hallo an alle vortex-interessierten
hier ein bauerfahrungsbericht zum vortex.
vor etwa 3 wochen habe ich über ed-modellbau meinen tangent vortex 4.30m erhalten. ein großes lob an ed-modellbau, sehr schnelle abwicklung und super service.
ich hatte mich für die bebügelte version mit störklappen entschieden.
nach erster durchsicht des kartoninhalts stellte sich heraus, dass einer der stahl-flächenverbinder fehlt. sofort bei tangent angerufen und um zusendung gebeten. nach weiteren 3 anrufen, 2 emails und 2 wochen wartezeit war dieser dann endlich da. kann ja mal vorkommen.
zu den einzelnen bauteilen des baukastens gibt es folgendes zu sagen:
bauanleitung:
diese würde ich als sehr dürftig bis mangelhaft bezeichen. die kurzen wenig aussagekräftigen texte und besch... bilder sind unbrauchbar und könnte man auch weglassen. bei dem ein oder anderen holzteil frage ich mich immer noch, für was es zu verwenden ist. einstelldaten für die ruder und schwerpunkt werden zwar genannt, ich persönlich vermisse hier jedoch empfehlungen zu den einzelnen flugphasen, insbesondere störklappen-höhe/tiefe zumischung ist sehr interssant, man erlebt bei unbekannten fliegern doch die eine oder andere überraschung bei der ersten landung.
rumpf:
die oberflächenqualität des rumpfs würde ich als mittel bis schlecht bezeichnen. es gibt viele lunker, fehlstellen, welligkeiten und insgesamt schlechte lackqualität. die rumpfnähte sind sehr rustikal.
von der festigkeit her macht der rumpf einen guten eindruck, wie gut wird sich dann im flugbetrieb zeigen.
die seitenflossenabschlussleiste ist bereits herstellerseitig eingeklebt, allerdings hat man den eindruck, der kleber ist mit der maurerkelle verteilt. die markierungen in der abschlussleiste zum bohren der seitenruderscharniere sind total an der falschen position. hier muss man also aufpassen.
ich persönlich bin kein freund der bereits eingeklebten seitenruderabschlussleisten, weil die verklebung der ruderscharnieren dadurch nur auf einer seiten erfolgen kann.
in der seitenruderflosse ist eine angeformte hutze für die seitenruderanlenkung, diese ist so klein, dass sie, um vernünftige seitenruderausschläge zu bekommen, aufgefräst werden muss.
die bereits eingebaute lagerung des pendelhebel-höhenruder bedarf auch der nacharbeit. zwischen messinglagerrohr und metallverbinder der
höhenruderhälften ist eine wurfpassung. das hat ein erhebliches wackeln des ganzen höhenruders zur folge. das lagerrohr habe ich ausgetauscht.
seitenruder:
gut gebügelt. die fräsungen für die scharniere sind bereits vorhanden und müssen nur noch unter der folie freigelegt werden. der mitgelieferte kohlestab passt nicht in das kunststoffröhrchen. ich habe diesen durch einen alustab ersetzt. kein hinweis in der bauanleitung, das das ruderhorn schräg nach vorne eingesetzt werden muss, um ausschläge größer als +/-20 mm zu bekommen.
höhenruder:
gut gebügelt und saubere schnittkanten zwischen weißer und blauer folie. die anpassung der höhenruderhälften an die seitenflossenform würde ich als ausreichend bezeichnen. leider waren die messingröhrchen für die flächenverbinder schief eingeklebt, dadurch höhenversatz der beiden hälften von ca. 3mm. hier war erhebliche nacharbeit angesagt, das alles durch die bügelfolie sehr erschwert.
fläche:
insgesamt alle drei teile gut gebügelt und gut geschliffen.
tangent empfiehlt 13mm servos. das ist zumindest für die aussenflügel eine knappe angelegenheit. hier muss bei 13mm servos das komplette styro in den servokästen entfernt werden und dann taucht auch schon der erste große kritikpunkt auf: im internet wird die vortexfläche als komplett carbon unterlegt angepriesen. das ist bei den aussenflügeln nicht der fall, hier ist maximal eine carbon-dbox. ob das auswirkungen auf die festigkeit hat, wird sich im flugbetrieb herausstellen, wahrscheinlich nicht. auf anfrage bei tangent bezügl. fehlendem carbon wird mit einer gewichtsersparniss von 80g und besserer rollrate argumentiert. bei einem zu erwartenden gesamtgewicht von 6,5 bis 7 kg halte ich das für lächerlich. ein weiterer sehr ärgerlicher nebeneffekt der "nur" dbox ist, dass beim entfernen des styrokerns in den servokästen sofort die beplankung auf der flächenoberseite wellig wird. das konnte ich zum teil durch einharzen von 0,5mm sperrholz und verpressen mit schraubzwingen und ähnlichem werkzeug korrigieren, aber eben nur zum teil. die beplankung ist nach wie vor etwas wellig, sehr unschön. mit dem 0,5mm sperrholz ist dann endgültig schluss mit 13mm servos. in der aussenfläche habe ich letztendlich 11mm servos robbe s3150 eingebaut. ein weiterer kritikpunkt an der gesamten fläche ist, das die servokabel mitten durch die servokästen laufen. im mittelteil müssen an den inneren wölbklappenservos insgesamt je 4 servokabel mühsam an den servos vorbeigelegt werden, dies gelingt nur durch weiteres entfernen von styro. eine verlegung der servokabel herstellerseitig an die vordere oder hintere kante der servokästen wäre hier sehr hilfreich. duch die mehrfach um die ecke-verlegung der servokabel werden diese in der flächenmitte zu kurz, müssen also durch anlöten verlängert werden.
auch die passung der flächenstähle lässt zu wünschen übrig, die aussenflächen wackeln am mittelteil. die messinghülsen sind einfach zu groß für die stähle. nur durch verchromen und damit aufdicken und anschließendem schleifen der flächenstähle konnte ich diesen mangel beseitigen.
die abdeckungen der störklappenservokästen ragen um 1,5mm über das flächenprofil hinaus, hier ist schleifen angesagt.
unschön ist auch, dass die endleiste der wölbklappen am mitteil um ca. 3mm über die endleiste der inneren querruder hinausragt. bei der bereits bebügelten version lässt sich das nicht mehr korrigieren.
die störklappen sind sehr schwergängig gewesen und haben erst nach demontage und nacharbeit gut funktioniert. holzteile für die abdeckung der störklappen auf der flächenoberseite liegen dem bausatz nicht bei und müssen selbst hergestellt und gebügelt werden.
die randbögen an den aussenflächen sind massivholzteile und stumpf an die fläche geklebt, ich bin gespannt wie viele landungen diese durchhalten.
kleinteile:
insgesamt alles gut verwendbar. die gewindestangen könnten verzinkt sein, dann wären sie nicht bereits in der tüte verrostet.
servorahmensatz:
dieser verdient den namen nicht. sperrholzrahmen kann jeder modellbauer leicht selbst herstellen. servoabdeckungen, an die eingeschrumpfte servos geklebt werden sollen, sind eben nur abdeckungen und keine rahmen. andere hersteller liefern zumindest gefräste holzteile mit denen sich sie servos sicher montieren lassen.
abschließend noch ein kommentar zur gebügelten version:
es muss sehr vorsichtig gearbeitet werden, sonst bekommt die schöne folie macken, das kann aber jeder modellbauer selbst beeinflussen. die welligkeit der beplankung über den servokästen wäre bei der ungebügelten version schnell optisch durch verspachteln zu beseitigen gewesen, mit bügelfolie ist das unmöglich. das liegt aber nicht an der folie, sondern an og. konstruktiven mängeln. ich werde in zukunft wieder selber bügeln.
fazit: dies war mein erster und auch letzter baukasten von tangent. angesichts "made in germany" und entsprechenden preisen von 988.- euro habe ich mehr erwartet und bin enttäuscht worden. "made in germany" ist wertlos, wenn die qualitätskontrolle bereits nach china ausgelagert ist.
hoffentlich fliegt der vortex so gut, wie man immer hört. das wäre dann eine entschädigung für den schlechten baukasten.
hier ein bauerfahrungsbericht zum vortex.
vor etwa 3 wochen habe ich über ed-modellbau meinen tangent vortex 4.30m erhalten. ein großes lob an ed-modellbau, sehr schnelle abwicklung und super service.
ich hatte mich für die bebügelte version mit störklappen entschieden.
nach erster durchsicht des kartoninhalts stellte sich heraus, dass einer der stahl-flächenverbinder fehlt. sofort bei tangent angerufen und um zusendung gebeten. nach weiteren 3 anrufen, 2 emails und 2 wochen wartezeit war dieser dann endlich da. kann ja mal vorkommen.
zu den einzelnen bauteilen des baukastens gibt es folgendes zu sagen:
bauanleitung:
diese würde ich als sehr dürftig bis mangelhaft bezeichen. die kurzen wenig aussagekräftigen texte und besch... bilder sind unbrauchbar und könnte man auch weglassen. bei dem ein oder anderen holzteil frage ich mich immer noch, für was es zu verwenden ist. einstelldaten für die ruder und schwerpunkt werden zwar genannt, ich persönlich vermisse hier jedoch empfehlungen zu den einzelnen flugphasen, insbesondere störklappen-höhe/tiefe zumischung ist sehr interssant, man erlebt bei unbekannten fliegern doch die eine oder andere überraschung bei der ersten landung.
rumpf:
die oberflächenqualität des rumpfs würde ich als mittel bis schlecht bezeichnen. es gibt viele lunker, fehlstellen, welligkeiten und insgesamt schlechte lackqualität. die rumpfnähte sind sehr rustikal.
von der festigkeit her macht der rumpf einen guten eindruck, wie gut wird sich dann im flugbetrieb zeigen.
die seitenflossenabschlussleiste ist bereits herstellerseitig eingeklebt, allerdings hat man den eindruck, der kleber ist mit der maurerkelle verteilt. die markierungen in der abschlussleiste zum bohren der seitenruderscharniere sind total an der falschen position. hier muss man also aufpassen.
ich persönlich bin kein freund der bereits eingeklebten seitenruderabschlussleisten, weil die verklebung der ruderscharnieren dadurch nur auf einer seiten erfolgen kann.
in der seitenruderflosse ist eine angeformte hutze für die seitenruderanlenkung, diese ist so klein, dass sie, um vernünftige seitenruderausschläge zu bekommen, aufgefräst werden muss.
die bereits eingebaute lagerung des pendelhebel-höhenruder bedarf auch der nacharbeit. zwischen messinglagerrohr und metallverbinder der
höhenruderhälften ist eine wurfpassung. das hat ein erhebliches wackeln des ganzen höhenruders zur folge. das lagerrohr habe ich ausgetauscht.
seitenruder:
gut gebügelt. die fräsungen für die scharniere sind bereits vorhanden und müssen nur noch unter der folie freigelegt werden. der mitgelieferte kohlestab passt nicht in das kunststoffröhrchen. ich habe diesen durch einen alustab ersetzt. kein hinweis in der bauanleitung, das das ruderhorn schräg nach vorne eingesetzt werden muss, um ausschläge größer als +/-20 mm zu bekommen.
höhenruder:
gut gebügelt und saubere schnittkanten zwischen weißer und blauer folie. die anpassung der höhenruderhälften an die seitenflossenform würde ich als ausreichend bezeichnen. leider waren die messingröhrchen für die flächenverbinder schief eingeklebt, dadurch höhenversatz der beiden hälften von ca. 3mm. hier war erhebliche nacharbeit angesagt, das alles durch die bügelfolie sehr erschwert.
fläche:
insgesamt alle drei teile gut gebügelt und gut geschliffen.
tangent empfiehlt 13mm servos. das ist zumindest für die aussenflügel eine knappe angelegenheit. hier muss bei 13mm servos das komplette styro in den servokästen entfernt werden und dann taucht auch schon der erste große kritikpunkt auf: im internet wird die vortexfläche als komplett carbon unterlegt angepriesen. das ist bei den aussenflügeln nicht der fall, hier ist maximal eine carbon-dbox. ob das auswirkungen auf die festigkeit hat, wird sich im flugbetrieb herausstellen, wahrscheinlich nicht. auf anfrage bei tangent bezügl. fehlendem carbon wird mit einer gewichtsersparniss von 80g und besserer rollrate argumentiert. bei einem zu erwartenden gesamtgewicht von 6,5 bis 7 kg halte ich das für lächerlich. ein weiterer sehr ärgerlicher nebeneffekt der "nur" dbox ist, dass beim entfernen des styrokerns in den servokästen sofort die beplankung auf der flächenoberseite wellig wird. das konnte ich zum teil durch einharzen von 0,5mm sperrholz und verpressen mit schraubzwingen und ähnlichem werkzeug korrigieren, aber eben nur zum teil. die beplankung ist nach wie vor etwas wellig, sehr unschön. mit dem 0,5mm sperrholz ist dann endgültig schluss mit 13mm servos. in der aussenfläche habe ich letztendlich 11mm servos robbe s3150 eingebaut. ein weiterer kritikpunkt an der gesamten fläche ist, das die servokabel mitten durch die servokästen laufen. im mittelteil müssen an den inneren wölbklappenservos insgesamt je 4 servokabel mühsam an den servos vorbeigelegt werden, dies gelingt nur durch weiteres entfernen von styro. eine verlegung der servokabel herstellerseitig an die vordere oder hintere kante der servokästen wäre hier sehr hilfreich. duch die mehrfach um die ecke-verlegung der servokabel werden diese in der flächenmitte zu kurz, müssen also durch anlöten verlängert werden.
auch die passung der flächenstähle lässt zu wünschen übrig, die aussenflächen wackeln am mittelteil. die messinghülsen sind einfach zu groß für die stähle. nur durch verchromen und damit aufdicken und anschließendem schleifen der flächenstähle konnte ich diesen mangel beseitigen.
die abdeckungen der störklappenservokästen ragen um 1,5mm über das flächenprofil hinaus, hier ist schleifen angesagt.
unschön ist auch, dass die endleiste der wölbklappen am mitteil um ca. 3mm über die endleiste der inneren querruder hinausragt. bei der bereits bebügelten version lässt sich das nicht mehr korrigieren.
die störklappen sind sehr schwergängig gewesen und haben erst nach demontage und nacharbeit gut funktioniert. holzteile für die abdeckung der störklappen auf der flächenoberseite liegen dem bausatz nicht bei und müssen selbst hergestellt und gebügelt werden.
die randbögen an den aussenflächen sind massivholzteile und stumpf an die fläche geklebt, ich bin gespannt wie viele landungen diese durchhalten.
kleinteile:
insgesamt alles gut verwendbar. die gewindestangen könnten verzinkt sein, dann wären sie nicht bereits in der tüte verrostet.
servorahmensatz:
dieser verdient den namen nicht. sperrholzrahmen kann jeder modellbauer leicht selbst herstellen. servoabdeckungen, an die eingeschrumpfte servos geklebt werden sollen, sind eben nur abdeckungen und keine rahmen. andere hersteller liefern zumindest gefräste holzteile mit denen sich sie servos sicher montieren lassen.
abschließend noch ein kommentar zur gebügelten version:
es muss sehr vorsichtig gearbeitet werden, sonst bekommt die schöne folie macken, das kann aber jeder modellbauer selbst beeinflussen. die welligkeit der beplankung über den servokästen wäre bei der ungebügelten version schnell optisch durch verspachteln zu beseitigen gewesen, mit bügelfolie ist das unmöglich. das liegt aber nicht an der folie, sondern an og. konstruktiven mängeln. ich werde in zukunft wieder selber bügeln.
fazit: dies war mein erster und auch letzter baukasten von tangent. angesichts "made in germany" und entsprechenden preisen von 988.- euro habe ich mehr erwartet und bin enttäuscht worden. "made in germany" ist wertlos, wenn die qualitätskontrolle bereits nach china ausgelagert ist.
hoffentlich fliegt der vortex so gut, wie man immer hört. das wäre dann eine entschädigung für den schlechten baukasten.