Marutaka Bleriot

Heute war Erstflugtag. Nachdem ich schon mit drei anderen Modellen den Erstflug erfolgreich gemacht hatte, habe ich dann trotz auffrischendem und böigem Wind auch noch die Bleriot aus dem Auto geholt. Der OS 35 FP lief nach wenigen Minuten sehr schön nach seinem jahrelangem Rumliegen, aber ein Kraftpaket ist dieser Motor ja nicht gerade. Ein paar Rollversuche mit dem Modell gemacht, um mit dem schmalen Fahrwerk an dem relativ langem Rumpf vertraut zu werden und dann einfach starten. Einfach geht aber anders, die benötigte Startstrecke waren locker 80- 100 Meter, kurz vor dem Ende der Bahn hob die Bleriot dann endlich ab. Der anschließende Steigflug hatte den Namen nicht verdient und es ging mit max. 3 Meter Höhe in die erste Kurve. Fahrt holen, etwas steigen und zurück in meine Richtung. Dass der Wind jetzt noch stärker blies, war etwas fies, da das Modell deutlich untermotorisiert unterwegs war. Der Flieger lies sich nun nicht mehr in den Wind drehen, das Seitenruder zeigte kaum Wirkung. So blieb nur eine Außenlandung mitwinds übrig. Dabei setze die Bleriot etwas schräg auf und ging auf die Nase. Ergebnis: linker Randbogen kaputt, Fahrwerk etwas lose. Beim Zurücktragen des nur leicht demolierten Fliegers habe ich dann bemerkt, dass das obere Seitenruderscharnier komplett durchgebrochen war- evtl. die Ursache der geringen Ruderwirkung, da dadurch das Ruder nicht ordentlich ausschlagen konnte, sondern mehr kippte, als auslenkte. Wie auch immer, die Idee bei dem Wind so ein Modell das erste mal zu testen, war nicht so gut. Die Schäden sind schon behoben, ich musste zur Reparatur nur die Bespannung der Flächenunterseite außen öffnen. Das Fahrwerk war in wenigen Minuten wieder fest. So sieht das Modell fast wie vorher aus. Der Antrieb muss jedoch gewechselt werden (evtl. den RCV einbauen?) und vielleicht werde ich das Spornfahrwerk gegen einen Schleifsporn tauschen, um das Heck etwas leichter zu bekommen und so auf etwas Trimmblei verzichten zu können. Mal sehen, wann´s weitergeht...
Hier die Bilder "vorher- nachher" vom Erstflug (@ Andi: Dein Propeller ist noch ganz, er war beim Erstflug nicht drauf )

1909 in Dover

1909 in Dover

Gut, dass du es sportlich nimmst und nun die Bleriot verbesserst, bis alles passt - das ist für mich auch der Reiz des Modellfluges alter Schule.

Und - als Louis Bleriot 1909 in Dover nach seinem historischen Flug aufsetze, sah sein Flieger anschliessend ganz ähnlich aus! Was soll's - geflogen ist er ja

Dominik

Hallo Dieter

Hallo Dieter

vor Jahren, eher Jahrzehnten wurde beim Oldtimertreffen auf der Hahnweide eine Bleriot aus Schweden vorgeflogen.
Deine Schilderung vom Erstflug ist vorbildähnlich. Mühevoll die Paar Meter Höhe erklommen, es roch nach Rizinus...

Beeindruckend auch der Vergleich zu den WWII-Flugzeugen, die lediglich 30 Jahre später konstruiert und gebaut wurden.

Auch der Fieseler Storch, dessen Langsamflugeigenschaften gekonnt gezeigt wurde, war eine Rakete im Vergleich zur Bleriot.

Ich habe eben ein Video von der Hahnweide und der Bleriot entdeckt:

https://www.youtube.com/watch?v=phQ4dxJsr1U

Viel Spass

Markus

Mein Dad hat so um 1979-80 genau diese Marutaka-Bleriot gebraucht vom Hobby-Klaus in Saarbrücken gekauft die dieser unter der Decke hängen hatte.
Sie war mit Papier bespannt und farblosem Spannfix lackiert und war echt sauber gebaut. Sie bekam einen 10ccm Webra verpasst und das war wohl keine gute Idee
Sie hob ab drehte sich einmal um die Längsachse und zerlegte sich wieder in ihren ursprünglichen Baukastenzustand
Tja, vielleicht war der Drehmoment zu groß oder irgendein Verzug drin, ich weiß es nicht mehr

Aber ich hab den Plan bei Outerzone entdeckt und runtergezogen und vielleicht bau ich sie mir als Winterprojekt. Auf dem Plan ist die Fläche mit 2 Spannweiten gezeichnet. Einmal im originalen Maßstab und eine vergrößerte, wahrscheinlich damit sie besser fliegt. Leider hatten wir damals keinen Plan dazu.
Wie ich sehe hat Dieter seine mit der vergrößerten Fläche mit 10 Rippen pro Seite gebaut. Ich glaube mit der originalen Spw fliegt sie nicht so toll. Ist dann wohl eher was für die Decke :-)

speed-panzer schrieb:

Und - als Louis Bleriot 1909 in Dover nach seinem historischen Flug aufsetze, sah sein Flieger anschliessend ganz ähnlich aus! Was soll's - geflogen ist er ja

Dominik

Zum Vergrößern anklicken....

