Baubeschreibung: Micro Beast + Playmobil = Playmobiest

robu

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Nach einigen Jahren und viel Spaß hat mein E-Flite Micro Beast einen Absturz zu viel hinter sich: Eine Fläche hat einen Knick und das zugehörige Querruder-"Scharnier" ist auch kaputt. Also Zeit, den Flieger auszuschlachten und die Technik in einen Playmobil-Wurfgleiter zu verpflanzen.

Mein Ziel dabei: So leicht wie möglich (niedrige Fluggeschwindigkeit), aber dabei noch halbwegs schön.

Die vorhandenen Daten:

  • Ausgangsgewicht Playmobil Wurfgleiter: 73g (mit Pilot)
  • Micro Beast: 70g (mit Akku)
  • Akku: 15 g (2s, 200mAh)
  • Ausgeschlachtete Technik: 36g

Also sollten ca. 110g erreichbar sein.
 

robu

User
Das feste Heck vor dem Umbau:

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Die Gelenke für Höhen- und Seitenruder bestehen aus Draht und kleinen Holzstücken als Lager. In der Mitte dient ein kleines Rohr in der "Fake-Düse" als Lager:

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Die Schnittkanten hatte ich so gewählt, dass sich die Lager gut bauen ließen. Anschließend kamen mir die Ruder etwas zu klein vor. Also habe ich sie mit Papier verlängert, damit enden sie hinten auch schön spitz, nicht mit einer dicken Kante, wie es sich bei dem Styropor ähnlichem Material nicht vermeiden lässt.

Damit das Papier zum Rest passt, habe ich eine Fläche auf den Flachbettscanner gelegt, den gelben bzw. roten Teil mit Gimp auf komplett DIN-A4 gebracht und mit einem Farbdrucker ausgedruckt.

Von der Nase habe ich zwei Teile mit dem heißen Draht abgeschnitten. Das vordere Teil kommt weg (dort sitzen Luftschraube bzw. Spinner), das hintere Teil wird ausgehöhlt (Motor). Die Reste des Motorträgers habe ich mit UHU plus an das Brandschott geklebt, die Schrauben habe ich vorm Eindrehen auch in UHU plus getaucht. Ein Stück Paper (getränkt) stabilisiert die Konstruktion. (Glasfaser hatte ich nicht rumliegen.)

IMG_20181024_180131.jpg
 
Willkommen!

Willkommen!

Hi Robu,

willkommen hier im Forum!

Finde ich toll, das du den Mut aufbringst, mit so einem kleinen Projekt dein Debut hier zu geben. Wundere dich jedoch nicht, wenn das Feedback spärlich wird. Hier sind die Bewunderer doch eher bei den geldigeren und aufwendigeren Projekten anerkennend unterwegs.

Den Playmobil Glider hatte ich auch schon mal in der Hand und bin damit schwanger gegangen, wie man da wohl eine RC Ausstattung rein bekommen könnte. Nur waren meine Kinder im finalen Austesten der Bauteilfestigkeiten schneller, als ich Hand anlegen konnte.

Hab mal schnell gegoogelt und einiges Interessantes für dich gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=CpogZCdskCE

Und falls du des französischen mächtig bist, oder einfach nur Bilder schauen willst:

https://www.modelisme.com/forum/aero-avions/161135-jet-playmobil-rc.html

Bitte weiterberichten und Bilder nicht vergessen.

Viele Grüße
Christoph
 

robu

User
Den Empfänger (mit Regler, Höhen- und Seitenruderserver) wollte ich ursprünglich so weit nach hinten bauen, dass die Originalgestänge lang genug sind. Das hätte den Schwerpunkt aber zu weit nach hinten verschoben. Also vorne ein Stück Rumpf abgeschnitten:

IMG_20181024_192206.jpg

Die Fläche ist nur für das Foto eingesteckt, der Empfänger liegt nur lose auf.

