Lageerkennung von Flugmodellen

Hallo Mirko, du schreibst:
" Weiter oben schrieb jemand, dass Thermikflug unmittelbar mit Höhengewinn zu tun hat. Okay, wenn man im Flugzeug drin sitzt... "

Das war ich, und ich darf nebenher sagen, daß ich über 30 Jahre "drin gesessen" bin ( also nicht am Stück..:rolleyes: aber wohl eine ganze Menge Stunden)
und wenn mein Modell fliegt, sitze ich gefühlt immer noch drin. Aber darum geht es hier ja garnicht.

Du sprichst ein paar grundsätzliche Fragen an und nennst mache Dinge "bekloppt oder dämlich". Wenn es nach dir ginge, müsste es also im Sport - und Modellflug ist auch ein Sport -
überhaupt kein Streben nach Hochleistung geben ? Damit stehst du glaube ich ziemlich allein. Sport heißt doch sich verbessern, die Grenzen zumindest erreichen zu wollen. Ich
möchte hier nicht alle Sportarten und das Rekordstreben aufzählen, die kennen wir ja alle. Im Motor Kunstflug ist es das 3 D Fliegen, daß auch nicht jedem gefällt und wenn ich erst an den Heli Kunstflug
denke....Hmmm. Aber ich würde diese Fliegerkollegen nicht dafür kritisieren, wenn sie das so möchten und gut können, sollen sie.

Und ich denke, zum Segelflug mit grossen Modellen, passt gut der Höhengewinn ( unter den schon genannten Limits: Luftraum und Sehfähigkeit) . Die meisten Kollegen, die ich kenne, sehen das genauso, wenn wir zu mehreren in der Luft sind, kämpfen wir um jeden Meter :cool: Das macht Spaß und abends haben wir was zu erzählen.

Immerhin, dein letzter Satz klingt ja etwas einsichtig....

Gruß
Johannes
 
Mirko, +1.
Vario, Telemerie, Notfallszenarien, weit weg fliegen - klingt für mich nach echtem Freizeitstress.

Und Johannes:
nein, eben nicht ständige Verbesserung (KVP) und erreichen/ausloten von Grenzen (Benchmarking/Exzellenz) (*), sondern einfach ohne jeden Wettbewerb/Vergleich Spass haben. Das ist Modellfliegen für mich. Und in diesem Zug habe ich gemerkt, dass die Reduktion auf das wesentliche den Spass um ein Vielfaches gesteigert hat.

Möbel zum Fliegen mitnehmen? Das Modell gerade noch so erkennen, weil man den Bart bis ganz oben ausgekurbelt hat? Absturz-Szenarien üben, nur um festzustellen, dass der tatsächliche Absturz dann doch ganz anders passiert?
Nö.
Ich will meine Modelle fliegen sehen. Und das geht am besten in der Nähe. Und wenn ich dann zu blöd war (ist übrigens immer die einzige Absturzursache), dann schlägt der Vogel in Sichtweite ein, und ich muss weder suchen, noch weit laufen.
Und weil ich stets mehrere Modelle im Kofferraum habe, kann ich sogar gleich weiterfliegen.
H.

(*) Habt ihr die Dünnpfiff-Vokabeln aus dem real existierenden Arbeitsleben erkannt? Dann wisst ihr, was ich beim Modellfliegen genau nicht brauche!
 
...und abends haben wir was zu erzählen...
Diese Latein-Stunden kenne ich genau. Sind ein Grund, warum ich abends nie auf dem Flugplatz war/bin, denn wer dabei war, der fragt sich, was die da erzählen. Und erst recht mit ein paar Wochen/Jahren Abstand;)

Immerhin, dein letzter Satz klingt ja etwas einsichtig...
Klingt, als hättest du die Deutungshoheit.
H.
 
Klingt mir alles ein bischen zu aggressiv: " Dünnpfiff Vokabeln , Benchmarking, Stress aus dem Arbeitsleben, Deutungshoheit ..." und was nicht alles.
Ist mir auch nicht klar, warum in dieses harmlose Thema "wie hoch fliegt ihr? " so eine Schärfe reinkommt.
Ich denke mein Post war gemäßigt und weit davon entfernt, jemandem auf die Füße zu treten.

