Semiscale ASW 17

Eisvogel

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Vorbemerkung:

Ich poste in den kommenden Beiträgen einen BAUBERICHT über ein Flugmodell. Da es mir hauptsächlich um den Bau bzw. der Erklärung von der Planung bis zum fertigen „Produkt“ geht, mach ich das hier in der Rubrik Flugmodellbau.

Es wird zwar ein elektrifiziertes Segelflugmodell, paßt aber meiner Meinung nach hier wesentlich besser rein, da die „echten Modellseglerpiloten“ über mein komisches hölzernes Ding wohl nur mitleidig lächeln werden.

Sollte der Modi anderer Meinung sein, dann soll er die Augen zumachen und mich in Ruhe weitermachen lassen ;).

Fragen (dumme Fragen gibt’s nicht, nur dumme Antworten und die hab ich auf Lager :D), Kommentare, Kritik (wird sowieso ignoriert :mad:), Lob (Yes, her damit), alles ist willkommen!

Damit ihr gleich mal eine grobe Vorstellung davon bekommt was ich zusammenzimmere gibt’s hier ein paar Fotos vom aktuellen Stand (Rohbau, grob verschliffen).


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Ein paar Daten mit Gewichtsbilanz:
SPW 3,1m Länge 1,38m
Rumpf mit SLW-Flosse 330g
SLW 16g
Pendel HLW je Seite 25g
Flächen innen 220 + 223g
Flächen außen 46 - 48g
alles nur grob verschliffen

Steckungsrohre 30g (werden noch mit Rovings gefüllt, da kommen noch ein paar Gramm dazu)
macht zusammen 965g wenn ich mich nicht verrechnet hab. Damit bin ich erst mal zufrieden.

Baubilder mit Beschreibung gibt’s nach und nach, wenn ich grad Zeit und Lust hat.
Jetzt, bei dem herrlichen Wetter geht’s erst mal auf den Flugplatz. Haha, das dacht ich gestern noch :mad: , dann hat sich die Verwandtschaft angekündigt :eek:. Jetzt schreib ich mal weiter, bis das Rudel eintrudelt und den Kuchen weg..isst :cry:
 

Eisvogel

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Meine Gedanken zur Auslegung, zur Bauweise und zur Auswahl des Vorbilds.

Meine Gedanken zur Auslegung, zur Bauweise und zur Auswahl des Vorbilds.

Semiscale, was ist denn das? Werden sich die jüngeren unter den Modellfliegern fragen.
Das gabs früher zu Hauf! Jedes Flugmodell, egal ob Motor- oder Segelflugmodell, das auch nur annähernd an ein Vorbild erinnerte nannte sich so.

Ich hatte auch so einige davon, hauptsächlich Segler: Weihe mit 1,8m, K10 mit 2m, Phoebus mit 2m, DG 100 mit 2m, ASW 17 mit ca. 2,5m, Speed Astir mit 3m, Kestrel mit 4m.

Da ich mich jetzt immer öfter dabei ertappe, wie ich lieber auf der Rentnerbank sitze und den alten Herren des Vereins beim segeln zuschau, statt selbst (eines meiner ausschließlich schnellen Modelle) zu fliegen, muß jetzt endlich wieder was zum entschleunigen her.
Handlich und relativ leicht, ca. 3m SPW mit E-Antrieb sollte es sein.

Gesagt, getan, oder besser: gesucht und nix gefunden!
Früher waren die Kataloge voll damit. Es gab Kleinhersteller mit reichlich GFK-Rümpfen im Angebot. Und heute? Nix mehr.

Besenstielmodelle gibt’s genug, die gefallen mir nicht.
Im Flug solls schon an einen manntragenden Segler erinnnern.
Scalesegler ab 6m SPW gibt’s genug, die gefallen meiner Geldbörse nicht. Dreistellig statt Fünfstellig ist meine Preisvorstellung.

Alles kein Problem, man ist ja ModellBAUER! Im Keller stapelt sich das Balsaholz(1), die Regale sind mit Styro(2) vollgestopft, Lust zum bauen hab ich schon lange und die Zeit dazu nehm ich mir jetzt.

