Lageerkennung von Flugmodellen

P.S.: Warum ich frage? Ich hatte vorhin eine Diskussion mit einem erfahrenen Modellflieger, der behauptete, dass NIEMAND die Lage eines Flugmodells in mehr als 300m Höhe sicher erkennen und das Flugmodell sicher beherrschen kann. Seiner Meinung nach fliegen alle Modelle in der Höhe ständig stark (!) rauf und runter, da die Piloten die Höhe auf die Entfernung nicht im Griff haben.
Na ja, stark: Eins ist sicher: in der Höhe steuerst du die Phygoide nicht mehr aus; das Modell pendelt also etwas in der Längslage. Je nach Stabilität unterschiedlich stark.
 
Ich habe mich noch nie um Höhen oder Entfernungen gekümmert, weil das doch nur Zahlen sind, die egentlich gar nichts sagen aber gut dazu dienen, um auf die Kacke zu hauen...

Wenn wir schleppen (TC-Piper und 3 m B4) klinken wir regelmäßig bei ca. 300 m Höhe aus. Das lese ich aber weder ab noch lassen wir es ansagen, das hat sich so als durchscnittlicher Wert ergeben. Wenn wir meinen, es reicht, wird eben die Leine gekappt. Ich finde auch, dass es ein dämlicher "Sport" ist, maximale Höhe zu erreichen. Die schönsten Erlebnisse waren immer noch die letzte Platzrunde und anschließende Landung mit den Grunau Baby, weil erst hier das Flugbild so richtig zur Geltung kam. Klar, mit größerem Maßstab hat man dann länger was davon. Aber es gibt nun mal keine perfekte Größe.
Ich meine, die Gedanken zu diesem Thema werden auch ganz viel davon beeinflusst, ob man (ich) das Fliegen eher visuell genießen möchte oder die Nummer mehr als Sport im Sinne von Leistung betrachtet. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass einige der modernen Supersegler auch extrem elegant aussehen.

Gruß Mirko
 

.Claus

User
...neue Brille anpassen lassen sollten.

Ich kann nur mal den Gang zum Augenarzt empfehlen.
Es ist nicht immer nur die Sehschärfe, bei mir macht sich auf einem Auge der graue Star langsam bemerkbar, der kommt schleichend.
Für eine OP ist es aber noch zu früh, da hilft nur tiefer fliegen bzw. mit dem 2. sieht man besser ;)

Noch ein Tipp.
Der Augenarzt will gerne den Augendruck messen, ist eine Sonderleistung und kostet um die 20€.
Wenn jemand ein cortisonhaltigens Medikament dauerhaft einnimmt, zahlt die Untersuchung die Krankenkasse (BKK).
Darauf hatte mich kein Augenarzt hingewiesen.

Das A&O für die Sichtbarkeit meiner Modelle ist das Licht. Bei Sonnenscheit sehe ich sehr gut, wenn es trüb ist wird es schon schlechter.
Ich habe mittlerweile auf fast jeden Segler ein 10W (oder 2x5W) LED Blitzlicht unten am Rumpf was die Lageerkennung sehr erhöht.
Sichtweite der LED, je nach Wetter bis zu 300m.
 
Wenn ich den Boden nicht mehr im Blickfeld habe, wird das Fliegen öde. Auf Sicherheitshöhe rumgurken kann jeder, das geht auch am Simulator.
###Wer mit einem 7m Vogel auf ............ :rolleyes: ###

Wenn ich mir hier die Postings ansehe, wird mir endlich klar, wozu dieser Telemetrie-Log-Datensammelkram eigentlich gut ist:
Nämlich zum Posen!

Es ist doch völlig wurscht, wie weit einer wegfliegen kann. Das einzige Kriterium ist doch wohl, ob er den Vogel von dort aus wieder heile auf den Boden bringt; ob das nun 50 oder 500m sind.

