Ein Quantensprung bei der Flugleistung

Quäntchensprünge

Quäntchensprünge

Zitat Allerhopp: Ich wehre mich ausdrücklich gegen die Unterstellung eines hohen Messaufwandes zum Finden des geringsten Sinkens. Ein einmaliges frühes Aufstehen und eine leistungsfähige Telemetrie reichen vollkommen aus.

Zwei meiner Nurflügel als Beispiel:

-Temperatur 5 °C: R-D-1 weniger Sinken als R-D-2018

-Temperatur 20 °C: Vorteile R-D-2018

Zusätzlich verschiebt sich das geringste Sinken auch noch mit der Flughöhe. Der R-D-1 ist, relativ gesehen, in Bodennähe besser, der R-D-2018 in grösseren Höhen (unterschiedliche Dämpfung).
Die gemessenen Unterschiede bewegen sich, bei vergleichbaren Verhältnissen, im einstelligem Prozentbereich und können aber nur schwer quantifiziert werden, da sie eben, unter anderem, von Temperatur, Höhe, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit abhängig sind.

Will man grobe Anhaltspunkte, ist das oben Geschriebene ok, unter aussagekräftigen Messungen verstehe ich allerdings etwas anders.

Grobe Anhaltspunkte ließen sich auch in der pretelemetrischen Zeit schnell finden, genauere Aussagen mit mehr Aufwand (ups - Parallele) auch.

Franz
 

Gast_74695

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Und auf was trimmst Du dann ein? Den Sinkwert vor der Wende oder den vor der Wende geflogenen CA-Wert oder was?

Der Ablauf ist:

- Trimmen auf eine bestimmte Fluggeschwindigkeit
- Phygoide beruhigen/unbeschleunigten Flug herstellen (durch Höhenruderimpulse)
- Messen
- Wenden
- Phygoide beruhigen/unbeschleunigten Flug herstellen (durch Höhenruderimpulse)
- Messen
- Wenn genug Daten für diese Fluggeschwindigkeit vorhanden sind, beginnt der nächste Zyklus

In dem einen veröffentlichten Beispiel habe ich versucht, die "abfangbogenoptimierten" und die sinkleistungsoptimierten Flugleistungen gegenüberzustellen. Bei der Wende wurde umgetrimmt. Das ist etwas verwirrend, das sehe ich ein.
 

UweH

User
In dem einen veröffentlichten Beispiel habe ich versucht, die "abfangbogenoptimierten" und die sinkleistungsoptimierten Flugleistungen gegenüberzustellen. Bei der Wende wurde umgetrimmt. Das ist etwas verwirrend, das sehe ich ein.

Das ist nicht verwirrend, sondern schlichtweg falsch.
Der Abfangbogen wird über den Schwerpunkt mit dem Wertepaar Schwerpunkt = Stabilitätsmaß <-> EWD = Höhenrudertrimm eingestellt.
Um das zu tun muss man immer beide Werte verändern um die gewünschte Trimmgeschwindigkeit einzustellen, die bei jeder Kombination der beiden Werte die selbe sein soll.
Die gleiche Fluggeschwindigkeit des selben Flugzeugs entspricht bei gleichem Fluggewicht dem gleichen geflogenen Auftriebsbeiwert CA.
Wenn man den Schwerpunkt so legt dass der Segler beim Abfangtest nach dem los lassen des Höhenruders neutral weiter stürzt ohne abzufangen, dann gehört dazu für den Normalflug genau eine bestimmte Höhenleitwerkseinstellung = EWD für die "normale Rumfliegegeschwindigeit" (Trimm-CA). Verkleinert man die EWD, dann muss der Schwerpunkt weiter zurück um die gleiche "Rumgefliegegeschwindigkeit" = Trimm-CA einzustellen.
Ohne den Schwerpunkt zu verändern, Dein Zitat "Bei der Wende wurde umgetrimmt", kann man nur den geflogenen CA über die Trimmung verändern, nicht aber den Abfangbogen verändern.
Man kann keine zwei Flugzustände im selben Flug miteinander vergleichen wenn einer davon von der Schwerpunktlage abhängig ist, die dabei aber nicht verändert wird.
 
