Landeklappen zur Querruderverstärkung ?!

Hallo
Eine Frage an die Aerodynamiker bzw. an die Praxistester, die so was evtl. schon probiert haben oder kennen.
Ich habe eine BO 209 Monsun, die wegen recht kleiner Querruder etwas träge auf Roll reagiert. Ich will jetzt mal testen ob es was bringt, die jeweils dem nach oben gehenden Querruder gegenüberliegende Landeklappe mit dem nach unten gehenden Querruder auch abwärts gehen zu lassen um diese als Querruderverstärkung zu nutzen. Ist das praktikabel, oder gibt es Unruhe im Flug bzw. eirige Rollbewegungen etc....
Vielleicht wird so was ja bei Seglern oder anderen speziellen Modellen so praktiziert?
Wer hat so was schon getestet , kann was drüber sagen oder fliegt evtl sogar mit dieser Funktion ?
Danke für euer Brainstorming...
Gruß
Andi
 

UweHD

User
Das geht natürlich, bringt aber sicherlich eine Tendenz zu Fassrollen, da es quasi die Umkehrung der üblichen QR-Differenzierung bewirkt.

Idealerweise solltest du die Landeklappen gleichmässig mit den QR nach oben wie nach unten ausschlagen lassen - was aber konstruktiv meist nicht machbar ist.
 

Rätl

User
Hallo Andi,

bei Seglern wird dies in der Tat genutzt. Ein gängiger Wert, um die Klappen mitlaufen zu lassen sind 33% des Ausschlags der Querruder auf Wölb.

Das handhabt aber auch jeder anders. Mal mehr, mal weniger. Dann nur die Klappen nach oben oder nach unten mitnehmen.

Programmiere dir doch testweise eine eigene Flugphase dafür, die du nach belieben schalten kannst.


Viele Grüße
Matthias
 
Wie sind die Landeklappen anscharniert?
Falls diese mit Landeklappenscharnieren anscharniert sind würde ich dies nicht tun. Einerseit wird der einseitig entstehende Luftspalt zwischen Tragfläche und Landeklappen die Flugeigenschaften beungünstigen und andererseits kann die andere Landeklappe nicht nach oben gestellt werden. Dies wird eine unsaubere Rollbewegung (bzw. vermutlich eine Fassrolle) herbeiführen.

Ich würde nach Möglichkeit grössere Servohörner verwenden oder bei der Tragfläche weiter innen einhängen. Oder natürlich die Servowege vergrössern.


Grüsse Manuel
 
Wie sind die Landeklappen anscharniert?
Falls diese mit Landeklappenscharnieren anscharniert sind würde ich dies nicht tun. Einerseit wird der einseitig entstehende Luftspalt zwischen Tragfläche und Landeklappen die Flugeigenschaften beungünstigen und andererseits kann die andere Landeklappe nicht nach oben gestellt werden. Dies wird eine unsaubere Rollbewegung (bzw. vermutlich eine Fassrolle) herbeiführen.

Ich würde nach Möglichkeit grössere Servohörner verwenden oder bei der Tragfläche weiter innen einhängen. Oder natürlich die Servowege vergrössern.


Grüsse Manuel

Genau aus allen diesen Gründen habe ich diesen Thread gestartet. Bin mechanisch mit den Querrudern auf Anschlag.....da geht nix mehr. Die Landeklappen haben die speziellen Klappenscharnieren und gehen halt nur nach unten....sonst würde ich die einfach als ein großes Querruder mitlaufen lassen.......
Aber der Trick ist ja auch nicht unbekannt....von daher....

Ich werde es halt doch mal mit moderaten Ausschlägen testen und evtl erhöhen oder es sein lassen......mal schauen ;)

Gruß Andi
 
Da hast du recht ;-). Probieren geht über studieren ;). Einfach bei genügend Höhe testen....:p.

Oder halt eben wie gesagt die Querruder-Ausschläge mit einer der 3 oben beschriebenen Varianten vergrössern. Wäre IMHO das sinnvollste.

Grüsse Manuel


PS: oder einfach schneller Fliegen, dann rollt er auch schneller...:D
 
Genau aus allen diesen Gründen habe ich diesen Thread gestartet. Bin mechanisch mit den Querrudern auf Anschlag.....da geht nix mehr. ...

Hallo Andi,

wie sind deine Querruder konstruktiv ausgelegt? Eventuell kannst Du deren Wirksamkeit verbessern durch Minimierung des Ruderspalts, oder durch Einsatz eines Turbulators vorm Querruder. Du schreibst Du bist mechanisch am Anschlag ... wie groß sind deine Klappenausschläge?

:) Jürgen
 

Papa14

User
bei Seglern wird dies in der Tat genutzt. Ein gängiger Wert, um die Klappen mitlaufen zu lassen sind 33% des Ausschlags der Querruder auf Wölb.
Soweit richtig, die Klappen gehen sogar bis 100% mit, z.B. bei Kunstflugseglern. Allerdings sind das Wölbklappen, die nach unten UND nach oben mitgehen.

M.m.n. wird das einseitige Mitmischen der Landeklappen nach unten nicht den gewünschten Effekt bringen. Kann sogar sein, dass das negative Wendemoment die gegenteilige Wirkung hat - und vor allem ein Herumgeeiere umd die Hochachse. So eine Landeklappe wirkt nur bedingt als Auftriebserhöhung, viel stärker ist die Bremswirkung.

