3D CAD für den Einsteiger - Alles außer FreeCAD

onki

User
Hallo,

Da ich selbst auch Dinge konstruieren möchte, steht aktuell das Thema 3D CAD auf dem Programm.

In der Firma nutze ich oft und gerne CorelDraw, dessen Bedienung mir auch sehr zusagt. Ich hab mal in CorelCAD reingeschnuppert, das ist OK aber die Import-Exportmöglichkeiten sind sehr begrenzt.
Ein paar einfachere Teile habe ich mit Design Spark erstellt. Das sagt mir recht gut zu.
Dann hab ich FreeCAD probiert. Ich kann mich mit dem Programm einfach nicht anfreunden. Sicher - es ist ein Open Source Projekt und die Leute haben viel Mühe da rein gesteckt.
Aber die Bedienung ist sowas von anders als bei den anderen Programmen.

Auf eine 100% Konstruktion lege ich absolut keine Wert. Ich möchte Teile konstruieren und mich nicht in Grundlagendiskussionen der Konstruktion verhaspeln. Es führen viele Wege nach Rom.

Bei Design Spark konnte ich nach einem 10 Minuten Tutorial schon einfache Teile konstruieren, an FreeCAD verzweifele ich aber.
Mir gelingt es ainfach nicht, das Punkte aufeinander einrasten bzw. der Cursor sich nur im 1mm Raster bewegt, obwohl es in den Voreinstellungen so gewählt ist.
Der Sketcher bringt mich noch zum Wahnsinn.

Bin ich da alleine oder ist das anderen auch schon so gegangen?

Ich frage bewusst nicht nach Alternativen, denn sonst versucht mir jeder sein Lieblingsprogramm zu empfehlen.

Ich bin gerne Bereit Geld für ein CAD-Programm auszugeben, da ich damit aber niemals Geld verdienen werde ist mein Limit irgendwo zwischen 50 und 100 Euro (einmalig - ich hasse diese Mietmodelle).

Was würdet ihr raten?

Gruß
Onki
 
Es gibt eine: Becker CAD V11 2D oder 3D Version vom Preis her sehr günstig.
Ich habe die 2D Version gibt es beim Franzis-Verlag einfach mal Goggeln.
 
Hallo Onki,

diese Probleme haben viele Anfänger.

Auch in großen 3D-CAD-Programmen, wie Catia, Solid Works und ProEngineer (heißt jetzt anders), müssen im Sketcher (kann anders heißen) Skizzen ähnlich wie in FreeCAD erstellt werden. Da ist kein wesentlicher Unterschied. Von letzterem gibt es auch eine kostenlose, im Umfang eingeschränkte Privatversion.

zum Sketcher (in FreeCAD...):
Das Hauptproblem ist meist einen geschlossenen Linienzug zu erstellen, ohne Dppelbestimmung. Daran verzweifeln viele Anfänger, aber wenn man es einmal verinnerlicht hat, ist es gar nicht so schwer.
Ich benutze fast nie einen Raster, weil ich mich dadurch eingeschränkt fühle, und meist nie dort einrastet wo es soll.
Ich arbeite meist mit Polylinie, da ist die Verbindung schon vorhanden.
Die Endpunkte zu verbinden, ist auch kein Problem. Einfach mit der Maus ein Rechteck, von links nach rechts über die beiden, oder auch mehrere Punkte aufziehen (rote (End-)Punkte werden dann grün) dann die Koinzidenzbedingung auswählen.

Falls du es doch noch mal mit FreeCAD versuchen willst, helfe ich dir gerne. Es gibt auch einige gute Tutorials.
zB.:
https://www.youtube.com/watch?v=OQodi9WOou4

Viele Grüße Lothar
 
Hallo Onki,

ich habe von FreeCAD auf OnShape umgestellt. In FreeCAD gab es oft Probleme bei der Mischung von Grundkörpern und Freiformkörpern. Da ist für mich OnShape intuitiver gewesen. Einzige Einschränkung der freien Version: die Konstruktionen sind öffentlich zugänglich. Ausserdem kann man nur Online konstruieren.

Grüße, Kurt
 
Hallo,

bei 3d CAD Programmen kommt man um eine intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Programm letztlich einfach nicht herum - egal welches.