Erst mal gings ans konstruieren.
Das ist die schwierigste Aufgabe, liest man immer wieder. Hochleistungsprofile müssen gerechnet werden, Lastberechnungen müssen durchgeführt werden, CAD muß erstellt werden, Teile müssen gefräst werden, Werkstoffe müssen sondiert werden, Probestücke müssen angefertigt und getestet werden......

Eine Wissenschaft für sich, die natürlich nur vom absoluten Profi mit Einserabschluß im Luft- und Raumfahrttechnik, jahrzehntelanger Erfahrung und entsprechenden Maschinenpark bewerkstelligt werden kann.

Ich will euch hier am immensen Aufwand, von der Planung, Konstruktion und dem Bau, teilhaben lassen. Ich bin mir bewusst, daß einige, viele, die meisten mit meinen Ausführungen völlig überfordert sein werden. Deshalb werde ich versuchen viele Antworten schon vor euren Fragen zu geben. Sollten dennoch Fragen offen bleiben, oder was trotz meiner höchst präzisen Erklärungen nicht verstanden werden: einfach nachfragen. Ich werde alles offenlegen, keine Geheimnisse wie z.B. der angeblich bekannte Profilespezialist dem man vertrauen soll, der trotz bitten, betteln und beknien sich auf keine Diskussion und Frage einlassen und nur das Ergebnis preisgeben will.

Los geht’s mit dem aussuchen des passenden Vorbilds.
Meine Gedanken dazu: Kein Oldtimer, kein supermodernes Vorbild. Wegen Holzbauweise (Hebelwirkung auf den relativ dünnen Übergang Seitenleitwerk/Rumpf) kein T-Leitwerk. Da wird die Auswahl schon klein und man kommt unweigerlich zur ASW17. Genau, die wird’s! Eine Dreiseitenansicht ca. 1:50 ist schnell gefunden und ausgedruckt.

Rumpf konstruieren:
Mit dem Holzlinieal eine Mittellinie in den Ausdruck eingezeichnet, die Länge mit 10 Teilstrichen versehen, das ganze im Kopf (3),Taschenrechner war grad nicht auffindbar, auf 3m hochgerechnet (= Zeichnung x 7,5) + 10 % in die Länge gezogen, damit der Abstand Fläche-Leitwerk größer wird. Auf ne Pappschablone aufgezeichet und ausgeschnitten.

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Flügel konstruieren:
Hier geht’s an Eingemachte! Die Suche nach dem allerbesten Höchstleistungsprofil (besser gesagt den -profilen, da wir Profis ja mindestens alle 10cm ein extra für Rezahl, bestes Gleiten, geringstes Sinken und kleinsten Widerstand errechnetes brauchen) dauerte ewig, genauer gesagt 2 Minuten.
Das AG 36 hat ne gerade Unterseite, das erleichtert das Bauen vom (eigentlich geplanten) Rippenflügel und tut an den RES Modellen gute Dienste. Passt!
Die Flächentiefe wird innen auf 20cm erhöht, soll ja nur Semiscale werden. Das erleichtert den Bau mit dem dünnen Profil und drückt die Flächenbelastung runter.

Holz schäften ist eine Scheixx Arbeit und im Lager sind nur 1m Teile. Also wird’s ne 4teilige Fläche. Innenteile 1m, da gibt’s keinen Verschnitt, Außenteile 50 cm, gibt auch keinen Verschnitt.
Steckung? Da gibt’s doch relativ günstige Kohlerohre (4) bei x+x. Also mal ein Sortiment von 4 – 12mm bestellt, die passen nach etwas schleifen alle schön ineinander. Die Steckungsrohre sind natürlich gewickelt, die Verbinder gezogen und werden von mir mit Kohlerovings gefüllt.

Jetzt hab ich aber ein Problem: Die Dinger sind gerade! V-Form ist nicht, weil das Rohr schon fast so dick wie das Profil ist. Aber halt, da sind mir beim Vorbild suchen doch ein paar Bilder ins Auge gestochen: Segler im schnellen Überflug mit wunderbar nach oben gebogenen Flügeln. Genau so wird’s gemacht, die Biegung wird gleich eingebaut, das ergibt dann die V-Form.

