Altes Modell nachträglich gegen Synthetik Glühzündersprit schützen

Hallo zusammen,

möglicherweise eine bescheuerte Frage - aber ich hab schon gesucht aber nichts passendes gefunden.

Ich habe verstanden, daß Synthetiköl herkömmliche Lacke angreift und daß man daher 2K Lacke brauchen würde.

Wie kann man ein fertig gebautes und gefinishtes Modell, das vor der Synthetikära gebaut wurde, nachträglich gegen die modernen Synthetiköle im Sprit schützen? Und das mit Hausmitteln, dh ohne Spritzpistole, Kompressor o.ä. Hab ich alles nicht.

In meinem Fall dreht sichs um einen sicher 30 Jahre alten Flieger, vom Vorbesitzer mit unbekanntem Lack lackiert, von mir ersetzte Holzbereiche wurden gefüllert und dann mit 1 K Wasserlack gepinselt, dann gibt's noch Decals aus Bügelfolie auf den Flächen.

Bis jetzt hält das, mit Rizinussprit, einwandfrei.

Da der betreffende neue Motor aber mittlerweile eingelaufen ist und ich daher demnächst auf Synth umsteigen möchte, würde ich einen Lack brauchen, der aus der Sprühdose kommt, drunterliegende Lacke jeglicher Art und die Foliendecals nicht angreift, und synthetikölfest ist...Einmal drüberduschen und gut...

Gibt's sowas? Oder mach ich einen Denkfehler?

Für einen Hinweis wär ich dankbar.

Schöne Grüße

Martin
 
Hallo,

es gibt 2K Klarlack aus der Sprühdose. Der geht auf allen Acryllacken. Allerdings nicht auf Nitrolack.
Da müßte man vorher an einer unauffälligen stelle testen.


Marina
 
EXTRON-2K Lack ( wenn ich mich nicht irre ) vom himmlischen H...,der geht auf jedem Untergrund und läßt sich gut mit Pinsel oder Schaumrolle auftragen.Dieser Klarlack ist absolut Spritfest.
MfG Lutz
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Martin

Also dein Wasserlack (Acryl) könnte mit Lösungsmittel aus der Spraydose Probleme bekommen.
Ich verwende auch den 2 K Lack von Extron (ehemals Wik) der ist auf Epoxibasis.
Er kann sogar auf Styropor aufgetragen werden.
Ähnliches gibt es von einer englischen Firma über Lindinger (mir fällt gerade der Name nicht ein:D)
Ich habe letztens erst noch ein Modell das mit Toom Wasserlack lackiert war damit überzogen.
ging ohne Probleme auch die Tuschelinien wurden nicht angelöst.




Gruß Bernd
 

Papa14

User
Wie kann man ein fertig gebautes und gefinishtes Modell, das vor der Synthetikära gebaut wurde, nachträglich gegen die modernen Synthetiköle im Sprit schützen?
Mit Synthetik-Öl sind wir vor 40 Jahren auch schon geflogen, das ist keine Erfindung der Neuzeit. :D

Damals haben wir keine besonders hohe Aggressivität ggü. Rizinus Sprit feststellen können, eigentlich war immer das Methanol aggressiv genug.
Aber ja, auch damals war der WIK 2K Lack das A und O beim Finish.
 
Mit Synthetik-Öl sind wir vor 40 Jahren auch schon geflogen, das ist keine Erfindung der Neuzeit. :D

Na gut - ich hab '93 aufgehört - und zu dem Zeitpunkt war Synth Sprit mir nicht geläufig. Titan G 5 und G 4Takt, Robbe Roktan, das wars...

Wie auch immer, ich werd den Extron Lack besorgen.

Danke :-)
 

hholgi

User
Wo kommt Synt Öl an?

Wo kommt Synt Öl an?

Die Situation kenne ich gut.

Ich stelle auch die Motoren nach dem Einlaufen um auf synt-Sprit. Allerdings teste ich die Motoren schon beim Einlaufen aufm Brett auf Dichtigkeit. Idealerweise sollte nur am Schalli-Auslass was rauskommen.

