Urmodelle aus Plexiglas

f3d

Vereinsmitglied
Ich bearbeite erstmalig aus Plexiglas gefräste Urmodelle und bin von dem Material begeistert.
Ich finde es noch besser als das hochwertigste Blockmaterial - und auch noch billiger.

Es lassen sich sehr gute Oberflächen ohne Lack erzielen und das mit einem überschaubaren Aufwand.

Auf den Bildern ist eine Formenhälfte zu sehen,die nach dem Fräsen mit blauer Farbe lackiert wurde, damit man sieht wo schon geschliffen ist.
Dann das fertig geschliffene und polierte glasklare Urmodell. Wunderbare absolut kratzerfreie, glatte Oberfläche. Besser als Glas.


Hier ein paar Bilder.
 

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Wo kaufst du denn das Plexiglas?
Die Angebote, die ich bisher so gesehen habe, waren mit 10-12 Euro/Liter für Plexiglas-GS so ungefähr in derselben Liga wie hochwertiges (schweres) Ureol.

Lars
 
Würde mich auch interessieren.

Ein Preisvorteil sind für mich die verfügbaren Abmaße und dass man es bei vielen Händlern zugeschnitten bekommt. Die Blockmaterialien bekommt man nur in unpassenden Größen und hat viel Verschnitt. Bei Uriol geht es noch, aber bei den direkt für Urmodelle geeigneten z.B. PW920 gibt es nur 1m Blöcke und es heißt stückeln. Auch sind dünne Blockmaterialplatten eine Katastrophe, eine 25mm PW920 hat sich wegen Eigenspannungen gelöst beim fräsen, obwohl gut verklebt! War dann eine schöne Banane.

Gruß Martin
 

nko

User
Hallo,

das geht auch super mit, bei mir schwarz eingefärbten Plexiglas. Vielleicht sieht man da Fehlstellen besser, da es wie ein Spiegel wird?
Als Kontrast habe ich eben weiß lackiert und auch nicht so deckend.

IMG_2842.JPG

Poliert habe ich aber noch nicht.

Ist das auf dem zweiten Bild diese Politur?

VG,
Norbert
 
Wo kann man das Schwarze Material beziehen?
Welche Fräser benutzt du?
Mit welcher Geschwindigkeit wird gefräst?
Drehzahl bzw Vorschub

Lg Marc

interessant wäre auch die Antwort auf die Frage, wie die Frässtrategien ausgesehen haben,
schruppen, schlichten, fertig oder mehrfach geschlichtet. Wie weit liegen die einzelnen Bahnen
auseinander. Mit welcher Körnung wurde begonnen...
schon mal lieben Dank für die Mühe....
 
Hallo !

Einfache Geometrien wie die Rumpfurmodelle oder Tragflächen kann man damit schon machen. Plexi verzieht sich halt noch stärker als die PU-Plattenwerkstoffe.
Ist auch spröder. Wenn man nur große Flächen oder Objekte ohne scharfe Kanten fräst kann man das schon in den Griff bekommen. Mr f3d hat ja zwei fette schienen drunter, die brauchts auch. Beim Entformen knackt so ein Plexiglasurmodell auch gern mal. Man kann nicht solche schnellen Vorschübe fahren wie bei PU-Platten. Wenn man doch etwas Speed will kann man mit Spiritus kühlen.
Beim Plexi ist man halt immer im schmalen Bereich zwischen Ausbrüchen oder Schmelzen des Materials.
Wie schon gesagt, bei einfachen konturen kann man es in den Griff bekommen, man braucht aber mehr Fräszeit.
Da im gewerblichen Prototypenbau meistens komplexere Geometrien und kurze Maschinenzeiten gefordert sind wird es dort nur in ausnahmefällen eingesetzt. Mal abgesehen vom fragileren Handling der Urmodelle.

Viele Grüße,
Sebastian
 
alles richtig - soweit...

alles richtig - soweit...

... nur bei dem Spiritus hat der Basti wohl was verwechselt:
Plexiglas/PMMA NIEMALS mit irgend einem Alkohol in Kontakt bringen, nicht putzen und schon gar nicht kühlen, und überhaupt schon gar nicht hochprozentig.

Alkohol führt bei Plexiglas zu Spannungsrissen.

Reinigung besser mit Benzin.
Kühlung beim Zerspanen am besten mit Luft, zur Not mit Wasser oder Benzin(feuergefährlich).

Gruß Andreas
 
Stimmt - im Kopf bei der Bearbeitung mit PVC in einen Topf geworfen.
Wo ich so genauer drüber nachdenke haben eigentlich alle Kollegen bei Plexi immer mit Preßluftschnorchel gearbeitet. (is ja inzwischen och ein bisshen her :D )

Grüße !
 
