Formenbau Fahrwerksgehäuse

Gideon

Vereinsmitglied
Eine Mehrschicht-Verbundfolie, entweder als Schlauch- oder Breitfolie, bräuchtest Du auch noch dafür. Stark dehnbare Folien wie die PO150 XD2 von DIATEX (erhältlich z.b. bei R&G) funktionieren hier ausdrücklich nicht.

Harzeinleitung auf ungefähr 120° im kreisrunden Abschnitt, die MTI-Leitung am Schenkel stirnseitig (vielleicht 3-4 cm) – jeweils außerhalb (wichtig, damit sich nichts abzeichnet) der Bauteilgeometrie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau geeigneten Sprühkleber und 3 schichtigen Vakuumschlauch habe ich auch ;).

Kannst du mir noch etwas zum Harzentlüften sagen? Welcher Unterdruck und wie lange bzw. in einem Schritt oder Etappen?

Besten Dank!
 
Noch eine Verständninsfrage zum Vorschlag der Harzeinleitung und der MTI-Leitung?
Wieviele Lagen 93g Gewebe sollte man nehmen um ein festes, aber auch leichtes Bauteil in CFK zu erhalten? Reichen 2 Lagen aus?

Ich dachte die MTI-Leitung wäre am besten am Fuß des Bauteils im Ring so wie auf dem Bild? Ist der Gedanke suboptimal? An welcher Stelle meinst du jetzt genau?
Bei der Infusionsleitung hatte ich den Spiralschlauch der Länge nach auf der höchsten Stelle des Bauteils fixiert? Welche Position bedeutet 120° im kreisrunden Abschnitt? Die Rundung ist leicht tiefer als der anschließende längliche Teil (Steg).

MTI.jpg

Sorry, dass ich so hartnäckig frage :).

Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
Rechts oben den Harzeinlass im Bogen von 120°, links unten ein Abschnitt MTI-Leitung mit 3-4 cm Länge als Absaugung (bitte gewissenhaft abdichten). Die beiden Anschlüsse am besten in einer Richtung aus dem Schlauch führen (eine Seite ist bereits im Vorfeld abgedichtet).
 
O.k. also nicht die MTI-Leitung um das Bauteil legen. Was hätte das für einen Nachteil?

Also nochmals eine neue Zeichnung ;):

form2.jpg

Habe ich das nun so richtig verstanden?
Das 4cm MTI-Stück reicht um das Harz über das gesamt Bauteil gleichmäßig zu ziehen, auch auf der rechten Seite hinter der Einleitung und im oberen flachen Bereich? Sehr interessant :rolleyes:

Zur Schlauchführung...die Anschlüsse, also Absaugung und Einleitung beide nach oben oder alternativ beide nach unten aus dem Vakuumschlauch führen? Die andere Seite des Vakuumschlauches bereits im Vorfeld mit Vakuumdichtband abdichten? Richtig :)? Dann verläuft der Einleitungsschlauch ja rechtwinklig geknickt über die Oberflächengeometrie des Bauteils, bis er aus dem Vakuumschlauch herauskommt?

Gruß
Matthias
 

Gideon

Vereinsmitglied
O.k. also nicht die MTI-Leitung um das Bauteil legen. Was hätte das für einen Nachteil?

Du verschwendest Material, Zeit und Geld und hast kein Platz für den Harzeinlass. Den auf das Bauteil zu legen macht auch wenig Sinn, da der Spiralschlauch sich sonst im Bauteil abzeichnet.

Also nochmals eine neue Zeichnung ;):

Anhang anzeigen 2194950

So in der Art. Der Harzeinlass muss nur noch weiter aus der Nutzfläche raus.