Allerdings sind nach meiner Beobachtung die Hoch- und Weit-Weg-Flieger die, die die höchste Wahrscheinlichkeit von Lande-Pannen haben;)
H.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

micbu

User
In Größeren Höhen ist es einfach nicht mehr möglich die Lage genau zu erkennen und die Geschwindigkeit richtig abzuschätzen. Mir selbst ist dabei passiert, dass ich ein Modell verloren hebe weil es in großer Höhe einfach zu schnell unterwegs war und ich es überlastet habe. Es war eine V-Experience von Graupner. Der Logger darin hat gezeigt, dass sich das Modell bei ca. 190km/h zerlegt hat. Ich dachte, dass ich ganz normal fliegen würde. Ich bin aus einer Thermik weggeflogen weil ich nicht mehr weiter steigen wollte. Auf gerader Strecke habe ich dabei total die Geschwindigkeit unterschätzt. Beim Einleiten einer Kurve ist dann zuerst das Leitwerk weggeflogen und anschließend sind die Flächen zerplatzt. Es war beeindruckend wie lange die in der Luft taumelnden Teile gebraucht hatten um den Boden zu erreichen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass niemand die tatsächliche Lage des Modells, in solch einer Höhe, erkennen kann. Kleine Helferlein (Telemetrie) können das zwar etwas kompensieren, aber mit einem sicheren, verantwortungsvollen Modellflug hat das nichts mehr zu tun. Das ist einfach sträflicher Leichtsinn. Für mich war das ein mahnendes Ereignis solch einen Unsinn zu unterlassen. Das Modell kann entfliegen oder, wie bei mir, die Einzelteile können weit gestreut werden und evtl. einen weiteren Schaden verursachen. Eine genaue Grenze würde ich noch nicht einmal definieren wollen, aber weiter als ca. 300m bekomme ich definitiv Probleme mit der Lageerkennung. Die horizontale Entfernung ist dabei, meiner Erfahrung nach, weniger schlimm als die vertikale.
 

steve

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Blue-Blocker

Blue-Blocker

Hallo,
es wurden noch die Sonnenbrillen angesprochen. Ich habe 3 unterschiedlich starke Blue-Blocker. Die Blue-Blocker fördern den Kontrast und je nach Sonnenstärke verwende ich eine stärkere oder schwächere Brille.
Von TC gibt es eine sehr gute BB-Sonnenbrille, die eigentlich immer passt und ich ohne Einschränkungen empfehlen kann.
Vor allen, wenn man in Höhe des Horizontes fliegt erscheint damit die Landschaft und er Himmel in einem wunderbar bernsteinfarbenen Ton.

Wenn ich mich horizontal weiter entferne, steuere ich bisweilen ganz bewusst mal in die eine und mal in die andere Richtung. Hier im Video von meinem Horten schaut das aus, als wenn ich ständig korrigiere aber das ist es nur zum Teil. Gerade diese Modelle kann man bei leichten Korrekturen und etwas Querneigung einfach besser erkennen. Da würde auch eine veränderte farbliche Gestaltung wenig helfen. Leichte Kurven schauen auch besser aus und machen mehr Spaß, als wenn es nur gerade aus geht.;)

https://www.youtube.com/watch?v=k0PCLts2nSg

VG
 

Merlin

User
Auf welche Entfernung (horizontal und vertikal) könnt ihr die Fluglage welcher Modelle ohne Probleme erkennen?

F3J Modelle: maximale Entfernung ca 1400m. Ist aber stark wetterabhängig. Ebenso bei der Höhe: bei halbwegs guten Sichtbedingungen sind 400-500m kein Problem.

Was das Steuern angeht: mit Vario würde man vertikale Schwingungen hören. Man hört aber nix besonderes.
 
Wie der eine oder andere ja weiß, haben wir das Problem auf unserem Platz nicht.

45m Hoch und rund 350m im Umkreis. Fertig. Mehr dürfen wir nicht mehr. Daran halten wir uns natürlich auch strikt. ;)

Denn früher, als wir noch 500ft hoch und 1NM weit dürften, ja, da war das schon mal schwieriger mit dem exakten Erkennen. :eek:

So gesehen müssten wir der Behörde für ihre besondere Fürsorge an die Modellflieger sogar richtig dankbar sein. Denn das erleichtert das Erkennen jeglicher Fluglage wirklich ungemein: Es ist so fast unmöglich seinen Flieger aus den Augen zu verlieren. (Es sei denn man ist stockbesoffen.)

Sicherheit geht vor. Gerade in der Fliegerei. Und das muss Regelmäßig nach und überprüft werden. Alles muss seine Richtigkeit haben.

Ja, und um das zu tun, fahren wir mindestens dreimal im Jahr hier hin: http://www.pokweni.de/

Jepp... und dort dann:
Nach meinem Empfinden sind dunkelblaue und schwarze Fliegzeuge am blauen Himmel schlechter zu erkennen als weiße. Weiß ist irgendwie besser, selbst wenn hier und da mal ein Wölkchen den Himmel trübt. Nur wenn es mal sehr diesig oder dicht wird, gar ganz zuzieht, dann sollte der weiße (und Einfarbige im allgemeinen) Flieger was (anders) Farbiges als scharfen Kontrast haben.

Besonders so ab 4500ft... :D
 

jmoors

Vereinsmitglied
Hallo alle,

nochmal Danke für all eure Antworten. Wie im Eingangspost geschrieben: Hier geht es nicht um die maximal geflogene Höhe, sondern um die Höhe oder Weite, in der ihr euren Flieger noch gut erkennen und sicher fliegen könnt.


VG, Jürgen
 
Also ich persönlich bin der Meinung, ich muss meine Fluglage nicht perfekt erkennen können um sicher zu fliegen. Konkretes beispiel: 4m Segler, Fächentiefe innen etwa 25 cm:
Ich fliege damit gut und gerne mal auf 750m Höhe und 500m über-Grund-Entfernung. Da erkenn ich nicht mehr ob der Flieger gerade auf mich zu oder weg fliegt, aber ich weiß in welche Richtung er fliegt, da ich mir unterbewusst merke wie ich gesteuert habe und auch im Gefühl habe wie er auf meine Eingaben reagieren müsste.
Eins gilt bei mir aber immer: Wenn das Modell in der Luft ist sind die Augen am Flieger und die Hände am Knüppel. Gekratzt wird sich nur wenn das Modell näher als 300m ist und auf den Sender oder woanders hingeschaut wird nur wenn das Modell am Boden STEHT! Mit der Grundregel fliege ich seit Jahren ohne Absturz durch Pilotenfehler.

Ich ducke mich vor euren Beschimpfungen über meine Verantwortungslosigkeit hiermit schonmal weg ;)
 
Ich fühle mich deutlich über 200m mit meiner Speedfire einfach "unwohl" Wenn man über Kopf fliegt sieht man die höhe natürlich nicht mehr, das ist aber bei 50m auch nicht anders. Der Betrachtungswinkel ist einfach entscheidend. Man muss in größerer Höhe eben auch etwas weiter weg fliegen. Ich habe auch schon kurzzeitig die 300m überschritten, länger fliegen möchte ich damit nicht. Gut, das Modell ist sehr schlank und ich habe blöde Farben ausgesucht. Unten weiß gelb mit Blockstreifen ist mit meiner Sonnenbrillen ein oranger Klumpen. Aber das Modell wurde auch nicht für stundenlanges Thermikfliegen gekauft. Dreht man den Vogel in der Höhe auf den Rücken ist er wieder sehr gut zu sehen. Bei einer neuen Bestellung würde ich es anders machen. Versuchsweise kommen jetzt unten zwei schwarze dicke Streifen neben das Gelb. Der Rumpf ist vorn weiß und der Ausleger mit Leitwerk schwarz.

Trotzdem: im gleichmäßigen Horizontalflug möglichst auf einer Höhe macht das Modell zumindest mir keinen Spaß. Aber es muss ja auch nur 10min ohne Motor schaffen, das sollte nicht deutlich über 200m brauchen :p Ich halte es aber durchaus für möglich mit einem entsprechenden Modell höher und weiter weg zu fliegen. Sehr flach über einem Wald zum Landen rein zu kommen is bei der winzigen Frontfläche fast schlimmer :cool:

Grüße
Dennis
file5-komp.-min-min.jpg
 
Ich will mal ne Frage stellen ...