Ich habe bisher erst ein Urmodell in Plexi gefräst. Parameter waren:
- Schruppen mit 10er Zweischneider Aufmaß 2mm, ap 2mm, ae 6mm Vorschub ~3000m/min, Drehzahl ca. 20000
- Vorschlichten mit 10er Zweischneider Step 1,2mm, Vorschub ~4000m/min, Drehzahl ca. 25000
- Schlichten mit Datron Einschneider D3, Step 0,25, Vorschub ~4000m/min, Drehzahl ca. 25-30000
- keine Kühlung nur Absaugung

Drehzahl und Vorschub regle ich immer nach Gefühl daher kann ich nicht genau sagen ob die Angaben stimmen.

oZBPxk4_.jpg
 

nko

User
interessant wäre auch die Antwort auf die Frage, wie die Frässtrategien ausgesehen haben,
schruppen, schlichten, fertig oder mehrfach geschlichtet. Wie weit liegen die einzelnen Bahnen
auseinander. Mit welcher Körnung wurde begonnen...
schon mal lieben Dank für die Mühe....

Hallo,

zu den Fräsparametern kann ich leider nichts sagen. Ich hab die Fräsarbeiten nicht gemacht.

Geschliffen wurde mit 400, 800 und 1500er; alles nass.
Damit war nach ca. 45 Min. die Farbe wieder ab und insgesamt in einer Stunde eine Formenhälfte fertig.

VG,
Norbert
 

Tern

User
Negativ

Negativ

Es geht auch direkt als Negativ.
Diese Form wurde in das Plexi gefräst.
Daraus werden dann Rümpfe gebaut.
Für Prototypen sehr zu gebrauchen.

Markus

20190607_132155_resize_88.jpg
 

nko

User
Hallo,

im schwarzen Plexi kann man noch vorhandene Riefen sehr schön erkennen.

FullSizeRender 2.jpg

Wir haben schließlich bis 3000er nass von Hand geschliffen und anschließend maschinell unterstützt poliert.
Das ging echt gut.

@f3D,@Tern: bedarf es einer Reinigung der Formen von der Politur vor dem ersten W70/SE70/.. Auftrag?

VG,
Norbert
 

Tern

User
Unbedingt

Unbedingt

Hallo Norbert
Politurreste müssen unbedingt raus !
Habe das mal vernachlässigt und der Lack ist stellenweise drin geblieben.
Sehr unschön.
Auch wenn es verpönt ist mache ich das mit Spiritus.
Hat bis jetzt super funktioniert und keine Schäden an der Form hinterlassen.

Markus
 

nko

User
Hallo Markus,

danke für deine Rückmeldung.

Politurreste müssen unbedingt raus !
Lt. diesem Dokument sind geeignete Reinigungsmittel wie weiter oben schon von pylonrazor geschrieben (Wasch-)Benzin und Isopropanol (2-Propanol).

Nachdem letzteres auch ein Alkohol ist würde ich darauf mal verzichten.

Bleibt also (Wasch-)Benzin.
Würde das die Rückstände der Politur entfernen?

VG,
Norbert
 
Plexi Formen Erfahrungen

Plexi Formen Erfahrungen

Hi zusammen

Da einige Fragen immer wieder auftauchen oute ich mich mal.... Sowohl der Rumpf von Michael (Mr.F3D) als auch die schwarze LW Form kommt von
mir. Das eine ist eine Auftragsarbeit nach Zeichnungen, das andere sind die ersten Teile einer Energija E5....

Für positive Urmodelle muss man das unbedingt versteifen, damit sich das nicht verzieht. ( Entweder permanent durch entsprechendem Unterbau oder durch
ebene Unterbauten zum Aufspannen). Ich bevorzuge dort verklebte Aluprofile oder Stahlprofile.....

Für Flügelformen nehme ich bewusst keine Verstärkungsmaßnahmen. Dadurch bleiben die Formen sehr leicht und handlich.
(Wichtig beim Einsaugen der Schalen und beim Lackieren)
Auch Entformen ist total unkritisch wenn die Form eine gewisse Dicke aufweist. Spröde ist das Plexiglas dabei nicht. ( Wenn einem zum ersten Mal solch
eine Form aus der Hand rutscht und auf die Erde knallt bekommt man einen Eindruck von der Robustheit)

Reste des Polierwachses entferne ich übrigens oldschool....mit Seifenlauge aus Waschpulver und Wasser....

Dann W70 Wachs und UP-Vorgelat oder Inmold....

Sven


E5 blau rot.jpg

E5 form.jpg

E5 Form poliert roh.jpg






Sven Hollenbeck
www.formenzauber.de
sven@formenzauber.de
 
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