Das hab´ich mir auch gedacht, als es passierte und der Flieger so da stand;-)

purzel
Hallo Dieter

vor Jahren, eher Jahrzehnten wurde beim Oldtimertreffen auf der Hahnweide eine Bleriot aus Schweden vorgeflogen.
Deine Schilderung vom Erstflug ist vorbildähnlich. Mühevoll die Paar Meter Höhe erklommen, es roch nach Rizinus...

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Ich bin schon oft zur Hahnweide gefahren und habe die Bleriot dort und woanders schon mehrmals gesehen, einfach phantastisch!

@ Ralf: nette Geschichte. Ein Verzug in den Flächen kann mit dem SR kaum aussteuern. Das Modell kann aber schon fliegen, siehe am Anfang des Threads. Dies ist ja schon meine 2. Marutaka Bleriot. Die erste hängt nun auch an der Decke, sie ist ja such schon sehr betagt. Wenn Du das Modell baust, dann muss sie hinten so leicht wie möglich werden, ansonsten wirst Du ziemliche Mengen an Gewichten vorn brauchen.
Mal sehen, vielleicht mach ich noch mal eine dritte Marutaka/Royal Bleriot, einen kompletten Bausatz habe ich noch im Keller liegen ;-)
Nun bin ich aber am überlegen, ob ich den RCV 58 CD einbauen soll. Ich habe ihn mal laufen lassen, er ist schon recht ruppig und leider auch etwas laut, aber würde von Größe, Gewicht und Leistung wohl gut passen...
Die 6,5er OS VT scheiden aber aufgrund der Leistung erstmal aus. Ein 10er VT wäre wohl gut (vor ein paar Wochen habe ich meinen OS FS60 verkauft...) Mal sehen, vorerst muss ich aber erst andere Sachen erledigen...

Der Motorträger ist nun komplett entfernt und ich habe nun frei Auswahl. Mein Favorit wäre ein Laser 70 (ich hatte meinen schon vor längerer Zeit verkauft, man kann ja nicht alles aufheben), evtl. finde ich ja nochmal ein gutes, gebrauchtes Exemplar. Ansonsten tendiere ich zum RCV. Beide Motoren drehen die gewünschten Propeller und sind vom Gewicht her gut geeignet. Da kann dann einiges an Blei raus aus dem Flieger.

Mangels Laser 70 wird´s nun endgültig der RCV 58 CD. Ich habe mir mal einen verstellbaren Motorträger bestellt, damit kann man diesen Motor einfach befestigen und so wäre ein Umrüsten auf einen anderen Antrieb dann evtl. auch leichter.
Bilder folgen, wenn alles da ist und der Motor an seinem vorgesehenen Platz hängt

Der Motortäger, den ich mir bestellt hatte, ist zwar gut- aber leider passen die Befestigungen der Arme nicht zum Motorflansch des RCV58. Also habe ich einen herkömmlichen Kunststoffträger verwendet. Den Motor habe ich wegen dem SP sehr weit nach vorn gesetzt, so brauche ich nun kein Blei mehr und kann sogar noch ein schöneres Spornrad verwenden. Gut, einen leichten optischen Nachteil hat das schon, wenn der Motor so weit vorn ist, aber das Modell ist nun auch insgesamt ca. 100 Gramm leichter geworden.
Da dieser Motor noch neu ist, muss ich ihn erstmal eine Tankfüllung am Boden laufen lassen und einstellen. Da ich noch so einen Motor habe, denke ich mal, das läuft ohne Probleme ab. Ansonsten ist das Teil wieder flugklar.
Hier mal die Bilder dazu:

Heute hab´ ich auch gleich noch den 1. Run Up gemacht.

So, heute war Erstflug mit dem RCV 58 CD. Dier Mortor passt optimal zur Bleriot, nun ist sie ausreichend motorisiert und fliegt ganz gut. Der Start ist etwas zappelig, das liegt aber an meinem lenkbaren Spornrad, das ist noch etwas zu wenig gedämpft. Das HLW ist mir auch zu wackelig, da werde ich noch eine andere Aufhängung basteln (ging aber im Flug problemlos). Hier mal ein paar Bilder von heute- diesmal mit schöner Landung und ohne Kopfstand ;-)