Schwergängige Anlenkung: 2mm Stahldraht in Bowdenzugaussenröhrchen

Patschke

User
Hallo Kollegen,


ich bin dabei eine alte Simprop Extra 230 wieder herzurichten.
Für die Anlenkung der Höhenruder hat der Erbauer des Fliegers
2mm Federstahldrähte verwendet die in Bowdenzugaussenröhrchen
geführt werden. Obwohl die Drähte auf beiden Seiten ausgehängt
sind und die Führungsrohre soweit ich das erkennen kann kerzengerade
sind laufen die Anlenkung etwas schwergängig. Die Federstahldrähte
sind vollkommen blank, ohne Grate oder Verschmutzung.

Solange ich die Löthülsen nicht wieder angebracht habe habe ich
die Möglichkeit etwas dagegen zu tun.

Stand jemand von euch schon mal vor einem ähnlichen Problem und
kann berichten was erfolgreich Abhilfe gebracht hat?

Macht es Sinn die Drähte irgendwie zu schmieren? Womit?

Grüße
Heinrich
 

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(schwer) gängiger Murks

(schwer) gängiger Murks

Hallo Heinrich,

ich habe schon viele gebrauchte Modelle wieder zum Fliegen gebracht. Dabei ist mir auch gelegentlich diese Paarung begegnet. Inzwischen versuche ich es gar nicht mehr: ich tausche gleich!
Je nach Zustand von Stahl und Hülle entweder das eine oder das andere.
Die Durchmesser sind einfach zu ähnlich. Darum hat eine viel zu große Fläche Kontakt => Reibung. Dazu kommt, das Stahl auf ABS auch nicht gut gleitet. Jeder Schmierungsversuch macht es nur noch schlimmer. Talkum hilft, aber willst du den Staub wirklich haben?
Du kannst die Seele tauschen -> max. 1,5 mm Federstahldraht, oder 1,8 mm PA Bowdenzugseele, max. 1,8mm gedrillte Stahllitze.
Du kannst auch die Hülle tauschen -> 4mm PE/PP Rohr, CFK Rohr(wenn es absolut gerade verläuft).

Viel Erfolg
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Versuch zu schmieren hast Du: Wisch die Drähte recht nass mit Ballistol ab. Wenn sie dann laufen -gewonnen. Wenn nicht, dann dünnere Drähte verwenden.
J.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Heinrich

Ich würde den Stahl rausschmeißen und dieses GFK Schubstangen
verbauen.
https://www.hoelleinshop.com/Zubeho...ticle&ProdNr=S1000829&t=49303&c=26301&p=26301

Kann man in Bowdenzughülsen einschieben mit etwas Seku dazu die Hülse etwas verpressen
das hält Bombenfest und die Züge laufen sehr leichtgängig das nicht vollflächiges Tragbild
sondern da ist eine gewickelte Aussenfaser dadurch gleiten die viele besser.

Gruß Bernd

Da bin ich am tippen und der Eddy war schneller:D
 
Möglicherweise - aber nur möglicherweise - liegt es auch an den Enden der Bowdenzug-Aussenröhrchen. Wenn die nämlich mit einer
Kneifzange oder einem Seitenschneider o.ä. abgelängt wurden, hast du keinen runden Querschnitt mehr an der Schnittkante, und das bremst den Innenzug dann gewaltig.
Meiner Erfahrung nach: mit der Dremel und einer Mini-Trennscheibe ablängen, das ergibt saubere, runde Kanten. Ein gerader 2 mm Stahl sollte auch in einem 2 mm Röhrchen
eigentlich laufen, sofern - wie du sagst - keine größeren Biegungen vorhanden sind.

Gruß,
Peter
 
Da bin ich am tippen und der Eddy war schneller:D
'tschuldigung... :D :cool:

Peter Dörscheln schrieb:
Möglicherweise - aber nur möglicherweise - liegt es auch an den Enden der Bowdenzug-Aussenröhrchen. Wenn die nämlich mit einer
Kneifzange oder einem Seitenschneider o.ä. abgelängt wurden, hast du keinen runden Querschnitt mehr an der Schnittkante, und das bremst den Innenzug dann gewaltig
Ablängen bei mir:
Scharfes Messer, nicht zu stark drauf drücken, 1mal rumrollen, abbrechen.

Grundsätzlich läuft 2mm in 2mm sowieso nicht gut. Bissl zu spack.
Früher habe ich 1,8mm Fahrradbremsseil mit Löthülse verwendet.
Löthülsen nehme ich auch heute noch oft. zB mit Zacki auf CFK-Stange
und die Löthülse an 2 Stellen zusammenkneifen.

CU Eddy
 
Stahldraht

Stahldraht

Hallo,
in Großseglern wird das Seitenruder auch manchmal über 1,7m und länger mit Stahldraht und Kunststoffröhrchen angelenkt. Hier haben sich Stahldrähte mit max. 1,6mm bewährt (wird bei Paritech so empfohlen). Das funktioniert sehr gut und ist auch bei nicht exakt geradem Röhrchen-Verlauf kein Problem. Schmieren würde ich auf keinen Fall.

Gruß,
Andreas
 

Peter2

User
Hallo zusammen!
Sicher sind die Bowdenzugaußenröhrchen mit den Spanten und Rumpfseitenwänden verklebt, oder ?
Ich hatte mal den Fehler gemacht und diese Uhu Plus Klebestellen zwecks besserem Verlauf und schnellerer Aushärtung mittels Heißluftpistole vorsichtig erwärmt. Dabei hat sich jedoch das Außenrohr (ABS?) wohl etwas verformt. Der 2mm Stahldraht war natürlich während dieser Aktion drin. Jedenfalls lief er danach deutlich schwerer.
Das könnte vielleicht auch bei Dir eine Ursache sein ?
Ich habe mir dann mit einem dünneren CfK-Rohr geholfen. Das Außenröhrchen verlief bei mir auch geradlinig.
Viel Erfolg !
LG
Peter
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied

Papa14

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Patschke

User
Danke für die vielen Hinweise. Die Polystahl Schubstangen kannte ich noch nicht.
Die werde ich mal ausprobieren.

Gruß
Heinrich
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
und jetzt komme ich noch mit meiner Version:

ich benutze seit Jahrzehnten nicht einen Stahldraht sondern drei Federstahldrähte mit 0,6-0,8 mm Durchmesser. Der Hintergrund ist, dass dann die Berührungsfläche nur drei kleine Flächen sind und der Widerstand nochmal geringer als bei Verwendung von 1,5mm Stahldraht. Am Ende verbindet die Lötung der Löthülse oder des Gabelkopfes die drei Drähte.

Öl oder Fett hat m. M. nichts in Kunststoffbowdenzughüllen etwas zu suchen. Um Korrosion vorzubeugen kann man auch Trennwacks nehmen.

Jörg
 
Hallo,

ich bin jetzt auch am Überlegen die Polystal - Lösung für die Anlenkung der Höhenruder an der Torcster Pitts einzusetzen.
Leider finde ich nirgendwo Vergleichswerte dazu.
Kann diese Lösung auch eingesetzt werden wenn Servos der Größenordnung 18-20 kgcm verbaut werden sollen oder gibt das dann eine Sollbruchstelle als schwächstes Glied der Kette?
Oder welche Bowdenzüge könnten sonst für diese Größenordnung eingesetzt werden?

Gruß

Matthias
 
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