Ein Quantensprung bei der Flugleistung

UweH

User
Ich will den Flugzustand des geringsten Sinkens kennen und jederzeit einstellen können. Wenn ich weiß, dass etwa alle X Minuten eine Ablösung kommt, dann will ich so lange mit möglichst geringem Höhenverlust herumlungern

Du würdest also lieber mit dem geringsten Sinken in der fallenden Luft (Saufen) abwarten bis die nächste Ablösung des Hausbarts kommt als mit höherer Geschwindigkeit aktiv den nächsten Bart woanders zu suchen? Die Bussarde die Du ärgerst sind aber schon ziemlich tot, oder ? :rolleyes: :p
 
Ich verändere teilweise mein Schwerpunkt bei manchen Modellen in 0.5mm Schritten, da man dort eine deutliche Veränderung in der Leistung des Seglers erkennt, bzw manchmal reichen ca 0.8gr. Blei um ein viel Besseres Kurbeln in der Thermik zu erlangen.
 
Zitat Allerhopp: In der Tat dürften die paar openminded, die hier noch auf nutzbare Erkenntnisse hoffen, mittlerweile wissen wo das Optimum geringstes Sinken liegt. Die Frage war, wie sie es finden. Das bewegt viele Kollegen. Ich mache es über das Messen der Vertikalgeschwindigkeit, das wurde als zu kompliziert bezeichnet. Jetzt überlasse ich das Feld den Experten und bitte darum, zu beschreiben, wie der normale Modellflieger diesen Flugzustand findet.

Beschreib doch einfach mal, wie du vorgehst. Trimmpunkte sind sicher nicht von Modell zu Modell vergleichbar.

Dass meine Methode funktioniert, ist ja unstrittig.

Methode 1: Das Finden des geringsten Sinken funktioniert wie Du es beschreibst.
Methode 2: Zwei oder mehr gleichwertige Piloten mit gleichwertigen Modellen fliegen gegeneinander, wobei unter gegenseitigem Erfahrungsaustausch ein Parameter nach dem anderen verändern wird, bis sich ein Optimum herauskristallisiert.

Vorteil der 1. Methode: man kommt auch alleine zu einem Ergebnis
Vorteil der 2. Methode: man kommt für jeder Wetterlage und für jede Tageszeit zu einem Ergebnis

Deine Methode funktioniert für diesen Anwendungszweck:
Zitat Allerhopp: Wenn ich weiß, dass etwa alle X Minuten eine Ablösung kommt, dann will ich so lange mit möglichst geringem Höhenverlust herumlungern

Wie Du aus der Praxis weißt, liegen an guten Thermiktagen, beim von Spaßfliegern oft betriebenen stationärem Kreisen, 5 - 10 min zwischen sich ,,auflösender" und wieder ,,beginnender" Thermik. Bei einem durchschnittlichen Sinken von mindestens 0,4 m/s kann sich allerdings jeder ausrechnen, ob die Höhe, die notwendig ist um bis zur nächsten Thermik herumzulungern, mit den gesetzlichen Grundlagen vereinbar ist.

Dafür funktioniert Deine Methode nicht gut:
Zitat Allerhopp: Zeitaufgaben im Wettbewerb könnten vielleicht damit auch sinnvoll geflogen werden, oder?

Im Wettbewerb reicht ein passives herumlungern in der Luft meist nicht aus um eine Thermik und-oder die geforderte Flugzeit zu erreichen. Man muss also auch wissen wie man effizient, je nach Witterungs.- und Windbedingungen von A nach B kommt, der Intuition folgend Thermik findet, die Thermik eines Gegners erreicht und nach, mit der Thermik versetzendem Kreisen, schlussendlich auch aus großen Entfernungen wieder heimkommt.

Zusätzlich gilt: Erst im Wettbewerb zeigt sich ob man gemeinsam in die Richtige Richtung optimiert hat.