Dazu wird einfach eine Styrodurplatte mit dem Heißdraht in der leichten Biegung geschnitten und darauf der Rippenflügel aufgebaut. Aber, Styrodur liegt nicht im Regal, nur Styropor. Macht auch nix, bau ich halt Balsa-Styroflügel.

Leitwerke:
Die 17er hat ein relativ großen Seitenleitwerk, das wird so übernommen (nach einstelliger Hinterkomma Kopfrechnung).
Das Höhenleitwerk wird etwas vergößert so 30 oder 35 % werdens wohl sein.
Ein Brettchenleitwerk ist natürlich eine aerodynamische Todsünde, da brauchts ein spezielles Leitwerksprofil: mal in der Schublade kramen, da liegen einige Schneidrippen in annehmbarer Größe die symmetrisch aussehen, die nehm ich!



(1) Balsaholz= beigefarbener, faseriger Naturwerkstoff mit geringer Dichte, der früher zum Bau von Modellen verwendet wurde.

(2) Styro= Styropor, so was ähnliches wie das Zeug aus dem eure Schaumwaffeln sind.

(3) Kopfrechnen: lernte man früher in der Schule. Opa fragen, der kennt und kann das noch.

(4) Kohle= Carbon oder CFK, das braucht heute jedes Flugmodell und ist ein Zeichen von edel und vollgasfest. Meist wird es da verwendet wo es völlig sinnlos ist, z.B. Kabinenhaube.
 

foxfun

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Hallo Eisvogel.

Toll, dass du Dein Projekt so im Detail dokumentierst. Man lernt immer dazu. Bitte weiter so.

Schöne Grüße Martin
 
Ich bin auch dabei.

Was macht Du denn, wenn die Auftriebszirkulationsnormalverteilung jetzt nicht elliptisch, sondern oval-gezackt wird? Dann KANN das Modell ja garnicht fliegen...

Aber ich hätte da noch ein paar spezielle Profile auf Lager, die ich Dir gerne zur Verfügung stelle;)
H.
 
Mal ne ernste Frage:
Kriegt der Querruder? Und Landehilfe?
Da sehe ich (neben dem Transport) die praktischen Nachteile der gebogenen Flächen, denn es gibt keine gerade Scharnierlinie. Und so ein Segler ohne Landehilfe ist doof: mein etwa gleich grosser Robbe Diamant hatte damals nur Schubumkehr. Blöd nur, dass man die ausgerechnet dann brauchte, wenn der Akku sowieso leer war. Ein echter Schildbürgerstreich der frühen Elektroszene!
H.
 

Eisvogel

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Der Kuchen

Der Kuchen

war nach ner halben Stunde weg, die Verwandtschaft nicht :mad:
Jetzt hab ich keine Lust mehr zum weiterbauen, deshalb gibt's noch ein paar Bilder mit Worten dazu.

Angefangen hab ich mit den Flächen, bzw. dem schneiden der Kerne. Dazu verwende ich, wie immer, "billiges" Baustyro. Jaja, ich weiß, die ernsthaften Modellbauer nehmen das 5x so teure Exporit oder wie das feinstperlige Zeug heißt. Ich bin zwar Bayer, aber so ein bißchen Schwabe ist da wohl in meinen Genen ;), zumal die Billigware keinerlei Nachteil hat, solange sie trocken und einigermaßen regeneratfrei (schwarze Kügelchen) ist.