Habe ich das nun so richtig verstanden?
Das 4cm MTI-Stück reicht um das Harz über das gesamt Bauteil gleichmäßig zu ziehen, auch auf der rechten Seite hinter der Einleitung und im oberen flachen Bereich? Sehr interessant

Schau mal hier, da wars so ähnlich: http://www.rc-network.de/forum/show...emiscale-Tri?p=4444296&viewfull=1#post4444296



Anhang anzeigen 2194950
Zur Schlauchführung...die Anschlüsse, also Absaugung und Einleitung beide nach oben oder alternativ beide nach unten aus dem Vakuumschlauch führen? Die andere Seite des Vakuumschlauches bereits im Vorfeld mit Vakuumdichtband abdichten? Richtig :)? Dann verläuft der Einleitungsschlauch ja rechtwinklig geknickt über die Oberflächengeometrie des Bauteils, bis er aus dem Vakuumschlauch herauskommt?

Ja, beide nach unten. Diese lassen sich doch perfekt am Formenrand fixieren.
 

Dagobert

User
Das ist doch keine Raketentechnik, Gideon. Du musst die Kundschaft ermutigen, nicht demotivieren.
Mit PVA würde ich es nicht machen, das löst sich schon wenn man mit seinen Sprühkleberfingern drankommt.
Fließnetz auch unnötig. Ein Fließkanal wie, schonmal erwähnt, oben längs drüber ist ausreichend.
Abzeichnen tut sich da auch nicht sooooviel. und wenn, wer sieht das im Fahrwerksschacht. Raketentechniker vieleicht mit der Lupe.
Mehrschicht-Verbundfolie, hört sich richtig gut an, verunsichert aber erst mal die Leute. Ist einfach der Vakuumfolienschlauch von R&G.
Die dehnbare Folie kann man auch nehmen. Warum soll das nicht funktionieren?? Nehm ich für HLW´s, zum Sack gemacht mit Tacky Tape. Kann man min. 50mal benutzen.
Lochfolie kannst dir auch ersparen.
MTI leitung ist ganz nett, hab ich auch schon verwendet, aber hier auch unnötig.
So ne Ringleitung ist schon sinnvoll, reicht wenn sie aussen am Rand ist und die Form berührt. Da reicht auch Spiralschlauch.
Harz evakuieren, klar, kann man machen, bei der Nasa oder wenn man BMW Teile liefert.
Bei nicht Raketentechnik reicht langsam Harz umrühren und nicht wie der You Tube Spezialist Luftblasen reinrühren.
Injektionsharz ist auch gut, hier reicht L285 vollkommen aus. Soviel Zeit hat man bei dem Teil, das ist ja nicht groß.
Schneid dir kleine Stücke von dem 93er und kleb sie mit Sprühkleber auf die Form. Kannst auch ein grosses Stück nehmen und ganz drüberlegen.
Da wo du es nicht in die Ecken bekommst musst du geschickt einschneiden und überlappen lassen.
Man kann es in den 90° Ecken auch aufhören lassen und ein anderes Teil dann anlegen. An der Fuge ein Streifen 45° geschnittenes andrücken.
Wichtig ist das alles schön angeklebt wird und anliegt. Richtig andrücken überall.
Abreissgewebe darf auch nirgends spannen, auch einschneiden und ankleben-drücken.
Ich verwendete gerne den Pattex Sprühkleber flexibel. Der klebt nicht so stark und man kann ein bischen korrigieren. Der permanent klebt sofort und man kann nicht mehr abziehen und bischen nachrichten.
Aufs Abreisgewebe Fließkanal und ab in den Sack. Die halbe Kabeldurchführung hab ich oben schonmal erwähnt.
Im Sack muss ein großes Stück Absaugvließ liegen, darauf die Form legen. Dann Ringleitung mit Abklebeband aussen an Rand heften so das sie Form und Absaugvließ berührt.
Oder Abreissgewebe bis Formenrand gehen lassen und dann Absaugvließ Stücke über Ringleitung legen bis nah an das spätere Teil.
Die Ringleitung dient hier nur dazu die Luft uberall abzusaugen. Da läuft nicht das Hartz durch. Also Luftringleitung.
Jetzt legst du einen billigen Aquariumschlauch bis möglichst nah ans spätere Teil, Also Formenrand, oder neben (in) die Luftringleitung.
Den 2-3m langen Aquariumschlauch rausführen aus dem Sack und Sack mit Tacky Tape dichtmachen.
Das andere hab ich oben schon beschrieben.
Harzfalle braucht man da auch nicht. Dan Absaugschlauch einfach den Tisch runterhängen lassen und dann wieder hoch zur Pumpe. Sooviel Harz kommt da nicht.
Wenn du kein Harz mehr nachlaufen lässt sobald das Teil überall nass ist.
Hier könnt ihr euch ein paar Anregungen holen, falls sich Ungläubigkeit breitmacht.
https://www.facebook.com/christian.wolf.3344/media_set?set=a.475087259194647&type=3
 
