Reproduzierbar "Mumpe" herstellen

Dagobert

User
Es geht mir nur darum deutlich zu machen das es möglich ist mit einer Verklebemumpe die größtenteils Microballoons enthält auch hochbelastete Flügel zu verkleben. Manchmal muss es einfach aus Gewichtsgründen funktionieren. Manchmal auch nicht und dann ist eine Mumpe ohne Microballoons besser geeignet. Und im speziellen Fall ist der Industriekleber die allerbeste Wahl.
Also, experimentiert, probiert aus und glaubt nicht alles was ein anerkannter Experte festlegt. Auch Experten können irren oder noch von anderen lernen. Auch wenns schwerfällt.
Hier wird so einiges einfach so festgelegt, hingenommen als einzige Wahrheit und nicht hinterfragt.
Man muss Urmodelle nicht zehn mal wachsen, auch neue Formen nicht. Es geht auch mit nur einmal wachsen, mit zweimal von mir aus damit man sich sicher fühlt. Man kann wunderschöne Sachen lackieren in der Form mit Polyester Vorgelat. Es muss nicht Autolack oder Inmouldcoating sein. Man braucht kein Folientrennmittel und trotzdem gibt es Anwendungen wo es perfekt ist. Man kann mit Laminierkeramik angeblich nur Löcher in der Hauswand flicken, man kann aber auch sehr gute Formen damit bauen. Man kann angeblich keine unidirektionalen Faserstränge bei der Vakuuminfusion verarbeiten - doch, man kann damit sogar selbsttragende Motorrad Heckteile bauen. Hab ich alles hier gelesen (von verschieden Leuten) Hätt ich mich danach gerichtet wäre so einiges nicht entstanden.
Immer kritisch bleiben..
 

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Dagobert

User
Seitdem ich hauptsächlich Microballons in die Mumpe gebe, sind die Flieger leichter.

Aber immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, Scherz, wollte sagen einen Anteil Fasern wie Baumwollflocken sollte man aber immer drin haben. Nur Miba ist ganz schlecht.
Man kann die Mumpe so einstellen das sie nicht wegläuft aber bei beidseitigem Auftrag auf die Nasenleiste trotzdem noch ineinander übergeht und nach dem Entformen das ganze so aussieht als wäre es eine Wurst. Muss man halt rumprobieren.
 
Reproduzierbar "Mumpe" herstellen

Hallo zusammen,

ich würde auch gerne mal meinen Senf dazu geben:
Stefan hat nicht behauptet, dass Microballon in Mumpe nicht funktioniert. Er hat nur geäußert, dass es in einer strukturell belasteten Mumpe nichts zu suchen hat. Das ist ein Unterschied. Klar funzt das auch, habe ich jahrelang auch gemacht. Die Praxis hat aber für mich gezeigt, dass ein speziell formulierter Strukturkleber mit geringerer Klebefläche auskommt. Dadurch haben sich gegenüber üblicher Mumpe mit Microballon die Bauteilgewichte nicht erhöht. Vorausgesetzt natürlich, dass die Fugenpassgenauigkeit gut ist.
Das die Klebeflächen tragfähig gestaltet sein müssen versteht sich von selbst.
Für mich ist auch die Reproduzierbarkeit über fertige Strukturkleber zu kleben, ein entscheidendes Kriterium gewesen umzustellen.

Gruß
Thomas
 
Hallo zusammen,

an dieser Stelle möchte ich mich bei allen beteiligten Usern für ihren Input und dem Erfahrungsaustausch bedanken.
Es ist wie im realen Leben -> Viele Wege führen nach Rom.

Ich halte mal für mich fest:

1. Microballons haben in einem Gemisch, dass wechselnde Belastungen erfährt, in der Regel nichts zu suchen.

Jetzt kommt es jedoch auf den Einastzweck darauf an. Die Ausnahme-Regel kann sein
a) Bei eine Styro-Abachi Fläche ist die Klebefläche in der Nasenleiste so groß, dass die Reduzierung der Beanspruchung kein Problem darstellt, weil man eh um Faktor x Sicherheiten drin hat
b) man die Sicherheiten wissend reduziert, um das optimale Gewicht zu erzielen

Ich nehme jetzt für mich aus den ganzen Tipps und Hinweisen folgendes für mich mit:

