Turns bei DC-Motoren - was hat das mit dem Regler zu tun?

onki

User
Hallo,

Wegen meines aktuellen Projektes beschäftige ich mich etwas mehr mit Bürstenmotoren und entsprechenden Reglern.

Dort werden Turns mit angegeben. Nun ist mir schon bewusst, das das auf die Windungszahl (und dementsprechend auf die K/V) des Motors hindeutet.
Was hat das aber bitte mit dem Regler zu tun?

Leistungskriterium hier sollte doch die max. Spannung bzw. der Strom sein. Oder hängt das mit der PWM-Frequenz des Reglers zusammen?

Bitte klärt mich auf. Als ich mich zuletzt damit beschäftigt habe, waren Turns noch kein Thema.

Gruß
Onki
 
Diese Bezeichnung kommt meines Wissens ausschließlich aus der RC-CAR Szene, wo man eine Einheitsgröße an Motoren gefahren hat, die sich (nur) in der Anzahl der Wicklungen unterschieden, um das Modell abstimmen zu können. Die Bezeichnung der dazu passenden Regler bezieht sich also eigentlich auf den Anfahrstrom des Motors. Damit hier niemand über Gebühr nachdenken muss, steht auf Motor und Regler dann einfach die Wicklungszahl. Die Taktfrequenz war wohl immer gleich, meist um 1 bis 2 kHz bei den besseren Reglern und 50Hz bei der Billigsch...

Ungefähr so, wie heute die Verbrenner-Modelle NITRO heißen, selbst wenn sie mit Benzin betrieben werden...

jk
 
Hallo Onki,

bei weniger Turns ist die Zeitkonstante L/R der Motorwicklung gegenüber dem gleichen Motor mit mehr Turns
kleiner. Der Regler sollte eine PWM-Frequenz >> der Grenzfrequenz der Motorwicklung besitzen, ansonsten ist der Rippelstrom in der
Motorwicklung zu groß. Praktisch gesehen spielen die Turns für den Regler keine Rolle. Meine Selbstbauregler der Bürstenära hatten
eine PWM Frequenz von 2.5 khz. Die Auswahlkriterien sind die gleichen wie bei den bürstenlosen Kollegen.

Gruß
Micha
 

onki

User
Hallo,

hätte mich auch gewundert, wenn das eine signifikante Rolle spielt. Mein Regler ist sowieso zigfach überdimensioniert. Daher passt das.
Wenn ich mal Zeit und Muße hab, schau ich nach einem Brushless-Ersatztypen. Ist mir irgendwie lieber heutzutage.

Gruß
Onki
 
Hallo,
kleiner Wicklungswert z. B. 4,5Turns am Brushed Motor hat eine hohe Drehzahl aber schlechteres Drehmoment unten rum.
Oder an meinem Sensor Brushless, der 13,5 Turns (Wicklung hat)
Macht der dagegen nur 3040kv, hat dafür aber mehr Drehmoment von unten rum.
Ein Mabuchi 540 Bürstenmotor hat bei 21 Turns, so 2100-2200KV,den ich in meinem kleinen Crawler mal gegen den Sensored Brushless Inrunner, mit 13,5T und 3040kv getauscht habe.
Nun macht auch Crawler fahren in beiden Gängen richtig Spaß.
Bin gerade am überlegen, wo man diese Sensor Brushless Motoren im Flugbereich verbauen könnte.
Durch das 6-Polige Sensor Kabel was zum Regler geht und damit den Motor so sauber ansteuert, war ich überrascht wie langsam man den laufen lassen konnte, ohne das er stotterte oder am pfeifen war.
Und bei Vollgas war die Leistung mörderisch, und man spart auf einmal richtig Strom, da ich vermute das die Sensoren nun sehr sparsam damit umgehen, um genau an der richtigen Stellung die Magnete befeuern. :D
Das wäre im Prinzip perfekt für ein leistungsstarkes Flugmodell, was dabei auch noch sehr effizient mit dem Strom umgeht.

Hat eventuell jemand schon mal so eine Sensor Brushless Motor im Flugmodell getestet?
Z. B. mal einen Sensor Brushless Inrunner Motor mit 27T und circa 1500-1600KV ins Flugzeug bauen,
Vielleicht an 3S-4S um so bei ~9000U/min Drehzahl am Propeller rauszukommen.
Was könnte das für Vor/-und Nachteile haben, außer dem Mehrgewicht von vielleicht 2g wegen dem Sensor - Kabel :);)
 

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FamZim

User
Hallo

Ich denke die ersten BL Motore waren alle nur mit Sensoren gewesen, bis die Steller es auch ohne regeln konten.
Aus den Stillstand mit Drehmoment an zu laufen, geht meist aber nur mit Sensoren, da sonst keine Signale aus der Wicklung zu bekommen sind.
In Flugzeugen sind wohl beide gelaufen, da braucht es aber mitlerweile keine Sensoren mehr.

Gruß Aloys.
 
Moin
Im Betrieb, wenn die die EMK Spannung sauber ist, gibt es keine Vorteile mehr durch Sensor, bei Propmaschinen entbehrlich.

Vorteile sind bei Fahŕzeugen zwecks Anlauf, was aber mittlerweile genausogut per FOC und Co funzt,

Und bei hochdynamischen Systemen, wie bei Heli-Extrem-3D könnte es Vorteile bringen, diverse Regler steigen hier gerne mal aus (2000€ Schaden duch 50€ Regler, bzw meist weil mal wieder 4er Goldis am Motor/Steller Verbindung waren = Austeiggarantie, die heissen Bannanenstecker, weil sie Bannane sind;))

Nachteil ist der höhere Aufwand, Luftstrombremmsende Sensoren im Motor, zusätzliches Zeug auf der Reglerplatine, u.s.w


Btw, gerne wird vergessen, die Turns verdoppeln halbiert zwar die Drehzahl. Der Draht muss dann die doppelte Länge haben, und da die doppelte Wingungszahl auch in die Wickelnut passen muss, darf er nur den halben Querschnitt haben. Das ergibt den vierfachen Widerstand !
 
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