Hallo Stefan, hallo Christian,

danke für eure Tipps und Hilfe!
Irgendwie geht der Link nicht wirklich?!

Nach euren Empfehlungen scheinen also beide Wege zu funktionieren:
1. MTI-Absaugschlauch als Ring verlegt am Rande der Form auf dem Abreißgewebe und die Einleitung von der höchsten Stelle des Bauteils über einen Fließkanal (vermutlich geht auch ein Streifen von der Fließhilfe???) oder
2. Ein Stück MTI-Absaugschlauch auf der Plattenoberseite auf dem Rand des Abreißgewebes (auf dem Foto z.B. links unten) und eine Bogenstück Spiraleinleitschlauch (auf dem Foto z.B. rechts oben) auf dem Rand des Abreißgewebes.

-> der Hersteller der MTI-Leitung und in den Produktvideos ist ja immer eine Ringleitung vorgesehen, um die Luft eindeutig nach außen zu ziehen.

Ob ich Lochfolie und Fließgewebe benötige scheint nicht so relevant zu sein....o.k. :rolleyes:

Jetzt aber nochmal eine Verständnisfrage zur Unterlage mit dem Absaugfließ. Welchen Zweck erfüllt dieser unter der Form (da sollte nach Möglichkeit eh kein Harz hin, da) und zu welchem Zweck über der Spiralschlaucheinleitung (MTI-Schlauch in meinem Fall)?

Zum Schluss noch eine Frage zum Abdruck auf dem Bauteil durch das Auflegen des Einleitungsschlauches? Was malt sich dort ab? Eine leichte Delle auf der Rückseite der Bauteiloberfläche? Das Abreißgewebe plus Lochfolie plus Fließhilfe verteilt doch auch den Anpressdruck des Spiralschlauches?

Puhh...alles sehr interessant, aber schwierig als Anfänger einen sinnvollen Weg aus den Erfahrungen zu finden...aber ich bin sehr froh für euer Hilfe.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das ist doch keine Raketentechnik, Gideon. Du musst die Kundschaft ermutigen, nicht demotivieren.

Das heißt korrekt: Raketenwissenschaft. Ich will hier alles, bloß keine Märchen erzählen.

Mit PVA würde ich es nicht machen, das löst sich schon wenn man mit seinen Sprühkleberfingern drankommt.

Er verwendet IMC.

Fließnetz auch unnötig.

Hat er aber schon.

Ein Fließkanal wie, schonmal erwähnt, oben längs drüber ist ausreichend.

Hat er aber nicht. Mindestabnahme ist 50 m, wie Du bereits selbst beschrieben hast.

Abzeichnen tut sich da auch nicht sooooviel. und wenn, wer sieht das im Fahrwerksschacht. Raketentechniker vieleicht mit der Lupe.

Bei 2 Lagen 93er Kohle siehst das selbst du.

Mehrschicht-Verbundfolie, hört sich richtig gut an, verunsichert aber erst mal die Leute. Ist einfach der Vakuumfolienschlauch von R&G.

Oder aber eben Breitfolie wie die PO120 von DIATEX. Die seriösen Vertreiber schreiben das mit in die Specs.


Die dehnbare Folie kann man auch nehmen. Warum soll das nicht funktionieren??

Weil die dehnbaren Folien diffusionsoffen sind und deshalb nicht dicht halten. Stichwort: Drop Test.