Es ist im Job wie im Hobby: was für den einen Streß ist, kann für den anderen Spaß sein.
Ohne etwas deuten zu wollen

Gruß
Johannes
 

steve

User
...einfach ohne jeden Wettbewerb/Vergleich Spass haben. Das ist Modellfliegen für mich.

...und so ist das auch bei mir. Und was dem einen Spaß macht, muss dem anderen ja nicht gefallen - deshalb ist es aber nicht dämlich. :rolleyes:

Und allen, die etwas nicht so empfinden wie Du, gleich mal Dämlichkeit vorzuwerfen, ist schon wieder so eine Sache. Aber ich glaube, an dem Punkt waren wir hier schon mal.;)

VG
 
Ich hab von dämlich nix gesagt.
Es ging lediglich darum, zu sagen, dass es auch Leute mit ganz anderem Ansatz gibt.
Mir ist völlig egal, wie andere das Hobby betreiben. Es soll nur nicht der Eindruck entstehen, es ginge nur mit HiTech und Spitzenleistung.

Und damit sind wir wieder bei der Lageerkennung. Die ist in der Nähe ohne Zweifel am besten. Ganz ohne Hilfsmittel.
H.
 
Ich denke, wir liegen nicht ganz auseinander.
(..."Dämlich" stand weiter ober in einem anderen Post.... )

Es ist doch so, daß kaum jemand von uns nur ein Modell hat und jedes ist für einen anderen Zweck oder Radius geeignet.
Damit sind wir auch wieder beim Sehen und Erkennen. Kleines bleibt in der Nähe, Großes fliegt weiter weg.
Und mein Funray oder Art Hobby macht mir auf der Wiese nebenan genau soviel Spaß wie der Große im F-Schlepp und hoch in der
Thermik. Am Hang ist wieder was anderes im Einsatz.

Also, kein Grund zur Veranlassung... :D

Gruß
Johannes
 

jannicam

Vereinsmitglied
Um mal wieder was Sachliches beizusteuern,
nachdem dieser Thread den leider ach so typischen Verlauf genommen hat:
Vielen sicher schon bekannt, aber das Thema kommt ja doch immer wieder von Neuem auf:

Grundsätzliches zur Sichtbarkeit von Modellen in großer Entfernung

und hier...

Gruß Jan
(eitler Selbstzitierer & Berufsgucker)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mhm,

ich habe mal wieder unterschätzt, wie wenig aufmerksam manchmal gelesen wird. Das Wort "dämlich" habe ich verzapft. Aber dem geneigten Leser wird nicht entgangen sein, dass ich klar formuliert habe, dass "ICH ES DÄMLICH FINDE". Und wer noch aufmerksamer liest, hat auch bemerkt, dass ich nicht den sportlichen Wert des Modellfliegens in Frage stelle. Ich finde es nur komisch (Achtung, anderes Wort für dämlich), bis an absolute Sichtgrenzen zu fliegen und dann Notfallszenarien abzurufen, um das Modell noch retten zu können. Das hat weder was mit Leistung noch mit Sport oder großartigem Können zu tun. Nur darum ging es mir. Ja, ich weiß, das hat nur mittelbar etwas mit der ursprünglichen Frage zu tun.
Es ist auch wirklich nicht aggressiv, wenn ich meine ureigenen Empfindungen in Worte kleide, auch nicht, wenn diese klar klingen. Ich würde nämlich nicht schreiben, Karl, Emil und Manne (Namen sind frei erfunden) sind bekloppt, weil sie sooo hoch fliegen. Aber dass ich es doof finde, darf ich doch schreiben. Oder?
Okay, heute ist 2. Advent. Wir machen Kerzen an und sind friedlich miteinander. ;)