- Ich werde weiterhin Microballons für das Verleben der Oberseite zur Unterseite im Nasenleistenbereich nützen. Jedoch achte ich darauf, dass ich nicht zu viel davon einsetze.
- Ausreichend Klebefläche herstellen, sodass eine gute Verklebung stattfinden kann

Viele von Euch bauen GFK buw. CFK Flächen. Für diesen Fall gibt es bestimmt noch mehr Parameter die man beachten muss, als nur die Zusammenstellung der "Mumpe" :cool:
 

f3d

Vereinsmitglied
Kleber

Kleber

Stefan hat nicht behauptet, dass Microballon in Mumpe nicht funktioniert. Er hat nur geäußert, dass es in einer strukturell belasteten Mumpe nichts zu suchen hat. Das ist ein Unterschied. Klar funzt das auch, habe ich jahrelang auch gemacht. Die Praxis hat aber für mich gezeigt, dass ein speziell formulierter Strukturkleber mit geringerer Klebefläche auskommt. Dadurch haben sich gegenüber üblicher Mumpe mit Microballon die Bauteilgewichte nicht erhöht. Vorausgesetzt natürlich, dass die Fugenpassgenauigkeit gut ist.
Das die Klebeflächen tragfähig gestaltet sein müssen versteht sich von selbst.
Für mich ist auch die Reproduzierbarkeit über fertige Strukturkleber zu kleben, ein entscheidendes Kriterium gewesen umzustellen.

das trifft genau auch meine Motivation die Kleber zu nehmen. Meine Flächen,Leitwerke und Holmstege sind immer CFK und da ist der Kleber unübertroffen. Insbesondere bei Speedmodellen ist eine 100% Nasenverklebung unabdingbar.

Die zäh elastische Einstellung der Strukturkleber steckt auch besser eine Bumslandung unbeschadet weg.

Ich klebe mittlerweile alles mit dem Kleber auch Servobretter, Motorträgerspanten usw..

MFG Michael
 

Dagobert

User
Alles richtig, aber darum geht es nicht.
Darum geht´s
Die Thixtropie wird über die Zugabe von Thixotopiermittel eingestellt, die Faserverstärkung mit Microzellulose oder Baumwollflocken. Glass Bubbles bzw. Phenolic Microballoons haben in einer Verklebemumpe nichts zu suchen.
Da steht nix von struktureller Belastung.

Strukturkleber klebt auf jeden Fall besser als Mumpe mit Miba, wenn man Carbon auf Carbon klebt, wie einen Holm oder Steg der mit Schlauch umwickelt ist oder auch wenn man die Nasenleiste verklebt, keine Frage.
Wenn man vorher die Mumpe nur mit Harz, Thixo und Microzellulose verwendet hat, dann hat man auch keinen Gewichtszuwachs.
Wenn man aber mit jedem Gramm geizen muss hat man seine Aussenlage, 1mm Stützstoff und eine dünne Innenlage. Da brauch ich doch keine schwere Microzellulose Mumpe oder noch besseren Strukturkleber wenn ich dann eine Schicht aus 1mm Stützstoff dazwischen hab. Da reicht bei mir Sekundenkleber auf einer Seite für den Querrudersteg aus beschichtetem Balsa oder Pappelsperrholz. Was meinste wohl was früher nachgibt, die Mumpe oder das Herex?

Der Hauptholm ist bei F3A oder F3D Fliegern auch nur aus 10mm Balsa, Faserung senkrecht. Der muss nur verhindern das die Oberschale nicht nach oben abhauen kann bei Biegebelastung in der Wende oder Looping. Die Hauptkraft läuft durch die Rovings.
Der Altenkirch hat seinerzeit gerechnet das bei einem 10ccm F3A Flieger oben und unten ein Roving NF 24 ausreicht.
Ja sicher treten da auch Scherkräfte auf die ein Strukturkleber viiiel besser aushält, ist aber bei den Fliegern mit ihren Profildicken nicht wichtig weil die Klebekraft mit Microballoon Mumpe völlig ausreichend ist. Da geht es primär ums Einhalten des Gewichtslimits bei ausreichender Festigkeit. Bummslandungen sind in F3A überhaupt nicht in die Flugzeugkonstruktion eingeplant.
Dem Satz "Phenolic Microballoons haben in einer Verklebemumpe nichts zu suchen" muss ich also widersprechen.
Bitte, kauft gerne ganz viel Strukturkleber, am besten den von R&G ;) das ist ein super Zeug. Aber wenn ihr Wettbewerbsflieger bauen wollt die leicht sein müssen, zieht es auch in Erwägung einen Flügel komplett mit grösstenteils Microballoons enthaltender Mumpe zu verkleben und schliesst es nicht völlig aus, wie Gideon, oder Stefan, wer auch immer.
 
