Nurflugel und Winglets _

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Liebe Flugfreunde,

meine erste Nurflugel Modell habe vor 49 Jahre gebaut,

vor zwei Jahre einen mit dem Gewölbtem Profil NACA - 6412 Spanweite 2.400 mm
jetzt einen mit gleichen Massen mit Profil MVA - 301
bestimmt manche werden lachen aber ich frage mich und lache über diese vertikale Teile am Flügel ende, die sollten WINGLETS sein ???

finde als total überflüssig, seit nicht langem eine Mode geworden !
 

UweH

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Das heißt, Du hast den Flügel nach einem Bauplan gebaut / nicht selber entworfen?

Die Dinger sehen so aus, als würden sie ein Grenzschichtzaun sein, weniger ein Winglet.
 

steve

User
Hallo,
die Scheiben sind an der Stelle des "Schränkungssprungs" positioniert. Die Aussenflügen hatten bei den frühen Kontraktionen, bzw. bei einer bestimmten Konstruktionslinie in der Regel einen anderen Anstellwinkel und meist auch ein völlig anderes Profil. Innen z.B. stark gewölbt, außen dann symmetrisch oder mit sehr starken S-Schlag. Kleinere Modellen hatten auch einfach nur ebene Platten. Irgendwie muss der Übergang gestaltet werden und da bieten sich diese Scheiben an. Sie "verdecken" einerseits optisch diesen Sprung und verhindern einen Druckausgleich an dieser Stelle. Die Idee mit dem Grenzschichtzaun kam der Sache also schon sehr nah. Etwas Seitenführung liefern sie sicher auch aber das ist nicht der Zweck der Aktion.

Auf den Fotos kann man den gigantischen Sprung im Anstellwinkel erkennen. Das sollten mal mindestens 10° sein.

VG
 

UweH

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Hi,

dieses aerodynamische Design kommt ja ursprünglich aus dem Freiflug. Da hat man gedanklich einen tragenden Innenflügel und einen stabilisierenden Außenflügel durch diese Seitenscheiben voneinader getrennt. Die von steve geschätzten 10° Anstellwinkelsprung entsprechen in der Funktion der EWD bei einem Leitwerker und es bewirkt auch eine Auftriebsentlastung des Außenflügels mit den Steuerflächen, ähnlich wie bei einer Hortenauslegung.
So was fliegt, aber es ist mehr gesteuerter Freiflug mit einem schmalen Leistungsfenster das vor allem für den Thermikflug gut funktioniert.

Gruß,

Uwe.
 
Such doch mal über die Suchfunktion nach "Winglets", oder mal auf der Seite von Hartmut Siegmann schmökern. Ich gehöre zu den Semestern, die sogar noch Bücher bei sich im Regal stehen haben,... da gibt es tolle Werke von Martin Lichte, Dr. Michael Wohlfahrt, Dr. Unverferth,... aber das Interet tut auch :cool:

Richtig Designt sieht das Modell viel besser aus, wenn es mit über 200 Km/h eine Ecke in die Luft schneidet,... die Abstimmung der Blautöne ist hierfür mit absolutem Feingefühl durchzuführen. Oder man baut die Winglets so hässlich, dass das Modell sich vom Boden abstösst, das hilft dann beim Zeitflug :D

Viele Grüße

Bernd
 
Steve hat es schon richtig erklärt. An der Stelle an denen die Grenzschicht Zäune sind, wurden früher auch Doppelt Seitenleitwerke häufig verbaut. Bei Verwendung von unterschiedlichen Profilen + Schränkungssprung muss man ja irgendwie die Strömung vom Hauptflügel vom Aussenflügel trennen. Es sind aber definitiv keine Winglets, ich halte sie aber für notwendig.

Viele Grüße
Bernd
 
Nurflugel und Winglets

Nurflugel und Winglets

Das heißt, Du hast den Flügel nach einem Bauplan gebaut / nicht selber entworfen?

Die Dinger sehen so aus, als würden sie ein Grenzschichtzaun sein, weniger ein Winglet.