Jeder, der schon einmal im mt Motorsegler am Knüppel gesessen ist, weiß was ich meine ... :D
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

das ist ja lustiges Rumgerate hier :) Kann da wird as Modell nicht genau kennen auch gar nicht anders sein. Die Rollwendigkeit wird auf jeden Fall erhöht, wie sehr das negative Wendemomente zuschlägt kann keiner voraussagen.
Also mit moderaten Ausschlägen ausprobieren (kann man wenn der Sender es zulässt ja an/abschaltbar programmieren z.B. über Flugphasen) und auch ruhig mal Seitenruderzumischung zur Bekämpfung des negativen Wendemoments ausprobieren.

Hans
 

UweH

User
Also mit moderaten Ausschlägen ausprobieren (kann man wenn der Sender es zulässt ja an/abschaltbar programmieren z.B. über Flugphasen) und auch ruhig mal Seitenruderzumischung zur Bekämpfung des negativen Wendemoments ausprobieren

Wenn auf der Kurvenaußenseite beide Klappen genau gleich weit runter fahren und auf der Kurveninnenseite das Querruder stärker nach oben ausschlägt wirkt das prinzipiell schon ohne Seitenruder gegen das negative Wendemoment.
Gegen die Fassrolle hilft es das nach oben fahrende Querruder noch stärker auszuschlagen, sofern das mechanisch möglich ist.

Gruß,

Uwe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guckstu hier.

Er setzt abwärtsgehende Landeklappen am kurveninneren Flügel ein, (allerdings in Kombination mit einem grossen Qeurruder mit grossem Ausschlag) um an einem Modell-Vogel ohne Seitenruder ein ausreichend starkes positives Wendemoment zu erzeugen. (Hat icht Nickel (Co-Autor der Nurflügel-Bibel mit M. Wohlfahrt) einen manntragenden gleiter mit ähnlicher Steuerung gebaut?)

AFAIK gehen am Kurvenäusseren Flügel beide Klappe leicht nach unten. Er hat natürlich das Zusatzproblem, dass auch das gesamte Nickmoment weitgehend im Gelcihgewicht bleiben muss. Er hat zwar einen Vogelschwanz, dess Wirkung dürfte durch die verschwindende Streckung aber mässig sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

UweH

User
(Hat icht Nickel (Co-Autor der Nurflügel-Bibel mit M. Wohlfahrt) einen manntragenden gleiter mit ähnlicher Steuerung gebaut?)

Hi Markus, nicht ganz: Prof. Karl Nickel hat einen motorisierten UL-Pfeilnurflügel ohne Seitenleitwerk geflogen, der durch Verwindungsklappen über den induzierten Widerstand gesteuert wurde.
Mit dem Flugzeug konnte Karl Nickel sogar über längere Strecken slippen, trotz fehlendem Seitenleitwerk und damit fehlendem konventionellen Seitenruder....aber das ist hier leicht OT weil diese Besonderheit eine Hochachsensteuerung war, Andy hat ja an der BO zu wenig Rollwendigkeit.

Gruß,

Uwe.
 

BZFrank

User
Da die Landklappen innen sind, ist deren Wirkung

a) im Vergleich zu aussen liegenden QR schwächer

und bei Einmot zusätzlich noch

b) direkt abhängig von der Anströmung durch den Luftstrom des Propellers (Gasstellung)

Meiner Erfahrung nach bringt es mehr Turbulatoren (aka Zackenband) direkt vor die QR-Kontrollflächen, z.b. auf der Unterseite des Flügels zu plazieren. Damit wird die Ruderwirkung durch besser anliegende Strömung deutlich verstärkt. Funktioniert auch bei HR und SR.
 
Hallo

Die Querruder sind in Hohlkehle angeschlagen, da ist als nix mit Spalt abkleben oder ähnlichen. Will auch nicht groß dran rumbasteln. Ich werde nochmals probieren die Ausschläge bis zum letzten auszunutzen, wobei es ja ab einem gewissen Winkel eh kontraproduktiv wird und auch die Auflösung/Kraft/Stellgenauigkeit der Servos dann ja auch noch stark nachläßt, gerade wenn ich jetzt nochmals versuche einen längeren Arm draufzubauen. Bin halt schon am relativ langen Servohebel ganz außen und am Ruder ganz innen...das Gestänge liegt bei Vollausschlag schon auf der Fläche.
Was ich vielleicht als erstes noch mal Probiere ist den Schwerpunkt weiter hinter zu legen, da ich nicht sicher bin, ob der richtig liegt, Fliegen tut sie gut, aber halt relativ träge .....vielleicht wird sie dann noch munterer. Hab die gebraucht gekauft und nur kurz geflogen, daher kann ich da evtl was verbessern. Ist ja nicht unfliegbar....sollte aber auch mal 'ne zügige Rolle über den Platz gehen, ohne das man Angst hat das der Tank dabei leer wird:D
Dann teste ich mal das Ganze mit den Landeklappen und werde die ca 30- 40% des Winkels vom aufwärtsgehenden Querruder nach unten mit reinmischen.
Muß erst mal das Wetter wieder passen...so bringen mich keine 10 Pferde raus...und in der Halle wird´s doch etwas eng damit...:D


Gruß
Andi

PS: Zackenband unten ist natürlich auch noch eine einfach und Optisch unauffällige Maßnahme. Wie Groß muß das sein ?
 
Hallo

Kurze Info zur Sache

Habe jetzt die Landeklappen zu der Querruderfunktion dazu gemischt und habe mehrere Testflüge gemacht. Anfangs mit moderaten Ausschlägen, zum Schluß mit gleichem Winkel wie das Querruder nach unten steuert.
Funktioniert Bestens und habe auch keine negativen Flugeigenschaften der BO festellen können. Ist zwar kein 3D Flieger geworden, kann aber jetzt mit der Dicken Rollenkreise und alles andere auch super fliegen ohne beim Rollen ein Snickers essen zu müssen ! :D
Also ...voller Erfolg diese Einstellung !

Gruß Andi
 
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