Besonders wenn man Programme aus dem DTP Bereich wie Corel Draw gewohnt ist ist es glaube ich am Anfang sogar ein bisschen schwerer als für komplette Einsteiger weil man da Denkmuster verinnerlicht hat die nicht so ganz zu den meisten CAD Programmen passen.
Derselbe Effekt tritt auf wenn man ein bestimmtes CAD Programm kennengelernt hat und dann auf eines mit einer anderen Arbeitsweise trifft.
Ich hatte z.B. an der Uni Catia und komme entsprechend mit allem gut zurecht das ähnlich arbeitet wie z.B. SolidWorks oder Alibre Design. Bei AutoCAD und ähnlichem stehe ich dagegen wie ein Ochse vorm Berg. Anderen geht es entsprechend andersherum.

Ich denke mal zu allererst sollten wir klären was überhaupt das Ziel ist.
  • 3D Konstruktion im Sinne von allgemeinem Maschinenbau mit Teilen die im Endeffekt hauptsächlich aus senkrechten Kanten mit hier und da mal einer Schräge und Verrundung bestehen.
  • Oder 3D im Sinne von Freiformflächen.

Für ersteres gibt es zig wenn nicht hunderte Programme in allen Preisklassen und Bedienkonzepten.
Mein Favorit ist in dem Bereich Alibre Design weil von der Bedienung her an Catia angelehnt und preislich war es zumindest vor ein paar Jahren durchaus bezahlbar (keine Ahnung wie es aktuell aussieht).

Mit Freiform CADs a la Rhino etc. kenne ich mich nicht gut aus. Hab ich kurz ausprobiert und schnell wieder fallen gelassen da zumindest für mich absehbar war dass ich da sehr sehr viel Zeit investieren müsste um zu praktischen Ergebnissen zu kommen. Mag sein dass es anderen leichter fällt.

Christian
 
Ich bin ein bischen überrascht das Fusion 360 noch nicht genannt wurde, also mache ich es jetzt. Als eigentlich Catia-Konstrukteur bin ich dem Programm regelrecht verfallen, für mich das perfekte Hobby-Programm: Kostenlos und erstaunlich mächtig in den Funktionen.
 
Hallo Onki,
so wie christian_650 schreibt geht eigentlich kein Weg an fusion360 vorbei.
In wirklich jedes CAD Programm der Welt muss man sich einarbeiten, und auch am Thema bleiben.
Zumindest mir geht es so, dass nach mehreren Wochen CAD Abstinenz ich immer wieder das Gefühl habe irgendwie von vorne anzufangen.
Für Fusion 360 mal bei youtube nach Lars Christensen und fusion suchen. Der ist goodfather of fusion.
Wenn man sich mal an den New Yorker Dialekt gewöhnt hat ist der Kerl echt super. Der fängt bei Adam und Eva an, und steigert sich dann zur Höchstform.
Die Lizenz ist für Hobbyisten und Start up kostenlos. (noch)
Gruß
HP
 

Ay3.14

User
...
Mir gelingt es ainfach nicht, das Punkte aufeinander einrasten bzw. der Cursor sich nur im 1mm Raster bewegt, obwohl es in den Voreinstellungen so gewählt ist.
...

Bei FreeCAD geht das "Einrasten" anders als gewohnt.
Man wähle zuerst die beiden Endpunkte welche verbunden werden sollen aus, dann einfach die Taste "c" drücken.
 
Hallo Onki,

mit den neuen Namen für ProE meinte ich das von Solidmanager empfohlene PTC CREO.
Das würde ich auch empfehlen, wenn du ein kommerzielles Programm nutzen willst.

Ich gebe aber zu bedenken, das man nie weiß, wie lange so ein Produkt frei bleibt.
Ich habe vor ca 2Monaten für den 2D-Bereich "DraftSight" in der kostenlosen Version empfohlen. Ca. 3Wochen später habe ich meine Empfehlung zurückgenommen, weil es spätestens ab Jahresende als günstigstes nur noch eine Mietversion mit 99€/Jahr gibt. Das ist mir als Bastler eindeutig zu viel, eine Einmalzahlung hätte ich ev. akzeptiert.

