Modell pendelt um Hochachse

Mefra

User
Hallo zusammen,

ich brauche mal Eure Hilfe.

Nach längerer Zeit habe ich nochmals meinen Thermik Star (von CHK) gefolgen und folgendes beobachtet.

Nach dem Ausleiten aus einer Kurve nimmt der Thermik Star die Nase hoch und beginnt mit zwei bis drei Pendelbewegungen um die Hochachse :confused:
Die Flugversuche fanden fast bei Windstille ohne Thermikeinfluss statt.

Der Schwerpunkt ist etwas hinter der Lage der Herstellerempfehlung gelegt. So fängt sich das Modell nach kräftigen Anstecher leicht! ab. Mit der originalen SWP-Lage hingegen steigt das Modell rapide nach oben. So habe ich den SWP etwas nach hinten verlegt und die EWD verkleinert. Ich habe immer das Gefühl, das Modell leicht tief drücken zu müssen.

Was könnte das sein ??
Soll ich ggf. den SWP noch etwas weiter rückverlegen und die EWD noch kleiner machen??

Mir ist klar, dass er nicht so glatt wie ein Gfk-Segler geht, doch irgendwie gefällt mir das Flugverhalten nicht mehr. (Vielleicht bin ich doch schon durch das häufige Fliegen mit der Ellipse "betriebsblind" geworden :D :D
 
Hallo,

mir fallen zwei mögliche Erklärungen ein:
1) Die Kurve wird nur mit Querrudern ausgeleitet (kenne natürlich Deinen Flugstil nicht; machen aber viele Leute so). Dann schiebt das Modell am Ende der Kurve, d.h. der Rumpf steht nicht in Strömungsrichtung. Das V-Leitwerk bringt den Rumpf wieder in die richtige Lage, braucht dafür aber ein paar Pendelschwingungen. Dies hängt vielleicht zusammen mit...

2) Die Gierdämpfung des Modells ist schlechter als die der Ellipse. Die Gierdämpfung des V-Leitwerks (also die Dämpfung um die Hochachse) ist bei gleicher projizierter SLW-Fläche deutlich schlechter als die eines guten Kreuz- oder T-Leitwerks. Warum das so ist, braucht nicht vertieft zu werden, aber es ist so. Hinzu kommt, dass der Thermik Star mehrfache V-Form hat, was zwar gut ist für die Kreisflugstabilität, aber tendenziell zu einer höheren Schiebe-Gier-Neigung des Modells führt.

In der Kombination dieser Faktoren fühlt sich ein Modell mit der Auslegung des Thermik-Star nicht so gut gedämpft an wie ein F3B-Modell; es fliegt nicht "wie auf Schienen", kann dafür aber eng gekurbelt werden. Ein Thermiksegler eben.

Was den Schwerpunkt angeht, würde ich nix ändern; allenfalls ein wenig wieder nach vorn legen, das macht das Modell häufig etwas ruhiger (oft aber auch weniger leistungsstark). Und achte drauf, dass Du beim Seitenruder nicht aus Versehen Höhenruder dazugemischt hast... (ist mir neulich passiert)

Gruß
Carsten.
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
HI Mefra!!

Sicher, dass du wirklich Pendelbewegungen um die Hochachse meinst??

Du schreibst die ganze Zeit über Abfangmanöver und "Nase-Hochnehmen"

Meinst du nicht eher Pendelbewegungen um die Querachse?? Also "Pumpen"??

Frage nur, damit keine Missverständnisse aufkommen.
 

jwl

User †
zu grosses VLW oder auch zu kleines VLW. mit einbezogen auch noch der V stellung des leitwerks.
die vau-stellung der flächen und der ca-max des profil besser gesagt des geflogen cas.
muss man fliegen sehen. die restliche geometrie ist natürlich auch verantwortlich.

es ist wie mit der längstabiltät es gibt nur eine geringen bereich wo es statisch und dynamische am besten zusammen passt.

gruss jwl
 

Mefra

User
Hallo zusammen.

@Carsten

Vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Ich denke, wie ich oben schon angegeben habe, bin ich vielleicht durch den "glatten" Flugstil der Ellipse zu sehr verwöhnt :) .
Ich möchte aber noch eben erwähnen, dass ich die T-LW Version des Thermik Stars habe, also kein V-LW.

