Marutaka Bleriot

Nachdem meine ca. 38 Jahre (könnte auch schon etwas älter sein...) alte Marutaka Bleriot ( mit HP49VT) nur noch im Bastelkeller an der Decke hängt, wird nun einfach noch eine gebaut.

Marutaka Bleriot.JPG

Ich habe noch einen vollständigen, neuwertigen Bausatz hier,

20170423_142402.jpg

...aber mir fiel zufällig ein angefangenes Modell in die Hände.

Teilrohbau.jpg

Es war schon bespannt, aber das habe ich alles runter gerissen. Es muss hier und da auch etwas nachgearbeitet werden, so sind z.B. die Flächen und das Leitwerk noch sauberer zu verschleifen und die Fahrwerke und Türme zu erstellen. Der Motoreinbau war glücklicherweise noch komplett offen, ebenso der RC- Einbau. Vorgesehen habe ich einen OS FS40 als Antrieb, der momentan arbeitslos in einer Schachtel liegt. Der Bau wird sich wohl etwas in die Länge ziehen, da ich in den nächsten paar Wochen etwas weniger Zeit zum Basteln haben werde.
Heute war das Spornfahrwerk, sowie die Spanntürme dran. Das Spornrad habe ich entgegen dem Plan lenkbar und gefedert gemacht. Die Teile dazu habe ich aus eigenem Fundus selbst erstellt. Da sich dieses Modell mit dem original Spornfahrwerk am Boden nicht steuern lässt, wollte ich diese Änderung unbedingt drin haben.
Die Spanntürme wurden verlötet und nicht verklebt, ebenso habe ich Messinglaschen für die Verspannung angebracht.
So sieht sie aktuell aus:

2. Bleriot Rohbau.jpg
 
Danke, dafür gibt´s dann ein paar Bilder von meiner alten Bleriot (noch mit Plastikrädern..) im Fluge
 

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Hier das abgeänderte und nun lenkbare gefederte Spornfahrwerk. Das Messingroh, in dem das "Federbein" läuft, ist oben im Rumpf gelagert und wird unten durch die Streben gestützt. Der Federweg beträgt ca 1cm. Das funktioniert ganz gut. Selbstverständlich bekommt das alles noch einen Feinschliff und wird schwarz lackiert.

Sporn (1).jpg

Sporn (2).jpg
 
Wie schon geschrieben, habe ich einen OS FS40 vorgesehen. Dieser ist jedoch liegend oder stehend wegen der Streben des Fahrwerks nur mit deutlichen Änderungen am Fahrwerk oder am Motorspant einzubauen. Entfernt man den serienmäßigen Motorträger, könnte man die OS Viertakter auch problemlos mit einem Standard- Motorträger hängend einbauen. Hängender Einbau ist von den Laufeigenschaften problemlos, aber im Handling ist ein liegender oder stehender Motoreinbau besser.
Ich habe mal die bei mir schon vorhandenen und auch noch in Frage kommenden Motoren probeweise ans Modell gehalten (das Fahrwerk ist nur probeweise zusammengesteckt und noch nicht verklebt) und überlege nun doch noch mal, welcher dann Motor rein soll:

Der 7,5ccm Benzinmotor Compagnucci MAC7 passt sehr gut rein (auch schon Retro), der originale Motorträger bleibt erhalten. Im Vordergrund noch OS FS40, OS FS40 Surpass und ein RCV60

Compagnucci Mac7.jpg

Der RCV 60 hat eine niedrige Einbauhöhe und würde gut passen, der originale Motorträger müsste aber auch hier weg.

RCV60.jpg
 
Ich habe mich nun ganz retro-mäßig für einen 6ccm OS Zweitakter entschieden. Im Plan ist ein Merco 35 oder OS 40 angegeben- einen fast neuwertigen OS 35 hatte ich noch. Gefällt er nicht, wird wohl ein kleiner Benziner eingebaut.
Das SR habe ich mit Seilen angelenkt, ebenso das Spornrad (hier mit jeweils einer Feder im Seil zur Dämpfung), das HR ist über eine Schubstange angelenkt, wie im Plan vorgesehen. Bespannt ist das Modell auch wieder, die Verspannung fehlt jedoch noch.
Hier mal ein Bild vom aktuellen Zustand:
bespannt mit Motor und RC.jpg
 

pazzopilota

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Ein sehr schönes Teil...

