ADDI @ Design Build Fly 2019

Hallo RCN!

Ich bin Henry von ADDI (Aachen Drone Development Initiative), einer seit März ‘18 bestehenden studentischen Initiative an der RWTH Aachen.
Wir sind Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen und unser Ziel ist es unbemannte “Drohnen” zu entwickeln, bauen und fliegen (ähnlich den Akamodells Stuttgard, München und AKAMAV Braunschweig).

Unser erstes Hauptziel ist es, am Wettbewerb DesignBuildAndFly (kurz DBF) im April ‘19 in Arizona teilzunehmen. Darum geht es auch in diesem Thread.

Wir haben uns entschieden über das Modell (namens Hugo 1; von Hugo Junkers) für den Wettbewerb einen Entwicklungs-/ und Baubericht im RC Network zu schreiben, welcher regelmäßig aktualisiert wird. Dieser soll unsere Überlegungen, Ideen, Erfahrungen etc. enthalten.

Wir haben die Bewerbungsphase bereits überstanden und starten jetzt voll durch.

Aktuell sind wir mit dem Konzept und der aerodynamischen Auslegung fertig und fangen an das ganze Modell ins CAD zu bringen. D.h. die Beiträge werden erstmal zeitverzögert hochgeladen, bis der aktuelle Stand erreicht ist.

Als Anfang erstmal eine Kurzfassung der Regeln, damit ihr wisst worum es überhaupt geht:
- Starten auf einer 3m langen Rampe mit 5° Steigung
- muss klappbare Tragflächen besitzen
- von Nase bis um hintersten Rad max. 60cm
- im eingeklappten Zustand muss das Modell durch einen 90 cm breiten und 60cm hohen Tunnel geschoben werden
- danach muss es sich über einen Schalter an der Fernsteuerung komplett selber startbereit machen und verriegeln
- es dürfen KEINE LiIon und KEINE LiPo Akkus verwendet werden
- das Modell muss einen „Wingtip-test“ durchlaufen. D.h. das Modell wird an beiden Flügelspitzen angehoben und muss halten
- der Auftrieb MUSS über Tragflächen erzeugt werden (Leichter als Luft/Hubschrauber/Senkrechtstarter sind nicht erlaubt)


Es gibt 4 Missionen:
0) Bodenmission: man muss Radar und Payloads so schnell wir möglich am Modell anbringen (max. 1P)
1) abheben und Platzrunden drehen (1P)
2) ein Radar (nur Dummy; ähnlich AWACS) muss auf dem Modell platziert werden und im Flug an- und ausgeschaltet werden (max. 2P)
3) in einem 10min Flugfenster so viele Payloads abwerfen wie möglich (pro Platzrunde einer, müssen unter der Tragfläche sitzen. (2P+Anzahl abgeworfener Payloads)

Zudem muss ein „Design Report“ geschrieben werden. Dieser gibt bis zu 100 Punkte.
Für die Gesamtpunktzahl gilt: GP=(DesignReportScore*Summe(Punkte der vier Missionen)).

Das ausführliche Regelwerk gibt es hier: https://www.aiaadbf.org/Rules/

Zurück von den Regeln zu uns: Wir sind im Moment auf der Suche nach Sponsoren um erstmal das Flugmodell zu bauen und später dann die Flüge, Unterkunft, etc. zu finanzieren.

In den nächsten Tagen kommen dann die ersten Beiträge über das Modell. Was das Konzept ist, was wir uns dabei gedacht haben, wie wir bei der aerodynamischen Entwicklung vorgegangen sind usw….

Ich hoffe der Thread trifft auf einige Interessierte! Über Fragen, konstruktive Kritik, Tipps und Verbesserungsvorschläge freuen wir uns!

Lg Henry (ADDI)
 
ADDI

ADDI

Hallo Henry!
Werde mit Sicherheit interessiert mitlesen und das Ganze verfolgen!
Beste Grüße, Walter!
 
Zuletzt bearbeitet:

hholgi

User
.... Ein Fluggerät welches diesen Test besteht muß nicht unbedingt die im Flug auftretenden Belastungen aushalten ....
Richtig ..
Schon einfaches Abfangen vor der Landung bzw. dem Aufsetzen kann schnell mal 0,5-1G mehr an Belastung erzeugen....
 
Hallo Henry ,

was soll der Test ? Ein Fluggerät welches diesen Test besteht muß nicht unbedingt die im Flug auftretenden Belastungen aushalten ....