Es kann aber auch an der fehlenden Ausleitung der Kurve (zu wenig Seitenrudereinsatz)und im Zusammenhang mit der doppelten V-Form liegen.
Aber ich werde doch mal den SWP versuchswiese etwas vorverlegen, denn eine Abfangtendenz wie ein F3B Modell wird der Thermik Star (konstruktivbedingt) nicht erreichen. (Ist auch nicht gewollt.)

@Dennis

Doch, ich meine Pendelbewegungen um die Hochachse.
Mit dem Abfangen wollte ich nur klar machen, wie ich den SWP und EWD ermittelt habe.
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
HI!!

Ich gehe davon aus dass der TS Qeurruder hat.

Vielleicht passt deine Differenzierung nicht. Folge davon wäre dass der TS beim Ausleiten der Kurve in einen Schiebezustand gerät und dann beim "zurückstellen" anfängt zu pendeln??

Was macht der TS wenn du schnell im Normalflug links und rechts Querruder gibst?? Fängt der Rumpf auch an zu pendeln??
 

Mefra

User
@Dennis

Yes, richtig, er hat Querruder.
Ich muss beim nächsten Flug mal darauf achten, ob die Differenzierung stimmt.
Ich meine (hoffe, denke... :) ) sie so eingestellt zu haben, dass der Rumpf leicht bei Querruder in die entsprechende Richtung dreht.

@jwl

Die Pendelbewegung ist nur im Normal- und Langsamflug festzustellen, beim Schnellflug (bzw., das was man beim TS unter Schnellflug versteht) pendelt er nicht.
 

jwl

User †
was ich so weiss ist ein SD7037 drauf.
meine vermutung ist dass die flügelenden durch den flachen profilanlauf des 7037 beim schieben unterkritsch wird. mangels zu geringer re-zahl in der grenzschicht. das heisst der nachlaufen flügel wird unterkritsch. wenn man sich die polare ansieht kommt ein der gedanke. das heisst das profil verstärkt das pendeln. der versuch einen turbo aus mehreren lagen tesa --> 0,2mm oder malerkrep auf 15% der flügeltiefe ca 2mm breite. diese nur am aussenflügel anbringen.

kann man ja wieder abmachen.

gruss jwl
 
Hallo zusammen,

die Thermik Stars, die ich bislang gesehen habe, hatten alle einen relativ kurzen Rumpf für die Spannweite (rd. 250 cm?). Bei dem kurzen Hebel ist das stabilisierende Moment des Leitwerks natürlich nicht so groß.

Vergleicht die Maße (Rumpflänge und Spannweite) mal mit anderen ähnlichen Fliegern,..... ist schon auffallend.

Gruß Ralph
 

jwl

User †
hatte heute eine horde zweiachser (knickorhren) gesehen. die pendelten im langsamflug nach der kurve wie wahnsinnig nach. die auslegung an sich schaute ganz gut aus. auch hier wurde mein verdacht erhärtet: wie oben beschreiben.

hier der flieger.

PussycatSideView.jpg


gruss jwl
 

Mefra

User
Hallo zusammen,

ich haben gestern nochmal den Thermik Star geflogen. Bedingt durch den recht starken Wind war der TS nicht unbedingt das richrige Modell für den Wind, doch ich wollte mal ein bischen probieren.

Ich habe nun den SWP so gelegt, (incl. Änderung der EWD :) ) dass er sich recht sichtbar abfängt, also nicht mehr nach F3B Manier.
Dann habe ich die Querruderdifferenzierung so verändert, dass sich das Modell sichtbar beim Betätigen der Querruder in die Richtung des Q-Ausschlags legt.

Allerdings ist das Pendeln im Langsamflug weiterhin festzustellen.

Es liegt sicherlich an der Gesamtauslegung des Modells. Wie Ralf beschrieben hat, hat das Modell einen relativ kurzen Rumpf der dann weniger stabilisierend wirkt, wie ein länderer Rumpf. Zusätzlich spielt sicherlich die doppelte V-Form eine Rolle sowie die Profilierung. = also die Gesamtauslegung.