Bei den Modellen schau ich dann wohin das Zeugs fliegt. Bei meiner Minare (Curare 40) z.B kommt nur maximal in der Nähe des Bugfahrwerks was ans Modell. Dort und im Motorträgerbereich hab ich dünn mit eingefärbtem R&G Harz "nachlackiert":)

Durch den 90° verbauten Motor ist das bei RC1 Mühlen natürlich recht einfach ...
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Peter

Vor 40 Jahren wäre das um 1978 gewesen da habe ich gerade angefangen mit
der Modellfliegerei.
Da war Rizinus an erster Stelle was Kraftstoff betrifft.
In den 80er fing das an mit Synthetischen Kraftstoffen an.
Da gab es Webra Sprit S das war besser als Abbeizer
Methanolanteil war ja der gleiche aber das Synthöl in der Zusammensetzung löst jeden
Kunstharzlack in einigen Tagen.
Auch die Motoren litten damals sehr vergaß man das nachölen waren die Kugellager innerhalb
einer Woche verostet (es fehlten die Rostschutzfaktoren)

Von den damaligen vielen Öl Herstellern sind nur wenige übergeblieben und zwar
das Möllenbergöl und neuerdings das Aerored von Eugen Fleischmann.

Beim Rizinusöl waren ausgehärtete Kunstharzlacke ausreichend bei den Synthetischen
Öl mußten es 2K Lacke sein wenn man lange Freude haben wollte.

Natürlich hat Holgi auch Recht wenn man den Schmodder vom Modell wegleitet ist nichts da was die Farbe befällt aber
die Motoren nebeln auch aus dem Vergaser und das Zeug kriecht langsam über den Rumpf
und auch die Krümmer Auspuffgeschichte ist nicht 100%.

Das Material wo ich heute morgen den Namen nicht wußte ist Aerokote von Deluxe Models
kommt aus England und wird von mehreren Firmen hier vertrieben.
Eigenschaft und Material ist dem Wik Lack ähnlich

https://www.krickshop.de/Werkzeuge-...nzend-150-ml.htm?a=article&ProdNr=44074&p=419

Gruß Bernd
 
...wenn das alles...

...wenn das alles...

... so aufwändig ist, mit dem Nachlackieren und dem Fixieren, warum willst du denn überhaupt auf Synthetiköl umstellen? Nimm doch einfach weiter Rizinus.

Gruß Andreas
 

mannikla

User
Hallo Martin,
ich frage mich auch, warum der Wechsel auf Synthetik sein muss.

Was ich hier zum Teil so lese, kann ich aus meiner Erfahrung nicht wirklich nachvollziehen.
Meine bevorzugte Farbe war früher Spannfix. Keine Probleme mit Rizinussprit, bzw. dem, was davon hinten raus kam.
Dann kamen das erste Synthetik Öl ( ich zermatter mit den Kopf - mir fällt der Ölname nicht mehr ein) und meine Spannfix Lackierungen haben sich in Wohlgefallen aufgelöst.

Hab dann später selbst Sprit gemischt mit dem Aerosynth Öl von Fuchs. Das war bei weitem nicht mehr so aggresiv.

Mir wurde auch schon gesagt, die heutigen Synthetik Öle würden den Lack nicht mehr angreifen.

....sagen kann man viel, wenn man Sprit verkaufen will.

Jetzt hab ich einige alte Schätzchen in originalen Zustand und hab keine Ahnung, mit welcher Farbe die lackiert sind. Soll ich da jetzt einen Klarlack drüber ziehen, mit der ganzen Vorarbeit die ein Farbauftrag benötigt und dann noch der Gefahr, das evtl der neue Farbauftrag die alte Farbe anlöst und aufbrechen lässt?
Ebenso die Gefahr, wenn der Flieger mal irgendwo eine kleine Macke abbekommt und das angeblich nicht agressive Öl an die alte Farbe drankommt, evtl doch wieder die Farbe unterläuft und anlöst?