Hi Sebastian,

Wir vermuten, dass der Test nur einen flugähnlichen Zustand simulieren soll, heißt im Geradeausflug nicht schon zu zerbrechen. Klar wird dieser Test nicht alle Flugsituationen "simulieren" können. In den letzten Jahren sind einige nicht über den Start hinausgekommen oder haben sich selber in der Luft zerlegt. Gibt dazu paar lustige Videos, einfach mal nach "DBF Crash" bei Youtube suchen :D Diesen Wettbewerb muss auch ein Flugvideo zugeschickt werden und ein erfahrener Modellbauer muss das Modell "begutachten". Damit wird vermutlich versucht genau solche Crashs zu vermeiden.

Lg Henry
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Henry,
genau aus dem Grund habe ich gefragt, es besteht die Möglichkeit das der Tests bestanden wird und sobald die normale Fluglast auf der Konstruktion liegt diese dann versagt denn die Tragfläche ist kein doppelt gelagerter Biegeträger der mittig belastet wird...
 

Merlin

User
Hallo Henry,

ihr habt sicherlich auch recherchiert, wer denn die Sponsoren sind.
Die Sponsoren sind alle US Rüstungshersteller. :rolleyes:
In den USA ist die Rüstungsindustrie so relevant wie hierzulande der Automobilbereich, und es ist ganz normal, beim Militär oder bei einem der vielen Rüstungsunternehmen zu arbeiten. Aber hier? Nichts aus der Geschichte gelernt?

Ist das angehenden Studenten einer angesehenen deutschen Universität inzwischen egal?
Ich bin ein bischen fassungslos. :cry: Was ist das für eine moralische Haltung?

/Bernd
 
Hallo Henry,

ihr habt sicherlich auch recherchiert, wer denn die Sponsoren sind.
Die Sponsoren sind alle US Rüstungshersteller. :rolleyes:
In den USA ist die Rüstungsindustrie so relevant wie hierzulande der Automobilbereich, und es ist ganz normal, beim Militär oder bei einem der vielen Rüstungsunternehmen zu arbeiten. Aber hier? Nichts aus der Geschichte gelernt?

Ist das angehenden Studenten einer angesehenen deutschen Universität inzwischen egal?
Ich bin ein bischen fassungslos. :cry: Was ist das für eine moralische Haltung?

/Bernd

Was ist das denn für eine moralische Haltung, die moralische Haltung anderer Menschen (inkl. Sponsoren) in Frage zu stellen? Nichts aus der Geschichte gelernt? :rolleyes:

Finde die Idee super!
 

Merlin

User
Ich erlaube mir die Frage zu stellen, warum Studenten an einem von der US Rüstungsindustrie geförderten Wettbewerb mit offensichtlich militärischem Hintergrund mitmachen. Mehr nicht.
Ich hoffe sehr, dass sie (ADDI) sich dazu äußern.

/Bernd
 

hholgi

User
.... warum Studenten an einem von der US Rüstungsindustrie geförderten Wettbewerb mit offensichtlich militärischem Hintergrund mitmachen....
Studenten die von meinen Steuern mitfinanziert werden übrigens .... bin da auch etwas stutzig geworden.
 
ich hab mir das mal durchgelesen, da ich eine umfassende militärische laufbahn absolviert habe, denke ich da auch mitreden zu können. selbst arbeite ich "nebenberuflich" auch an uav/uas und triebwerksentwicklung auch unter berücksichtigung militärischen nutzungspotentials mit.
dieser "wettbewerb" hat durchaus einen militärischen hintergrund, soviel steht fest. offensichtlich ist hier auch, daß die us-rüstungsindustrie und damit auch das us-militär dort absolut kaltschnäuzig auch internationales akademisches wissen und projekte abgreift.
unabhängig von einer moralischen frage sollte man sich als deutsche universität schon fragen, ob man dort mitmacht und ob man seine wissens- und forschungsressourcen nicht doch besser dem eigenen nationalen oder europäischen raum zur verfügung stellt. auch im militärisch nutzbaren bereich. für meine firma schlösse ich eine wissensvermittlung an die us-amerikaner schon aus wirtschaftlichen gründen deutlich aus.
zur moralischen frage:
vorlage des projektes und der ausschreibung beim ethikrat der rwth mit bitte um stellungnahme.
ansonsten verkneife ich mir die stellungnahme zur moralischen bewertung von uav/uas im bereich von exekutivstrukturen, insbesondere in bezug auf unsere moralische vergangenheitsverantwortung.
 

65gt

User
Kopfschüttel....

das sind Studenten. Die wollen später mal wo arbeiten.
Solche Projekte machen sich in einer Bewerbungsmappe
immer gut.
Know how abgreifen ? Die hälfte aller Firmen vergibt
Entwicklungsaufträge nach Indien etc. Nennt man
Globalisierung.
Ich wünsche den Studenten jedenfalls viel Glück und wertvolle
Erfahrungen.