Ein sehr schönes Teil...

...was du da fertig bringst - Kompliment!
Aber bei den viiielen 4-Taktern, die du so hast, kömmt keiner von denen zum Einsatz? :rolleyes:
Egal, wenn wir uns mal irgendwo sehen sollten, spendier ich dir eine meiner Holzprop´s (2-schichtig hell/mittelhell), das gibt dann das berühmte I-Tüpfelchen...:D
Wundern tut mich immer wieder, wie sich bei solchen Motordirektannernasenleiste-Fliegern das mit dem Schwerpunkt noch ausgeht - die Originalen hatten ja kein Problem damit, damalige Motörchen waren ja BLEISCHWER wie sonst was...

Kleine, aber absolut WAHRE Anekdote zur Bleriot:
als erselbst dönnemals in 1909 den "Sprung" über´n Ärmelkanal wagte - sein Antrieb war ja der bekannte ANZANI 3-Zylinder Sternmotor ital. Herkunft mit sagenhaften (25 !:rolleyes:! PS) - wurde ebendieser auf 3/4 der bereits zurück gelegten Strecke heiß & fing an zu stottern, just als der gute Louis neben einem leichten Regenschauer herflog - kurzerhand steuerte er sein filigranes Gerüst direkt in das nasse Wetter hinein - mit Erfolg!

holm & rippe

Andy :cool:
 
Hallo Andy, der Grund ist einfach: ein Zweitakter ist planmäßig vorgesehen und ich muss nichts ändern. Gefällt er später doch nicht- so ein hölzerner Motorträger ist ja schnell wieder entfernt. Ich habe ja noch so ein Teil mit einem HP49VT, sollte ich diese Bleriot hier später auf 4T umrüsten, wird´s wohl der RCV. Aber erst mal wird zweigetaktet, denn das muss ich mir geben.
SP? Der passt nur mit vieel Blei in der Nase bei dem leichten OS.
Die Bleriot/Anzani- Geschichte ist klasse! Tollkühn waren die Flugpioniere allesamt!
 
Das gefederte Spornrad ist über Seile vom Seitenruder aus mit angelenkt und hat auf jeder Seite im Seil eine Feder zur Dämpfung. Das Bild ist nicht so gut, aber man kann es erkennen.

Lenkbarer Sporn.jpg

Hier sieht man, wie gut so ein 6ccm Zweitakter reinpasst

Motoreinbau.jpg

der aktuelle Bauzustand, die Verspannung des Rumpfgerüsts ist gemacht und ein wenig Bespannung an den Rumpfseiten angebracht

20190312_185929.jpg
 
immer wieder toll solche flugzeuge vor wk1 als modelle zu sehen und auch zu erleben.toll gebaut respekt davor.
die stimmung dazu läßt sich klasse einfangen.für jemanden der gerne liest mit büchern die zeitnah oder von zeitzeugen geschrieben wurden..eine empfehlung von mir ist der titel-flügel am horizont von adalbert norden-.authentische personen und ereignisse..eine irre ausgangsbasis in jene zeit..man sieht die flugzeuge hinterher mit anderen augen..
 
@ oldhawk, da stimme ich Dir zu, diese Ära der Fliegerei war absolut abenteuerlich!