Zit.: " Was ist so schön daran , sein Modell nur noch als Punkt oder kleines Kreuz am Himmel zu sehen ?
Bei entsprechenden Bedingungen kann jeder ### xxx m hoch fliegen #### ... was ist daran eine besondere Leistung ? "

Eben nicht ! ..wie man immer wieder feststellen kann :p
Man will ja nicht nur bei Wetterlagen oben bleiben wenn "Alle" es schaffen, sondern auch, wenn es knifflig ist.
Bei uns am Platz bauen wir auch auf, wenn keine Hammer Thermik ist.
Darum geht es doch. Aus welchem anderen Grund betreibe ich denn Segelflug in der Ebene ? ( wenn ich mein Modell in Augenhöhe vorbeizischen sehen will
fliege ich am Hang )

Wie schon geschrieben: Jeder wie er mag, aber für mich sind Segelflug und Höhengewinn untrennbar miteinander verbunden.
Mit den heutigen Logger Möglichkeiten kann man auch sehr schön den Gesamt Höhengewinn pro Zeit aufzeichnen - auch OK -
Limit sind die Luftraumbedingungen und die Sehfähigkeit.

Gruß
Johannes
 

steve

User
Hallo,
entscheidend für die horizontale Entfernung ist auch die Flughöhe, bzw. da lege ich Wert auf eine gewisse Sicherheitshöhe in Relation zur Entfernung. Ein Modell kann gerne mal irgendwelche unerwarteten Bewegungen machen - ist ja selten ruhige Luft - und da macht es einen riesen Unterschied, ob das in 20 oder 100m Höhe passiert und das Modell dabei 300m entfernt ist. Wenn hinter dem Wind geflogen wird - da stehen immer die besten Bärte ;) - gibt es bei Seglern noch mal einen Aufschlag. In 300m Höhe kann man auch mal 1000m vom Startplatz entfernt kurven. In 20m Höhe ist das ein No-Go, außer im alpinen Segelflug, da kann es einen das Modell retten.

Im Grunde muss das aber jeder für sich entscheiden. Mir brachte man bei, niemals hinter dem Wind zu kurven. Das war vor 45 Jahren. Heute machen die Modelle mehr Fahrt und Strecke. Da kann man mehr riskieren, bzw. riskiert dabei nichts.

Man sollte sich da auch nicht von anderen unter Druck setzen lassen, egal was da für Werte als normal, ok oder sonst wie präsentiert werden. Wichtig ist mir persönlich, dass ich ein sicheres Gefühl beim Fliegen habe und ich entspannt lande. Ich möchte auch nicht ständig neue Modell bauen (weil mir eins fehlt). Der oben gepostete rote Nurflügel ist z.B. bald 20 Jahre alt und wird sicher noch weiter 20 Jahre halten. Andere Modelle von mir sind deutlich älter - und werden noch älter, der hier hat z.B. schon 25 Jahre auf den Buckel:

IMG_0564.jpg

Noch ein Wort zur Fluglageerkennung: Wir leben in einer Zeit, wo die Modelle alle perfekt sind und aus der Packung heraus mit dem richtigen Schwerpunkt fliegen - laut Werbung und Kundenwunsch. In der Realität kann ein Modell aus 300m Höhe gewaltigen Kräften ausgesetzt werden, wenn z.B. ein Segler etwas mehr Fahrt aufnimmt, als strukturell für dieses Modell möglich ist. Das sieht man evtl. in 200m noch, in 300m evtl. auch noch aber in größeren Höhen sieht man evtl. nur noch die Teile herunterrieseln - konnte ich auch schon erleben. Der hier ist z.B. auch so eine etwas empfindlich Konstruktion. Sie bekommt oberhalb einer gewissen Geschwindigkeit ein Eigenleben - deshalb fliege ich sie im Nahbereich, wo das perfekt zu kontrollieren ist:

f9d17b-1354471149.jpg


Damit ist gemeint: Mit einem Segler aber auch Motormodell, dessen mögliche Geschwindigkeit über der strukturell zulässigen Geschwindigkeit liegt, würde ich nur in einem Bereich fliegen, wo ich optisch die Lage optimal kontrollieren kann und deshalb nicht in den kritischen Bereich komme. Einige sehr stabile Eigenkonstruktionen lasse ich aus größeren Höhen nach Geräusch ab - das reicht da als Feedback.

Dann gibt es sowas wie die Manövergeschwindigkeit. Damit ist gemeint, dass man bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit z.B. voll durchziehen kann, ohne dass Modell die Ohren anlegt. Wenn die mögliche max. Geschwindigkeit über der Manövergeschwindigkeit liegt, ist ein perfekter Sichtkontakt absolut notwendig und ich fliege eher in der Nähe. Unüberlegte Korrekturen in größerer Entfernung passieren da viel leichter und bergen das beschriebene Risiko einer strukturellen Überforderung des Modells.

Das sind mal so einige Aspekte, die bei mir eine Rolle spielen, wenn ich sowas wie einen Flugplan erstelle, bei dem ich max. Höhe, max. Entfernung, Fluglänge etc. zurechtlege. Das Ganze kann man sich dann wie einen Kegel vorstellen, der nach oben von einem gewölbten Dach begrenzt wird, etwas geneigt wegen dem Wind steht und um so mehr geneigt wird, desto mehr Wind. Die Sonne schiebt ebenfalls eine Fläche hinein. Modellgröße und Stabilität vergrößern den Kegel, wird das Modell kleiner oder ist strukturell nicht so belastbar, wird der Kegel kleiner.

VG
 
Also ich persönlich bin der Meinung, ich muss meine Fluglage nicht perfekt erkennen können um sicher zu fliegen. Konkretes beispiel: 4m Segler, Fächentiefe innen etwa 25 cm:
Ich fliege damit gut und gerne mal auf 750m Höhe und 500m über-Grund-Entfernung. Da erkenn ich nicht mehr ob der Flieger gerade auf mich zu oder weg fliegt, aber ich weiß in welche Richtung er fliegt, da ich mir unterbewusst merke wie ich gesteuert habe und auch im Gefühl habe wie er auf meine Eingaben reagieren müsste.
Eins gilt bei mir aber immer: Wenn das Modell in der Luft ist sind die Augen am Flieger und die Hände am Knüppel. Gekratzt wird sich nur wenn das Modell näher als 300m ist und auf den Sender oder woanders hingeschaut wird nur wenn das Modell am Boden STEHT! Mit der Grundregel fliege ich seit Jahren ohne Absturz durch Pilotenfehler.

Ich ducke mich vor euren Beschimpfungen über meine Verantwortungslosigkeit hiermit schonmal weg ;)

98% Zustimmung:
- 1%: ich ducke mich nicht weg ;)
- und das 2 Prozent: ich habe mein Modell schon einmal in 750m Höhe und einiger Entfernung aus den Augen verloren, weil ich einen kurzen Moment nicht voll konzentriert war:mad:

Für den Fall empfiehlt sich "Plan B": Möglichst sofort nach Sichtverlust das Modell in's Trudeln bringen. Die Sinkgeschwindigkeit ist nicht allzu groß, das Modell zeigt regelmäßig die volle Kontur, und der Flieger fällt senkrecht. In dem Fall habe ich das Modell in 400m Höhe wiedergefunden. Lustig war das nicht, und es ist auch nie mehr passiert.

LG
Hannes
 

steve

User
Hallo,
volle Zustimmung zum "Plan B" von Hannes.

Was ich dabei besonders wichtig finde, ist eine regelmäßige Übung der Notfallabläufe. Es ist eigentlich nicht viel nötig, ein Modell am Himmel wiederzufinden. Meist braucht es viel mehr, um die Nerven zu behalten. Und dafür ist Übung sehr wichtig. Sie hilft im Ernstfall die Ruhe zu bewahren.

