Autostarthilfe mit Lipo. Wieviel Ampere

Hallo

Bei meinem Auto (2 Liter Diesel Turbo) gibt es wohl ein Energieleck, dem ich auch mit
rekonfigurierten Sensoren nicht bei komme.
So hat dann nach einem kalten Wochenende die nagelneu Batterie* (09.2018)
schlapp gemacht.
Die Batterie ist schlecht erreichbar zum Brücken und die Ladepunkte vom Hersteller
korodiert und nicht nutzbar.
Meine Idee:
Goldies in den Wagen fest montieren, und mit einem 4s Lipo Starthilfe geben.
Mit wieviel A sollte man rechnen?
Es sind ja nicht nur der Anlasser und die Glühkerzen die beim Start versorgt werden wollen:
Da kommen ja noch die leere Bordbatterie, Tageslicht und sonstige Verbrauchen on Top.
Das Lipo wird ausreichend groß, Bootsbau, muß 2 Bleiakkus 6 V ersetzen und ich brauche Gewicht :D.

Gruß
Tom

*Batterie: Auto, umgangssprachlich für Blei-Akkumulator
 
Nimm 3S, das passt von der Spannung her besser.

Ich habe vor einigen Jahren was ähnliches praktiziert - ein ziemlich altersschwacher 10 Amperestunden großer Startakku wurde, wenn er den Start nicht geschafft hat, mit einem vollgeladenen 3S-2200-er Lipo unterstützt. Funktionierte tadellos.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
3s funktioniert. Bei 4s ist die Kfz-Elektronik in Gefahr.
Wenn der Auto-Akku ganz leer ist, würde ich beim Diesel mindestens 6qmm Kabel nehmen. 4qmm werden bei meinem Benziner schon ziemlich warm.
 

GC

User
Ich habe vor Jahren mit einem uralten 12-zelligen Sanyo NiCd Akku 1700mAh einer Bekannten mit Ihrer altersschwachen Autobatterie Starthilfe gegeben. Dies ging recht gut. Allerdings war es ein Benziner und 1,6, Motor und ich kam an den Akku ran. Über den Daumen schätze ich einmal, dass Dein Starter locker 200A oder noch mehrzieht. Hier hilft ein Zangenamperemeter, das man über das Kabel anbringt, ohne es anzuzapfen.

Ich habe keine Ahnung, wie sich Goldcaps bei tiefen Temperaturen verhalten.

Vermutlich ist der Übergangswiderstand bei den Kontakten zum Bleiakku oder am Anlasser recht hoch (z.B. durch Korrosion). Ich würde eher in diese Richtung forschen. Willst Du die Goldcaps am Bleiakku oder direkt am Anlasser anbringen? Miss doch mal die Spannung am Anlasser beim Startvorgang.
 

Markus Korn

Vereinsmitglied
Die gängigen Powerpack Anbieter für Lipostarthelfer
legen die Dinger bis 400A peak und 200A 5-10s aus.

Also ein 3S mit 5000mAh und 40/80C macht den Job.
4S auf keinen Fall...sprengt den Rest der Elektronik.

Ich hatte selbst aber auch mal einen 2200er 3s verwendet....der wurde ziemlich warm, ging aber...

Normale 5mm Goldies halten das locker aus.

Beispiel:
https://www.lidl.de/de/einhell-jump...DtamyL44KN2A7JjfJq96ssgPrRzK1HqBoCjrkQAvD_BwE
 

FamZim

User
Hallo

Beim anklemmen eines Lipos wirt doch erst mal der Bordakku auf Spannung gebracht, der ist ja fest mit dem Bortnetz angeschlossen, ausser der Kontakt am Akku ist schlecht.
Also erst etwas warten 1 bis 2 Min !
An meinem Diesel war die Glühung defekt, das heist sie wurde NICHT nach ~ 10 sek abgeschaltet sondern blieb IMMER an.
Daher konnte der Akku nicht richtig geladen werden.
Normalerweise hörte man es schon am Lüfter der Klimaanlage, die nach abschalten der Glühung einen Zahn zu legte.
So wurde der Akku ständig mit Glühstrom traktiert, und erst bei halber Drehzahl geladen.
Wann hat man das aber im Stattverkehr bei schlechtem Wetter.

Gruß Aloys.
 