Heute hab ich mir die Verspannung der Tragflächen vorgenommen. Löten wollte ich nix (laut Plan so vorgesehen), also hab´ ich mir erst mal M2 Augenschrauben gemacht, um die Gabelköpfer befestigen zu können und einstellbar zu machen. Dazu einfach mit einem Durchschlag und einem Hammer gefühlvoll mit 2-3 leichten Hieben eine Seite etwas plattschlagen, ein 0,8 -1mm Loch in die platte Stelle bohren und etwas verschleifen. Zuerst den Gabelkopf kurz draufdrehen, dann wieder abmachen und die M2 Mutter geht leicht drauf. Dann den Gabelkopf wieder drauf und fertig ist ein einfaches Spannschloss.
Hier mal ein Bild dazu:

Augenschrauben.jpg

Für die Verspannung habe ich nylon- ummantelte Litze genommen und ein paar Quetschhülsen aus Stahl. Mit der passenden Zange geht das recht flott..

Seilzubehör.jpg

So sieht das dann fertig aus:

Verspannung (2).jpg

Verspannung (1).jpg

Verspannung (4).jpg
 
Dann bekam der Pilot noch seinen Sitz und ein Lenkrad zum Festhalten

Pilot.jpg

uns so sieht das Modell heute aus, es fehlt nun noch etwas Farbe (nur ein wenig schwarz und Klarlack), sowie der Einbau von Empfänger und Akku und natürlich ein Batzen Blei zum Auswiegen...

fast fertig (1).jpg

fast fertig (2).jpg

fast fertig (3).jpg
 
...ist unterwegs...:rolleyes:

Andy :cool:

Super, denn die Kiste ist heute fertig geworden. :)

Sie wiegt nun flugfertig 2800 Gramm, das sind leider 200 Gramm über der Bauplanangabe, die mir doch recht unrealistisch erscheint. Es ist besonders im Heck auf das Gewicht zu achten, da der Hebelarm sehr lang ist. Es ist jedoch das Baukastenmaterial verbaut, nur die Aufhängung des Höhenleitwerks ist etwas modifiziert, das sind aber nur sehr wenige Gramm. Wegen dem Gewicht habe ich nun leider das schöne, neue 80 mm Williams- Spornrad gegen ein kleineres, etwas verwanztes Teil ausgetauscht. So brauche ich 160 Gramm Blei weniger vorne, zusammen mit der Ersparnis am Rad sind es so insgesamt 200 Gramm weniger, als mit dem schönen Rad. Trotzdem waren noch ca. 500 (!) Gramm Blei nötig :eek:. Aber hilft nix, muss rein. Evtl. kommt später doch noch der schwerere RCV rein.
Ich habe alle Metallstreben der Fahrwerke und Türme schwarz gestrichen und anschließend das ganze Modell mit 2K- Klarlack versiegelt. Der Pilot muss auch drin bleiben, er ist festgeschnallt und darf das Lenkrad halten.
Hier mal ein paar Bilder
 

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...und hier die Bilder des fertigen Fliegers. Noch im Keller- aber der Frühling steht schon fast vor der Tür und da dürfte es bis zum Erstflug nicht mehr so lange dauern.
 

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Evtl. kommt später doch noch der schwerere RCV rein.

Ich wollte den bei deiner Motorenauswahl einige Posts früher schon befürworten. Die zwei, die ich life und in Farbe erlebt habe, klangen beide so, daß es akustisch authentisch für eine Bleriot erscheint. Die Bleriot XI von Louis Bleriot war IIRC mit einem Anzani ausgestattet, wobei sich zu der Zeit wohl sehr viele Motoren beim Lauf wie ein Sack Puff-Nüsse anhörten ;-) Sonst kenne ich die Akustik von Anzanis von den Stehermaschinen bei Radrennen in alten Filmen. Vielleicht liegt das aber auch an der Tonspur von 16mm-Reportagen.

servus,
Patrick, nun glygglicher
 
Stimmt, die RCV´s haben einen eigenartigen, aber guten Klang. Das gilt für die Bauart mit senkrechten Zylinder. Ich hatte auch schon mal den "zapfenförmigen" RCV, der klapperte so vor sich hin und rüttelte ungemein alles los, was nicht gesichert war. Hatte aber auch irgendwie Spaß gemacht- ist aber doch eher was für Sammler...
 
Für den Erstflug ist es noch zu windig, aber raus durfte das Modell schon mal. Ich wollte es mal bei richtigem Licht sehen, nicht nur im Keller...
 

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