Lilienthal 40 RC (Aeronaut): Schulsozialarbeiter baut dieses Modell mit Schülern.

Ich arbeite seit einigen Wochen in einer Schule als Sozialfuzzi (also Schulsozialarbeiter...welch geiles Wort) und biete dort auch Arbeitsgemeinschaften an. Und da die Schule bestens ausgerüstet ist und einen mehr als rührigen Techniklehrer hat, kann ich ab dem nächsten Schuljahr genau das machen, was den größten Spaßfaktor bringt, also mit einigen Schülern Modelle bauen und fliegen. :)

Dafür habe ich unter anderem den Lilienthal 40 RC ausgesucht, weil ich denke, dass der schnellen Bauerfolg und hoffendlich vernünftige Flugleistungen bringt. Es soll nicht das erste aber das erste gesteuerte Modell werden. Da ich nicht ganz blind in die Aktion rennen möchte, habe ich schon mal ein Modell als Anschauungsobjekt, Werbeträger (für die AG) und Versuchskaninchen gebaut. Und weil ich gern unter Realbedingungen teste, habe ich in meinen Zimmer in der Schule gebaut, immer mal so nebenbei, jeden Tag so eine Stunde. Nur zum Verschleifen musste ich vor die Türe oder in den Werkraum.

Warum schreibe ich den Roman? Also ich war/bin durchaus angetan, wie unkompliziert und schnell der Bau jetzt ablief. Ich habe keine 2 Wochen gebraucht, also gut 10 Stunden Zeit investiert. Wobei, so genau habe ich gar nicht auf die Uhr geschaut, könnte auch weniger gewesen sein. Ich finde, das ist mal eine echt nette Abwechslung zu dem sonstigen Hochgerüste und den auch bei mir immer größer werdenden Modellen. Sowas kann man auch mal echt gut mit den eigenen Kindern oder Enkeln basteln und wirklich Spaß dabei haben, da es schlicht keinen Baufrust gibt.

Ich habe mal ein paar Bilder von meinem Bau gemacht:

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Man braucht echt keine vollwertige Werkstatt für so ein Projekt. Ein passendes Baubrett reicht vollkommen.

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Ich finde die Schichtbauweise zwar etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es passt alles perfekt zusammen und nach dem Schleifen sieht der Rumpf durchaus ordentlich aus.

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Hier fehlen noch die eleganten Rundungen, aber es ist schon zu erkennen, was es wird. Oder?

Gruß Mirko
 
Ich hatte noch nie eine Fläche in Jedelski-Bauweise auf dem Tisch. Vom Bau her ist es ja wirklich schneller erledigt, als der Kaffee durch ist. Und man kann eigentlich nichts verkehrt machen. Ich denke, damit sollten die Kids klarkommen, bevor wir eine richtige Rippenfläche auflegen.

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Klar, die Bauweise ist schwer, also vom Gewicht her. Aber es geht schnell, ist ziemlich stabil und fliegt hoffendlich ordentlich. Da bin ich echt noch gespannt.

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Die Leitwerke sind Pippikram und lassen sich dank der Lehren aus dem Bausatz auch gerade verkleben. Da hat jemand schön mitgedacht.

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Der kleine Ständer vorn unter der Rumpfkeule ist übrigens die Schwerpunktwaage.

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Und so sieht das Ergebnis jetzt aus. Ich brauche noch zwei kleine Servos und einen passenden Akku und dann geht es demnächst auf die Wiese zum Testen. Bis dahin bringe ich vielleicht noch noch ein paar Schriftzüge auf, um eine richtige Werbetussi aus dem Modell zu machen...
Na ja, und dann will ich noch den Antriebssatz ausprobieren. Den Motoraufsatz habe ich preiswert gebraucht erstanden, der kommt dann auch noch auf die Fläche geschnallt. Dann können wir werfen, an der Schnur hochziehen oder eben mit Antrieb abheben. Was werden die Kiddies wohl am coolsten finden?