Das ist jedoch nicht negativ gemeint. Ich fliege das Modell weiterhin, bei passender Witterung oder Abends nach der Arbeit recht gerne, nur ist mir zum Vergleich mit der von mir oft geflogenen Ellipse eben das Pendeln stark aufgefallen. (Scheinbar gewöhnt man sich recht schnell an die gutene Flugeigenschaften einer F3B-Seglers ;) ).

Nochmals veielen Dank an Alle für Eure Tipps und Anmerkungen.
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi!!

Dann habe ich die Querruderdifferenzierung so verändert, dass sich das Modell sichtbar beim Betätigen der Querruder in die Richtung des Q-Ausschlags legt
Hat jetzt weniger was mit dem Problem zu tun, aber machst du das immer so?? Ich versuche immer möglichst die Differenzierung so einzustellen, dass der Rumpf gar nichts macht.
 

jwl

User †
Wie Ralf beschrieben hat, hat das Modell einen relativ kurzen Rumpf der dann weniger stabilisierend wirkt, wie ein länderer Rumpf.
witziger weise pendelt wender schiski bzw schischi im langsamflug beim ausleiten nicht. hier kann man wohl nicht von hebelarm sprechen.

gruss jwl
 

Mefra

User
@ Dennis

Hat jetzt weniger was mit dem Problem zu tun, aber machst du das immer so?? Ich versuche immer möglichst die Differenzierung so einzustellen, dass der Rumpf gar nichts macht.
Jein, :) .
Also ich persönlich stimme die Differenzierung auf das verwendete Modell ab. Das heisst konkret bei z.B. der Ellipse stimme ich die Differenzierung in der Normal und Schnellflugphase so ab, dass das Modell möglichst genau um die Längsachse rollt, in der Thermikstellung hingegegn habe ich es gern, wenn das Modell bei Q-Betätigung schon leicht die Nase in die entsprechende Richtung nimmt.
Beim Thermik Star verwende ich das Gleiche wie bei der Thermikstellung der Elli. Da beim TS der Schnell- und Kunstflug nur bedingt möglich ist, habe ich mich für die obige Differenzierung (Nase in die Richtung) entschieden.

@jwl

So auf dem Bild hat Dein schiksi (das ist doch das Modell weiter oben auf dem eingestellte Bild,oder...) zwar auch einen kurzen Rumpf, doch finde ich ein recht großes Seitenleitwerk, was beim TS m.E. etwas klein geraten ist und so sicherlich auch zur Pendelbewegung mit beiträgt.
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der TS ursrünglich nur eine SPW von ca. 2,2 mtr (glaube ich ) hatte und erst später mit der größeren Spannweiter erhältlich war, und dem gleichen Rumpf.
 

Mefra

User
UUppssss,

das ist ja ein extremst kurzer Rumpf.

Ist klar, warum der so kurz ist: hast wohl das HLW vergessen, kann ja mal passieren :D :D

Ist vielleicht etwas offtopic:

Doch nun im Ernst,
Seit ich das Bild gesehen habe, drängt sich die Frage auf, warum pendelt ein Nurflügler nicht ?!?!?

Ist das denn alles Profilbedingt, bzw. in Abhängigkeit der areodynamischen oder der geometrischen Schränkung flugfähig??

Auch die großen Brüder, angefangen bei z.B. den Horten bis heute zur B2, glaube ich kaum, dass diese um die Hochachse instabil sind.
O.k. die heutigen Jets sind teilsweise instabil und werden durch den Computer stabilisiert, doch z.B. die Hoten hatten m.W. keinen Bordcomputer
 
Tach auch,

@Mefra: Die 'Computer' die damals in der Entwicklung waren, haettest Du schwerlich in einer Horten untergebracht... :D

Die Differenzierung ist zielorientiert einzustellen, ein Aerobatiker wird sie so haben wollen, dass die Rolle wie an der Schnur kommt, ein F3F-ler so, dass der Vogel um die Kurve den Schwanz hochnimmt (bei Kevin gibt's gute Info), ein Thermikgeier sollte leicht in die Richtung der Kurve drehen, damit das Einkreisen in den Bart leichter faellt, aber im Endeffekt kommt es alles auf den Geschmack an, viele haben fuer unterschiedliche Flugphasen unterschiedliche Differenzierung per Flugphasenschalter.
 
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