Hab ich hier schonmal beschrieben (ganz unten): https://www.r-g.de/wiki/Verarbeitungshinweise:Vakuumtechnik


Nehm ich für HLW´s, zum Sack gemacht mit Tacky Tape. Kann man min. 50mal benutzen.

Das ist Vakuumpressen! Hier ist Vakuuminfusion.

Lochfolie kannst dir auch ersparen.

Spätestens dann, wenn die Lagen bei einem derart dünnwandigen Bauteil voneinander zu trennen sind, wirst du dich an meine Empfehlung erinnern.


MTI leitung ist ganz nett, hab ich auch schon verwendet, aber hier auch unnötig.

Hat er aber schon.

So ne Ringleitung ist schon sinnvoll, reicht wenn sie aussen am Rand ist und die Form berührt. Da reicht auch Spiralschlauch.

Ringleitung = Spiralschlauch.


Harz evakuieren, klar, kann man machen, bei der Nasa oder wenn man BMW Teile liefert.

Kann man auch nicht machen, und sich dann wundern, warum die Teile nicht so gut aussehen.


Bei nicht Raketentechnik reicht langsam Harz umrühren und nicht wie der You Tube Spezialist Luftblasen reinrühren.

Dass damit keine Luftblasen eingerührt werden, ist Folklore.

Injektionsharz ist auch gut, hier reicht L285 vollkommen aus. Soviel Zeit hat man bei dem Teil, das ist ja nicht groß.

Hat er aber schon.

Schneid dir kleine Stücke von dem 93er und kleb sie mit Sprühkleber auf die Form. Kannst auch ein grosses Stück nehmen und ganz drüberlegen. Da wo du es nicht in die Ecken bekommst musst du geschickt einschneiden und überlappen lassen. Man kann es in den 90° Ecken auch aufhören lassen und ein anderes Teil dann anlegen. An der Fuge ein Streifen 45° geschnittenes andrücken.Wichtig ist das alles schön angeklebt wird und anliegt. Richtig andrücken überall. Abreissgewebe darf auch nirgends spannen, auch einschneiden und ankleben-drücken.

Er hat Kohlegewebe in Köperbindung, da würde ich versuchen, das Gewebe möglichst in einem Rutsch zu drapieren und wo es nicht anders geht, einzuschneiden.


Ich verwendete gerne den Pattex Sprühkleber flexibel. Der klebt nicht so stark und man kann ein bischen korrigieren. Der permanent klebt sofort und man kann nicht mehr abziehen und bischen nachrichten.

Guter Tipp (sofern der Sprühkleber transparent ist)!


Aufs Abreisgewebe Fließkanal und ab in den Sack. Die halbe Kabeldurchführung hab ich oben schonmal erwähnt.

Fließkanal haben wir bereits durch. Die Schläuche an den Durchführungen zweilagig mit Tacky Tape einwickeln und dann zum Schluss mit der eigentlichen Naht (ebenfalls aus Tacky Tape) verbinden.

Infusion22.jpg

Im Sack muss ein großes Stück Absaugvließ liegen, darauf die Form legen. Dann Ringleitung mit Abklebeband aussen an Rand heften so das sie Form und Absaugvließ berührt.
Oder Abreissgewebe bis Formenrand gehen lassen und dann Absaugvließ Stücke über Ringleitung legen bis nah an das spätere Teil.

Warum denn das? In der Regel wird der Spiralschlauch mit Abreißgewebe abgedeckt. Das reicht für einen Lufttransfer völlig aus, zumal sich das Abreißgewebe im Vergleich zum Saugvlies deutlich besser als kontrollierte Fließbremse eignet. Auf den Bildern sieht man, dass die Fließhilfe kurz vorher aufhört. Diese Bremsstrecke dient dazu, die Fließfront abrupt zu stoppen, aber immer noch einen Harz- bzw. Lufttransfer zu ermöglichen. Bis dann das Harz im Spiralschlauch ankommt, ist der Einlass bereits komplett geschlossen. Bei vollständig luftdichtem Aufbau kann somit kein Austausch mehr stattfinden (ist logisch, oder?).

