Festgegangenes Pleuel am Saito reparieren

Beim Aircombat gestern ist einer meiner Lieblings 30erSaitos beim einstellen plötzlich stehengeblieben und klemmt seitdem deutlich.
Habe Ihn jetzt auseinander, sieht alles aus wie neu aber das untere Pleuellager ist klemmig/fest.
Die Ebene in der es läuft passt noch, ist auch nicht angelaufen aber eben fest.
Gibt es dafür eine Kur ausser KW und Pleuel neu?

Danke für Tipps,
Jürgen R.
 

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Hallo Jürgen,

wenn ich das richtig lese, kann man das Pleuel noch bewegen, es ist nur schwergängig.
Kannst du es durch hin und her bewegen langsam von Zapfen herunterziehen? Ggf. mit einem Schraubendreher durch Verdrehen dabei seitlich am unteren Pleuelauge hebeln. Aber bitte ganz vorsichtig! Kleine Kratzer sind nicht schlimm, große Verformungen schon.
Dann mach bitte nochmal ein Foto von beiden Lagerflächen: Zapfen und Pleuelauge.

Danach kann man mehr sagen.

Vielleicht reicht es schon, beide Lagerflächen mit etwas feiner Stahlwolle(AkoPads) zu glätten, vielleicht muss eines oder beides neu.

Viel Erfolg
Andreas
 
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soo, danke der Nachfrage.
Musste den Prop aufgeschrauben zum Drehen, konnte das Pleuel dabei aber mit den Fingern halten, konnte es ohne Schraubenzieher herunterjackeln.
Bin mit dem Lappen um den Zapfen und durchs Auge, geht jetzt schon deutlich leichter (ohne Prop)aber nicht gut.
Der Zapfen ist mit dem Fingernagel rauh, etwas mehr nach oben und unten, das Pleuelauge auch wenn ich mit einem Stift hineinreibe.
Das mit den Fotos davon dauerte etwas, ist nicht ohne, aber guck doch bitte mal:

Danke,
Jürgen R.
 

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Super Bilder!

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Hi Jürgen,

da kann man alles genau erkennen. Da hat das Pleuel schön gefressen. Eindeutig ein Schmierungsproblem, weil beide Außenbereiche unversehrt sind. Dort hat die Schmierung noch gereicht.
Ich bin jetzt nicht so der 4-Takt Spezialist. Deshalb kann ich nicht sagen, wie man hier die Schmierung verbessern könnte. Bei den 2-Taktern sind unten im Pleuel häufig kleine Bohrungen drin, oder es ist geschlitzt.

Ich würde jetzt den Zapfen mit Stahlwolle glätten, das aufgeriebene Alu muss runter. Dazu würde ich auch die Kurbelwelle herausnehmen, dann geht's besser.
Wenn der Motor noch nicht zu alt ist, würde ich ein neues Pleuel bestellen. Bis das eintrifft, kannst du aber gut das alte noch mal weiterverwenden. Innen etwas glätten, ohne die Bohrung zu vergrößern. Vor allem aber für mehr Schmierung sorgen.
Mehr oder anderes Öl, schräge Ölversorgungsrillen in das Auge einritzen, Versorgungsbohrungen Ø 0,6-0,8mm setzen usw. Dann erstmal vorsichtig Einlaufen lassen. Wenn das Pleuel dann irgendwann anfängt zu klappern, kannst du noch Ausbuchsen versuchen oder einfach das inzwischen eingetroffene neue einbauen.

Keine Sorge, das wird wieder
Andreas
 
Pleuelauge mit Schleifpaste glätten?

Pleuelauge mit Schleifpaste glätten?

Hallo Andreas,
wenn ich richtig verstehe ist auf dem Hubzapfen Alu vom Pleuel , das kriege ich mit Stahlwolle ab, der Hubzapfen selber wird noch ganz da sein.
Dem Pleuelauge fehlt Material, die Oberfläche sollte man glätten.
Kann man das mit Läpp-Paste oder Ventileinschleifpaste machen, ich denke an etwas Paste im Pleuelauge und auf dem Hubzapfen drehen lassen?
Oder einen Holzdübel mit Paste im Auge drehen lassen?
Jürgen R.
 
Auf keinen Fall auf dem Hubzapfen.
Die Läpp-Paste bettet sich dann in die Aluoberfläche ein und Schleift dir dann den Zapfen kleiner. Wenn, dann müsstest du einen blei- oder kunststoffdorn drehen. Die Ventilpasten sind auch noch zu grob. Was auf die schnelle bei Alu geht ist Zahnpasta. Holz ist zu weich, da drückst du dir die Kanten rund.
Wenn es ein glattes Maß ist kannst du mit einer Reibahle durch. (von Hand) Das geht einfacher und ist auf ausreichend genau. Bis 0,15mm Pleuelspiel ist ok.
Ansonsten hast du Glück gehabt, dass der Zapfen noch nicht Blau gelaufen war.

Viele Grüße,
Sebastian
 
nein, nein, nein...

nein, nein, nein...

...bloß nicht!

Nicht mit Schleifpaste an den Zapfen. Um das Alu ab zu bekommen musst du mit etwas reiben, das härter ist als das Alu, aber weicher als die gehärtete Zapfenoberfläche. Z.B. mit Stahlwolle. Schleifpasten sind mineralisch, also härter als die Gleitfläche. Davon solltest du besser nichts abschleifen. Das Pleuelauge kannst du schon mit Paste behandeln, dann wird es etwas luftiger. Am besten mit einem Dremelfilz. Am besten nur in der Mitte, wo es gefressen hat, etwas glätten. Die äußeren Gleitflächen möglichst nicht größer schleifen. Hier kannst du aber nicht viel verkehrt machen. Das Pleuel hat es eigentlich hinter sich. Es ist nur ein Rettungsversuch. Langfristig ist ein neues besser.

Gruß Andreas
 
Hallo,
mit welchem Öl und welchem Mischungsverhältnis wurde er betrieben?
Ich frage, da ich meinen neuen Saito FG 30 B, gerade 2-3 Liter einlaufen lassen habe, mit Stihl vollysnthetischen Öl 1:20,
und wollte fragen ob das die richtige Schmierung ist und ob man später etwas weniger Öl nehmen sollte?
Oder lieber soviel Öl beibehalten sollte, damit das Pleul genug Schmierung bekommt?
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Matze

Der hat mir schon zwei Pleullager für kleines Geld repariert.

Das geht bei ausgebuchsten Pleueln hier läuft das Pleuel aber direkt
auf dem Zapfen. Da gibt es nix mehr zu retten.
Bei größeren Motoren gibt es glaub ich Flammspritzen oder so da wird
Metall aufgetragen und das Lager neu geschliffen.

Natürlich könnte man in das defekte Pleuel eine Buchse einsetzen
aber ich denke die Wandung ist zu gering.
Der beste Weg wäre wie Andreas schon geschrieben hat ein neues Pleuel

Was mich aber noch interessieren würde wäre die Frage wieviel Öl im Sprit war
Andreas hatte das auch schon angedeutet
Eindeutig ein Schmierungsproblem
Ich denke auch das am Pleuelauge zuwenig Öl war

Gruß Bernd
 
Warum?

Warum?

Ölanteil ist glaube ich 16% synthetisch, gucke heute abend auf den Kanister. Ging Jahrzehntelang gut.

Habe ansonsten aber alles falsch gemacht was falsch zu machen geht :

-Motor seit mindestens Oktober hängend gelagert (alles verbliebene Öl am anderen Ende) und
-hängend im nasskalten gestartet (verbliebenes Öl eher zäh) und
-kurz nach dem Anspringen spitz eingestellt.

Werde mir eine andere Startroutine angewöhnen, Rumpf andersherum lagern , nach langer Lagerung etwas Sprit durch die Gehäuseentlüftung einspritzen und erstmal etwas niedrigtourig tuckern lassen.

Neues Pleuel ist für wenig Geld bestellt, gibt es zum Glück noch, Teile werden aber knapp, neue KW hätte ich nicht gefunden.

Der Motor ist übrigens der 5ccm nicht der 30ccm.

LG,
Jürgen R.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Jürgen

Zu Ewald seiner Frage im Aircomabt habe ich geschrieben

Ölkrise würde ich nicht sagen sondern eher Anwendungsfehler.
Wenn man die Berichte bei RCN so verfolgt hält sich kaum einer
an die Vorgaben der Hersteller sondern es werden halt einfach Ölanteile
herabgesetzt weil das bei anderen auch funktoniert.
Wenn es dann mal eng wird für den Motor reicht das Schmiermittel nicht
und die Folgen sind Motorschäden.