Geschnitten hab ich 6 Teile ( je Seite 3) mit jeweils 50 cm, also genau die Breite einer Styroplatte. Die inneren 2 werden zusammengeklebt, so daß es einen Flächenteil von 1m ergibt.
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In diesen 1m Innenteil kommt ein Holm, dazu wird erstmal ein 1 cm breiter Streifen bei ca. 1/3 von vorn mit dem Heißdraht rausgeschnitten.
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Dieses rausgeschnitte 1cm breite Stück dient als Maßstab für den Holmsteg. Der besteht aus 3 Lagen Balsa (außen 2mm längs, innen 6mm hochkant) mit 2 Zwischenlagen 163er Glasgewebe. Der Steg ist 2mm niedriger als der rausgeschnittene Styrokern, weil darauf die Gurte aus 10x1mm Kohlestäben geklebt werden. Aber zuerst werden noch die Führungsröhrchen der Flächensteckung reingeklebt. Am Rumpf mit 10mm Innendurchmesser, zum Flächenaußenteil mit 8mm innen.
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Hmm, Flächensteckung ist ne gefährliche Sache, die mitunter auch mal aufbricht. Deshalb bau ich den Holm extra auf, so kann ich ihn mit Kevlar(1) umwickeln.
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Weil in die Flächen ja die "Belastungsdurchbiegung" eingebaut werden soll, muß der Holm natürlich schon die Bananenform bekommen. Nachbiegen ist nicht mehr, da machts knacks :eek:
Dazu wird er einfach in die krummen Pressunterlage eingespannt und mit Schraubzwingen auf den Tisch gepresst.
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Warum ist der Holm 1 cm breit?
Tja Leute, da waren wieder umfangreiche Berechnungen notwendig und folgende Werte mussten auch erst mal errechnet und simuliert werden:
Wie schwer wird das fertige Modell?
Wie schnell wird das Modell?
Wieviel Ca schafft das Profil?
Vereinfacht und zusammenfassend kann gesagt werden: Er wurde 1cm breit, weils bei x+x gerade günstig fertige Kohlestäbe mit 1 cm gab :D.
Ein bißchen hab ich meine grauen verkalten Gehirnzellen aber doch arbeiten lassen. Mein Refernzmodell ist der altehrwürdige Graupner Cirrus aus dem letzten Jahrtausend(2) mit 3m Spannweite und Rippenfläche. Dieser hatte meines Wissens einen Holm aus ca. 6x4mm Kiefernleisten und ist damit sogar geflogen. Ok, war ein "Thermiksegler" (so nannte man damals Modelle, mit denen man lieber keinen Looping fliegen sollte), aber mein Altmännerflieger soll ja auch nur im ruhigen Lüftchen rumschaukeln. Dafür und für ein paar Loopings reicht mein Kohleholm locker.

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(1) Kevlar, auch Aramid oder AFK genannt ist das Gegenteil von Carbon: extrem zäh und biegsam. Im "Höchstleistungsmodell" genauso unentbehrlich wie CFK (und genau so oft falsch eingesetzt)

(2) letztes Jahrtausend. Ganz ehrlich, das hab ich noch miterlebt. Und nein, man muß dazu keine tausend Jahre alt sein!
 

Eisvogel

User
Nachdem der Holm über Nacht in der Presse war, wird er noch ganz mit Kevlar umwickelt, brauchts zwar nicht, aber gibt ein gutes Gefühl ;).

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Jetzt wird er an seinen angestammten Platz zwischen die Styrokerne geheftet ( Holzleim (1) oder wenns pressiert 5min Epoxy), die Deckrippen aus 3mm Sperrholz an die Stirnseiten geleimt und die Unterseite beplankt. Zwecks Torsionssteifigkeit kommt noch 80g/m² Kohlegelege von der Nase bis zum Holm zwischen Beplankung und Styrokern.

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Der Kabelkanal wird mit dem Lötkolben und T-Stück rausgebrannt (wegen der Biegung der Fläche hauts mit dem Heißdraht nicht hin). Balsaklötze werden an der Wurzelrippe eingesetzt, an der Stelle an die später 4mmStifte als Verdrehsicherung eingeklebt werden. Und die vorher angefertigte Servotasche aus Balsa wird an der Steckseite zur Außenfläche eingeklebt ( klingelts Holger?)

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Zum aufpressen der Oberschale kommt das Servo natürlich wieder raus und ein mit Tesa umwickelter Balsadummy rein, damit der Kasten nicht zusammengedrückt wird.
Diesmal kommt nicht nur die Kohle von der Nase bis zum Holm auf die Beplankung, sondern auch ein 3cm Streifen an das andere Ende. Damit bekommt man eine schöne scharfe, haltbare Endkante.
An der Nase wird noch gut 1mm Styro weggeschnitten und 2 Kohlerovings reingelegt

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Ab in den Sack damit, natürlich mit der Bananenunterlage und ein paar Gewichte drauf, damits beim pressen mit 0,2 bar Unterdruck nichts verzieht.