Infusion9.jpg

Quellen: R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH / https://www.r-g.de/wiki/Verarbeitungshinweise:Vakuuminfusion


Die Ringleitung dient hier nur dazu die Luft uberall abzusaugen. Da läuft nicht das Hartz durch. Also Luftringleitung.
Jetzt legst du einen billigen Aquariumschlauch bis möglichst nah ans spätere Teil, Also Formenrand, oder neben (in) die Luftringleitung.
Den 2-3m langen Aquariumschlauch rausführen aus dem Sack und Sack mit Tacky Tape dichtmachen.
Das andere hab ich oben schon beschrieben.

Die Fließfront soll möglichst langsam der Länge nach durch das Bauteil ziehen. Mit Fließhilfe funktioniert das zuverlässig. Bei dünnen Laminaten, zudem noch in Köperbindung, wäre ich mir nicht sicher, ob genügend Permeabilität vorhanden ist, sodass alle Bereiche nur mit Fließkanal vollständig erreicht werden können.


Harzfalle braucht man da auch nicht. Dan Absaugschlauch einfach den Tisch runterhängen lassen und dann wieder hoch zur Pumpe. Sooviel Harz kommt da nicht.

Braucht er auch nicht, hat ja MTI. Eine Simple Harzfalle geht auch so, dass man sich ein längliches Stück Saugvlies mit Folie ummantelt und dann an beiden Stirnseiten jeweils einen Schlauch einsteckt und abdichtet.


Wenn du kein Harz mehr nachlaufen lässt sobald das Teil überall nass ist.

Eben nicht, sondern bereits deutlich vorher. Das Problem ist ja, dass um den Harzeinlass die Harzmenge im Laminat (geringerer Faservolumenanteil) deutlich höher ist, sodass sich eine Art Fließkeil bildet. Diesen Überschuss sollte man nutzen, um den Rest des noch trockenen Laminates zu tränken. Ich würde 3-4 cm vor dem Erreichen der MTI-Leitung den Harzeinlass komplett schließen und dann abwarten.

Hier ist das anschaulich erklärt (und nein, das MTI valve brauchst du nicht): https://youtu.be/Q8Ht022Lb3k


Hier könnt ihr euch ein paar Anregungen holen, falls sich Ungläubigkeit breitmacht.

Die macht sich definitiv breit.

Bildschirmfoto 2019-10-08 um 10.02.25.png
 

Gideon

Vereinsmitglied
-> der Hersteller der MTI-Leitung und in den Produktvideos ist ja immer eine Ringleitung vorgesehen, um die Luft eindeutig nach außen zu ziehen.

Das hat rein ökonomische Gründe.

Ob ich Lochfolie und Fließgewebe benötige scheint nicht so relevant zu sein.

Nochmals: Du freust dich ungemein darüber, wenn dein Bauteil bei der Trennung der Lagen nicht zerstört wird.

Jetzt aber nochmal eine Verständnisfrage zur Unterlage mit dem Absaugfließ. Welchen Zweck erfüllt dieser unter der Form (da sollte nach Möglichkeit eh kein Harz hin, da) und zu welchem Zweck über der Spiralschlaucheinleitung (MTI-Schlauch in meinem Fall)?
Macht nur deshalb Sinn, um bei der Verwendung eines Folienschlauchs die Form beim Evakuieren nicht zu deformieren.

Zum Schluss noch eine Frage zum Abdruck auf dem Bauteil durch das Auflegen des Einleitungsschlauches? Was malt sich dort ab? Eine leichte Delle auf der Rückseite der Bauteiloberfläche?
Das ist definitiv sichtbar (früher oder später). Mach's einfach nicht und freu dich an der tollen Oberfläche.

Das Abreißgewebe plus Lochfolie plus Fließhilfe verteilt doch auch den Anpressdruck des Spiralschlauches?
Nein, nicht ausreichend.

Puhh...alles sehr interessant, aber schwierig als Anfänger einen sinnvollen Weg aus den Erfahrungen zu finden...aber ich bin sehr froh für euer Hilfe.
Probier's aus und finde deinen eigenen Weg. Vorher Kopf einschalten und sich die physikalischen Vorgänge versuchen vorzustellen.
 