Die Gestänge für Höhen- und Seitenruder sollen im Rumpf verschwinden. Ein erster Versuch, ein Loch in den Rumpf zu bohren sah nicht erfolgsversprechend aus, also Schablonen an den Rumpf und komplett aufschneiden (wieder mit Heißdraht):

IMG_20181024_194040.jpg

Strohhalme als Führungsrohre provisorisch aufgelegt:

IMG_20181025_103249.jpg

Bei den Querrudern habe ich mich für elastischen Kunststoff als Scharnier entschieden:

IMG_20181112_202504.jpg

Die Servos sollen so weit wie möglich in der Fläche verschwinden. Um nur die passenden Löcher auszufräsen erschien mir die Fläche zu dünn. Also mit dem Cuttermesser pro Servo einen Block aus der Fläche ausgeschnitten:

IMG_20181114_201446.jpg

Von den Blöcken habe ich jeweils eine dünne Schicht (1-2mm) mit dem heißen Draht abgeschnitten, damit die Flächenoberseite wieder original verschlossen werden kann.

Eingebaute Servos:

IMG_20181114_210734.jpg

Die Kabel verschwinden in eingeschnitten Schlitzen und werden durch Löcher zur Flächenoberseite geführt.
 

robu

User
Der fertig eingebaute Empfänger:

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Die Rudergestänge habe ich mit Kohlefaserstäben (aus der Flächenverstrebung vom Beast) verlängert. Über den Klebestellen (UHU plus) befindet sich jeweils noch ein Stück Schrumpfschlauch.

Die Kabel zu den Querruderservos haben die passende Länge. Das Gleiche gilt auch für die Kabel zum Akku und Motor. Der Umbau war also Lötkolbenfrei. :-)

Das Heck mit Gestänge und Spornrad:

IMG_20181128_211227.jpg

Achtung: Das Höhenruder war original von unten angelenkt, jetzt von oben. Kann man im Sender "umdrehen". Das darf man aber nur so machen, wenn man einen Empfänger ohne Kreiselstabilisierung hat.

Die Strohhalme habe ich noch mit etwas Papier überklebt, damit der Austritt aus dem Rumpf etwas schöner aussieht.

Das Fahrwerk ist montiert, der Empfänger unter dem originalen Rumpfstück (ausgehölt) verschwunden, die Motorhaube angeklebt:

IMG_20181128_211252.jpg
 
Motorbefestigung

Motorbefestigung

Von der Nase habe ich zwei Teile mit dem heißen Draht abgeschnitten. Das vordere Teil kommt weg (dort sitzen Luftschraube bzw. Spinner), das hintere Teil wird ausgehöhlt (Motor). Die Reste des Motorträgers habe ich mit UHU plus an das Brandschott geklebt, die Schrauben habe ich vorm Eindrehen auch in UHU plus getaucht. Ein Stück Paper (getränkt) stabilisiert die Konstruktion. (Glasfaser hatte ich nicht rumliegen.)

Anhang anzeigen 2067894

Ich fürchte, das wird dir nicht allzu lange halten, In den Schaum brauchst du eine großflächige Krafteinleitung.

Besser:
Mit einem heißen Draht (z.B. über Kerze erhitzter 2mm Stahldraht) ein (wirklich) reichlich großes Loch an den Schraubenpositionen rausschmelzen. Dann dieses Loch mit Heisskleber füllen. Den abgekühlten Heisskleber mit dem Kerndurchmesser einer selbstschneidenden Schraube (z.B. Holzschraube) vorbohren und dann den Motor anschrauben. Als Schraubenlänge würde ich nicht kürzer als 20mm wählen.

Viele Grüße
Christoph
 

robu

User
Die Querruderservos habe ich so weit wie möglich verkleidet:

IMG_20181128_211337.jpg

Und die oben wieder verschlossene Fläche:

IMG_20181128_211414.jpg

Detailaufnahme der Rudergestänge am Heck:

IMG_20181128_211428.jpg

Je nach Beleuchtung passt die Papierfarbe nicht immer...