Reproduzierbar "Mumpe" herstellen

Hallo Jonas,

ja, den Stützstoff bspw. für den Holm würde ich immer dann aussparen, wenn die Bauhöhe zu gering ist. Zwingend ist das aber nicht erforderlich. Sehr entscheidend ist die Verklebung Gurt zu Steg, die Schale ist quasi nur "Hülle".

Gruß
Thomas
 

attack

User
Hallo Jonas,

ja, den Stützstoff bspw. für den Holm würde ich immer dann aussparen, wenn die Bauhöhe zu gering ist. Zwingend ist das aber nicht erforderlich. Sehr entscheidend ist die Verklebung Gurt zu Steg, die Schale ist quasi nur "Hülle".

Gruß
Thomas

Hat zwar nichts mit der Mumpe zu tun!

Aber eine Holm auf Stützstoff, sehe ich jetzt auch als absoluten Wahnsinn!:confused:
Wundert mich, dass hier noch niemand protestiert hat.:confused:
Das hat nichts mit der Bauhöhe zu tun, sondern die Verbindung (zb Ablösen vom Stützstoff) :cry:
und die Verteilung der Kräfte gehört ganz nach Außen bei einer Schale!
Was nützt die beste Verklebung, wenn sich die Schale zb Herex mit Carbon und Glas auflöst?

Bei Hilfsholmen kann man diskutieren aber ein Hauptholm gehört immer auf das Außen Gelege.

Hannes
 

Dagobert

User
Doch, beim F3A Flieger funktioniert das. Im Holmbereich ein Streifen 80er Glas noch auf die Innenlage und gut is.
Beim Pylonflieger mach ich das natürlich nicht. Da ist der Stützstoff ausgespart und in dem Spalt liegen die Rovings drin. Der Balsaholm wird direkt auf die Rovings geklebt.
Die Australier machen das aber auch beim Pylonflieger, also Kohlerovings auf den Stützstoff. Geht auch. Meins wärs nicht. Ich geh lieber ganz nach aussen mit den Rovings. Bei der Bauhöhe zählt jeder Millimeter. Aber die Aussies machen noch andere Dinge "falsch" oder halt anders. Ist aber nicht mein Problem.
 

Laminatorikus

Vereinsmitglied
Wundert mich, dass dann die meisten Hersteller bei F3F Gurken so verfahren!
Altbewährtes ist nicht immer durch Neues zu ersetzen!


"""Wäre mal interessant, nicht nur die Theorie hier auf dieser Seite von gewissen Personen" zu sehen
und vielleicht auch mal die Praxis zu präsentieren!

Und auch andere Varianten und Hersteller als die "eine" wo man vielleicht beschäftigt ist zu akzeptieren!:confused: """

mnG (mit nachdenklichen Grüße)

Hannes

Hi,

weil viele von den "Herstellern" (ich sage es mal provokant) auch keine Ahnung haben. Mit welcher Absolution sollte die falsche Vorgehensweise rechtfertigt werden?

Microballons haben in der Verklebemumpe nichts zu suchen, jeder der sich mit der Materie beschäftigt wird das bestätigen. Warum soll ich mir mit Absicht eine Sollbruchstelle einbauen?
Microballons machen nur Volumen, halten nichts und sind billig, also sehr gut um große Verklebespalten zu überbrücken, was ich damit meine kann sich jeder denken. Ich behaupte mit engeren Toleranzen baut man leichter und fester, das wäre meine erste Wahl.

Ich würde jedem der sich mit der Materie nicht auseinander setzen möchte das Verklebeharz von Elantas ans Herz legen, das liefert alle benötigten Eigenschaften.

Gruß,
Memo
 
Reproduzierbar "Mumpe" herstellen

Hallo Hannes,

das siehst Du leider falsch. Nicht die Verklebung Schale/ Gurt ist entscheidend, sondern die Verklebung Gurt/Steg. Die Schale ist quasi Hülle und der Holm/Gurtverbund selbsttragend.
Hier ist das gut dargestellt:
https://www.alexander-schleicher.de/service/technik/holm-im-fluegel/

Wenn das nicht funktionieren würde, würde das sicher nicht bei Schleicher oder ähnlichen Herstellern so gemacht werden. Natürlich sollte bei geringen Bauhöhen der Gurt zur Außenhaut durchkontaktiert werden. Dadurch wird dann quasi 2x die Dicke des Stützmaterials gewonnen und die Biegesteifigkeit verbessert.

LG
Thomas
 

FranzD

User
Hallo Thomas,

nicht, dass ich auch nur einen Flügel gemacht habe, aber aus Sicht einer optimalen Materialausnutzung ist das "Weglassen" der Aussenschale (wenn Steg auf Stützstoff und nicht direkt auf Außenschale geklebt wird) einfach nur nachteilig.
Vergleiche mal die Biegesteifigkeit von z.B. 2 Stk. 1mm Streifen GFK oder sowas, mit den gleichen Streifen zusammengeklebt. Du wirst dich wundern. Schon eine kleine Erhöhung der effektiven Stegdicke wirkt sich überproportional auf die Steifigkeit und Belastbarkeit aus. Ich würde dieses Potential immer nutzen.

Gruß,
Franz
 
Reproduzierbar "Mumpe" herstellen

Hallo Franz,

klar ist es immer besser die max. Bauhöhe auszunutzen, um dadurch steifer zu bauen, das steht außer Frage. Aber ich halte es nicht für "absoluten Wahnsinn" bei einer Fläche mit sehr viel Bauhöhe den Gurt nicht bis zur Außenschale zu legen.
Wie schon gesagt ist der Verbund Steg/ Gurt entscheidend. Im manntragenden Segelflugzeugbau wird daher auch mit separaten Holmformen gebaut, um eine optimale Anbindung Steg zu Gurt zu bekommen.

LG
Thomas
 

attack

User
Hallo Franz,

klar ist es immer besser die max. Bauhöhe auszunutzen, um dadurch steifer zu bauen, das steht außer Frage. Aber ich halte es nicht für "absoluten Wahnsinn" bei einer Fläche mit sehr viel Bauhöhe den Gurt nicht bis zur Außenschale zu legen.
Wie schon gesagt ist der Verbund Steg/ Gurt entscheidend. Im manntragenden Segelflugzeugbau wird daher auch mit separaten Holmformen gebaut, um eine optimale Anbindung Steg zu Gurt zu bekommen.

LG
Thomas

Ich baue jetzt ca. 20 Jahre F3F Flieger.
Vielleicht sind sie nicht so perfekt im Finish, aber von der Festigkeit haben sie immer bewiesen dass sie extrem viel aushalten.
Hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=SKC...l6WQU1jnv0AbQKQzEs8AL0meMzlvdl8IQc1UiS6nFCkqo
Ab jetzt einmal mit Speed sieht man, dass sich hier nichts rührt!
Aber auch Flächen (Styro Abachi)für Flieger bis zu 7 Meter.
Derzeit zb. eine B6 mit 6,5 Meter. Vielleicht habe ich hier mit dem Holm übertrieben, aber das wird sicher kein Nachteil sein,
da eine Fläche nur 3,2 Kg hat.
In allen Fällen schaue ich, dass ich immer die maximale Bauhöhe ausnutzen kann, wie zitiert richtig bemerkt.
Über F3A Maschinen kann ich nichts sagen, da ich mit dieser Klasse nichts zu tun habe.
Meiner Meinung nach ist aber eine Verbindung direkt mit der Schale und direkt darauf der Holmgurt immer besser,
als wenn ich den Holmgurt auf die Innenlage (Glas oder Carbon) klebe.
Der Holmgurt kann sich meiner Meinung nach bei Extrembelastungen vielleicht nicht von der Innenlage Lösen,
aber das Ganze vom Stützstoff (Airex,...)
Und dann hat man das Problem, dass durch die Delamination keine Verbindung zur Schale vorhanden ist.
Und das kann ich mit der Aussparung des Stützstoffs verhindern.
Aber, wie gesagt, dass ist meine Meinung und die Bauart der mir bekannten F3F - F3B Flieger.

Aber das sollte ja nur ein Sidestep auf Holm sein und nicht auf die Verklebung!
Bei mir wird der Steg Haupt holm unmd Hilfsholme (stehendes Balsa 5mm "Carbon Balsa 5mm carbon Balsa 5mm" )
auf Oberseite und Unterseite mit mittleren Zacki reingeklebt und dann auf 0 abgefräst.
Dann mit "Microbalon Mumpe in der Mitte zusammengeklebt.
In die Nase kommt das gleiche Zeug, nur habe ich zum Schutz gegen Abrinnen noch ein Fensterdichtband!
Und das hält. Nur einmal aufgeplatzt, da ich mal mit Blähmittelversucht habe und das ganze spröd geworden ist:
https://www.youtube.com/watch?v=g_FAtUnF9Ug
hatte damals nicht wirklich guten Tag (Organisation, Wettbewerbsleitung, Pilot und Aufbau bereits um 5:00 - also sehr müde und voller Stress!
Die Schalen und Holmgurte waren danach noch in Ordnung und die Hälften habe ich wieder zusammengeklebt.
(halbes Jahr später das Video mit 7,3 kg am Südhang- deshalb erst einmal probieren)

Liebe Grüße

Hannes
 

Dagobert

User
Natürlich ist es immer besser mit den Rovings, oder dem Holmgurt, so weit wie möglich an die Aussenseite zu gehen.
F3A Flieger haben aber so dicke Profile, zumindest früher, zu 10ccm Zeiten, das es nicht nötig ist und auch so hält.
Die Geschwindigkeit, das Gewicht und also die Belastung ist eben nicht so gross das da grossartig mit Holmgurten gearbeitet werden müsste.
Vorher baute man ja Balsa beplankte Styroporkerne, die Belastung ging komplett über die Schale. Nur in Flügelmitte reichte eine Lage 160er Glas damit das nicht auseinanderbricht.
Im Bereich Übergang Rumpf-Flügel sollte man den Schalenflügel auch verstärken das sich da der Stützstoff nicht eindrückt. Mehr brauchts aber nicht bei der Flügeldicke usw.
Ja, auch hier wäre es besser mit dem Holm bis an die Aussenseite zu gehen, ist aber nicht nötig, in dem Fall.
Je dünner dein Flügel ist umso mehr Gedanken muss man sich über die Festigkeit machen.
Bei deiner Bauweise hast du bis jetzt Glück gehabt. Den Holm mit Sekundenkleber auf den Gurt zu kleben ist das schlechteste was man machen kann. Der hat so schlechte Klebeigenschaften für diese Anwendung, schlechter gehts nicht mehr denk ich. Würde ich nie machen.
In der Mitte vom Holm spielt sich wenig ab, da ist es relativ egal was du nimmst, aber aussen wo die Ganze Kraft durch geht niemals Sekundenkleber.
Das es an der Nasenleiste nicht wegläuft kann man mit dem richtigen Anteil von Thixo und auch den anderen Komponenten so einstellen das es nicht wegläuft aber bei beidseitigem Auftrag noch ineinander Übergehen kann. hab ich schon mal geschrieben.
Wer das nicht machen will, oder halt nicht geregelt bekommt, der sollte auf die fertig eingestellten Kleber ausweichen.
In meinen Anwendungen, Fliegern, bekomme ich es so hin das es funktioniert. Da spare ich Geld und Gewicht.
Es ist eben vielseitig und jeder sollte es so machen wie es für seine Fliegerklasse nötig ist.
 

Dagobert

User
Hi,

Microballons haben in der Verklebemumpe nichts zu suchen, jeder der sich mit der Materie beschäftigt wird das bestätigen. Warum soll ich mir mit Absicht eine Sollbruchstelle einbauen?
Microballons machen nur Volumen, halten nichts und sind billig, also sehr gut um große Verklebespalten zu überbrücken, was ich damit meine kann sich jeder denken. Ich behaupte mit engeren Toleranzen baut man leichter und fester, das wäre meine erste Wahl.

Ich als Hersteller könnte da jetzt rauslesen, Ich bin zu blöd enge Passungen zu realisieren und will möglichst billig produzieren.

Du baust schöne Sachen, bist auch fähig politisch nicht zu pauschalisieren. Das hab ich in deinen Beiträgen festgestellt.
Warum kannst du dann nicht auch mal über deinen Vollschalen Hangbomber Tellerrand schauen und einfach akzeptieren das es auch andere Flieger gibt bei denen man auch Microballoon Mumpe einsetzen kann? Ich versteh es nicht das ihr da so verbohrt seid und nur eueren dünnprofiligen Segelfliegerhorizont in der Birne habt.
Ich will euch doch nicht meine Mumpe aufschwätzen oder jemanden das Geschäft mit Strukturkleber versauen. Ich wehre mich nur gegen die ultimative Festlegung das es nur ohne Microballoons richtig ist und jeder der was anderes sagt keine Ahnung hat.
Für euere mit Blei aufmunitionierten Hangfräsen mag das ja so sein aber die Welt ist bunter, nicht nur schwarz weis.
 

attack

User
"""Bei deiner Bauweise hast du bis jetzt Glück gehabt. Den Holm mit Sekundenkleber auf den Gurt zu kleben ist das schlechteste was man machen kann. Der hat so schlechte Klebeigenschaften für diese Anwendung, schlechter gehts nicht mehr denk ich. Würde ich nie machen.
In der Mitte vom Holm spielt sich wenig ab, da ist es relativ egal was du nimmst, aber aussen wo die Ganze Kraft durch geht niemals Sekundenkleber."""

Diese Bauweise wird von mir bereits seit 14 Jahren so praktiziert.
Denke, dass auf Grund dieser Erfahrungen ca. 30- 35 Modelle-
manche mit bösesten Einschlägen und dann natürlich auch "Besichtigungen" gemacht, diese Methode ihre Berechtigung hat.
Ich habe diese Methode von einem namhaften Hersteller, bei dem ich die Ehre hatte einmal 5 Tage in die "Lehre" zu gehen.
Diese Modelle zählen im Wettbewerbseinsatz E- Bewerbe F5J und F3J zu sehr gefragten.
Ich denke dass die Verbindung mit mittleren Zacki deswegen so gut hält, weil stehendes Bals (zieht sich in die Fasern) als Steg und die breite Auflage.
Selbst bei zerstörten Modellen (manche die mich kennen, wissen wie sie einkrachten) ist mein Holmgurt bzw. der Steg noch immer verbunden gewesen.
Ich war am Anfang selber kritisch und habe es auch erst bei einer Maschine ausprobiert.
Und es funktioniert tatsächlich und hält sei Anfang an. Diese Maschine lebt noch heute.
Ist eine der letzten Attacks!
Werde hier sicher nichts ändern und denke, dass das nichts mit Glück zu tun hat.
Sonst würden beim "Erfinder" dieser Methode die Reklamationen explodieren und nicht nur die Modelle!:D

PS: Habe übrigens auch ein sehr gutes Klebesystem von der Firma BTO für andere Anwendungen im Einsatz.

LG

Hannes
 

Steffen

User
Ich wehre mich nur gegen die ultimative Festlegung das es nur ohne Microballoons richtig ist und jeder der was anderes sagt keine Ahnung hat.
Ja, aber du hattest genauso pauschal gesagt, dass das völlig in Ordnung ist, Microballons zu nehmen und solltest Deinen Tellerrand da auch mal überklimmen.

Eine Verklebung die wirklich festigkeitsrelevant ist, ist mit Microballons Pfusch.
Wenn eine Verklebung mit Microballons hält, ist sie nicht festigkeitsrelevant ausgelegt.

Das trifft bei einem F3A-Flieger tendentiell zu, aber bei dünn ausgelegten Systemen wie einem Pylon oder F3B-Flieger würde ich das niemals machen.
Es mag erstmal halten, aber es zerrüttet einfach und dann wundern sich die Leute, dass der Flieger mit dem Alter "weich" wird.

Sicherlich ist im Modellbaumassstab manchmal einiges der Handhabbarkeit unterworfen und eine Verklebung wird oftmals viel größer ausgelegt als notwendig weil sie sonst nicht sicher genug mit Kleber zu füllen ist. Dann kann man vielleicht über einen gewissen Anteil Microballons nachdenken, aber niemals darf man nur Microballons nehmen. Damit kann man Styro-Flügel beplanken, aber keine Flügelschalen verkleben, die mal etwas länger halten sollen.
 

Steffen

User
Ich baue jetzt ca. 20 Jahre F3F Flieger.
Das ist aber kein Beleg dafür, dass es richtig ist.

Microballonhaltige Klebungen haben definitiv Probleme mit Zerrüttung und sollten daher nicht auf hochbelasteten Klebungen mit vielen Lastwechseln verwendet werden.

Das haben einige Ultraleichtflugzeughersteller schmerzhaft lernen müssen, wenn die Teile zwar beim Bauteilversuch gehalten haben, aber nach 1000 Flugstunden relativ leicht auseinandergefallen sind.

Und ich mache zwar seit knapp 30 Jahren Flugzeugbau Faserverbund, aber auch dass ist kein Beleg, dass ich nicht etwas 30 Jahre falsch mache.
 
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