Dagobert

User
Jetzt sollte das Album öffentlich sein.
Das stimmt, bei so dünnen Bauteilen ist es schwer das Abreissgewebe abzuziehen. Daran hab ich nicht gedacht.
Soll aber so ein spezielles geben das sich viel leichter abziehen lässt.
Schreib später mehr. Muss jetzt weg :)
 

Dagobert

User
Jetzt hat es der eine oder andere bestimmt schon angeschaut, das war 2013, Ohne Fließnetz, ohne Lochfolie, ohne Exi Harz usw.
In dem selbsttragenden Heck sind kreuz und quer unidirektionale Faserstränge verlegt. Hätte ich Gideon damals geglaubt "Unidirektionale Faserstränge kann man bei Vakuuminfusion nicht verwenden"
wäre das Heck vieleicht nicht fahrbar gewesen. Ich habs nicht geglaubt und es funktionierte bestens. Seitdem glaub ich eigentlich erst mal gar nichts mehr ;)
Finde deinen eigenen Weg, das war der beste Satz in der theoretischen Abhandlung vorher.
Lass dich von den raketentechnischen Ergüssen nicht entmutigen. Manches stimmt ja sogar , aber nicht alles blind glauben nur weils der Gideon sagt.
Wenn man bei solchen Teilen mit dem widerspenstigen scheiß Fließnetz rumpopeln muss, dann noch Lochfolie und was weiss ich noch alles, da kommt man zu nix.
Bei so kleinen Teilen reicht das Saugvließ unterm Teil um die Absaugluft rund ums Teil gleichmässig zu verteilen. wenn das Abreissgewebe Kontakt hat mit dem Vließ
ist es gut. MTI Leitung oder nur Spiralschlauch dazu ist auch gut.
Oben drauf den Fließkanal und von da kommt auch das Harz. Den kann man auch dünner schneiden mit der Schere. Wichtig ist das du da oben eine breite Harzfront hast
von der es dann durchs restliche Teil laufen kann. Die 50m haben nicht so weh getan damals, aber ich kann dir einen halben Meter schenken. zum probieren.
Problem wird wirklich sein, das du das Abreissbewebe vom Teil wieder abziehen musst. Das kann schwierig werden.
Ich hab nochmal nachgedacht, eine Lochfolie bringt da garnichts. Die müsste ja dann zwischen Teil und Abreissgewebe.
Das wär mir zu nervig. Und man hat dann die Falten der Folie an der Oberfläche vom Teil und die Luft geht auch schlecht raus, dort wo keine Löcher sind.
Da würde ich das andere Abreissgewebe probieren. Weiss nicht wie das heisst, soll aber deutlich leichter abzuziehen sein.
Denk halt mal alles durch und schau was du weglassen kannst und was wichtig ist. Raketentechnik oder Kiss. (Keep it simple Son)

PVA würde ich nicht nehmen. Mir ist schon klar das IMS benutzt wurde. Im letzten Jahrhundert machten wir Höhenleitwerke für Segler mit PVA und Lack.
als nach emehreren hlw Hälften rollen mit der Schaustoffrolle selbige etwas zu kleben begann (Harz zieht an und wird zäh) löste sich an den Randbögen
Die Farbe samt PVA und wickelte sich um die Rolle. Seitdem ist bei uns PVA raus und seitdem weis ich wie leicht es sich löst vom Bauteil.
Wenn du jetzt deine kohlefaser am Bauteil in die Ecken kneten musst wirst du es auch erkennen.
 
Hallo zusammen,
vielen Dank an Gideon, dass Du dir hier so viel Zeit genommen hast um die Fragen zu beantworten. Wir können wirklich froh sein um jeden der sein Wissen teilt und Fragen beantwortet.
Ich bin ebenfalls an der Infusion interessiert und habe mit einer Thomas Pumpe ein Probeplatte und Verbinder hergestellt. Wie Gideon schon sagte, braucht man aber mehr Enddruck, feine Blasen sind das Resultat.
Daher wird wohl noch eine günstige ebay Pumpe mit angeblichen 5Pa Restdruck für die nächsten Versuche angeschafft.

