb oder Hochstart sparen zu können.

Im Unterschied zur Ebene sollte man allerdings sowohl sehr schwache Bedingungen als auch konstantes starkes Tragen mit dem selben Modell fliegen können, möglichst ohne Änderung des Schwerpunkts und der Grundprogrammierung aus maximal 3-4 Flugphasen für die passenden Wölbklappenstellungen der Flugaufgaben. Die Bedingungen ändern sich regelmäßig und schnell im selben Flug, da bleibt keine Zeit zum Landen und Schwerpunkt ändern und wenn man es kann genügt auch 1 Flugphase plus einem stufenlosen Schieber für die Wölbklappenverstellung.

Hier in diesem Video sieht man wie der Hangaufwind nach dem Start zunächst auch für das sehr leichte Modell gerade so ausreicht um nicht abzusaufen, wie es dann auf dem Weg zu einer vom Bussard markierten Thermikblase massiv säuft und wie man auch in der Thermikblase etwas schneller als im geringsten Sinken fliegt um nicht durch eine Turbulenz unter die Mindestfahrt zu geraten und dabei einen großen Teil der erkämpften Höhe wieder zu verlieren: https://vimeo.com/220380475

Gruß,

Uwe.
 
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