Anbindung von Näherungsschaltern

Hallo Zusammen

für meine neue Fräse würde ich gerne anstelle von mechanischen Schaltern Näherungssensoren verwenden. Je nach Einbausituation gibt es zwei Möglichkeiten für die Anbindung, einmal "direkt" so, daß bei direkter Annäherung der Sensor schaltet

g20.jpg

Hier ist die Präzision nachvollziehbar, da ein dedizierter Abstand eingestellt werden kann. Wie ist das aber bei folgender Einbausituation, wenn z.B. die X-Achse von links kommend sich über den Sensor schiebt?

g19.jpg

Hier schaltet der Sensor (bitte jetzt keine Kommentare, das ein Sensor nicht schalten kann) ab einer gewissen Überdeckung. Wie präzise und wiederholgenau ist das Ganze?

Merci schon einmal

Grüsse

Gero
 
Hallo Gero,

induktive Näherungsschalter werden eingemessen mit einem Plättchen aus ST 37 mit dem Durchmesser des Sensors.
Sobald du eine 100 % Deckung erreichtst wird er schalten.
Prinzipbedingt haben aber alle Sensoren eine Hysterese von 20 % vom Realschaltabstand.
Das kann man alles sehr gut nachlesen in den Funktionsbeschreibungen der Sensoriker.
Damit es keine Schleichwerbung wird, schick ich dir den Link mal per PN.
Ab Seite 3.03 stehen alle Erklärungen, die du suchst.

Gruß

Günter
 

Latnik

User
Bei mir ist es genau so aufgebaut, dass sich alle auslösenden Metallteile "seitlich davor schieben". Es funktioniert perfekt mit absolut ausreichender Wiederholgenauigkeit.

Endschalter.jpg

Gruß
Jörn
 

Steffen

User
Hier schaltet der Sensor (bitte jetzt keine Kommentare, das ein Sensor nicht schalten kann) ab einer gewissen Überdeckung. Wie präzise und wiederholgenau ist das Ganze?
Das ist sehr widerholgenau und sollte so verbaut werden. Ich komme auf Streuungen unter 1/100mm bei Maschinenreferenzen und vor allem auch beim Werkzeuglängentaster.

Abgesehen von der Genauigkeit, kann man den Sensor auch überfahren ohne was kaputt zu machen und ihn mit entsprechenden Nocken an beiden Enden der Maschine als Endschalter verwenden.
 
Hallo,

die Sensoren sollte man bevorzugt überfahrbar einbauen damit sie bei einem Crash nicht beschädigt werden.

Auch wenn die Steuerung korrekt reagiert wird die Achse durch die Massenträgheit ggf. noch etwas weiterfahren.
Bei schnellen Maschinen mit hohen Massen können das einige Millimeter sein.

Die Wiederholgenauigkeit induktiver Sensoren ist sehr gut - allerdings mit einem tückischen Detail:
  • In der Regel schalten selbst billigste Sensoren zuverlässig innerhalb 1-2 hundertstel wenn man sie in kurzer Zeit mehrfach anfährt.
  • Viele übersehen allerdings die meist deutlich ausgeprägte Temperaturdrift. Steht die Maschine in einem unbeheizten Raum können schnell ein paar Zehntel zwischen Winter und Hochsommer rauskommen. Je höher der Schaltabstand des Sensors, desto schlimmer.
    Bei Verwendung als Endschalter in der Regel weniger tragisch, als Werkzeuglängensensor problematisch.
 
Auch wenn die Steuerung korrekt reagiert wird die Achse durch die Massenträgheit ggf. noch etwas weiterfahren.
Bei schnellen Maschinen mit hohen Massen können das einige Millimeter sein.

Alles wurde schon gesagt und hierzu kann ich ergänzen, dass die Referenzfahrt ( für Linuxcnc gesprochen) einmal "grob" und einmal "fein" gemacht wird: D.h. die Maschine "sucht" den Schalter ersteinmal mit höherer Geschwindigkeit (damit es nicht ewig dauert) und fährt diesen dann nochmal langsam an... funktioniert sehr zuverlässig, selbst mit den 3$-Sensoren von Aliexpress...Genauigkeiten um Hundertstel herum kann ich auch bestätigen.
 
Hallo Zusammen

Vielen Dank für die Antworten, welche Sensoren würdet ihr empfehlen, Präzision geht vor Preis

Grüsse

Gero

Hallo Gero,

ich habe auf allen Achsen Sensoren von ifm efector ( https://www.ifm.com/de/de/product/IE5099) im Einsatz und habe die besten Erfahrungen damit gemacht. Die sind für industrielle Anwendungen gemacht und damit halt kein Schnäppchen, wie die vom Chinamann. Manchmal kriegt man die aber auch bei ebay zu einem brauchbaren Kurs.
Man beachte die MTTF (mean time to failure) von 5542 Jahren ...sollte langen:cool:

Ich habe zwar auch Sensoren vom Chinesen in der Kiste, aber bislang nicht verglichen, inwieweit die in Sachen Genauigkeit mit den "Markensenoren" mithalten können.
In jedem Fall ist der IFM-Sensor aber deutlich kleiner von der Bauform als die Chinasen, was es mir z.B. an der Z-Achse ermöglich hat, den Sensor sehr platzsparend unterzubringen (siehe das dritte Foto unten).

Beim Kauf immer auf die Ausführung (PNP oder NPN) achten!!!

Gruß
Thomas

Bild1.png

Bild2.jpg

Bild3.jpg
 
Bei rc-letmahte.de gibt es auch welche PNP oder NPN als Schließer oder Öffner je so um die 3,50 €
 

Steffen

User
Steht die Maschine in einem unbeheizten Raum können schnell ein paar Zehntel zwischen Winter und Hochsommer rauskommen. Je höher der Schaltabstand des Sensors, desto schlimmer.
Bei Verwendung als Endschalter in der Regel weniger tragisch, als Werkzeuglängensensor problematisch.
[/LIST]
Hmmmm, ich habe jetzt seit ein paar Jahren die Konfiguration als schneidend angefahrenen Werkzeuglängensensor und kann von keiner relevanten Schwankung berichten.

Typischerweise habe ich Balluff und IFM Sensoren, die ich bei eBay absammle.
 
ach vergessen, Induktiv Näherungsschalter gibt es bei :

Sorotec.de
rc-letmahte.de
Estlcam.de
 
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