Kühlung durch Spalt zwischen Spinner & Rumpf möglich und effizient?

steve

User
Hallo,
in irgendeinem Tread habe ich gelesen, dass sich im Spalt zwischen Motorspant und dem Spinner bei laufenden Antrieb ein Unterdruck bildet, der den Rumpf entlüftet, bzw. zur Kühlung des Antriebstranges verwendet werden kann. Es muss natürlich irgendwo auch Luft rein.
Gibt es praktische Erkenntnisse zu diesem Effekt, kann er bestätigt werden und wie stark ist er ausgeprägt, bzw. wie lässt er sich optimieren?
Kann der Effekt die Wärme abzuführen, die aus der Verlustleistung (ca. 200 Watt) von 1000 Watt Eingangsleistung entstehen?

Grüsse
 
Stell dir doch einfach mal vor, wie du einen Lötkolben mit Luft kühlen könntest.

Und dann stell dir mal vor was so ein lausiger Luftspalt bei 200 Watt ausrichten kann.
 

steve

User
Hallo,
das Bild mit dem Lötkolben hat schon was und die 200 Watt Verlustleistung heizen sicher ganz gut . Ich denke mal, dass es hier aber auch um die Zeit geht, bis der Motor sich kritisch erwärmt hat. Wenn die gestreckt wird, passt es vielleicht auch wieder.
Wer allerdings mal Kupfer hart löten wollte, weis auch wie schwer es ist, ein Teil warm zu bekommen und warm zu halten, wenn die Wärmeableitung super funktioniert.
Der Aluspinner ist ein super Tipp. Auch jetzt erwärmt sich die Spinnergrundplatte deutlich. Die Temperaturdifferenz ist aber sehr deutlich. Entweder, weil er sehr rasch abkühlt oder aber wenig Wärme über die 3,2mm Welle in den Spinner geleitet wird.
So wie ich das jetzt sehe (und rieche...), braucht die Wicklung über das Gehäuse Kühlung.
Ich hatte mir schon überlegt, eine Phase an den Spinnerrand zu drehen, so dass von vorne über einen 1,5er Ringspalt mehr Luft reingedrückt wird. Deshalb auch meine Frage zum Unterdruck. Dann macht so ein Spalt wenig Sinn, wenn er so ausgelegt wird, dass Luft reingedrückt werden soll, dort aber eigentlich Luft raus will.

Da ich keine Möglichkeit habe, Unterdruck zu messen, habe ich mir gerade mal eine einfache Versuchsanordnung gebastelt und den Druck ein wenig untersucht. Einfach Wasser in einen Schlauch mit ca. 4mm Innendurchmesser, ähnlich der Schlauchwasserwaage und an einem Ende dann ein dünnes Röhrchen im 1mm Innendurchmesser dran.
Wenn man an der Öffnung des Röhrchen leicht saugt, kommen die beiden Wassersäulen aus dem Gleichgewicht: die Saugseite steigt, auch der anderen offenen Seite fällt der Wasserspiegel.
Um zu sehen, ob im Spalt nun der Druck steigt, sinkt oder gleich bleibt, sollte es reichen.

Im ersten Lauf wurde einfach mal die Öffnung in den Propellerstrahl gehalten: Der Spiegel sankt um 1 - 2 cm, es entsteht also Druck, die Waage reagiert sinngerecht. Die Sache scheint zu funktionieren.

Nun wurde die Röhrchenöffnung in den Rumpf vor die Öffnungen der hinteren gelochten Motorplatte gehalten und der Spinner fast ohne Spalt montiert: Keine Änderung

Dann wie 2. nur mit einem Spalt von 1,5mm: Keine Änderung

Zuletzt wurde die Röhrchenöffnung in den Zwischenraum von Spinner und Motorflansch gelegt: Ebenfalls keine Änderung

Die Versuchsanordnung hat sicherlich etwas rustikale Qualitäten, aber wenn ich keinen Denkfehler gemacht habe, könnte man sagen, dass kein wesentlicher Druckunterschied in dem Spalt entsteht und deshalb so nicht zur Kühlung beiträgt. (Einschränkung: Ich habe die Läufe aus Lärmgründen nur mit ca. 25.000 rpm durchgeführt.)
Denkbar wäre ein etwas überdimensionierter Einlass hinter der Fläche oder hinter dem Motor, der die Luft durch den Rumpf und vorne dann durch einen Spalt rausdrückt. Ob es was bringt, werden wohl nur Temperaturmessungen auf dem Prüfstand oder im Flug zeigen.
Grüsse
 
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