Gruß Mirko
 
Mhm,

ich habe mal wieder unterschätzt, wie wenig aufmerksam manchmal gelesen wird. Das Wort "dämlich" habe ich verzapft. Aber dem geneigten Leser wird nicht entgangen sein, dass ich klar formuliert habe, dass "ICH ES DÄMLICH FINDE". Und wer noch aufmerksamer liest, hat auch bemerkt, dass ich nicht den sportlichen Wert des Modellfliegens in Frage stelle. Ich finde es nur komisch (Achtung, anderes Wort für dämlich), bis an absolute Sichtgrenzen zu fliegen und dann Notfallszenarien abzurufen, um das Modell noch retten zu können. Das hat weder was mit Leistung noch mit Sport oder großartigem Können zu tun. Nur darum ging es mir. Ja, ich weiß, das hat nur mittelbar etwas mit der ursprünglichen Frage zu tun.
Es ist auch wirklich nicht aggressiv, wenn ich meine ureigenen Empfindungen in Worte kleide, auch nicht, wenn diese klar klingen. Ich würde nämlich nicht schreiben, Karl, Emil und Manne (Namen sind frei erfunden) sind bekloppt, weil sie sooo hoch fliegen. Aber dass ich es doof finde, darf ich doch schreiben. Oder?
Okay, heute ist 2. Advent. Wir machen Kerzen an und sind friedlich miteinander. ;)

Gruß Mirko

Tja, so findet halt jeder was anderes bekloppt, pardon, "komisch". Ich finde es z.b. "komisch" immer wieder das selbe Kunstflugprogramm abzuspulen oder z.B. diese Heli-Zappelei. Andere finden es geil. Also bitte, jeder, wie er mag.

Und ja, ich habe schon mal ein Modell in großer Höhe ne zeitlang aus den Augen verloren, aber noch nie eins deswegen gecrashed. Meist fliegt man ja auch gar nicht so hoch, dass man Sichtprobleme bekommen könnte. Wer regelmäßig Sichtprobleme bekommt, sollte in der Tat mal über seinen Flugstil nachdenken, aber da dürfte es sich um Einzelfälle handeln.

Einen Bart in 30m auskurbeln, macht außerdem viel mehr Spaß, weil man es besser sieht und weil es anspruchsvoller ist. Aber manchmal quält man sich auch ne Viertelstunde lang um von 50 auf 100m zu kommen und dann zieht der Bart plötzlich mit 3 oder 4 m/s durch und man findet es einfach geil, dass man es geschafft hat. Klar kann man dann bei 150 oder 200m aussteigen, aber manchmal findet man es auch schön, etwas höher aufzusteigen, um z.B. aus 300 oder 400m einen schönen Ablasser zu starten oder von mir aus auch ein paar Kunstflugfiguren - was das Modell eben aushält. Aus 200m Höhe hat man da weniger Spielraum.
 

Relaxr

User
Z.B. deutlich über 1000m mit nem F3X halte ich für grob fahrlässig, bzw. unmöglich, wer will dieses "Pünktchen" noch retten, wenn es abschmiert. Mit F3Xlern fühle ich mich pers. unwohl ab 500m, dann ist für mich die Höhe rreicht, wo ich nicht mehr deutlich sehe, was genau passiert. Zur Zeit bleibe ich brav bei 300m (Aufstiegserlaubnis unseres Platzes mit Höhenfreigabe bei DFS). Für Motorflug und Segelflug reicht mir dies völlig aus. Ich halte es für "schöner" bis 300m Bärte auszukurbeln und dabei noch zu sehen, was passiert.

Die "Statosphärenhelden" gehen mE ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko ein und verletzen vorgegebene Höhenbeschränkungen und sehen ihren Flieger kaum noch.

Das Wetter nimmt sehr deutlichen Einfluss, am unangenehmsten sind mE Blauthermik mit zumindest leicht erhöhte Luftfeuchte (Dunst).

Haben wir hier keine Optiker, Physiker, die das mal ausrechnen können, wie weit ein normales menschliches Auge ein gängiges Modell a la F3X (sagen wir 3m SW) bei der gegebenen anatomischen Auflösungsfähigkeit bzgl. Ferne sehen kann. Ich glaube, da werden die >>1000m Leute recht schnell still :) - oder pochen dann auf extrem gute Sichtfähigkeit
 
Irgendwie erinnert mich diese "Diskussion" hier an das Europaparlament, wenn sie sinnvolle Normen wie Bananen Form oder Gurkenkrümmungen beschließen.
Hab die ganze Zeit mitgelesen in der Hoffnung dass noch was Substanzielles kommt.
Scheint aber nicht der Fall zu sein. (Stratosphärenhelden - entstammt das deinem Neid? Bezeichnet man dich sonst als Tiefflieger?);)

Kann nur für mich sprechen, aber ich werde auch weiterhin so hoch fliegen wie es mir passend erscheint und ebenso im Radius.
Gesetzliche Vorgaben sind einzuhalten - gar keine Frage.
Aber diese rechthaberische "Diskussion" - wozu soll das gut sein? Die (Eingangs-)Frage war einfach...;)
Und wer Flugplanung erstellen und Notfallszenarien erst noch üben muss, ja, der sollte wirklich nicht an die Grenze seines (persönlichen) Sehvermögens gehen.
 

