Profil-Profis sind gefragt!

Bolzer

User
Hallo Profilprofis,

vor einiger Zeit habe ich einen ASW 27 Rumpf von Orfa, jetzt Orfa Bichler in einen Tadellosen Zustand bekommen.
Nun soll die ASW 27 Flächen bekommen. Und da kommen nun die Profilprofis unter euch zu Wort.

Kurz ein paar Parameter, die ich an die Leistungsdaten des Modells lege.
Die ASW wird überwiegend am Hang geflogen, Einsatzgebiet, sie soll thermisch stark sein, genauso bei starkem Wind, aber auch und ich betone es ausdrücklich, voll Ablassfest (Vollgasfest) sein. Ablasser aus 500m und mehr mit einem Durchzug, der es erlaubt die Geschwindigkeit in Höhe und oder Strecke umsetzen lässt.
Die ASW 27 wird eine Spannweite zwischen 4,26 und 4,4m mit Winglet erhalten. Die Flächen werden von einem sehr erfahrenen Flächenbauer hergestellt. Die Anlenkung wird über Kreuz ausgeführt, ohne Störklappen mit einem großzügig Ausgelegten vierkant Verbinder sein.

Eine Bitte habe ich, ich möchte von den Modellflugpiloten, die nun meinen, sie müssten jetzt Kommentare abgeben, die sich auf das Thema Vollgasfest einlassen und mich aufklären möchten verschont bleiben. Warum, weil die, die mich kennen wissen, dass ich weiß was Vollgasfest bedeutet.

Einige Modelle die am Markt sind, wie Modelle von Ceflix, FW-Models, Freitag-Style & Carbon, WingsAndMore und weitere geben keine Profildaten bekannt, was ich auch verstehen kann. Diese Modelle kenne ich, konnte auch schon ein paar probefliegen, nun würde mich interessieren, welche der Profile, die es am Markt gibt, können die Leistungen dieser Profile nachkommen.

Nun freue ich mich von denjenigen Infos zu bekommen, die mir Profile vorschlagen, die meinen Anforderungen entsprechen.

Gruß Bolzer
 

Gast_74695

User gesperrt
Hallo,

mach vielleicht noch Angaben zur gewünschten Akustik. Die von dir genannten Hersteller haben viel Zeit und Mühe in eine ansprechende Akustik investiert. Das zugegebenermaßen energieeffzienteste "weiße Rauschen" wurde bei allen weitgehend von einem eher markant maskulinen Geräusch, mit entsprechend hohen Energiegehalten im tieffrequenten Spektrum ersetzt. Am MIT wird sogar aktuell eine Profilserie mit geschwindigkeitsabhängiger Energieverteilung simuliert. Die Experten wissen, wie sich das anhört(e).
 
Hallo
wenn du eine fundierte aussage haben willst, kläre doch erst mal wie leicht du die Maschine bauen kannst,
oder willst. Flächengrundriss mit angaben der verschiedenen Flächentiefen.
Danach kann man fundierte aussagen treffen.
Gruß Hermann
 

Bolzer

User
Hallo,

mach vielleicht noch Angaben zur gewünschten Akustik. Die von dir genannten Hersteller haben viel Zeit und Mühe in eine ansprechende Akustik investiert. Das zugegebenermaßen energieeffzienteste "weiße Rauschen" wurde bei allen weitgehend von einem eher markant maskulinen Geräusch, mit entsprechend hohen Energiegehalten im tieffrequenten Spektrum ersetzt. Am MIT wird sogar aktuell eine Profilserie mit geschwindigkeitsabhängiger Energieverteilung simuliert. Die Experten wissen, wie sich das anhört(e).


Akustik Angaben machen ...
also im ERNST, wenn man die Hersteller kennt, und ich kenne diese schon viele Jahre, auch persönlich, die ich genannt habe, dann weiß ich schon was Akustik ist und vor allem was Aerodynamik bedeutet. Alle meine Modelle die ich fliege sind sehr Geräuscharm, (es sei denn, ich fahre den Impeller an meinem Arcus aus, dann wird es etwas laut), da das mit dem Spaltmaß zu tun hat. Alles was Widerstand erzeugt entwickelt Geräusche und das lernt man schon in der Schule, vorausgesetzt man hat am Unterricht teilgenommen :cool:

Und nun meine eigentliche Frage an dich: Bist Du ein Experte, oder jemand der jemand kennt, der einen kennt der das weiß ??? :rolleyes:

Bin mal auf die Antwort gespannt.
 

Bolzer

User
Hallo,
es wäre sicher auch hilfreich und in einem gewissen Sinne elementar, wenn Du Angaben machen könntest, wie dünn dein Flächenbauer die Flächen für die von Dir anvisierten Einsatzbedingungen bauen kann.

VG


Hallo steve,

Er kann die Flächen so bauen wie ich es mir wünsche und das bedeutet, z.B. ein Profil von 12% auf 9% oder 8% gestrakt.
Ich benötige an der Anformung Rumpf Fläche ein dickeres Profil, da die Original Rumpfanformung ein E203 ist.
Und dieser Übergang auf ein Leistungsstarkes Profil gilt es zu beachten. Mir ist bewusst, dass das nicht Optimal ist, aber im ersten Bereich des Übergang ist die Profilierung nicht ganz maßgeblich auf die Leistung. Allerdings muss der Übergang auf ein Leistungsstarkes Profil sehr schnell erfolgen. Das Schneiden der Kerne wird mit einer CNC Schneidemaschine hergestellt. Nur so kann man den Übergang mit etwas kleineren Segmenten gewährleisten einen sauberen Übergang zu bekommen.
Grundsätzlich sind die Endleisten bei ihm sehr dünn und man muss immer beachten, dass wir hier von einem Styro Abachi Flügel sprechen, der mit genügend CFK aufgebaut wird.

von daher bin ich gespannt, welche Vorschläge hier gemacht werden.

Gruß Bolzer
 

Bolzer

User
Hallo
wenn du eine fundierte aussage haben willst, kläre doch erst mal wie leicht du die Maschine bauen kannst,
oder willst. Flächengrundriss mit angaben der verschiedenen Flächentiefen.
Danach kann man fundierte aussagen treffen.
Gruß Hermann

Hallo Hermann,

das Gewicht ist nicht relevant warum, da die meisten Modelle die ich kenne und auch selber fliege keine Leichtgewichte sind. Wir ballastieren die Modelle je nach Gegebenheiten gegebenenfalls auf. Das Modell wird sich mit allen Komponenten bei ca. +- 7kg bewegen. Wie von mir Eingangs erwähnten Angaben und Vorstellungen soll es trotz der Leistung in der Thermik auch Leistung im Speedflug haben.
Der Flächengrundriss der ASW 27 ist vorgegeben, nach der drei Seitenansicht von Alexander Schleicher. So ergeben sich nach Skalierung automatisch die einzelnen Flächentiefen.
Die Flächentiefe am Rumpf beträgt 223,5mm

Gruß Bolzer
 

alois1

User
Hallo Bolzer !
Praktisch alle Deine genannten Modelle sind in voll cfK ,aus gefrästen Formen,mit Re Zahl
optimierten Profilstraks ,also mehreren Profilen mit sehr dünnen Profilen erstellt, deswegen
auch der gute Durchzug.
Die wird auch Dein „sehr erfahrener Flächenbauer“ in Positivbauweise mit entsprechender
Genauigkeit und Festigkeit nicht herstellen können !
Begriffe wie „thermikstark“,“Hangflug bei Starkwind“und „bolzen“,sind halt sehr konträr in der Profilwahl
und Ablaßfestigkeit hat mit Bauweise zu tun und nicht mit Profilfrage.:confused:

Fliegergruss. Gerhard
 
Hallo
Ergänzend bei 7kg ist bei dünnen profilen nur noch schnell......
wenn du mit dünnen Profilen auch Thermik fliegen willst mußt du Leicht bauen, mit der option mit
balast bei guten bedingungen anzupassen.
wenn dein Flächenbauer nicht leichter, und trotzdem Stabil bauen kann, brauchen wir auch nicht
mit Profilen um 8-9% diskutieren
gruß Hermann
 

UweH

User
das Gewicht ist nicht relevant warum, da die meisten Modelle die ich kenne und auch selber fliege keine Leichtgewichte sind

Wenn man eine Profilanpassung /Strak für ein zu bauendes Flugzeug macht ist das Gewicht sehr wohl relevant weil das Gewicht / Flächenbelastung einer der wichtigeren Parameter für den Auslegungspunkt ist.

Gruß,

Uwe.
 
Profil für die ASW

Profil für die ASW

da Du ja die Geometrie des Flügels beibehalten möchtest, wird das schon ein schlankes Tragflächenteil. Der Flügel soll ja auch nicht übermäßig schwer werden, was sich automatisch einstellt, sollte die Profilierung zu dünn ausfallen. Grund sind die Stützelemente , die zur Versteifung innerhalb der Apachibeplankung eingebaut werden. Auch der Holm braucht zusätzliche Verstärkung, wenn die Bauhöhe nicht ausreichend ist.
Der Profilansatz am Rumpf zeigt Dir eigentlich schon, was der Konstukteur Fading sich dabei gedacht hat. Ich vermute einen Epplerstrak, der aus der Wurzel E 203, einem QR-Profil des E 201 und einem Endprofil E 193 besteht. Das wird dann ein Flügel, der ausreichende Dicke der Profile aufweist, sehr gute Thermikeigenschaften hat und nicht überschnell fliegt. Eine Aufladung des Gewichts verändert nicht die guten Flugergebnisse diese Profilsstraks. Ich habe erst in 2018 einen ähnlichen Flügel für eine ASK 18 aufgebaut und bin mit der sehr guten Allroundeigenschaft (was Du ja auch anstrebst) sehr zufrieden. Eine Vermischung von sogenannten Wunderprofilen wird nur mit exakter Berechnung und genauester Profileinhaltung gelingen, was bei der angestrebten Bauweise nicht ganz einfach werden wird.

Viel Glück bei der Erstellung
Clemens
 

UweH

User
anbei zwei viel zitierte Straaks, was besseres wirst du frei zugänglich nicht finden

Hallo Bolzer,

die von Johannes verlinkten Straks sind für Flügel mit geringerer Zuspitzung gerechnet als es die ASW 27 hat, dürften aber trotzdem ganz gut funktionieren.
Wenn wir aber schon bei den SA-Profilen sind: ich habe 2014 für einen Kollegen einen Strak für eine ~ 4 m ASW 27 zusammen gestellt die der sehr gerne geflogen hat, sein Rumpf hatte aber eine HQ Anformung.
Die Profile gingen innerhalb der Steckungslänge vom HQ auf ein auf 12% aufgedicktes SA7036 über, das dann auf das unveränderte SA7036 am Nasenleistenknick und das auf ein unverändertes SA7035 am Randbogen. Ob der Strak Deine Wunderanforderungen erfüllen kann weiß ich nicht, aber er fliegt universell, flott und gut(mütig), den kann ich als bewährte Profilierung empfehlen.

Gruß,

Uwe.
 

JML

User
ASW27-Flügel

ASW27-Flügel

ich habe 2014 für einen Kollegen einen Strak für eine ~ 4 m ASW 27 zusammen gestellt

Hallo Uwe,

hatte der Flügel Scale-Abmessungen ?
Weil dann würde die Tiefe außen am Randbogen/Querruderende bei dem Maßstab ja nur etwa 65mm betragen.
Das SA7035 ist 9,2% "dünn" - das würde nurmehr minimalste Steghöhe am Querruderende ergeben - in Positivbauweise sicher äußerst knifflig..

beste Grüße
Jens
 

UweH

User
hatte der Flügel Scale-Abmessungen ?

Hallo Jens,

hab grade noch mal die Datei aus 2011 raus gesucht, hatte nach 7 Jahren nicht mehr alles korrekt in Erinnerung :o
Hier also die gebaute Geometrie:
- Spannweite 4 m
- Wurzeltiefe mit HQ 3,0 / 14: 230 mm
- bei Halbspannweitenposition 235 mm SA7036 aufgedickt auf 13 %, Wölbung 2,8 %, Tiefe 223,5 mm
- bei Halbspannweitenposition 1200 mm SA7036 Original, also 9,17 % Dicke, 2,77 % Wölbung, Tiefe 185,5 mm
- Randbogen SA7035 Original, also 9,17 % Dicke, 2,55 % Wölbung, Tiefe 70 mm

Ich weiß nicht ob das Scale ist, habe die Geometrie so vorgegeben bekommen.
Zielgewicht für die Auslegung war 5 kg, 71 g/dm²

Bei Brettnurflügeln bauen wir übrigens noch geringere Steghöhen weil die heute üblichen S-Schlagprofile hinten dünner als Leitwerkerprofile sind und oft nur 7 % Profildicke haben, schnelle Flieger sind beim Bau halt anspruchsvoller als Thermikgeier mit durchgehend HQ 3,0/14 :rolleyes:

Am Randbogen passt auch das AG34 gut in den Strak, das hat etwas mehr Steghöhe.

Gruß,

Uwe.
 
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