Etwas kniffelig war die Haube. Aus aerodynamischen Gründen wollte ich den Piloten nicht im Freien sitzen lassen, also musste eine Haube her. Die sollte natürlich auch noch abnehmbar sein. Also zuerst aus Kunststoffresten einen Haubenrahmen kleben:

IMG_20181128_211551.jpg

Die Haube besteht übrigens aus einem Stück Einwegwasserflasche (1,5l). Vorne hält sie ein kleiner Cfk-Stab, der im Kunststoff darunter eingeklebt ist und oben nur durch ein Loch gesteckt wird. Hinten befinden sich hinter dem Balsabrettchen zwei Magnete.

Ohne Pilot, mit 200mAh Akku (2s) bleibt der Flieger unter 100g:

IMG_20181202_120325.jpg

Der untere Teil des Cockpits ist durch ein Stück Elapor abgeschlossen, dort ist Platz für den Akku.

Der komplette Pilot wiegt 17g. Das ist erstens zu schwer, zweitens passen entweder Beine oder Akku in den Flieger. Also zur Säge gegriffen und nur das Oberteil ins Cockpit gepackt. Die "Beine" sind nur ein Farbausdruck der Originale auf Papier:

IMG_20181204_203133.jpg

9g sind akzeptabel. Außerdem bleibt Platz für den Akku:

IMG_20181204_203236.jpg

Hinten sieht man die beiden Magnete für die Haubenbefestigung (von denen sich einer gerade verabschiedet hatte).

Detail des Motoreinbaus:

IMG_20181207_211950.jpg

Das Loch unten benötigt man, um den Motor festzuhalten, wenn die Luftschraube gewechselt werden muss. Im Betrieb wird es bis auf einen kleinen Schlitz mit Tesafilm und einem Stück farblich passenden Papier geschlossen.

Das schwarze Stück weiter hinten ist die Fahrwerksaufnahme. (Auch original aus dem Micro Beast)

So sieht es geschlossen aus:

IMG_20181207_213654.jpg

Rund um die Haube habe ich noch etwas schwarzen Folienstift eingesetzt:

IMG_20181229_115055.jpg

Ohne irgendwelche Trimmgewichte hat der Schwerpunkt auf Anhieb gepasst: Etwas vor der ursprünglichen Stelle der Gleiter-Version, was bei dem Mehrgewicht sicher keine schlechte Basis ist.

Der Erstflug am 24.12.2018 ist auch geglückt: Start und Landung auf einem Aschesportplatz. Der Motor hat mit den ca. 40g Mehrgewicht gegenüber dem Micro Beast überhaupt keine Probleme. Allerdings ist das "Playmobiest" schneller unterwegs. Eindecker vs. Doppeldecker und ein Profil vs. zwei Brettern als Flächen machen sich halt doch bemerkbar. Der Flieger ist aber nichts für windige Tage. Bei Windstille oder leichtem Wind lässt er sich jedoch auch gut auf dem Boden landen. Das Bodenhandling wäre sicher noch etwas besser, wenn das Spornrad mit dem Seitenruder gekoppelt wäre. Dafür ist mir jedoch keine vernünftige Lösung eingefallen.
 

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Hi Robu,

da hast du dir ja ein hübsches Weihnachtsgeschenk selbst gebastelt. Nebenbei noch recht feinfühlig mit der Playmobil Basis umgegangen.

Den Hinweis von mir, wegen der vermutlich nicht haltbaren Motorbefestigung hast du nun auch in der Paxis widerlegt.

Auf zu neuen Projekten
Christoph
 

robu

User
Hi Robu,

da hast du dir ja ein hübsches Weihnachtsgeschenk selbst gebastelt. Nebenbei noch recht feinfühlig mit der Playmobil Basis umgegangen.

Den Hinweis von mir, wegen der vermutlich nicht haltbaren Motorbefestigung hast du nun auch in der Paxis widerlegt.

Auf zu neuen Projekten
Christoph

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