Liebe Grüsse

Franz

P.s.: Ob meine Einschätzung bezüglich Methode 1 und Methode 2 richtig ist, könnte, mit ausreichender Sicherheit, ebenfalls nur ein Wettbewerb klären.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_74695

User gesperrt
Methode 1: Das Finden des geringsten Sinken funktioniert wie Du es beschreibst.
Methode 2: Zwei oder mehr gleichwertige Piloten mit gleichwertigen Modellen fliegen gegeneinander, wobei unter gegenseitigem Erfahrungsaustausch ein Parameter nach dem anderen verändern wird, bis sich ein Optimum herauskristallisiert.

Vorteil der 1. Methode: man kommt auch alleine zu einem Ergebnis
Vorteil der 2. Methode: man kommt für jeder Wetterlage und für jede Tageszeit zu einem Ergebnis

Moin, Franz,

mein Vorschlag ist, die modellspezifische Einstellung für das geringste Sinken wiederauffindbar zu machen. Ich kann dann am Sender einfach auf optimales Sinken schalten. Man kann das Leistungsoptimum auf verschiedene Arten suchen, das wissen wir jetzt. Würfeln und Wünscheln sind auch erlaubt. Finden ist schon schwieriger. Die Messmethode ist akzeptiert. Gruppendynamische Prozesse können auch zu völlig falschen Erkenntnissen führen, wenn man einzelne Posts hier liest, erkennt man das sehr gut. Bei euch funktioniert es.

In allen technischen Sportarten versucht man am Punkt maximaler Leistung zu arbeiten. Beim Segeln heißt das eben manchmal, mit geringstem Sinken zu fliegen.

Wie Du aus der Praxis weißt, liegen an guten Thermiktagen, beim von Spaßfliegern oft betriebenen stationärem Kreisen, 5 - 10 min zwischen sich ,,auflösender" und wieder ,,beginnender" Thermik. Bei einem durchschnittlichen Sinken von mindestens 0,4 m/s kann sich allerdings jeder ausrechnen, ob die Höhe, die notwendig ist um bis zur nächsten Thermik herumzulungern, mit den gesetzlichen Grundlagen vereinbar ist.

Im Wettbewerb reicht ein passives herumlungern in der Luft meist nicht aus um eine Thermik und-oder die geforderte Flugzeit zu erreichen. Man muss also auch wissen wie man effizient, je nach Witterungs.- und Windbedingungen von A nach B kommt, der Intuition folgend Thermik findet, die Thermik eines Gegners erreicht und nach, mit der Thermik versetzendem Kreisen, schlussendlich auch aus großen Entfernungen wieder heimkommt.

Das ist alles korrekt. Wer aber kann denn das minimale Sinken an seinem Segler (am Sender) einstellen? Ich konnte das früher nicht. Die Abfangbogenexperten? Mir geht es darum, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie der "normale" Modellflieger die optimale Leistung seines Seglers finden und wenn es Sinn macht, am Sender abrufen kann. Der Vergleich im Verein hilft nur, wenn dort jemand einen sinkleistungsoptimierten Segler hat. Hat aber der Silberrücken den Abfangbogen angeordnet, wird es schwierig. In dieser Diskussion gibt es dazu sehr schöne Beispiele :D
 
Hat aber der Silberrücken den Abfangbogen angeordnet, wird es schwierig.

Dann hilft es nur, seinen eigenen Flieger so einzustellen, wie er einem von seinen Steuereigenschaften und Reaktionen in der Luft her am besten liegt, denn nur dann kannst du ds Maximum aus dem Modell herausholen, auch wenn das nicht mit den theoretisch optimalen Werten, die ein Computer ausspuckt, übereinstimmen sollte. Es ist nämlich nicht der Computer, der das Modell steuern soll, sondern Du. Dann kannst Du es dem "Silberrücken" mal so richtig zeigen.
Wenn der Segler dann so eingestellt ist, dass es mit der Abfangbogentheorie nicht übereinstimmt, und Du damit besser fliegen kannst, dann ist doch alles in Ordnung. Ich bezweifle allerdings, dass Du diese Einstellung mit Stoppuhr und Maßband finden wirst. Das geht nur, indem Du mit dem Modell viele Flugstunden sammelst, und immer mal ausprobierst. Da bin ich ganz bei Uwe: " Wer nicht praktisch fliegt, der fliegt praktisch nicht".