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(1) Holzleim: altertümlicher weißlicher Klebstoff speziell für Holz mit ewig langer Trockenzeit
 
Vorschlag für den Namen:

AS-Hobie 17.

Auch etwas, was nur Altertümer verstehen.

Mit der Monsterfinne würde auch etwas mit "Shark" passen.

PS: Das echte Gegenteil zu Kohle is PA (passt auch zu Hobie...) Aramid hat immer noch eine gewaltig beschränkte Bruchdehnung. In unseren Produkten (müssen extrem Biegewechselfest sein)setzen wir nirgends Kohle ein sondern PA, PET und Aramid. Aramid ist zwar gut für Höchstleistung, aber das Material, das bei weitem am schnellsten beleidigt ist, wenn man es misshandelt.
 

Eisvogel

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Kleinvieh macht auch Mist

Kleinvieh macht auch Mist

Bin ziemlich groggy, war ein harter langer Arbeitstag. Deshalb gibt's nur ein kleines Häppchen für euch und dann ein großes Abendmahl für mich :cool:

Leitwerke ohne viel Worte

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Mahlzeit
 

Eisvogel

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Mit der Monsterfinne

Hmm,
die 17er hat zwar ein Riesenteil, schaut aber echt noch ein bißchen überdimensioniert aus.

Mal kurz nachgerechnet, oha :o da war wohl der Schlendrian dabei :rolleyes:
Naja, wärs ne Schulaufgabe gewesen hätts sicher noch 1- gegeben, EIN kleiner Fehler bei dem riesen Flieger!

Man(n) ist ja ModellBAUER, ok, in diesem Fall ModellNACHBESSERER.
Während der Fräser rumgrübelt wie er einen 1,3m Rumpf auf die 80cm Fräse spannen kann, hab ich schnell mit der Puksäge (1) von der Flosse und dem Ruder ein paar cm abgeschnitten, das Flossenstück ans Ruder geleimt und schon passts :cool: Wenn mal die Folie drauf ist siehts eh keiner mehr.

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Artur hat auch schon geliefert, das ging aber flott!
Geil, die kleinen Scheisserchen und absolut spielfrei, machen nen super Eindruck! Nur mein Servosausschnitt ist jetzt viel zu groß :(. Brauch ich mir wenigstens nicht die Finger brechen beim reinfummeln.

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(1) Puksäge: Mit Muskelkraft betriebenes Schneidwerkzeug zum einschneiden und abtrennen von verschiedenen Materialien, wie z.B. Holz, Styro, Metalle, Haut, Fleisch, aua :cry:
 

Eisvogel

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Rumpf

Rumpf

Oooch! Jetzt ist die 17 aber traurig, hast Du ihren Schwanz doch zu einer 15 kastriert!

Lass mich raten: Thies?

Thies? kenn ich nicht!

Die 15er ist ja die kleine fülligere Schwester der 17er, die hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Da ich aber einen Silhouettenrumpf geplant hatte, wollte ich was schlankeres damit er nicht gar so plattgedatscht ausschaut.

Apropos Rumpf: davon hab ich ja noch gar keine Bilder gepostet :o

Und los geht's.
Erst mal die Seitenteile aus 3mm Balsa nach der Pappschablone mit dem Cuttermesser ausgeschnitten. Oha, 3er ist nicht mehr viel da, nehm ich halt 4er, runterschleifen kann ich immer noch was wenn er zu gewichtig werden sollte.
Nächster Schritt, die 8x8mm Dreiecksleisten als Klebeverstärkung und zum leichten verrunden aufleimen.
STOP! was liegt da im Holzregal? 20x20mm Dreieckleisten aus schön leichtem Balsa :cool: damit könnte man doch, sollte vielleicht, müsste eigentlich.......... na klar, damit kann man den Rumpf ziemlich rund hobeln und schleifen! Silhouettenrumpf ade, ich bau nen Eierrumpf!