Relaxr

User
"Stratosphärenflug" ist bei uns ein Begriff für Leute die eben gerne, oft und ausdauernd an der Sichtbarkeitsgrenze fliegen.

Du kannst mich gerne Tiefflieger nennen :cool: - herzlich willkommmen.
 

zwieblum

User
Haben wir hier keine Optiker, Physiker, die das mal ausrechnen können, wie weit ein normales menschliches Auge ein gängiges Modell a la F3X (sagen wir 3m SW) bei der gegebenen anatomischen Auflösungsfähigkeit bzgl. Ferne sehen kann. Ich glaube, da werden die >>1000m Leute recht schnell still :) - oder pochen dann auf extrem gute Sichtfähigkeit

Gute Augen lösen ~ 2 Winkelminuten auf, durchschnittliche ~4, Weitsichtige ~ 1 Winkelminute. Macht also für gute Augen bei 3m Spannweite > 5000m Spitze/Spitze - von unten gesehen wohlgemerkt. Von vorne betrachtet werden da dann aber schnell < 500m draus :D
 

Relaxr

User
Wow - Danke ! Hätte gedacht, daß diese Rechnung knapper ausgeht. Dennoch, einen 3,3 m Segler bis 1400m zu sehen und zielsicher zu steuern, kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber gut, jüngere Augen sind da wohl besser:D
 

OE-0485

User
Oh, schön wie da immer auf die Spannweite eingegangen wird.
- O.k 33o cm mit 50 cm Flächentiefe glaub ichs ! Die siehst in 1000 m.

Stellt Euch doch mal einen Zwirnsfaden mit 30 m Spannweite vor - was nun ?

vg hans
 
Also wenn wir hier schon wissenschafftlich werden: das mit 2 Winkelminuten ist nicht völlig richtig. Vgl Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Auflösungsvermögen)
(Ja ich weiß, ist keine wissenschaftliche quelle aber trotzdem) "im Unendlichen [..] typische Winkelauflösungsvermögen des menschlichen Auges 1 Winkelminute"
Womit wir wieder bei dem Punkt wären: man kommt dann nicht nur 700m hoch mit 40cm Flächentiefe (700*tan(2")=0.4) sondern sogar 1400m...

Die Debatte ist sinnlos... Können wir uns darauf einigen, dass jeder selbst verantworten muss, wie er fliegt und jeder selbst entscheiden muss woran er mehr spaß hat (hoch und weit oder nah und tief)? Wenn ihr deswegen angst habt einen Modellflugplatz zu betreten, weil die Anderen so hoch fliegen und ihr sorge habt, dass sie euch auf den Kopf fallen, dann sprecht sie doch persönlich an und haltet hier den Ball flach ;)
 
Noch ein wenig Senf von mir:

Lange in großer Höhe zu fliegen macht wirklich keinen Spaß. Sehr wohl Spaß macht es aber, sich in der Thermik nach oben zu kämpfen, und bei Erreichen der persönlichen "Unsicherheitsgrenze" diese Höhe - quasi als Belohnung für die Mühe - innerhalb kürzester Zeit wieder abzubauen. Unten angekommen darf es dann auch mal z.B. eine gaaaaaaaaaanz lang gezogene Rolle "an der Schnur gezogen" sein :cool::cool:

Noch ein ernster Aspekt betr. Lageerkennung: Schwierig ist es oft, aus großer Entfernung - unabhängig von der Höhe - wieder zurückzufliegen; man sieht dann ja nur die Silhouette. Da hilft nur, im Zick-Zack den Heimweg anzutreten. Besonders problematisch sind da Besenstiele. Nicht die Nerven verlieren, wenn man sein Modell gegen starken Wind wieder zurückholen muss.

LG
Hannes
 
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