Gruß Martin
 

redpyle

User
Hallo ADDI RWTH,
ich habe mir mal den Spaß gemacht und diese Videos angeschaut. Ist es denn Absicht, dass diese ich nenn sie mal "Flugmaschinen" bei starkem Wind eingeflogen werden? Manche sind dem Gegenwind ja nicht mal gewachsen. Und wenn dann noch mit Seitenwind gestartet wird, naja. Ich bin gespannt welches Konstrukt ihr euch einfallen lasst. Ich und die meisten hier werden euch sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn wenn man so über militärische Zwecke nachdenkt, sollte man als erstes mal in Erfahrung bringen in welche Länder und an welche Mächte unsere Regierung Informationen und auch Waffen liefert. Ich glaube da ist so ein Wettbewerb ein schei*dreck dagegen. ;) Nix für ungut......


Gruß, Mario
 
@martin:
hier vergibt aber keine firma einen auftrag nach timbuktu, sondern hier wird primär für die rwth entwickeltes knowhow/projekt richtung amerikanischer rüstungsindustrie preisgegeben. einfach so mit entwas abenteuer- und reiselust und -erlebnis garniert. dann lieber richtung eads. meine meinung.
im endeffekt ist das forschungsabzocke pur seitens der amis. erkenntnisse und detaillösungen präsentiert für lau, und ganz einfach abgreifbar. wenn du die wettbewerbsausschreibung liest, kommt dir als jemand, der in diesem bereich professionell tätig ist, ein fettes grinsen ins gesicht ob der offensichtlichen frechheit der ausrichter.

@mario:
s.o., und die anregungen, tipps, hinweise und erkenntnisse bekommen die amis dann gleich frei haus mit:D. ich hab mir schon beim ersten durchlesen des pflichtenheftes technische gedanken gemacht und ideen entwickelt, aber ich werd diese definitiv nicht hier einsteuern.
und eine kleine info von der hochschule her:
ein kleine feine et-auftragsanfrage aus israel, der dann offensichtlich für deren kampftaucher höchst nutzbringend gewesen wäre, wurde vom hiesigen ethikrat nicht positiv belegt. fand dann auch nicht statt.

wir müssen ja auch unbedingt heron leasen, anstatt was eigenes ordentliches im rahmen des europäischen verbundes auf die reihe zu bringen...:eek:


@ both:
gleobalisierung muß noch lange nicht heißen, know-how ins ausland zu verschenken oder zu verscherbeln.
wir haben in der vergangenheit schon genug vorsprünge und alleinstellungsmerkmale verschenkt und auch vergeben, und tun es heute leider immer noch. und lassen uns nach wie vor insbesondere von unseren amerikanischen freunden abschöpfen und abgreifen. grauslig!

es ist ja überhaupt nichts dagegen einzuwenden, daß wir forschen, entwickeln, projektieren.
aber dann sollen die nutznießer dafür auch ordentlich blechen, daß der profit hier bei uns bleibt.

nix für ungut!:D
 
oh, da kannst du ne menge input abreifen, und auch unsere rwth-studenten (bestimmt keine erstsemester) sind ja bekanntlich nicht dumm.
vor allem billiger als bei studenten und studentischen bzw. uniprojekten ideen und know-how klauen geht nicht. wird hier nämlich für lau passieren, und evtl. sponsoren, die uni und sie selbst zahlen noch dafür...

seid ihr denn wirklich so blauäugig oder tut ihr nur so???:rolleyes:
 

Eisvogel

User
Wenn man bedenkt, daß die Amis seit Jahrzehnten, auch mit ihrer Anwesenheit in D, für eine stabile Lage und als Gegengewicht zu den Russen gesorgt haben, dann ist es moralisch gar nicht so verwerflich...........

Nachdem aber Onkel Donald zum Rückzug geblasen hat, sind die Amis nicht mehr so hoch im Kurs bei uns :(
 
ja und es ist besonders ärgerlich, weil ich seit sehr langen jahren sehr gute private beziehungen zu us-amerikanern habe und pflege und auch das land und auch die von trump noch nicht modifizierte verfassungskultur durchaus schätze.

wiegesagt, an sich ist ein solches projekt, wie es die studenten dort vorhaben, eine tolle sache, auch im rahmen eines wettbewerbes, ich wünschte mir nur andere voraussetzungen... .
es sind übrigens schon vele gute sachen gerade aus studentischen arbeitsgruppen heraus entstanden, das mal nebenbei bemerkt. denn die studis sind noch lange nicht so scheuklappenbehaftet wie wir älteren semester/philister.
daher wünsche ich grundsätzlich viel erfolg!!!

gruß thomas "steinix" Z!
 