Jonas, niemals ein Modell nach dem Bauplan gebaut,
mein erstes RC Flug und zuffälig Ralf Decker dabei sein, später an seinen Formen gearbeitet, Modellbauer ist mein Beruf,
am 15.10,1969 nach Munchen gekommen und nach einem Monat RC Tip Anlage gekauft, Grundig- nach einem Jahr Simprop Digi 5 das erste Digital Anlage,
vorher 22 Jahre in Kroatien nur Freiflug Modellen gebaut, fast alle Kategorien auch Nurflügel

als Beilage, Turbinen Rader - Kraftstoff Pumpe Eurofighter, in meinem Betrieb entworfen bis Serien Reif, 19 Jahre eigene Betrieb geführt " Industredesign Modellbau "
 

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Tucanova

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Im VTH-Verlag gibt es (oder gab es?) zwei Baupläne von Schwanzlosen in dieser Bauart - Außenflügel geschränkt für die Stabilität um die Querachse - den "Spacek" und den "Havran". Ich habe sie nicht gebaut aber ich habe irgendwo gelesen, dass sie "nicht richtig fliegen" wollten. Diese Art zu bauen ist ergibt wohl einen Flügel, der ein gutes Stück vom Optimum (Ellipse) entfernt ist. Vielleicht hat ja jemand einen gebaut und kann berichten? :cool:
Karl-Heinz
 
Havran

Havran

...den hatte ich mal gebaut.

Ferngesteuert ohne Winglets flog er nicht ums Eck. Dann hatte ich die Schränkung erhöht, brachte fast nichts.
Erst mit Winglets (ganz außen angebracht) flog er gut. Die Größe? So wie heutzutage üblich, nicht so klein wie der alte Freiflieger in diesem Beitrag.

Gruß
Klaus.
 

steve

User
Hallo,
habe so ein Konzept auch schon mal gebaut und es flog auf Anhieb sehr gut. Hatte eine Spannweite von 2m und ca. 30° Pfeilung. Innen Clark-Ymod. Außen symmetrisch. War mein erster komplett selbst konstruierter NF. Kann das Konzept für den Einstieg zu eigenen Entwürfen empfehlen. Gar kein Vergleich zu den elliptischen Konzepten oder gar einem Horten.
Rollrate bzw. Empfindlichkeit auf der Querachse kann man über die Flächentiefe und vor allen über die Pfeilung sehr gut gestalten.

Bei der Auftriebsverteilung sollte man bedenken, dass die Glocke aufgrund des induzierten Anstellwinkels, der gleichbleibenden Flächentiefe und der meist fehlenden Schränkung extrem ausfällt und wohl mehr eine Block-Kontur aufweist.

Das Konzept hat meiner Meinung nach noch Potential ist aber irgendwie aus der Mode gekommen.

VG
 
Das letzte mal, dass ich so ein Konzept gesehen habe war beim Nurflügel Wettbewerb in Versmold. Es war ein modell von Hans Maier (habe ich seinen Namen richtig geschrieben?), ich glaube mit einem RG15 bis zum Schränkungssprung, dann ein Doppel Seitenleitwerk und aussen ein S-Schlag Profil. Das Modell ging an der Winde gut und hatte auch eine vernünftige Flugleistung beim Zeitflug. Die Auftriebsverteilung dürfte ungefähr elliptisch gewesen sein, der Schränkungssprung ist ja notwendig, weil der Nullauftriebswinkel aller Profile in die gleiche Richtung zeigen muss.

Jeder, der bei seinem Nurflügel Wölbklappen hat, die über 50% Halbspannweite rausgehen und mehr als 5° WK Ausschlag im Flug hat, hat ja streng genommen auch so ein Konzept.

Um es kurz zu machen,... ich kann Steve nur zustimmen. Aus diesem Konzept kann man was machen. Vorallem wenn man anstatt der Grenzschicht Zäune ein Doppel Seitenleitwerk nimmt, dürfte man bei einem Leistungspfeil leistungsfähiger als bei einer Horten Auslegung sein und dürfte in bestimmten Flugbereichen an die Leistung eines gut ausgelegten Wingletpfeils herankommen.

Viele Grüße

Bernd
 
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