Hallo

Ich bedanke mich für eure Hilfe.
Es wird also ein 3 S Starthilfe Lipo.
5000mA oder größer. (Der soll das ja öfters machen und nicht warm werden).
Goldies waren etwas missverständlich, es waren Klinkenstecker, vergoldet gemeint.
Da die Zangen an den normalen Überbrückungskabeln (die ja etwas den Stromfluss hemmen)
bei meiner Idee wegfallen, wird wohl auch ein höherer Strom fließen.
Bei 200 bis 400 Ampere aus dem Starter aus dem Link, wären dann wohl 8mm Stecker die
richtige Wahl.

Gruß
Tom
 

FamZim

User
Hallo

Ich habe die Akkuspannung mit Multi an der Zigarettenanzünderdose Überwacht.
Das geht ja ohne die Haube zu öffnen oder sonstwas !
Vor dem Starten angeklemmt wirt bei jeder Situation die Spannung angezeigt.
Vorglühen alleine , dann mit Anlasser, und weiterglühen mit laufendem Motor.
Man sieht sofort wenn die Glühung abschaltet.
Danach sollt die Spannung wieder auf 13 V steigen.
Ich habe den Akku in der Nacht mit einem Modellbaulader aus einem anderen Bleiakku nachgeladen bis das Problem gelöst war.
Auch wieder am Zigarettenanzünder !!
Lade auf jeden Fall den Akku auf !!! sonst macht der nicht lange.

Gruß Aloys.
 

UweHD

User
Ich würde einfach einen Batterietrennschalter verbauen, wenn das Stromleck nicht auffindbar ist. Andernfalls wir die Starterbatterie schon bald wieder austauschreif sein...
 
Hmmm. 2l TDI, sollte mindestens 70Ah als Batterie haben.
Wenn die nach einem WE den Motor nicht mehr starten kann, muss schon ordentlich Leck-Strom fließen.
Würde auf jeden Fall den Fehler suchen, denn immer das ganze Bordnetz abschalten ist doof.
Alle Einstellungen, Senderspeicher usw. sind weg...
Und immer nen LiPo abklemmen, is auf Dauer auch umständlich
 
Klinkenstecker? Das wären ja die zweipoligen aus dem HiFi / Audio-Bereich? Die erzeugen beim Stecken Kurzschlüsse und sind nur für Signalströme geeignet.
Ich hoffe mal, Du meinst doch was anderes...
 
Praxistest ist vorhanden ...

Toyota Avensis mit ca. 120PS Benziner, in warmer Umgebung, aber Akku am Flugplatz leergesaugt durch Ladegeräte,
zumindest war kein Eigenstart mehr möglich, zog an 4s 5000 ca. 160 A, sofern das ZangenAmp so schnell Messen & Zeigen konnte. Vorgang dauerte nur knapp 2Sekunden,
Elektronik hats überlebt, Akkukabel waren nicht mehr anfassbar wegen Temp. .... !

--- keine Empfehlung zum Nachmachen, wurde aus der Not geboren ---
gruss
 

Mario12

User
Hallo zusammen,

ich habe schon mehrfach (Benzin) PKW und (Benzin) Rasentraktoren mit 4S Lipos gestartet. Allerdings nie mit randvollen, sondern 40-75% Füllstand.
Das hat immer gut funktioniert und Elektronik ist auch nicht gegrillt worden.
Allerdings springen die Geräte gut an und man muss nicht ewig orgeln.

Grüße
Mario
 
Hallo,

ich hab mir auch schon ein paar mal die Autobatterie beim LiPo-Laden leergesaugt. Anstatt einen LiPo als Starterbatterie zu verwenden, lade ich mit einem LiPo als Spannungsversorgung vom Ladegerät die Autobatterie. Bei meinen A 160 langen ca. 600 mAh zum starten.

Gruß
Micha
 

Space

User
Meine Prins LPG Anlage zieht einen Dauerstrom von ~120mA. Da mein Auto häufig längere Zeit rumsteht und ich nicht immer an das Ziehen der separaten Sicherung im Motorraum denke, komme ich häufiger in die Situation mit leerem Akku :(.

Ein nahezu voller 3S (> 11,5V@Ruhe) mit 2450mAh 30C LiPo reicht immer zum direkten starten. Wagen ist ein Polo 1.2l Benziner. An den Batteriepolen habe ich extra eine XT60 Buchse mit 4mm2 Kabel zu den Polen angebracht.
 

