Retro Servos

GC

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Hallo Klaus, Dietmar und Hans,

vielen Dank für Eure Antworten, die mich gleich ein wenig wissender gemacht haben.

@Dietmar,

wurde die goldene Rudermaschine dann auch von Graupner vertrieben? Und falls ja, weißt Du, wann das etwa war?
 
Kann mir jemand evtl etwas über das goldene Servo links unten im Bild sagen?

Das ist eine von Schumacher zu seiner Bellaphon gefertige Telematic Einkanalrudermaschine, Betrieb bei 6V durch fünf DEACs oder drei Rulags. Einmal drücken = links, zweimal drücken gibt Rechtsausschlag. "Abgegebene "Leistung" ca. 150 cmgr", Preis beim Erscheinen 1959: 27.50DM. Eine Hilfe zum Einschätzen der finanziellen Belastung hattich hier schonmal versucht.

Früher hatte man weniger Anglizismen und sagte dann auch zu den Servos Rudermaschen.

servare = dienen kommt aus dem Lateinischen. Wie ziemlich viele englische und deutsche Worte auch, z.B. fenestra, porta, tectum (Dach), audire (hören, siehe "Auditor"), plus heißt mehr, minus dann kleiner oder weniger, exponent(us) ist "der Herausgestellte ;-)

Dann gab es noch die Kinematik. Auch hier würde ich mich über Informationen freuen.

Griechisch kínesis = Bewegung. "-matik"? Ebenfalls griechisch "automatos" = "der selbst handelnde". "Autos" = "selbst", das Auto-mobil ist das "sich selbst bewegende (Ding)". Eine "Kinematik" ist also eine Gerätschaft, die sich bewegen kann.

Wer kauft denn so'n Wortungetüm? Nur Altphilologen ;-)

Was hat man denn damit gemacht?

Äähmm .. Sachen bewegt ..? Ich pul mal meine Anleitung raus und mail sie dir. Gebaut wurde sie vom Modellbahnhersteller Arnold. Bei Robbe und auch bei IIRC Hegi gab's fast gleichartiges.

[..] es sei denn man hat einen Kanal auslassen wollen. Dann benötigte man einnen Schieberegisterbaustein

Nicht ganz richtig, das Schieberegister (ein in der Elektronik üblicher Ausdruck, den hat sich nicht Grundig ausgedacht) war nur bei den Propanlagen nötig. Bei den Tip-Fischbüchsen waren die jeweiligen Steuerkanäle an die Freqenzen gebunden und die wurden durch die Gehäusefarben gekennzeichnet. Drum ist auch deren Steckreihenfolge egal.

Obige Bausteine gab es in verschiedenen Größen von Pendler bis großen Superhet und später den kleinen Superhet. Dies war wohl den unterschiedlichen Rumpfgrößen der Modelle geschuldet

Da wirfst du auch die Tip- und die Propanlagen durcheinander. Bei der Tipanlage war die doppelte Bauhöhe des Supers der Anzahl der notwendigen Bauteile geschuldet.


servus,
Patrick
 
Kann mir jemand was über dem MPX Empfänger sagen ? Typ ? Baujahr ?

Digitron 5K. Deine Servos ebenfalls. Verkauft ab '66, nach der Multiplex 101 von 1965. Dann abgelöst von der Royal ab '71 und etwas später von der orangen, deutlich einfacheren Serie. (Komm jetzt keiner mit der "heutigen, schnellebigen Zeit" ... ;->


Es gab hier mal einen Bericht über die "Auffrischung" von Blaustrümpfen, [..]

Hier.


servus,
Patrick
 

sponi

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GC

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...
Da wirfst du auch die Tip- und die Propanlagen durcheinander. Bei der Tipanlage war die doppelte Bauhöhe des Supers der Anzahl der notwendigen Bauteile geschuldet.


servus,
Patrick

Hallo Patrick,

vielen Dank für die etymologisen Herleitungen der Namen der einzelnen Fernsteuerkomponenten!

Zurück zu den roten Bausteinen: Verstehe ich das richtig, dass der Pendler und der Superhet in doppelter Bauhöhe nur für Tip-Tip-Anlagen geeignet waren und der Superhet in flacher Fischdose für beide Betriebsarten?
 
Hallo Patrick,
genau das war's, wusste nur nicht mehr wo's stand, Danke...

Gruß Klaus
 
@ Patrick
Aber warum hat da ein Servo 3, das andre 4 kabel ?
Ich kanns nicht prüfen, ob das noch geht.
Aber interressiern würd mich schon mal, ob der Empfänger noch geht
 
vielen Dank für die etymologisen Herleitungen der Namen der einzelnen Fernsteuerkomponenten!

Es kam bei mir leider kein Grundkurs Latein zusammen, ich hätte das gern als sprachliche Abiprüfung gehabt. Neben LK Mathe + Physik ;-)

Zurück zu den roten Bausteinen: Verstehe ich das richtig, dass der Pendler und der Superhet in doppelter Bauhöhe nur für Tip-Tip-Anlagen geeignet waren und der Superhet in flacher Fischdose für beide Betriebsarten?

Fast.

Die Tip-Fischbüchsen aus'm '69er-Katalog:

Varioton-Grp_FS21_k.jpg

Und nur die waren für den Tonfrequenzbetrieb der Tipanlagen ausgelegt. Da die ja nur die HF aussieben, und erst die Servostufen die NF-Signale für die jeweiligen Rudermaschinen aufarbeiten, hätte man grundsätzlich auch einen Empfängergrundbaustein für Tip- und Prop-Empfang entwickeln können. Diesen Superhet-Grundbaustein gips '62 noch nicht, im '64er ist er drin, was '63 war, weiß ich nicht. Die unten gezeigte Varioprop-Empfangsseite kam '69 raus. Sechs Jahre waren elektronische Welten in dieser Zeit. Da hatten die Kaufleute gesagt, daß die Techniker da irnkwas hinbasteln(*) sollen, daß man das alte Gschwörl weghauen und neues kaufen muß.