Gruß Martin
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hätte ich Gideon damals geglaubt "Unidirektionale Faserstränge kann man bei Vakuuminfusion nicht verwenden"
wäre das Heck vieleicht nicht fahrbar gewesen. Ich habs nicht geglaubt und es funktionierte bestens. Seitdem glaub ich eigentlich erst mal gar nichts mehr ;)
Finde deinen eigenen Weg, das war der beste Satz in der theoretischen Abhandlung vorher.
Lass dich von den raketentechnischen Ergüssen nicht entmutigen. Manches stimmt ja sogar , aber nicht alles blind glauben nur weils der Gideon sagt.

Du verdrehst einem gerne das Wort im Mund. Das ist ja heutzutage wieder en vogue und nennt sich Populismus. Als wir das letzte Mal ein klärendes Telefongespräch hatten, hast du dich indirekt bei mir entschuldigt. Warum geht’s jetzt wieder so weiter? Beleg bitte auch deine Anschuldigungen mit entsprechenden Quellenangaben, dann kann ich dazu gerne Stellung nehmen.
 
soll das Teil dazu dienen neue Techniken zu erkunden, oder ist der Flieger Teil einer Pausendarbietung in einem Formel1 Rennen , wo lediglich feinstes Carbon zugelassen ist?

Das war mal ein 5 Cent Tiefziehteil, das durch etwas stabileres ersetzt werden soll. :D:D

eine Radkasteninnerverkleidung, hergestellt aus zwei Lagen Carbon im Vakuum Injektionsverfahren. da würde ich gerne mal den ganzen Flieger dazu sehen. Das muss ja ne Granate sein.:)
 
Hallo,

ich denke es geht hier nicht um eine Kosten-Nutzen Analyse...ansonsten sollten wir unsere gesamten Hobbys in Frage stellen ;)!

Vielmehr geht es mir um ein Lernen neuer interessanter Techniken und dazu dient mir dieses kleine Projekt. Da ich das Rad nicht neu erfinden möchte und damit sehr viel Zeit und Geld vernichten möchte habe ich hier diese Fragen gestellt.

Für die vielen ausführlichen Tipps nochmals herzlichen Dank und bitte keine Streitereien deswegen :rolleyes:!
Ich denke auch andere Leser können von den unterschiedlichen Erfahrungen profitieren.

Zusammenfassend scheint es 2 verschiedene Lösungswege zu geben:

1. ein Absaugen im Kreis um das Bauteil (ob mit Ringleitung am Rande des Bauteils oder mit Saugfließ und Absaugleitung zentral im Saugfließ unter der Form) und Einleitung mittig auf dem Bauteil (mit Fließkanalgewebe + Schlauch oder Fließhilfe auf dem Bauteil Schlauch/Spiralschlauchstück als Fließkanal). Hierbei scheint es ggf. zu mehr oder weniger starken Abdrücken im Einleitungsbereich zu kommen.
Wie diese aussehen :confused:?

2. ein Absaugen auf der einen Seite der Form (MTI oder Spiralschlauch+ ggf. Harzfalle) und ein Einleiten des Harzes (Fließkanal oder Spiralschlauch) auf der anderen Seite der Form neben dem Bauteil. Dabei scheint eine Fließhilfe über das Bauteil auf jeden Fall empfehlenswert/nötig zu sein. Dabei sollte der Einleitungsschlauch auf der Fließhilfe und dem Abreißgewebe liegen und auf der Saugseite sollte nur das Abreißgewebe bis zur Saugleitung liegen und die Fließhilfe 1-2 cm vorher enden. Hierdurch wird die Harzfront gebremst und man hat einen Indikator, wann der Harzfluss zu beenden ist (weniger Aufdickung durch die Harzeinleitung). Hierbei gib es auch keine Abdrücke auf dem Bauteil.

Gruß
Matthias
 
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