Zeitrechnung

Zeitrechnung

Zitat Allerhopp: Berufsbedingt habe ich es oft mit Psychoakustik zu tun, deswegen nenne ich diese Vorgehensweise Psychoavionik

Gut dann nennen wir alles vor 2000 die Psychoavionische-Modellflugzeit und alles danach die Telemetrische-Modellflugzeit.
Oder gibt es tatsächlich noch welche, die nicht verstanden haben, dass nur mit Telemetrie Spaß am Modellflug möglich ist und weiter hauptsächlich psychoavionisch unterwegs sind.:rolleyes:

LG

Franz
 

Gast_74695

User gesperrt
Man kann keine zwei Flugzustände im selben Flug miteinander vergleichen wenn einer davon von der Schwerpunktlage abhängig ist, die dabei aber nicht verändert wird.

Korrekt, man kann aber die Auswirkung von zwei verschiedenen Geschwindigkeiten auf die Flugleistung vergleichen.

Also nochmal von vorne. Ich hatte versucht, den Stratos nach der Abfangbogenmethode zu optimieren. Mit der Flugleistung war ich unzufrieden. Dann habe ich beschlossen zu messen. Dabei fand ich heraus, dass die Flugleistungen deutlich besser werden, wenn ich langsamer fliege. Das funktionierte aber nur, wenn ich den Schwerpunkt nach vorne nahm (und logischerweise die EWD entsprechend anpasste/trimmte).

Bei dem hier diskutierten Flug habe ich nur die beiden Fluggeschwindigkeiten verglichen, die hohe, die sich aus der Abfangbogenmethode ergab und die leistungsoptimale aus den Messungen. Logischerweise bei gleichem Schwerpunkt. Hätte ich den ursprünglichen hinteren Schwerpunkt noch einmal vermessen wollen, hätte ich anders trimmen müssen, um auf dieselbe (hohe) Fluggeschwindigkeit zu kommen.

Hier im Forum wurde glaubhaft versichert, dass eine Schwerpunktverschiebung keine (nennenswerte) Leistungsänderung bewirkt. Meine Beobachtung lässt sich also nur dadurch erklären, dass die Längsstabilität mit zurückliegendem Schwerpunkt nicht ausreichend war, um die niedrigere, leistungsoptimale Geschwindigkeit fliegen zu können.

Die Abfangbogenmethode führte für mich nicht zu einer befriedigenden Flugleistung bei zwei verschiedenen Seglern. Die Messmethode funktionierte in beiden Fällen.
 
Manchmal hilft auch ein Blick über den Tellerrand.

...Nun, frag das mal einen Gleitschirmflieger. Frag auch gleich, wie oft er Abfangbögen fliegt. Frag dann sicherheitshalber noch, ob er mit einem unkritischen Anfängerschirm mit gutem Handling oder mit einem Hochleister fliegt, der zwar deutlich bessere Leistung hat, aber kritischer zu fliegen ist (Abrisse, Einklapper ...).

Wenn man schon dabei ist, fragt man noch, wo die Hochleister (Pilot und Schirm ;)) am meisten gefordert werden, am Hang oder beim Ausflug in die Ebene.
Und vielleicht noch im Spaß, wo die Anfänger fliegen. In dem Millieu versteht man die Ironie, keine Sorge ;)

Nein, dieser Blick in die Gleitschirmszene hilft gar nichts. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, wenn es um den Abfangbogen geht.
Ein Gleitschirm stabilisiert sich durch das Gewicht des Piloten, der unter dem Schirm hängt. Und nicht über ein Höhenleitwerk, das maßgeblich am Abfangbogen beteiligt ist.

