Also es gibt sehr vernünftige Gründe auch bei einem Segler auf Federkontakte zu verzichten. Es gibt allerdings keinen vernünftigen Grund die Debatte emotional und herablassend zu führen.
Also der Reihe und Wichtigkeit nach:
1.) Federkontakte oder auch flächige Auflagen berühren die Batterie nur an einem bis 3 Punkten die jeder für sich kleiner als 1-2 Zehntel mm im Durchmesser ist. Wers nicht glaubt betrachte sich die Chose mal genauer unter einem Mikroskop, oder denke mal drüber nach, warum Wasserhähne tropfen, obwohl die Dichtflächen sehr fest gegeneinander gepresst werden. Die Ursache hierfür sind vielfältig.
1.1) Die Andruckfläche ist nicht plan, weder auf Seiten der Batterie, noch auf Seiten der Feder oder Auflagefläche. Man betracht einfach nur den +Pol einer Batterie.. richtig der ist wunderbar sphärisch gebogen. Und eine perfekte Kugel die unendlich hart ist berührte eine plane Fläche die ebenfalls unendlich hart ist in einem unendlich kleinen Punkt, egal wieviel Kraft man aufwendet. Daher müssen die Kontaktflächen entweder plan geschliffen sein, oder das Material sehr sehr weich (Prinzip der Gummidichtung oder Kupferdichtung).
1.2) Durch diesen unendlich kleinen Punkt der Auflagefläche ist demnach die Stromdichte unendlich groß, völlig egal wie wenig Strom tatsächlich fließt. Das heißt, die Kontaktfläche wird heiß und begint zu oxidieren. Metalloxide sind aber gemeinhin gute Isolatoren! Das passiert im mikroskopischen Bereich und ist mit Auge erst zu erkennen, wenn es bereits zu spät ist.
1.3) Man betrachte eine Kontaktfeder des Batteriefachs: Hart und krumm, damit sie federt, also genau das Gegenteil der für eine guten Kontakt geforderten Eigenschaften.
2.) Durch Beschleunigungen jedweder Art bewegen sich die Akkus hin und her und belasten die Federn und damit die Kontakte. Das ist beim Motormodell ganz offensichtlich, aber auch beim Segler treten nicht zu unterschätzende Beschleunigungskräfte auf, zum Beipiel bei jeder Landung, sei sie noch so sanft, aber auch in der Luft wenn Windböen oder Übermut des Piloten am Modell zerren.
3.) Die Federn verlieren an Elastizität, und damit geht die Kontaktfestigkeit weiter in den Keller.
4.) Die Akkus/Batterien sind korrosiv, es befindet sich ein Elektrolyt drin! Wann sie auslaufen ist nur eine Frage der Zeit.
5.) Es ist nicht nötig. Wer keinen Lötkolben führen kann hat in meinen Augen sowieso das falsche Hobby.
6.) Ich habe ganz im Anfang meiner Laufbahn ein Segelflugmodell verloren wegen Kontaktpoblemen in der Akkuhalterung (ich sage nur blaue DEAC Zellen mit den Graupner Klipsen). Ist lange her, den Schock spüre ich heut noch.
Ein anderes Thema sind die Akkus.
Akkus müssen gepflegt werden. Einmal im Jahr messe ich alle Akkus durch, als nicht nur: 4,8 Volt ... passt , sondern richtig entladen, laden am besten Zyklen. Datum und Kapazität auf dem Pack notieren, dann hat man sich nichts vorzuwerfen.
Ein Akkupack, das nehr als 30% der Kapazität verloren hat geht in die Tonne, egal wie alt oder jung es ist.
Ich habe einige Akkus die sind 30 Jahre alt. Es ist keine Frage des Alters sondern der Aufmerksamkeit, die wir ihnen widmen.
Sorry für die langatmigen Ausführungen. Ich ziehe vor Fakten anstelle von Mutmaßungen zu berücksichtigen. Klar das liest dann am Ende keiner, weiß ich doch. Aber mir geht es besser.
PeterKa