Eisvogel

User
ich wünschte mir nur andere voraussetzungen... .
Welche Voraussetzungen wünscht du dir denn :confused:
Die Menschheit ist nun mal so gepolt, daß jeder mehr haben will als der andere. Angefangen beim kleinen Mann bis zum ganzen Land. Deshalb hat jeder seine Militärs, offiziell zur Verteidigung falls mal....... nur wenn sich alle nur verteidigen wollen, dann gäbs ja keinen gegen den man sich verteidigen müsste :(

Die "Streitkräfte" (sollten die nicht eigentlich Verteidigungskräfte heißen) der ganzen Welt werden immer versuchen an alles für ihre Zwecke brauchbare zu kommen. Wenn der Himmlische Höllein nen Frässatz rausbringt, dann wird der genauso gecheckt wie die neueste Drohne von Krauss Maffei.

Es ist also völlig egal, ob die Jungs mit ihrer Konstruktion an so nem Bewerb teilnehmen oder nicht. Wenn irgendjemand irgendwas konstruiert mit dem man Leute umbringen kann oder das man dazu umfunktionieren kann, dann wissen und kriegen die das! Sowohl die Amis als auch die Russen, ist nur ne Frage der Zeit. Außer unserer Gurkentruppe natürlich, die könnten uns nicht mal gegen die Salzburger Feuerwehr verteidigen :o.
 
Hallo zusammen,

als Verein des Luft- und Raumfahrt Bereiches wissen wir die Sensibilität für das angesprochene Thema sehr zu schätzen. Wir verstehen das ausgedrückte Bedenken und möchten an dieser Stelle auf die entstandenen Missverständnisse eingehen, in der Hoffnung diese beseitigen zu können. Die Problematik der potentiellen Vermischung studentischer Aktivitäten mit nicht zivilen Anwendungen ist uns bewusst und wurde im Vorfeld ausführlich intern diskutiert. In unseren Augen muss sich jede UAV Gruppe mit dieser Thematik auseinander setzen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass unsere Teilnahme an dem Wettbewerb “DBF” keinen Nutzen für die Rüstungsindustrie hat. An dieser Stelle beziehen wir einmalig dazu Stellung:

  • Die ADDI e.V. ist eine rein zivile studentische Initiative mit dem Ziel Drohnen und Flugmodelle zu entwickeln und zu bauen und damit an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Es ist der Entschluss gefallen keine Zusammenarbeit mit Industrie oder Forschung aus dem Rüstungsbereich zu betreiben.
  • Wir lassen keine Sponsoren aus der Rüstungsindustrie zu.
  • Wir sind ein eigenständiger Verein, der aktuell nicht an der RWTH akkreditiert ist. Lediglich ein großer Teil unserer Mitglieder sind Studierende der RWTH.
  • Die AIAA ist ein ziviler Berufsverband, ähnlich der DGLR in Deutschland. Gesponsert wird der Wettbewerb von Unternehmen der Luft- und Raumfahrttechnik, darunter sind Konzerne mit sowohl militärischem als auch zivilem Hintergrund.
  • Die meisten großen studentischen Drohnen/UAV Wettbewerbe werden unter anderem von Firmen gesponsert, die auch im Rüstungsbereich tätig sind. Siehe z.B. IMAV, AIR Cargo Challenge, Outback Joe, Outback Challenge (dort nehmen immer wieder deutsche Universitäten teil)
  • Unser Ziel für diesen Wettbewerb besteht darin, ein RC Flugmodell auszulegen, zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben, indem wir die aus Studieninhalten erlernten Fähigkeiten anwenden (“Design, Build and Fly”). Mit unserer Konstruktion wollen wir uns mit Universitäten aus der ganzen Welt messen und haben Spaß an der technischen Herausforderung.
  • Konzepte und Konfigurationen der Wettbewerbsteilnehmer sind öffentlich zugänglich, siehe Youtube oder diesen Thread. Die Top 10 Design Reports werden öffentlich auf der AIAA DBF Homepage bereitgestellt.

Sollten noch weitere Fragen oder Anregungen bezüglich unserer Motivation aufkommen, bitten wir darum diese als private Nachricht an uns zu senden. In diesem Thread soll es ausschließlich um den Bau-, Entwicklungs- und Flugbericht sowie den Erfahrungsaustausch diesbezüglich gehen. Hier folgt bald das erste Update zu unserem Projekt, wir freuen uns über weitere konstruktive Beiträge, technische Diskussionen und hoffen ihr teilt weiterhin unsere Faszination für die unbemannte zivile Fliegerei.

Frohes basteln und bis dann!
Euer ADDI-Team
 
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