Glücklicherweise können die von Draftsight erzeugten Dateien (dwg bzw. dxf) auch von vielen anderen Programmen weiterverarbeitet, oder zumindest eingelesen werden.
Im 3D-Bereich ist das kaum möglich.

Viele Grüße Lothar
 
3DS-CAD für den Einsteiger ...

3DS-CAD für den Einsteiger ...

... Ich frage bewusst nicht nach Alternativen, denn sonst versucht mir jeder sein Lieblingsprogramm zu empfehlen.

Wie schnell sich doch ein thread von den eigentlichen Intentionen des Erstellers entfernen kann: @onki bat ausdrücklich darum, keine Alternativen zu nennen. Was kam: haufenweise Alternativen ...

Ich stelle deshalb bewußt keine Alternative vor und empfehle auch nicht meine Lieblingsprogramme.

Vor einigen Monaten bin ich über ein Buch gestolpert, das mir interessant erschien. Interessant deshalb, weil ich mit "Videos zum Lernen" nicht so viel anfangen kann, ich nehme lieber "Gedrucktes" zu Hilfe. Das mag allerdings auch daran liegen, daß ich "das Lernen" gelernt habe, als man PC´s noch nicht kannte und Computer bestenfalls in Universitäten oder grösseren Unternehmen standen ...

Zum Buch:

- Titel: CAD für Maker
- Verfasser: Ralf Steck
- Verlag: Hanser
- ISBN: 978-3-446-45708-9

Das Buch führt anhand von kleinen Projekten den Leser in die Handhabung verschiedener 3D-CAD-Programme ein und erläutert recht verständlich die grundlegenden Unterschiede zwischen ihnen. Besprochen werden die Programme:

- FreeCad, Fusion 360, Sketchup, Tinkercad
- sowie ein kleiner Exkurs in Onshape

Habe es komplett durchgearbeitet und meine "Vorlieben" bestätigt gefunden (mehr oder weniger) - aber die will/soll ich ja nicht nennen.

Gruß Michael
 
Moin,

na ja, onki fragt schon nach Rat und widerspricht sich schon ein bisschen.
Ich bin auch auf der Suche.
Ich benutze für 2d Draftsight, auch für mich kommt eine Mietversion nicht in Frage.
Mit Freecad 0.17 habe ich mich auch versucht, leider komme ich damit auch nicht zurecht
Fusion möchte ich mich nicht einarbeiten, braucht eben seine Zeit und wenn man es kann wird es aller Wahrscheinlichkeit nach Kostenpflichtig.
Wäre auch bereit Geld auszugeben, da ich das Cad auch nur fürs Hobby benutze wären so 200 - 250 mein Limit
Über einen alternativen Vorschlag für 2d die ähnlich zubedienen ist wie Draftsight würde ich mich freuen.
Denke werde mir das Buch mal ansehen, kann ja nicht Schaden, danke dür den Tip.

LG Michael
 
Warum muss eigentlich immer alles "free" sein?:rolleyes:

So ein CAD-Programm programmiert sich ja von selber!?
 

.Claus

User
Es muss nicht immer "free" sein, aber bezahlbar im Verhältnis zur Anwendung.
Verwende ich ein Programm täglich und beruflich darf es auch was kosten, nur als Hobby Bastler macht es keinen Sinn 1000€ für eine Software auszugeben welche ich nur ab und zu benötige. FreeCad hat seine Tücken, auch ich kämpfe damit. Mit der Zeit kann man aber damit wirklich gut arbeiten. Wie das Programm heißt ist eigentlich egal, es kommt nur darauf an, das man sich in diesem auskennt.
 
OT

Und Autocad für 7500 € würde meine Hobbykasse für die nächsten Jahr sprengenl

Das ist ja die crux:

fräsen an sich ist schon ein ziemlich teures Hobby (zumindest für mich als Rentner), da sprengen schon wesentlich geringere Beträge das Budget für mehrere Jahre. Deshalb halte ich mir auch immer noch ein "Hintertürchen" offen für FreeCad.

Fusion, Onshape und wie diese NOCH kostenlosen Programme alle heissen, werden über kurz oder lang nicht mehr kostenlos sein.