Putzen muss ich die Flieger nach dem Fliegen so oder so, ob mit Rizinus oder mit Synthetik Öl.

Ich hab mir jetzt einen zweiten Kanister mit Rizinus Mischung zugelegt und flieg damit meine alten Schätzchen. Dann ist auch der Duft beim Fliegen " voll Retro".

Meinen Ugly Stick flieg ich mit Synthetik - der ist komplett mit Folie.

Ich hab mir für meine Susi eine Motoraufsatz gebaut. Den hab ich vor dem Lackieren komplett mit Epoxy gestrichen und danach mit Spraydosenlack Duplicolor Acryl aus dem Bauhaus lackiert.
Den Cox auf diesem Motorträger werd ich jetzt mehrmals mit Synthetik Sprit laufen lassen ( natürlich ohne Susi drunter, bei der weiss ich ja nicht, welche Farbe drauf ist - nur einfach so im Schraubstock), den Schmodder auch ein paar Tage drauf lassen, damit der richtig schön wirken kann, wenn er den wirkt, und dann beobachten, ob sich die Farbe anlöst. Nur zu meiner Sicherheit und um für die Zukunft zu wissen was hält und was nicht.

Aber bei den alten Schätzchen keine Risiko - nur Rizinus.
Gruss Klaus
 

Papa14

User
Vor 40 Jahren wäre das um 1978 gewesen da habe ich gerade angefangen mit
der Modellfliegerei.
Da war Rizinus an erster Stelle was Kraftstoff betrifft.
In den 80er fing das an mit Synthetischen Kraftstoffen an.
Da gab es Webra Sprit S das war besser als Abbeizer
Stimmt soweit, nur hat man bei uns in der Zeit schon Rinzinus 1:1 mit Castrol (XY-weißnichmehr) gemischt, das war ein teilsynthetisches Öl. Da haben die Ersten mit synth. Ölen experimentiert und ich hab da und dort mal ein Fläschchen von dem Zeug abbekommen und meinen Sprit selbst gemischt, mit weniger Ölanteil als das übliche 80:20 Gemisch. Das war billiger (als Lehrling war ich dauerpleite) und die Modelle waren leichter zu reinigen als der Rizinus-Siff. Jedes Modell, das mit Rizinus geflogen wurde, hatte nach einiger Zeit eine klebrige Oberfläche, das war mit dem Synthöl viel besser.

Der Webra Sprit S war damals sehr beliebt, weil die Motoren wie Sau gingen. Allerdings haben das auch einige nicht überlebt. Webra hatte seinen Stammsitz ja unweit von Wien, damals ist durchgesickert, dass der Sprit um die 10% Synthöl und etwa 2-3% Nitro hatte, aber gesichert ist das nicht.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Peter

Die meisten synthetischen Öle für Methanol/Alkohol wurden entwickelt
wo man noch an Methanol betriebene Autos gedacht hat.

Castrol hatte aber lange ein Rennöl das auf Rizinusbasis entstanden ist.

Auch die Fuchsöle die Graupner vertrieben hat sind aus dieser Entwicklung gewesen.

Gruß Bernd
 
eines der ersten Synt.-Öle "Carbulin" ( oder so ähnlich )War ein Sauzeug,habe damit einen 91ger OS-Viertackter geschrottet,nach einer Woche von innen komplett verrostet.Das passiert ja heute nicht mehr.
MfG Lutz
 
Hallo Martin,

am besten dafür sorgen, dass alles dicht ist. 100%ig geht es leider nicht. Ich habe früher dicke Silikonschläuche verwendet, um die Abgase vom Schalldämpfer bis nach hinten zu leiten. Obwohl Silikonschläuche hitzebeständig sind, gehen sie durch die Hitze oft durch. Außerdem geht etwas von der Motorleistung dabei verloren.

LG,
Ralf
 
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