Volldokumentierter Aufbau eines alten F5B Fliegers

Kapitel F: Einlegen und Absaugen der Gurte

Vom Porta Team stammt eine detaillierte Skizze für alle Positionen innerhalb der Tragfläche. Da es sich hierbei um das erste Laminierprojekt meines Helfers handelt haben wir ausschliesslich diese Zeichnung benutzt. Für die Serie benutze natürlich Schablonen um Zeit zu sparen. Das ist übrigens der Grund für den langsamen Fortschritt immoment. Die Erstellung dieser Schablonen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Auch eine selbst gebaute Absaugung und Temperkammer sind geplant.

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Bewaffnet mit einem metrischen Faltgliedermaßstab und schwarzen Edding geht es ans Werk. Danach vorsichtig mit einem Teppichmesser den Stützstoff vorschneiden. Ein scharf angeschliffener Schlitzschraubendreher leistet hier gute Dienste den Stützstoff herauszuschälen. Der Stützstoff bricht genau an der Stelle wo man mit dem Teppichmesser vorgearbeitet hat.

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Die Stützstoffkanten neben dem Gurt belasse ich bei 90 Grad. Es lohnt sich nicht sie anzuschrägen weil die Gurte die vollständige Höhe normalerweise gut ausfüllen.
Die Servos klebe ich gerne direkt auf die Aussenschale. Deswegen muss der Stützstoff dort verschwinden. Diese Kanten schräge ich um 45 Grad an weil die Innenlage sonst der Kontur nicht folgen kann und dort kleine Hohlräume überspannt.

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Die Nasen- und Endleistenbereich der Aussenlage bedürfen ebenfalls der Vorbereitung. Schleifpapier mit Körnung 120 ist ausreichend. Hauptsache die Innenlage hält überall dort wo kein Stützstoff liegt. Der Stützstoff sollte im Bereich der Endleiste sehr dünn geschliffen sein um die Form später überhaupt schliessen zu können. Wenn der Flügel vorbereitet ist geht man einmal mit dem Staubsauger durch und baut die Rovingtränke auf. Jeder hat da seine eigene Methode wie er Rovings tränkt. Die einfachste ist das Rovingpaket auf einer Folie mit Harz und Pinsel so oft zu überfahren bis es satt durchwirkt ist. Mit minderwertigem Toilettenpapier lässt sich überschüssiges Harz wieder entfernen. Hochwertiges Toilettenpapier ist nicht zu empfehlen weil Harz daran regelrecht abperlt. Die Gurte sollte auch nicht zu trocken sein. Damit erspart man sich vorharzen der Aussenschale wo die Gurte zu liegen kommen. Abschliessend wieder ein Folientransfer der Innenlage und das zweite Absaugen kann beginnen. Die Innenlage kann je nach Vorliebe mit Lochfolie, Frischhaltefolie oder seit neuestem Blumenfolie eingelegt werden.
 
Kapitel G: Einkleben der Stege (Höhenleitwerk)

Das Höhenleitwerk wird dieselbe Behandlung zuteil wie der Tragfläche vor dem Einlegen der Gurte. Alles besäumen, anrauhen, Stützstoff beschleifen, usw. Die Besonderheit besteht hierbei aus der Kombination von Gurt und Steg in einem Bauteil welches sich über die maximale Profildicke erstreckt. Dazu muss der Stützstoff dort ausgeschabt werden.

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Der No Limit Rumpf hat ein Pendelhöhenruder. Im unteren Teil des Bildes ist eine Sonderwerkzeug zu erkennen welches dazu dient jenen besagten Kombi-Holm (der ebenfalls aus einer vierteiligen Stahlpressform entspringt) mit dem Pendelscharnier exakt ausgerichtet zu verkleben. Mit UHU 2-Minuten Epoxy geht das schnell über die Bühne. Damit der 2mm Auswerferstift der als Achse dient nicht an den Seiten herausfallen kann haben wir dort schell Heißkleber hingeschmiert. Das Sonderwerkzeug hat zwei eng tolerierte Paßstiftbohrungen die mit der Höhenruderform übereinstimmen. Damit gelingt die Verklebung des Kombi-Holm-mit-Pendelscharnier in das Höhenleitwerk mit 5-Minuten Epoxy ohne Probleme.

Anschliessend Mumpe anrühren und Form schliessen.
 
Auch zum Steg auskratzen gibt's einen Kniff.
Seitlich mit Klinge absitzen und mit einem geschliffenen Schraubenzieher ausstechen ist schon gut, aber nicht optimal weil man die oberschale schnell mal anritzt

Tip, ein holzstäbchennin der breite des steges nehmen den man möchte und dann einen Streifen Blech aus einer Konservendose rausschneiden, da 5mm breit und 30mm lang. Das biegt man dann zum U und klebt es auf den holzstab auf, dass der quersteg des U da 5mm Spalt zum Holz hat.
Fertig. Damit zieht man über den stützstoff und schält ihn damit aus. Man ritzt nichts an und kann zudem wunderbar an einem stahllineal langfahren.
Geht übrigens auch mit balsa.
 
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