Horten 9 V1 F-Schlepp

ProNC

User
Hallo Horten-Fangemeinde,

Heute muss ich mich mal hier im Forum umhören, ob es jemanden gibt, der Erfahrungen im F-Schlepp mit der Horten 9 als Segler gemacht hat.
Mein neuer Flieger macht im normalen Flugbetrieb einen sehr passablen Eindruck. Allerdings gibt es beim F-Schlepp ( andere Möglichkeiten gibt es hier bei uns eher nicht ) immer wieder riesige Probleme.
Sobald das Modell leichten Versatz zum Schlepper hat und nur einen kleinen Ruck vom Seil bekommt, fängt das Drama an. Das Modell schaukelt sich dramatisch auf und beruhigt sich nach dem Ausklinken nur sehr widerwillig bzw. gar nicht von selbst. Am besten hilft dann beherzt Tiefenruder und ordentlich Fahrt aufnehmen. Ich hatte zuerst den Verdacht, das Gespann sei zu langsam und der Horten taumelt von einem Abriss zum nächsten. Aber beim Schleppen ohne Platzrunde sondern nur steigen, steigen, steigen, spielt die Geschwindigkeit überhaupt keine Rolle und der Schlepp verläuft absolut ruhig. Ausserdem lässt sich der Flieger extrem langsam fliegen und gleitet fantastisch.
Zum Modell: Eigenkonstruktion, 3,6m SPW, 9.5 Kg, Stabilitätsmaß mittlerweile bei 11% ( FLZ-Vortex sagt 7.5% wäre ausreichend ), Profile HM50/HM50t mit schicker Hortenglocke.
Um den Schwerpunkt zu treffen waren rund 1.5 Kg Ballast notwendig ( Stromversorgung mit zwei Bleiakkus war da ganz angebracht ), zusätzlich sind jetzt noch 550 Gramm Blei dazu gekommen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen beim Schleppen gemacht? Was könnte man noch tun?

Gruß
Micha
 

steve

User
Hallo,
es gibt bei der IX ja nicht so viele Schrauben, an denen man drehen könnte.

Um das Modell aus dem Taumeln zügiger wieder unter Kontrolle zu bekommen, würde ich mal versuchen den SP etwas weiter nach vorne zu legen, also das Stabilitätsmass etwas zu erhöhen. Damit einher geht ja etwas mehr Trimm auf Höhe, was die Glocke vergrößert.

Um das Aufschaukeln zu dämpfen, kann der erste Meter des Schleppseils als Stange ausgelegt werden.

Dann würde ich noch mal etwas mit der Position der Schleppkupplung experimetieren. Sie soll ja in der Mitte des Fügels sitzen aber meist kann man sowas nur geometrisch ausmessen. Der faktische Mittelpunkt ist meist etwas abweichend.

Dann neigt man dazu, die Schleppkupplung weit vorne zu platzieren. Je weiter sie aber Richtung Neutralpunkt wandert, desto geringer sind Auswirkungen bei Korrekturen, der Schlepp wird ruhiger. Zuweit hinten ist aber auch nicht gut, dann fehlt die stabilisierende Wirkung.

Dann sollte das Schleppseil selber in der Mitte etwas beschwert werden, damit es beim Durchhängen nicht so einen heftigen Ruck gibt. Eine gute Sichtbarkeit des Seils hilft auch beim "Hinterherfliegen". Es muss nicht die ganze richtungsführende Arbeit vom Seil erlegt werden, man kann sich schon etwas positionieren.

Beide Seitenruder im Schlepp auszufahren kann auch stabilisierend wirken.

Die Schleppgeschwindigkeit und die Schlepplänge wären auch noch Variablen. Die Schleppgeschwindigkeit kann man über die Steigung des Props an der Schleppmaschine recht gut bestimmen/verändern.

Das wären die Massnahmen, die ich testen würde. Berichte bitte über die Ergebnisse. Möchte im Sommer meine große SB13 schleppen und da erwarte ich auch einige Probleme.

VG
 

UweH

User
Hallo Micha,

ich habe meine kleine IX noch nicht schleppen lassen, aber es gibt Schlepperfahrung mit der Ho XIV, was auch nicht ganz ohne Probleme war.
Ich hatte meine XIV nur ein Mal hinter einem Schlepper und das war vollkommen harmlos bis ich in schon guter Höhe unter die Schleppmaschine gekommen bin. Hab gleich ausgehängt und damit war es nicht anders als mit einem konventionellen Segler zu tief unter den Schlepper zu kommen.

Markus hatte mit seiner XIV beim zweiten Schlepp erheblich Probleme, das ist hier beschrieben: http://www.rc-network.de/forum/show...r-Baubericht?p=3500122&viewfull=1#post3500122

Ich hatte für die XIV vorher schon einige Hinweise zum fliegen von Hortenmodellen zusammen gefasst, die man besonders auch beim Schleppbetrieb beherzigen sollte weil der Seilzug die Freiheitsgrade fürs steuern etwas einschränkt.
Insbesondere ist es sehr ungünstig den Flug ständig mit vielen kleinen Ruderausschlägen korrigieren zu wollen. Es ist besser seltener, dafür kurz und relativ heftig ins Ruder zu greifen um Böen und ungewollte Flugbahnabweichungen auszusteuern.
Hier stehen die weiteren Hinweise zum fliegen von Hortenflugzeugen: http://www.rc-network.de/forum/show...r-Baubericht?p=3417537&viewfull=1#post3417537

Ich will dabei nicht unterstellen dass Du beim steuern Deiner IX irgend etwas falsch machst, es ist nur ein Tipp zu vergleichen ob die Probleme bei Deinem Schlepp vielleicht mit den beschriebenen Horten-Eigenarten zu tun haben könnten ;)

Gruß,

Uwe.
 

heiner

User
Hallo,

auch die manntragenden Nurflügler hatten diese Probleme. Die nannten das "in den Keller fahren".

Das passierte, wenn sie unter das Schleppflugzeug gerieten. Nicht wörtlich gemeint, sondern man durfte nicht tiefer wie die Schleppmaschine fliegen.

Man behalf sich mit längeren Schleppseilen und achtete darauf immer von oben auf die Schleppmaschine kucken zu können, um den beschriebenen Effekt zu vermeiden.

Man führte das auf Schleppwirbel der Zugmaschine zurück, die das kaum vorhandene Stabilitätsmaß des Nuri unkontrolliert zuzummenbrechen ließ.

Gruß

Heiner
 

Ragg

User
Hallo,

vielleicht bringt ein V-Schleppseil eine Verbesserung.
Einem Eigenbau Nurflügelpfeil konnte ich seine Unarten ( Rollen )
am Windenseil abgewöhnen.

Gruß Ragg
 

UweH

User
vielleicht bringt ein V-Schleppseil eine Verbesserung

Hallo,

bei einer Horten auf keinen Fall ein V-Seil verwenden, weder beim F-Schlepp noch beim Hochstart!!!!!!

Ein V-Seil schränkt die Freiheitsgrade der Flugzeugbewegung noch stärker ein als ein Zentralseil und das mögen die leitwerkslosen Hortenflieger gar nicht.
Das hat mir beim Hochstart schon vor vielen Jahren einige Abstürze eingebracht bis ich auf die Ursache kam und bei einem Kollegen mindestens einen beim F-Schlepp :eek:

Guß,

Uwe.
 
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