Crizz

User
Mich graust es ein wenig, was ich hier teilweise lese. Das wäre mir dann auch zu riskant, den so gestressten Lipo im Auto liegen zu haben. Wenn man da ein Backup haben möchte, würde ich eher zu einer 4s LiFePO4-Batterie mit 5 Ah oder 7,5 Ah raten. Gibt es als fertige Motorrad-Starterbatterien im wasserdicht gekapselten Gehäuse mit Schraubanschlüssen. Dazu besorgt man sich etwas 6mm² Feinstdrahtlitze, passende Ringösen für die Schraubkontakte, Schrumpfschlauch und 5mm Steckverbinder und macht damit die Verbinder an Kabel und Ringöse der Backup-Batterie. Dazu dicke Polklemmen und mit möglichst wenig Verlust am KFZ anklemmen zu können.

Zum einen sind die LiFePO4 ( ich würde drauf achten das es A123 Zellen sind ) deutlich robuster , zum anderen ist das ganze vernünftig gekapselt und die o.g. Ausführung gibt es mit integrierten Ladeschutzmodulen die ein Überladen einzelner Zellen verhindert, so das das Laden sich auch deutlich einfacher gestaltet, weil garkein (externes) Balancing erforderlich.

Wer meint, seine ausgelutschten Antriebsakkus dazu missbrauchen zu wollen, sollte berücksichtigen das diese wenn sie wegen nachlassender Leistung aussortiert wurden in diesem Verwendungsfall nicht gut aufgehoben sind, da beim Starten des Anlassers die Belastung deutlich zu hoch sein kann. Und bei Lipos wäre mir dann die Brandgefahr zu hoch. Muß aber jeder für sich entscheiden, welche Risiken er bereit ist in Kauf zu nehmen, ich kann da nur anraten das ganze unter obigen Punkten nochmal zu überdenken.
 

GC

User
Mir geht es wie Crizz und es läuft mir eiskalt den Rücken herunter.

Einen Batterietrennschalter? Was soll denn das sein? Ein solcher sollte locker 500A aushalten!

Messe doch unbedingt mal den Leckstrom, den die Batterie zieht, wenn alle Verbraucher aus sind und überlege ob dieser Strom im Rahmen des Üblichen ist.

Es gibt Autos, deren Alarmanlage um die 100mA und mehr ziehen. Mein Nachbar hat sich einen neuen SL gekauft und bei dem ist die Autobatterie nach 10 Tagen leer. Mercedes hat ihn nachdem die Autobatterie 3mal ersetzt wurde, nun eine Steckdose eingebaut und ein Ladegerät geschenkt.

Nicht an den Symptomen rumdoktorn, sondern besser die Ursache herausfinden und abstellen. Die ist wohl auf Dauer die beste Lösung.
 

Crizz

User
hm.... also mal der Reihe nach :

Batterietrennschalter ist zwar der gebräuchliche Begriff, aber wer sich das mal angesehen hat stellt fest das es sich um mechanisch sehr großflächig ausgeführte Metall-Laschen handelt, die über eine Verschraubung verbunden sind bzw. unterbrochen werden. Soweit also nichts verkehrtes. Julez hatte da auch vor kurzem mal ein Video auf YT eingestellt wo er seinen alten Japaner mit ausgenuckelten A123 Zellen startet, der hat da auch sowas verbaut. Abgesehen von einer m.E. zweifelhaften Wahl des Querschnittes, die bereits genannten 6mm² sollten minimum sein.

SL mit Stromverbrauch von 100 mA ( 100 mAh ) : das sind 2,4 Ah am Tag, das ist schon fett. Trotzdem nach 10 Tagen erst 24 Ah - der SL sollte irgendwas um 110 Ah an Board haben, hat schließlich auch nen fetten Motor, Start-Stopp-Automatik usw. usw. ... Wenn da nach 10 Tagen die Batterie leer ist stimmt trotzdem was nicht. Das wären mit meinen gemutmaßten 110 Ah zurückgerechnet gute 500 ... 550 mA , die da permanent fließen. Ich würde den Lichtschalter mal prüfen lassen, kenne das vom C180 , die sorgen gerne für diverse Späße.

Und wenn es nachträgliche Anbauten sind, die ihren "Strom-Tribut" fordern, würde ich eine permanente Backup-Batterie einbauen, die diese versorgt und durch ein Caravaning-Modul vom Rest der Elektrik abgetrennt wird. Dann wird die Backup-Batterie auch geladen, wenn die Starterbatterie voll ist, ohne das der Fahrer was dazu tun muß - und sollte die Backup-Batterie mal leer oder gar tot sein, bleibt die Starteigenschaft trotzdem erhalten. Da lohnt sich ein besuch beim Bosch. Dienst, die Jungs haben noch Ahnung von KFZ-Elektrik und können helfen.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten