Induktionslöten im Modellbau

Hallo Leute,
demnächst wollte ich mehrere Fahrwerke aus 8 und 10 mm Stahlrohr herstellen. Eigentlich sollte alles herkömmlich mit Flamme hart gelötet werden.
Durch einen Kumpel bin ich dann auf das Induktionslöten gekommen, was häufig in der Industrie z. B. beim Auflöten von Hartmetallen Verwendung findet.
Leider sind derartige Geräte im Hobbybereich überhaupt nicht verbreitet, da sie sehr teuer sind. Selbst bei einer Direktbestellung in China lohnt die Anschaffung kaum.
Die Idee ist nun eine einfache Induktionskochplatte umzubauen, um sie für meine Zwecke zu benutzen. Ich stelle mir vor, nur die Elektronik zu verwenden und die Spule der Platte durch ein paar Windungen aus massivem Kupferdraht zu ersetzen.
Vielleicht hat da ja schon jemand Erfahrungen gesammelt...

Gruß
Hartmut
 

FamZim

User
Hallo Hartmut

Ich nehme an, das eine Hertplatte mit etwa Netzspannung und geringem Strom betrieben wirt.
Für wenige Windung braucht es daher wesendlich höhere Ströme.
Bei "uns" im Betrieb wurde auch mit 10 000 Hz und 30 Kw hart gelötet.
Der Induktor hatte nur eine Windung.
Direkt davor war ein wassergekühlter Trafo 10/1 übersetzt.
Der Induktor auch Wasser gekühlt, aus fierkand-CU-Rohr.
Ich denke daher, das es auch einen zusätzlichen Trafo dazwischen benötigt.

Gruß Aloys.
 
Aloys, das hört sich aber gaach an. nicht so schnell mal kupferspirale und Strom durch und heiß.
habe auf YouTube mal ein video gesehen, der hatte ein modul von irgendeinem chinaversender getestet und eine schraube zum glühen gebracht. war aber schon tricky, soweit ich mich erinnere.
franz
 
Es ist wohl tatsächlich zwingend erforderlich das der Induktor von innen gekühlt werden muss. Das kompliziert die ganze Sache natürlich wieder und könnte ein weiterer Grund dafür sein, warum im Hobbybereich dieses Verfahren nicht zu finden ist. Mal sehen wie es hier weitergeht...

Gruß
Hartmut
 

FamZim

User
Hallo Hartmut

Wenn Du an die Anschlüsse der Spule heran kannst ? messe mal die Spannung und Frequenz der Spule.
Der Strom sollte sich aus der angegebenen Leistung errechnen.
Wie wirt denn die Leistung geregelt ? volle Leistung mit Unterbrechungen ?

Gruß Aloys.
 
Ich denke mal das wird nicht einfach funktionieren, von wegen Spule weg und Kupferdraht dran.
Die HF-Tellerspule der "Herdplatte" hat ja eine ganz andere, sehr viel höhere Impedanz als eine Spule aus Kupferrohren oder dickem Kupferdraht zum Löten. Und das starke Elektromagnetfeld wird in jedem Fall durch einen abgestimmten Resonanzkreis erzeugt.
Wenn man ausserhalb der Resonanz ist, ist das Magnetfeld viel viel geringer.
Ändert man die Induktivität der Spule, muss man auch die Kondensatoren des Resonanzkreises entsprechend ändern. Dann allerdings wird es funktionieren.
Und, so ein Induktionsfeld hat typisch 1,8 bis 2 kW, auch noch in der Leistung regelbar. Die Regelung würde erhalten bleiben. Mit dieser Leistung kann man schon was anfangen.
Da ist Forschergeist und Fachkenntnis gefragt. Beides ist bei Hartmut ja vorhanden :D:D:D. Also: Frisch an! Glück auf!
VG Michael
 

FamZim

User
Hallo

Wie Michael schreibt ist das Zauberwort "Resonanz".
Unsere ersten Anlagen hatten einen Motorgenerator, der nur mit Kondensatoren beschaltet wurde.
Alle auch Wassergekühlt, da die Selbstinduktion auf alle Teile sehr stark ist.
Die nächste Generation war dann Vollelektronisch, so groß wie 2 Reisekoffer. (30 kw).
Frexible Leitungen "in Wasserschläuchen" zum Trafo !! der nur so groß war wie 2 Fäuste.
Der war ähnlich einer Lötpistole gebaut, mit 2 kurzen "dicken" Anschlüssen für den auswechselbaren Induktor.
Der hatte dann eine Form, die möglichst dicht und fest an das Werkstück heran muste.
Möglichst auch mit Rechteckprofil und Kühlung!
Um den Kontakt zu vermeiden kam dünner Spaltglimmer da zwischen, Glassgewebe ging zur Not auch.

Gruß Aloys.
 
Hi,
da müssen Spule und Elektronik aufeinander abgestimmt sein. Es gibt Induktive Geheizte Lötkolben wie den hier , der ist nur nicht verfühbar, https://www.amazon.de/Int3233-Induktions-Lötstation-bleifrei-Digitalanzeige/dp/B003DZFXFQ , da könnte man eventuell leichter durch Umbau auch eine Kleinere Lötstelle mit heizen . Ob die 70 Watt zum Hartlöten ausreichen , wohl ehr nicht. Wir hatten zum Lichtwellenleiter Ziehen 60kw Anlagen erst mit Röhren Technik Begehbar dann mit Halbleitern nur noch ein Schaltschrank . Alles Wassergekühlt.

Happy Amps Christian
 
Hi,
warum Hartlöten ? Punktschweißen ist auch fein. Wie dicke Drähte willst du den verbinden. Ich habe mit einem alten Röhrenheiztrafo ohne Probleme bis zu 4mm Stahldrähte verschweißt. Aber auch dünne 1 mm Edelstahldrähte eignen sich sehr gut. Zum Beispiel einen Käfig zum aufwickelt von Glaskapillaren oder den Slotracer , der fast komplett geschweißt ist sogar die Kugellagerhalter der Hinterachse. Trafo hat bei 7 Volt 115 Ampere , das kann man auch mit einem alten Nickel... Akku machen oder mit einer Autobatterie wenn man bei 4 oder 6 Volt einen abgriff macht. Man braucht halt einen Hochstromfesten Schalter beim Akku , beim Trafo schaltet man Primärseitig am besten mit einem Solid state Relais . Da kann man mit kurzen Pulsen sich an die optimale Verschweißung herantasten , hat man schnell im griff.

Happy Amps Christian
 

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Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Punktschweißen ist mir bekannt und ich habe auch eine Vorrichtung dafür. Die habe ich mal gebaut, um Brennkammern herzustellen aus V2A Blechen. Dieses Verfahren hilft mir aber jetzt nicht weiter. Nun möchte ich ja gern 8 und 10 mm Stahlrohre verbinden, mal auf Stoß, im Winkel oder wie auch immer... Ich denke da ist Hartlöten schon die beste Methode. Jedenfalls habe ich mir heute dieses Teil bestellt, um erstmal Erfahrungen zu sammeln.
Finger verbrennen und so...:D https://www.ebay.de/itm/1800W-ZVS-I...m=163317940455&_trksid=p2385738.c100677.m4598
 

FamZim

User
Hallo

Ich gehe mal davon aus das eine Elektronische Steuerung, durch anheben der Frequenz, viel Flexibeler arbeitet, und daher unterschiedliche Induktoren betreiben kann.
Sie ist dann nicht so Kondensatorlastig ;)

Gruß Aloys.
 
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