Flächenauflage von GFK Rumpf reparieren

Hallo heute mal eine Frage zur Wiederherstellung der Flächenauflage von einem GFK Rump, hier ein Hawk III. Die Flächenauflage war angebrochen, ich habe wie immer Material weggedremelt und Glasfaser-Schnipsel nach der Plätzli-Methode laminiert. Dabei lege ich meist ein paar 1/10 Millimeter zu viel und schleife später wieder weg, so dass es glatt wird. Das klappt beim Rumpf außen immer gut. Aber mit den Flächenauflagen habe ich so meine Probleme. Da habe ich diesmal zu wenig Plätzli gelegt. An einer Stelle ist die Seitenwand einen knappen Millimeter zu tief (siehe Bild). Unter dem Bruch habe ich CFK Rovings drunter, stabil ist das allemal, die Fläche ist bombenfest und der Hawk fliegt auch wie immer.

Es nervt mich aber trotzdem, an dem Bereich packe ich den Hawk zum Werfen und es knarzt, weil Rumpf und Fläche an der Stelle eben nicht satt aufeinanderliegen. Nochmal Plätzli und wieder Schleifen/Lackieren geht natürlich immer, aber kann man das auch weniger aufwändig machen?

Ich dachte an sowas: Harz mit Thyxo und z. B. Baumwollflocken dick anmischen und auf die Stelle geben. Dann Frischhaltefolie drauflegen und Fläche drauflegen und mit den regulären Tragflächenschrauben fixieren. Diese Schicht wird an der tiefsten Stelle weniger al einen Millimeter dick sein. Kann das halten?

Gruß, Holger

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GJV0

User
Hallo Holger,

deine Gedanke sind gut, das hält.
Vielleicht ist ein kombination Microballoons und Baumwollflocken mit thixotropierte Harz besser und leichter.

Gert-Jan
 
Hallo, ich habe einen GFK Rumpf selbst gebaut und die Flügelanformung nur mit 24 Std. Harz und Microballons gemacht. Kein Thixotrop. Mittel, Du kannst die Spachtelfestigkeit wunderbar mit Microballons einstellen.
Auf den Flügel Tesapacketband Klar aufkleben, 1 x PVA auf das Klebeband. Flügel draufschrauben, spachteln. Nach 24 Std. in Form schleifen. 110 g Glasgewebe auf Micros und Rumpfansatz.
Dadurch kann auch bei fester Landung nichts abplatzen.
Viel Erfolg Gruß Chris
 
Hier Bilder davon

LG Chris
 

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Danke für eure Bestätigung. @Chris: Das ist ja bei dir ne ganze andere Hausnummer von der Menge her. Den Trick mit Paketband und PVA werde ich machen. Wenn ich danach nioch 110er Glas drauflaminiere, wird's ja wieder zu hoch werden und ich schleif fas wieder runter. Ich werde im ersten Schritt den Ausgleich mit Harz und/oder Thyxo/Baumwollflocken/Microballoons machen Ich weiß immer noch nicht genau, wann was am besten ist. Wenn das dann schön glatt ist, die Fläche ganz aufliegt und nicht mehr knarzt, dann soll's reichen.

Gruß, Holger
 
Hallo Holger,
ich habe das 110 g Glasgewebe nur auf die Seitenflächen Micros und Rumpf laminiert, nicht auf die Flügelanformung oben drauf.
Dadurch auch keine Zunahme von der Höhe.
Ich würde nur 24 Std. Harz und Micros nehmen, läßt sich bis 1200 er Schleifpapier schön glatt Schleifen.
Baumwollflocken lassen sich deutlich schwerer schleifen und Harz mit Thixotrop. zu schwer.
LG Chris
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich weiß immer noch nicht genau, wann was am besten ist.

Thixotropiermittel aus pyrogener Kieselsäure sind Stellmittel und sollten in jede mit Füllstoff formulierte Mischung zugegeben werden, um das Fließen zu verhindern. Sie verbessern auch deutlich die Spachtelfähigkeit, da die Thixotropie erst im Ruhezustand eintritt. Es reichen dabei schon kleine Mengen (1-3 %) aus, um Wirkung zu zeigen. Reine Mischungen aus Harz und Thixotropiermittel sind jedoch relativ spröde und sollten deshalb nur in dünnen Schichten verwendet werden (z.B. als Kupplungsschicht im Formenbau).

Baumwollflocken vermindern durch ihre Faserlänge die Sprödigkeit von Harzen. Zusammen mit Thixotropiermittel dem Harz zugemischt erhält man ein eingedicktes Harz zum Verkleben. Das Verhalten ist ausreichend flexibel, um auch Klebespalte ≥ 0,5 mm zu überbrücken.

Microglashohlkugeln oder Phenolic Microballons ermöglichen es, die Dichte des Gemischs deutlich zu senken. Es werden damit die Schleifbarkeit und Wärme-Isolationsfähigkeit verbessert. Angeschliffene Oberflächen sind mikroporös und müssen vor dem Lackieren versiegelt werden. Syntaktische Schäume werden z.B. auch zum Füllen von Aramidwaben verwendet.


Metallpulver werden zugesetzt, um die Oberflächenhärte und die Abriebfestigkeit zu erhöhen, oder um die Wärmeleitfähigkeit (Aluminiumpulver) zu verbessern.


Kreide verbessert die Schleifbarkeit von Spachtelmassen. Über die Korngröße und- verteilung stellt man Grob- oder Feinspachtel ein.


Glas- oder Kohlenstofffasern erhöhen deutlich die Festigkeit, die Steifigkeit und die Oberflächenhärte (und reduzieren das Kriechen).


Quarzmehl und Glaskugeln werden zur Erhöhung der Steifigkeit und Härte (Abriebbeständigkeit) zugesetzt.
 
Hi Gideon, ich habe mich noch nicht für deine ausführliche Erklärung bedankt - danke.

Ich habe es eben mit Thyxo und Baumwolle gemacht, das Gewicht ist zu vernachlässigen bei der kleinen Fläche. Klebeband mit PVA, nun trocknet es bis morgen. Ich werde abschließend berichten.

Gruß, Holger
 
Es hat super funktioniert. Die Flächenauflage ist wiederhergestellt, alles glatt und eben ohne Kanten. So wollte ich das haben. Danke für eure Tipps.
Gruß, Holger
 
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