Viele Grüße
Elmar
 

UweH

User
die modellspezifische Einstellung für das geringste Sinken wiederauffindbar zu machen. Ich kann dann am Sender einfach auf optimales Sinken schalten.

Für den Geradeausflug oder für den Kurvenflug? :rolleyes:

Dieser Thread zeigt mir wieder mal dass es ein großer Unterschied ist ob man ein Segelflugmodell nur steuern oder auch fliegen kann.
Hammer und Meißel kann jeder in die Hand nehmen, aber es braucht einen kundigen und geübten Steinmetz um damit den toten Bussard den Allerhopp hier ärgert aus einem Stück Stein heraus zu meißeln. Eine Schablone kann dafür hilfreich sein, aber sie ersetzt nicht den geschickten Umgang mit den Werkzeugen.
 

k_wimmer

User
Das ist ein gutes Schlusswort !

Besser kann man es kaum auf den Punkt bringen :D
 

Gast_74695

User gesperrt
Ihr habt vollkommen Recht, nehmen wir als Beispiel den PKW.

Mein Punkt ist: Wie rufe ich die hineinkonstruierte Höchstleistung ab. Sogar "Merkel muss weg" Skandierer wissen: "Das rechte Pedal ganz durchtreten".

"Wie fahre ich die Nordschleife in der kürzestmöglichen Zeit mit diesem Auto" ist das andere Thema, aber darum geht es hier nicht. Bleiben wir doch bitte bei einem nachprüfbaren (messbaren) Leistungsfaktor des Sportgerätes, das geringste Sinken.

Ist das Betrachten simpler Zusammenhänge so kompliziert?
 

Milan

User
Moin!

Wie jetzt? Bleibt vom "Quantensprung bei der Flugleistung" nur noch ein "Quantum Trost" übrig?


LG

Harry
 

Gast_74695

User gesperrt
Hallo Allerhopp!

Für Dich ist, legitimerweise, Deine Methode die Beste.
Für Mich ist Deine Methode nur die Basis für alle weiteren Optimierungen.

Hallo Franz,

das ist exakt das, was ich recht früh in diesem Thread geschrieben habe. Übrigens, falls jemand die Nordschleife nicht kennt, ich bin ja vorsichtig geworden, dort kann man wirklich nicht immer Vollgas fahren ;)
 

Gast_74695

User gesperrt
Moin!

Wie jetzt? Bleibt vom "Quantensprung bei der Flugleistung" nur noch ein "Quantum Trost" übrig?

Ich halte immer Wort ;):

http://www.redensarten.net/quantensprung/

"Da der Quantensprung im atomaren Bereich stattfindet, ist er einzeln nicht einmal mit bloßem Auge wahrzunehmen oder sonstwie spürbar. Selbst Physiker können einen solchen Sprung nicht wahrnehmen, sondern „nur“ an Hand von Modellen, Berechnungen und Experimenten nachweisen. Für denjenigen, der sich nicht über das normale Maß hinaus mit Physik beschäftigt und/oder nicht den Dingen bis auf den tiefsten Grund gehen will, sind Quantensprünge also mehr oder weniger bedeutungslos."
 

Steffen

User
Für denjenigen, der sich nicht über das normale Maß hinaus mit Physik beschäftigt und/oder nicht den Dingen bis auf den tiefsten Grund gehen will, sind Quantensprünge also mehr oder weniger bedeutungslos."
Tja, der Quantensprung ist zwar Betragsmäßig ein kleiner Sprung, relativ zur Bahnenergie aber ein sehr großer.

Problematischer ist es, dass es gar keine Quantensprünge mehr gibt, da das Bohrsche orbital-Modell als überholt anzusehen ist.
 

UweH

User
Mir fällt bei Begriffen aus der Quantenphysik zu diesem Thread eher die Unschärferelation ein, Schrödingers Katze würde auch ganz gut passen.
 
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