Die Holzbohlen lassen sich aber nicht so einfach biegen, daß sie der Rumpfkontur folgen, deshalb werden sie mit der Puksäge (Vorsicht! wir haben ja bereits gelernt daß die auch Haut und Fleisch schneidet) so ca. alle 5mm eingesägt. Mit Holzleim hat man genügend Zeit zum ausrichten und festnadeln.

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Vorne und hinten hab ich die Dreiecksleisten vor dem aufleimen auf ca. 8x8 verjüngt, das reicht allemal für die schlanker werdenden Partien und der Motor passt dann auch rein.

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Bei klassischer Bauweise würden jetzt die Spanten eingeleimt und Boden und Deckel drauf, fertig.
ABER: So ganz wohl ist mir bei dem relativ großen Leitwerk dann doch nicht, deshalb gehts in Spezial-Sandwich-Bauweise weiter.
Dazu wird erst mal die Innenseite mit Porenfüller eingestrichen. Nach dem trocknen kommt die INNENLAGE.
1. Kohle UD in Längsrichtung vom Schwänzchen bis unter die Achsel, pardon, bis unter die Flächen. Auch auf die Dreiecklseisten.


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2. Kohle biax (ist billiger als Gewebe und bei der nötigen 45° Ausrichtung gibt keinen Verschnitt) drüber und noch weiter nach vorne bis zum Kabinenauschnitt.

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Und vorn, mit ca. 15cm Überlappung 163er Glasgewebe, damit die Empfängerantennen im Rumpf bleiben können.

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So, das ganze muß jetzt aushärten bis morgen, dann geht's weiter.
 

Eisvogel

User
Autor der MTB Serie zum Thema Segelflugzeug-Konstruktion und Profile. Von ihm ist AFAIK die Formel für den SLW-Faktor. Irgendwas mit (SLW-Fläche * Hebelarm) / (Flügelfläche * Halbspannweite) oder so.

Achja, da hab ich schon mal was gelesen von dem.

Und nein, nachgerechnet hab ich nur meinen Vergrößerungsfaktor von der ausgedruckten Dreiseitenansicht.
 

UweH

User
Dieser Erfahrungsaustausch-Thread zu Brettnurflügeln basiert auf der Thies-Formel: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/131227-Stabilitätsfaktor-für-Richtungsstabilität

Die Zuordnung der Stabilitätsfaktoren aus dem Thread passen je nach Einsatzzweck des Modells auch ungefähr zu Leitwerkern.
Werner Thies empfiehlt in seinem "Handbuch für den Modellflug" einen Faktor von 40, bei Brettnurflügeln wird aus anderen literarischen Gründen meist 42 empfohlen.

Gruß,

Uwe.
 

Eisvogel

User
Unverhofft kommt oft

Unverhofft kommt oft

Danke Uwe,
wieder was gelernt :cool:

Damit ist mein Seitenleitwerk locker doppelt so groß wie es sein müsste.
In diesem Fall egal, weil ich mich am Original orientiert hab. Nicht immer optimal aber hier zumindest beim SLW brauchbar. Beim HLW schauts vermutlich ganz anders aus, deshalb hab ich das vorsichtshalber ziemlich vergrößert. Da versuch ich anhand der Flugeigenschaften rauszufinden ob ich mehr in Richtung Vorbild, also kleiner, gehen kann.

Vorgestellt hab ich mir das so: wenn das Ding im Langsamflug sanft und sauber auf Höhenruderbewegungen reagiert, ohne Tenzenz zum Über- Unterschneiden und nicht abschmiert, dann kann ich verkleinern. Sobalds hektisch wird erst mal den Schwerpunkt leicht vor, wenn das nichts hilft wird's HLW wieder vergrößert. So ein Leitwerkchen ist ja schnell gebaut.
Oder hat jemand nen besseren Vorschlag?

PS: mit dem Rumpfbau geht's später oder morgen weiter, erst mal ist Extremcouching angesagt :cool:
 
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