Ich werde es herausfinden und berichten. Und wenn schon wer praktische Erfahrungen mit dem Modell hat, darf er diese gern posten. Ich muss meine erst noch sammeln. In diesem Sinne...

Gruß Mirko
 
Darf ich mal OT?

Darf ich mal OT?

Mirko ich will das jetzt wissen...
Warum stecken beim Bauen von solchen Bausätzen immer tausende von Pinnwandnadeln im Holz?
Bitte erklär mir das. Ich hab auch schon solche Gerippeflächen repariert, bzw. replikiert. Aber ohne
diese Pinnwandnadeln. Warum macht man das? :confused:

Ansonsten coole Sache, bring die Kid's weg von der Playstation! :)
 
Das sind keine Pinwandnadeln. Diese Baunadeln sind viel dünner und machen nicht so fette Löcher. Aber wozu sie benutzt werden, fragst du nicht wirklich ernsthaft. Oder?
Falls doch: Ich benutze Holzleim, der ein Weilchen braucht, bis er fest ist. Und so lange sollten die Bauteile fixiert, also mit den Nadeln fest gesteckt werden. Diese Nadeln haben einen großen Kopf, lassen sich also schön feststecken und auch genauso wieder herausziehen. Pinwandnadeln sind im Vergleich dazu fette Nägel. Damit kann man eher Bretter spalten...

Gruß Mirko
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Du wirst dich noch wundern, was amn alles falsch machen kann :cool:

Ich habe in einer Projektwoche mal mit Schülern den kleinen Uhu mit Jedelski-Fläche gebaut. Da gab es z.B. fast kein Modell, beim alle Rippen immer mit der kurze Schräge nach vorne eingeklebt waren. Die meisten haben gar nicht gesehen, dass die Rippen nicht symmetrisch sind. Ich hatte zwei Tage zum Bauen und einen zum Fliegen. Die zweit Tage waren fast zu knapp, geklebt wurde mit Uhu hart. Am Ende flogen aber alle Modelle.

Hans
 
Heut Mittag lagen plötzlich und unerwartet einige Servos und anderer Kleinram in meiner Sozialfuzzibude... Also habe ich mich dabei gemacht und die zwei Rudermaschinen eingebaut, um dann zu Hause einen Empfänger und Akku einzubauen und den SP einzustellen. Das sah dann so aus:

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Problem:
Der 800-er Eneloop ist zu schwer, der 6-Kanal Empfänger eigentlich zu groß. Aber ich hatte nichts anderes parat. Also ab damit auf die Wiese und das Teil weggeworfen.

Ergebnis:
Es fliegt, gar nicht mal so schlecht. Aber nur mit wegwerfen komme ich nicht weit, es reicht höchstens für einen Vollkreis. Dann habe ich im Container noch einen Gummi mit etwas Strippe dran gefunden. Damit habe ich, vorsichtig ausgezogen, sowas wie Hochstart versucht. Geht auch, aber noch alles andere als gut. Mal sehen, was das Wetter so treibt. Wenn es passt werde ich mein RES-Gummi rausholen und die Leinenlänge anpassen. Dann wollen wir doch mal sehen, ob da nicht noch mehr geht.

Fazit für heute:
Das Modell fliegt ganz ordentlich. Ich muss mir einen leichteren Lipo als Akku einbauen und dann weiter probieren. Die Dame von der Qualitätskontrolle war zumindest nicht unzufrieden...

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Gruß Mirko
 
Hallo Mirco,
da hast Du für die Schüler-AG eine gute Wahl getroffen. Wir haben das Fliegerchen auch in unserer Schul-AG an der Müncheberger Oberschule gebaut und geflogen.
Das Teil macht richtig Spaß.
Ich finde die AeroNaut-Modelle : Luxx, LT 200 ( Weiterentwicklung des LT 40 ) eignen sich bestens für den Bau in einer AG.
Na, vielleicht können wir uns mal treffen zum Vergleichsfliegen mit den Schülern ?
Kennst DU den MFV Crussow - oder bist Du gar dort Mitglied ? MFV Crussow das sind MOdellflieger bei Angermünde - eine Zusammenarbeit könnte sich lohnen


Gruß
Donald
 
Moin Donald,

Danke für den Zuspruch. Ich fange mal hinten an. Ich bin Gründungsmitglied des MFV Crussow...kann/werde also die Möglichkeiten unseres Platzes nutzen. Und da ich nicht nur in der Schule basteln möchte, werde ich natürlich auch die Fühler ausstrecken. War schon mit Ottopeter in Woldegk verabredet, muss das aber nochmal anpacken. Und ich könnte mir auch gut vorstellen, in eure Richtung zu kommen, ist ja alles nicht so weit weg. Aber darum soll es mir nicht vordergründig gehen. Eigentlich ging es mir um das Modell Lilienthal 40.

Wie bringt ihr das Teil in die Luft? Ich will, wenn es passt, nochmal was mit dem Gummi versuchen. Laufstart an der Schnur habe ich noch nie praktisch versucht oder gesehen. Okay, der Motoraufsatz kommt noch, aber das soll hier bestimmt nicht der Standart werden. Dafür hatte ich als nächste Stufe den Luxx vorgesehen, bevor wir uns an eigene Modelle machen. Wir haben in der Schule Fräsen, Laserschneider, 3D-Drucker, gut ausgestattete Werkstätten, eigentlich ein totaler Traum. Ich muss es nur noch nutzen...

Gestern hatte ich noch den Versuch gemacht, den 800-er Eneloop durch einen 2s Lipo zu ersetzen. Aber das bringt bei den Akkus, die ich gerade zu Hause habe, keinen entscheidenden Gewichtsvorteil. Und so schlecht flog mein Modell ja gar nicht...

Also werde ich an mehr Starthöhe arbeiten.

Wobei mir hier gerade der Gedanke kommt, es mal mit einem 1-Zeller zu probieren. Müsste bei doch auch gehen. Oder?

Gruß Mirko
 
Mirco,

der LUxx ist auch ein gutes Teil, aber wer den LT 40 schon gebaut hat - sollte es mal mit dem LT 200 ( auch von AeroNaut ) versuchen. Preislich nehmen sich beide nichts.
Unser LT40 hat den Motoraufsatz - geht geil. Aber auch im Handschlepp geht es gut - ist aber eben der sportlichere Teil - macht auch Spaß und ist garnicht so kompliziert.
Wenn es nicht mehr so heiß ist melde ich mich mal zu Treff an - ok ?
Gruß
Donald
 

hastf1b

User †
Gummiseilstart ist für solche Modelle ideal. 30 Meter Gummi und 50 - 80 Meter Perlonseil ergibt eine schöne Ausgangshöhe. Bei Wind kann das Seil noch verlängert werden.

Heinz
 
Hi,

find ich richtig gut, daß man an manchen Schulen so etwas noch durchführt. ;)
Wie alt sind denn die Schüler, denn mich interessiert dies, da ich zwei Enkelinnen im Alter von 5 und 6 Jahren habe und sie gerne von dem Computerwahn ihrer Eltern abbringen mag.
Befürchte halt nur, daß sie nach kurzer Zeit die Lust am Bauen verlieren, denn "Ausdauer" ist nicht ihr Ding und einen "Reset-Knopf" gibt es beim Modellflug schließlich auch nicht, wenn es denn schief gehen sollte.
Am Computer sind sie , was die Schnelligkeit und Aufmerksamkeit angeht ihrem Opa weit überlegen (Ist halt nicht meins, dieses "wirre Computerspielegedöns"),aber vielleicht findet dies auch seinen Niederschlag im Steuern von Flugmodellen?

Dank und Gruß
Monti
 
Na ja, Ausdauer gibt es leider nicht auf Rezept. Das würde ich mir dann auch manchmal abholen. Die Schüler unserer Schule sind ab 12 Jahre alt. Aber mit kleineren Kindern kann man auch sehr gut einfache Gleiter bauen und dabei kreativ werden. Ich denke, richtige Holzbausätze führen da kaum zum Erfolg.

Gruß Mirko
 

FXTC

User
Die Cockpit-Haube ist meist ja schwarz eingefärbt. Womit lackiere ich denn am besten das Balsa? Porenfüller und danach einfachen Holzlack drauf?
 
Genau so!
Ich habe keinen Porenfüller sondern Parkettlack benutzt. Auch darauf könnte ich jetzt Farben Streichen oder sonstwie aufbringen, bin nur zu faul...

Gestern ist mir mein Versuchmuster übrigens verunglückt, als ich es mit dem RES-Gummi in den Himmel geschossen habe. Zwei Starts gingen gut, beim Dritten kam die Fläche ins Flattern und verabschiedete sich. Hier reichen die zwei beiliegenden Gummis also definitiv nicht mehr aus. Und eine kleine konstruktive Schwäche zeigte sich auch noch, denn der vordere Dübel für die Flächengummis riss einschließlich der darüber liegenden Rumpfwand heraus. Hier sollte die innen verklebte Verstärkung aus dünnem Sperrholz großflächiger sein und anders angeordnet werden. Ich mache mal Bilder davon, der Schaden war eigentlich vorprogrammiert.

Gut ist, dass das Modell schon fast wieder flugfertig ist. Reparaturdauer: 1 Stunde...
Noch gut: Mit dem RES-Gumi lassen sich ansprechende Höhen erreichen, wenn man es mit dem Ausziehen nicht übertreibt.

Gruß Mirko
 
Hallo zusammen,
ich habe ein kleines Problem mit dem Schwerpunkt des Lilienthal RC 40. Ohne Motoraufsatz bräuchte ich zusätzlich zu Akku (30 Gramm), Servos (je 3,7 Gramm) und Empfänger (Multiplex RX-5) noch ca. 40 Gramm an Gewicht im Rumpf vorne. Kann das passen?

Zusammengebaut habe ich, denke ich, alles richtig. Die Länge stimmt auch mit knapp unter 83cm.

Danke und viele Grüße,
Stefan
 

husi

User
Hallo Mirko,

was ist aus dem Projekt geworden? Konnte es noch durchgeführt werden, oder ist es (wie so vieles) im letzten Jahr einfach untergegangen?
Wie bringt ihr das Teil in die Luft? Ich will, wenn es passt, nochmal was mit dem Gummi versuchen. Laufstart an der Schnur habe ich noch nie praktisch versucht oder gesehen.
Früher, als ich selbst noch Schüler war, habe ich einen Kurs in der Schul-Projektwoche geleitet. Flugmodellbau, was sonst. :)
Meine bevorzugte Startart war der Laufstart, aber mit Umlenkrolle. Die nötige Laufgeschwindigkeit ist gering und hat im Gegensatz zu dem Gummi den Vorteil, das man den Start jederzeit Abbrechen kann. Nebenbei haben die Kinder dann etwas zu rennen und toben sich somit etwas aus!
Ich habe mal eine Skizze gemacht...
Laufstart_Umlenkrolle.png


Viele Grüße
Mirko
 
Wir mussten im Frühjahr natürlich alle Aktivitäten einstellen und konnten sie auch nicht wieder aufnehmen. Mal sehen, vielleicht geht im Laufe des Jahres wieder was los. Die begonnenen Modelle liegen auf dem Schrank...

Gruß Mirko
 
Hallo zusammen,
also insgesamt komme ich jetzt für den Lilienthal RC 40 mit Motor und Trimmgewichten auf ca. 385 Gramm. Ist das ein realistischer Wert? Ich habe 45 Gramm Trimmgewichte benötigt. Ist das für das Modell nicht etwas viel?
Danke und viele Grüße,
Stefan
 
Moin Stefan,

ich kann dir gerade gar nicht sagen, wo ich gewichtsmäßig gelandet bin. Das Modell liegt in der Schule. Und da ich vor einer Stunde vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt wurde, kann ich da auch nicht hin... Am 25.01. sollte ich wieder arbeiten dürfen, dann wiege ich gern mal nach.

Gruß Mirko
 
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