-Am Hang sind Gleitschirmflieger mehr gefordert als in der Ebene. Das taktische Thermikfliegen ist meiner Meinung nach in der Ebene schwieriger, ist aber hier nicht das Thema
-Anfänger fliegen dennoch eher am Hang, da sie an sanften Hängen risikoloser zum Fliegen kommen, statt gleich mit der Winde anzufangen

Ich glaube fast, dass Du -Allerhopp- Dich in der Szene auskennst, weil Du die typischen Fachbegriffe verwendest. Um so erstaunlicher, dass Du diesen unbrauchbaren Vergleich mit dem Abfangbogen bemühst. Zeigt aber sehr viel über Deine Argumentation.

Gruß
Klaus.
 

Gast_74695

User gesperrt
Gut dann nennen wir alles vor 2000 die Psychoavionische-Modellflugzeit und alles danach die Telemetrische-Modellflugzeit.
Oder gibt es tatsächlich noch welche, die nicht verstanden haben, dass nur mit Telemetrie Spaß am Modellflug möglich ist und weiter hauptsächlich psychoavionisch unterwegs sind.:rolleyes:

Ich bin da völlig leidenschaftslos und tolerant. Wenn jemand Schwerpunkt und EWD auswünscheln oder -würfeln oder abfangbogenoptimieren möchte und daran Spaß hat, immer gerne.

Es gab und gibt in der Technik Leute, die glauben und es gibt welche, die messen. Messen hat sich weitgehend durchgesetzt. Im Modellflug wird noch überwiegend geglaubt. Aber wir könnten heute auch messen.
 
... ich finde die Beiträge spannend, insbesondere die Iterationen. Kann nicht die aufsteigende Luft rötlich und die absteigende blau eingefärbt werden, die Intensität wäre die Windgeschwindigkeit?
Wenn das auch künftig nicht klappen sollte, erwarte ich zumindest bei Erreichen des optimalen Flugwertes, den ich als Option in meinem Profi-MZ-DS-XY-Sender auswähle, zumindest ein kurzes Rütteln des Höhenruder-"Stickshakers". Gruss Dietmar
 
Messung Allerhopp: 15 % mehr Geschwindigkeit - 89 % mehr Sinken
Polare aus # 472: 15% mehr Geschwindigkeit - 11 % mehr Sinken (Basis 19,5 km/h)

Bei 89% mehr Sinken bei 15% mehr Geschwindigkeit würde ich mein Hobby wechseln. Das Kurbeln mit 41° Rollwinkel in einem engen Bart
(15% mehr Fluggeschwindigkeit notwendig ) würde ja den Vorteil des Radiusgewinnes mit dem damit verbundenem besseren Steigen bei steilerem Kurbeln vernichten.:D

Also Querlage im Kurvenflug immer Flach halten. :rolleyes:

Gruß
Micha
 

UweH

User
Die Brettler ärgern sich bestimmt, das sie ihre Bude zu früh geschlossen haben.:);)

Nööö, die haben im Moment eh keine Zeit, sind alle beim messen um die einzige Flugphase die sie benutzen auf das geringste Sinken zu optimieren, aber weil das hier zeitweise doch recht nebulös ist sieht das dann so aus wie bei diesem Brettler hier, ich konnte wegen der Tarnkleidung leider nicht genau erkennen wer da so cool moved :rolleyes:

Klein_IMG_8415.jpg
 
Mannnomann,

vom 01.11. bis heute 28.11. # 538 teils hitzige Beiträge zu einem eher emotionslosen Thema..
das ist echt Rekord verdächtig.

Und ich schlage mich da mühevoll durch, verstehe streckenweise nur "Bahnhof" , um kurz vor Schluß
zu erfahren, daß das Aufwindbrett dicht gemacht hat :eek:
Isses wirklich wahr oder nur Fake News ?
Ich gestehe: habe da, zur Erholung von all den ernsten Themen hier im Fachforum ( von denen einem häufig etwas schwindlig wird)
immer mal wieder reingeschaut, war manchmal echt witzig.

Hmm..
Johannes
 
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