Ich verwende in der Regel 18% synthetisches Öl und 5% Nitromethan.
Manche gehen bis auf 15% herunter (sagt auch Eugen) aber die paar
ml Liter mehr oder weniger können im kritischen Betriebszustand ausschlaggebend sein.

Als Öl verwende ich das Molysyn das auch bei Eugen zu bekommen ist.
Sein neues Aero Red ist aber auch nicht schlecht.
4Takt Betrieb von 3,5cc (FS20) bis 40cc (Ft 240)

Gruß Bernd

Das zum Thena es hat immer gut funktoniert.
Wenn es dann mal eng wird für den Motor reicht das Schmiermittel nicht
und die Folgen sind Motorschäden.

Das war vermutlich bei dir der Fall hängend ist alles Öl vom Pleueauge abgetropft
wie du schon vermutest. Da fehlt halt dann das Öl beim Kaltstart eventuell hat das
früher schon mal etwas gefressen ohne das du es gemerkt hast.
Saito hat zu der Zeit deines Motors 20% Öl vorgegeben die
Amis haben dann im Vertieb die Sache auf 15-18% gesenkt.

Im Endeffekt machen die 5% Öl nur einige ml aus.
Aber was an Blowbygasen am Kolben vorbeigeht ist minimal
und reduziere ich dann noch die Ölmenge wird es noch weniger.

Gruß Bernd
 
Hi zusammen,
hab das gerade hier gelesen, was mir auffällt: am Pleuelauge ist keine Schmierbohrung vorhanden, würde auf alle Fälle mindestens eine anbringen, 0,8-1mm, zusätzlich an der Seite die an der Kw läuft mit Dreikantschlüsselfeile 2 Nuten / 90° 0,3mm tief anbringen, so dass
zwischen Pleuel und Kw immer ein Ölfilm bleiben kann.

Gruß Klaus
 
Ölanteil

Ölanteil

Ein paar Fragen habe ich noch:

Habe geguckt, ist 15% Aero-Red mit 10% Nitromethan gewesen, wäre das mit 18 oder 20% nicht passiert?
Wird etwas Sprit ins Kurbelgehäuse vorm Wiederinbetriebnehmen helfen?

Die vorgeschlagen Bohrungen und Nuten im Pleul kenne ich so nur von von meinen Motorradmotoren mit Ölpumpe, da dienen sie dazu Öl aus dem unter Druck versorgten Pleuelauge an die Zylinderwand und die Kurbelwange zu schaffen. Führen die bei den "passiv" geschmierten Pleuelaugen zu mehr Öl an der Stelle oder kann das Öl so auch besser weg?

Danke für Euren Rat,
Jürgen R.
 
Hi,
das "passiv" geschmierte Pleuel hält dann an der Stelle länger das Öl, zumal es ein 4takter ist der seine Schmierung da unten nur über das bisschen Öl das am Kolben vorbei kommt bekommt. Ich würde auf alle Fälle den Ölanteil auf 20% erhöhen und die oben genannten Änderungen vornehmen.(meine Meinung) Und vor dem ersten Start etwas Öl in die Kurbelgehäuseentlüftung einspritzen und von HAND ein paarmal durchdrehen....

Gruß Klaus
 
@UweHD,
Ballistol , WD40 und das ganze andere Zeug würde ich nicht nehmen, gibt auch unzählige Artikel darüber....
Nimm das Öl, das auch in deinem Sprit drin ist...

Gruß Klaus
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Klaus

Was Jürgen auch schon gesagt hat beim durchdrehen den Motor in Normallage.
Ansonsten hängt das Pleuelauge in der Luft und das ganze Öl steht im Kolbenboden.

Ballistol und alles andere mischt sich nicht mit Methanol deshalb
der Tip von Klaus mit dem Öl aus dem Gemisch.

Gruß Bernd
 
Sieh an, sieh an

Sieh an, sieh an

Das neu gelieferte Pleuel hat die von Klaus vorgeschlagene Bohrung im unteren Auge ab Werk.

Dann kanns ja wieder losgehen,
Danke Euch,
Jürgen R.
 

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Pleuelbohrungen

Pleuelbohrungen

Ich habe einige der kleinen Saitos, ich werde mal nach und nach gucken ob Pleuelbohrungen vorhanden sind.
Wenn ich die Pleuel durchbohre, entsteht da nicht auf der Innenseite ein Grat? Wie werde ich den am klügsten los?

Danke,
Jürgen R.
 
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