Im übrigen komme ich sehr gut mit dem 2D-Programm meiner Wahl (QCAD) zurecht - 95% meiner Fräsaufgaben sind damit zu bewerkstelligen. Der Rest? Verzichte ich drauf.

Gruß Mihael
 

onki

User
Hallo,

Was am FreeCAD wirklich unsäglich nervt sind diese unsäglichen Constraints.
Ich habe das gleiche Teil in weniger als 5 Minuten in DesignSpark gemacht ohne große Vorkenntnisse. Die Punkte werden verbunden sobald man sie überlappend legt und dann zieht man die Polylinie hoch und hat den Grundkörper.
Bei FreeCAD muss man erat mal den ganzen Quark lösen damit überhaupt was geht. Es ist mir bisher nicht gelungen einen Körper aufzupolstern (Extrudieren) weil immer irgendwas klemmt.
Warum der Kram? Ich hab eine geschlossene Polylinie gezeichnet und möchte sie aufpolstern - was ist daran so schlimm?
Kann man das nicht machen ohne diese unsäglichen Constraints. Mir ist Wurscht wie viele Freiheitsgrade ich habe. Ich will nen Körper aufziehen.

FreeCAD ist was für CAD Puristen, mich nervt das nur total.
Allerdings hat FreeCAD viele Exportfilter und man kann auch viel importieren, was die Sache zukunftssicher macht. Das ist, neben der Zeichnungsableitung, die große Schwäche von DesignSpark.

Das Problem der großen, freien Programme ist die Ungewissheit, wie lange das so weitergeht. Und wenn man das plötzlich kaufen müsste würde man ggf. auf einem Berg Files sitzen, die man nicht mehr gebrauchen kann.

Gruß
Onki
 

Ay3.14

User
Hallo Rainer,

dann nimm doch einfach ein anderes CAD Programm, das deinen Wünschen am nächsten kommt. Aber laß dich von keinem Programm nerven, das wäre dann verlorene Zeit.

Albert
 
Hallo Onki,

ich habe mich für FreeCAD entschieden, weil es free ist, ich nicht sehr viel konstruiere, und hauptsächlich Linux nutze.

Bei meinen ersten Versuchen ging es mir ähnlich wie dir.
Etwa 1Jahr später habe ich den 2.Versuch gemacht, wegen Linux erstmal mit FreeCAD probiert, uns es hat mir dann ganz gut gefallen.

Ich habe allerdings auch etwas CAD-Erfahrung. Ich durfte (mußte) mit AutoCAD arbeiten, was im 3D-Bereich fast eine K...strophe ist. Mit etwas Übung ging aber auch das.

Ich habe kurzzeitig kleinere Sachen mit SolidWorks, ProE(jetzt Creo), und Catia gemacht. (In dieser Reihenfolge haben sie mir auch gefallen.)
Hatte auch mal einen 2tägigen Lehrgang in Inventor, was mir aber kaum gefiel.
In allen diesen Programmen gab es auch so etwas wie einen Sketcher und Constraints. Daran, und an den geschlossenen Linien bin ich beim 1.mal auch fast verzweifelt. Nachdem ich mir in AutoCAD das Zeichnen von Profilen mittels Polylinie angewöhnt hatte, ging es aber ganz gut.

Es kommt auch darauf an, ob du exakt maslich konstruieren willst, oder mehr künstlerisch.
Die 3D-CAD-Programme erfordern alle eine gewisse Einarbeitung. Fange erst mal mit einfachen Sachen an.

Wenn du mit "DesignSpark " das ich leider nicht kenne, zurechtkommst, dann nutze es doch.

Falls du aber FreeCAD noch eine Chance geben willst, dann sieh dir mal das von mir im Beitrag #4 verlinkte Video an. Von mir Polylinie genannt, heißt in FreeCAD Linienzug. Dann poste mal etwas, was du konstruiert haben willst (gerne auch per PN), und ich gebe dir mal ein paar Tipps zur Konstruktion. Allerdings gibt es bei all diesen 3D-CAD-Programmen viele verschiedene Möglichkeiten, der Konstruktion.

Viele Grüße
Lothar
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten