V-Knick bei Styro-Furnier-Flächen

Ted

User
Hallo Leute.

Ich bin gerade an einem neuen Projekt. Der 4,5m-Segler bekommt eine 3-teilige Fläche, wobei in jedem der drei Teile ein V-Knick enthalten ist (im Außenflügel 6°-Knick). Die Fläche besteht aus druckfestem Modellbaustyropor und wird mit 0,8mm Abachi im Vacuum bei -0.25bar beplankt. Habt ihr da Erfahrung? Liegt das Furnier dann schön überall an?
Ich könnte natürlich auch die Beplankung am Knick teilen und an dieser Stelle etwas mehr Gewebe unterlegen. Aber eigentlich würde ich gerne das Furnier duchlaufen lassen...

Gruß.

Ted
 

Milan

User
Hallo Ted.

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Dich:

Zuerst die Schlechte.

Bei einem Knick > 1° gelingt das Pressen mit einem "unbehandelten" Furnierblatt nicht mehr - bitte nicht versuchen, das wird nix.

Jetzt die Gute: Deine Idee habe ich ein geringfügig aufgepeppt.

Das Furnierblatt an der Knickstelle nur zum Teil aufschneiden, von der Nasenleiste ausgehend bis in den Bereich der dicksten Stelle des Profils.
Unmittelbar vor dem Pressen die Schnittstelle mit zwei GF,- oder CFK-Gewebestücken (diagonal) belegen. Gewebestärke 163g/qdm, ein Streifen davon etwas breiter als den anderen ausschneiden. Das Ganze naß in naß pressen.

Nach dem Pressen kannst du noch ein Angstgewebe über die aussenliegende Knickstelle laminieren - oder der Holm, den du in die Fläche eingebaut hast, verhindert ohnehin das Knicken des Aussenflügels.

LG

Harry
 
V-Knick bei Styroflächen

V-Knick bei Styroflächen

Hallo Ted,
so , wie Harry es beschreibt, würde ich es auch machen, denn damit wird die Profilgenauigkeit beim Übergang beibehalten. Ich würde , sofern vorhanden, als Verstärkung einen Kevlarstreifen verwenden, der verhindert bei extremer Belastung das Abdriften der Beplankungsteile, Glas tut es aber auch. Ich halte den Absaugdruck zu niedrig, ich gehe immer auf 0,40. Außerdem würde ich das Harz leicht trixotropieren, da der Klebeeffekt verstärkt wird. Ich verwende zum Auftragen immer eine Heizkörperwalze mit den feinen Mohairfasern, da der Auftrag des Harzes eine rauere Struktur bekommt und die punktuelle Verklebung besser als bei einem dünnen Film wird. Die Beimischung von Trixopulver liegt im Grammbereich, die Verklebung nimmt deutlich zu.

Viel Erfolg
Clemens
 

steve

User
Hallo,
es hängt ein wenig von der Profilkontur ab. Je dicker die Fläche und je mehr Wölbung das Profil hat, um so problematischer wird das. Ich würde die ganze Angelegenheit vorpressen und dazu das Fournier im Knickbereich feucht machen. So gehe ich z.B. bei Sandwicheinlagen aus Holz bei GFK-Rümpfen vor. Das muss dann nicht 100%tig anliegen aber die Grundform sollte stimmen. Den Rest macht man dann beim endgültigen Pressen. Wenn Du Befürchtungen hast, kannst Du den Vorgang auch einige Male wiederholen. Man sieht dann recht schnell ob und wo sich ggfs. Risse bilden.

VG
 

Ted

User
Schonmal vielen Dank für das Feedback!

Das Profil ist in der Mitte 8,5%, beim Knick im Außenflügel sogar nur 8,2% dick. Um aber kein Risiko von "Verwerfungen" in der Beplankung einzugehen, werde ich die Beplankung an der Stoßstelle jeweils trennen und einen Streifen Kohlegewebe unterlegen. Der ganze Flügel ist sowieso vollflächig mit Kohle unterlegt.

Gruß.

Ted
 
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