Solche Pläne kann man sich auch bei anderen Ausfällen zurechtlegen, vom Seilriss, Motorabsteller, bis zum Fahrwerksdefekt oder Servoausfall. Egal was passiert, es ist alles anders, wenn man nach einem Plan reagiert, als wenn man planlos durch diese Adrenalindusche geht.

VG
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Ach noch eine Sache:

Die Frage nach der Entfernung hat bei mir auch mit meiner Position zu tun. Stehend wackelt man schneller mal mit dem Kopf und verliert ggf den (klein aussehenden) Flieger. Im Sitzen mit angelehntem Kopf geht das dtl besser bzw höher.

OT On:

Nach einer Arbeitswoche kann sitzendes Fliegen bei warmem Wetter allerdings zu Müdigkeitsattacken führen, was dann die Erkennung des Fliegers dtl verschlechtert.

OT Off

Ernsthaftes Thermikfliegen bei mir also NUR im Sitzen mit angelehntem Kopf.
 
98% Zustimmung:
- 1%: ich ducke mich nicht weg ;)
- und das 2 Prozent: ich habe mein Modell schon einmal in 750m Höhe und einiger Entfernung aus den Augen verloren, weil ich einen kurzen Moment nicht voll konzentriert war:mad:

Für den Fall empfiehlt sich "Plan B": Möglichst sofort nach Sichtverlust das Modell in's Trudeln bringen. Die Sinkgeschwindigkeit ist nicht allzu groß, das Modell zeigt regelmäßig die volle Kontur, und der Flieger fällt senkrecht. In dem Fall habe ich das Modell in 400m Höhe wiedergefunden. Lustig war das nicht, und es ist auch nie mehr passiert.

LG
Hannes
Kleine Ergängzungsempfehlung zum Plan B: wenn man idealerweise noch ein Vario mit Höhenansage im Ohr hat, kann man, falls man das Modell während des Trudelns noch nicht wiedergefunden hat, das Manöver sehr gut vorm Einschlag ausleiten. So bin ich mal blind und unter ständiger Ansage der aktuellen Höhe von rund 300m auf 100m abgestiegen und konnte das Modell dann nach ca. 30 Sekunden Blindflug windabwärts am Horizont noch wiederfinden und sicher zurückholen.
 
Und was spricht dagegen, sein Modell so zu bewegen, dass man es ständig sicher sehen kann? :confused::confused::confused:
Jetzt mal ganz im Ernst: Da werden sauteure Modelle gebaut, die voll scale sein müssen, am besten noch aufpoliert wie in der Neuwagenausstellung, und dann fliegen die so hoch und weit weg, dass sie nicht mehr zu sehen sind...? Sorry. Das ist doch völlig bekloppt. Ja, ich weiß, jeder so wie er will... Aber so richtig verstehen kann ich das nicht. Weiter oben schrieb jemand, dass Thermikflug unmittelbar mit Höhengewinn zu tun hat. Okay, wenn man im Flugzeug drin sitzt... Aber wir stehen nun mal unten, da sind die Grenzen doch vorprogrammiert. Ich habe manchmal das Gefühl, einigen Modellfliegern geht es mehr um Grenzerfahrungen als um das Fliegen von Flugmodellen... Und ich lass das Gedöns um Sicherheit und Vorschriften dabei bewusst in der Schublade, weil mir das auch auf den Zeiger geht. Aber dieses "höher, schneller, weiter" ist doch genauso dämlich (in meinen Augen!) wie die neue "Unsitte" in jeden besseren Trainer einen Kreisel einbauen zu müssen, nur um auch bei Sturm noch fliegen zu können. Ich meine, Modellfliegen hat auch etwas damit zu tun, Grenzen zu akzepieren. Verzicht kann auch sehr genussvoll sein...:cool: Und wir brauchen dann weniger Notfallszenarien, welche wir einüben müssen.
Ich weiß, das ist Spielverderberei!

Gruß Mirko
 
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