(*)
"irnkwas" = "Feldeffekttransen" und "Integrierte Schaltkreise". Das geht scharf in die Richtung BMW 2002 TII, Kotteletten, ein peinlich buntes Hemd mit Brusttoupet und eine Kawa 750 H2 "Frankensteins Tochter". Schon angesagter als ein blöder, roter Superhet-DKW 3=6. 1969 war das zwar noch nicht soo spruchreif, aber 68 war einen Paukenschlag in der westlichen Welt und Woodstock sorgte in der Folge sogar für Prilblumen von Henkel ;-)


Die gleich große Prop-Büchse desselben Jahres, leider nicht mehr ganz so hybbsch fischig, aber eben auch nicht rot bzw. nur'n klein bissi:

Varioprop-Grp_FS21_k.jpg

Der kleine Super kam erst später, auch die Doppel-Servostufen (und - Tadaahh - das Schieberegister!). Aber immer noch mit Mittelabgriffs-Akku für den 2.4V-Motor. In der Übersicht:

Varioprop-Grp_FS26_1_k.jpg

.. und life und in Farbe neben dem Flieger, der wegen des von Graupner erfundenen Begriffs Großsegler wahrlich genug Platz für die alte Büchse vom zweiten Bild oben hätte:

Varioprop-Grp_FS26_2_k.jpg


@Thomas
Die vierkabeligen brauchen auch den Mittenabgriff am Akku. Der spart zwei von den damals noch teuren und großen Transen. Guxu Brückenschaltung, die kommt dann mit drei Leitungen aus.

servus,
Patrick
 

showtime

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Schön diese alten Katalogseiten wieder zu sehen. Mein Gott, wie oft habe ich damals die Katalogseiten gewälzt und davon geträumt :rolleyes: Leider reichte es zu dieser Zeit nur für Freiflugmodelle :cry:

BG
René
 

mannikla

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Da können wir einen dreistimmigen Canon singen.... bin auch dabei:):):)

....wobei - die Varioton Katalogseiten waren ganz knapp vor meiner Zeit....
Bei mir gings 1970/71 los. Da kannte ich den Graupner Katalog nahezu auswendig. Auf Zuruf des Modellnamen konnte ich SPW, benötigter Motor, benötigte RC Komponenten aufzählen. Nein - zu den Bestell Nummern hat's nicht gereicht... :)

Gruss Klaus
 

sponi

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ZItat:
Hallo Patrick,

vielen Dank für die etymologisen Herleitungen der Namen der einzelnen Fernsteuerkomponenten!

Zurück zu den roten Bausteinen: Verstehe ich das richtig, dass der Pendler und der Superhet in doppelter Bauhöhe nur für Tip-Tip-Anlagen geeignet waren und der Superhet in flacher Fischdose für beide Betriebsarten?
Fliegergruß
Gerhard


Ich zweifle stark an der Verwendung des Varioprop Superhets mit den Tonkanalstufen.
Die Tip Tip Empfangsanlage hatte als Stromversorgung 2 Akkus. Einen mit 6 Volt für die Elektronik und einen mit 2,4 Volt für die Rudermaschinen. In den
Tonkanalstufen waren Relais die umpolend die Rudermaschinen schalteten.
Der Varioprop Empfänger hatte einen 4,8 Volt Akku mit Mittelanzapfung. 4,8 Volt für die "allgemeine" Elektonik und 2x2,4V für die Servobausteine.
Irgendwie passt das nicht zusammen und könnte zu Rauchentwicklung führen.

Gruß
Klaus
 

GC

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Mir fällt zu diesem Thema auf, dass die beiden Varioton Grundbausteine kein Kabel nach außen haben, während der varioprop dieses hat.

Kann es nicht sein, dass der Varioprop Baustein mit 4,8V auskommt und trotzden die Fischdosen für die Bellamatics und Co mit der Mittelanzapfung ansteuern kann?
 

sponi

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Den Variopropempfänger gab es in 3 Ausführungen den ersten groß mit Stecker, den kleinen mit dem Kabel. Da war kein Platz mehr für den Stecker. Später kam er dann klein mit Stecker.
Aber wie gesagt, 4,8 V.
Gruß
Klaus
 

sponi

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Ich hab mal in Deinem eigenen Beitrag geklaut.
Da ist die Belegung der Steckverbinder zwischen den Bausteinen dargestellt.
Bei der Varioprop 4,8 V und die Impulse für den Thyristor, bei der Varioton 6 V um 2,4 V.
Ich kann nur nochmals empfehlen es nicht zu probieren.
Gruß
Klaus
 

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Varioton Schaltstufen kontra Varioprop Servo Baustein

Varioton Schaltstufen kontra Varioprop Servo Baustein

Hallo,

zusätzlich zu Sponis Beitrag häng ich hier den Schaltplan des Varioprop Empfängers an, sowie ein Auszug desselben wo man besser sieht wie die Anschlüsse zu den Varioprop Servo-Bausteinen konfiguriert sind. Total anders als bei dem Varioton System. Also völlig inkompatibel!!!

Gruss,
Eppo
 

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Eggo

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Habe auch noch einige Profi, Mini und Nano... kann jemand sagen, ob man irgendwo dafür noch Servohebel (Vierkant) bekommt ?

danke und Grüße,

EGGO
 
Hallo Eggo,
wenn du ein altes kaputtes Servo über hast, mach die doch einen Adapter aus ProWeld (metallpulvergefüllter Epoxykleber) für einen modernen Servohebel.
Gruß Andreas
 
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