Einstieg in die Welt des elektrischen Fesselflugs

Bene80

User
Martin hat mich gebeten, einen kleinen Artikel über meine Erfahrungen mit dem elektrischen Antrieb zu schreiben. Hat lange genug gedauert, bis er endlich fertig wurde. ;)

Wie bei vielen Modellbauern gab es auch bei mir irgendwann den Moment, als alles andere wichtiger wurde. So hab ich mich mit dem Fesselflug zwischen 18 und 37 nur sporadisch beschäftigt. Modelle, die gebaut werden sollten brauchten Jahre. Und in so einer Zeit bleibt natürlich auch der technische Fortschritt nicht stehen. So hatte sich der elektrische Antrieb im Fesselflug mittlerweile etabliert und die Weltspitze flog ohne Sprit und Lärm. Für mich war es immer sehr schwierig einen Zweitaktmotor so einzustellen, dass er ordentlich läuft, da hörte sich das gut an.
Da ich gerade wieder anfing mich intensiv mit dem Fesselflug auseinander zu setzen, machte mich das neugierig. Und so suchte ich das Netz nach Informationen ab. Sehr hilfreich war ein Artikel von Peter Germann, den man auf der Seite www.fesselflug.ch herunterladen kann. Über das (inzwischen nicht mehr existente) Fesselflugforum, kam ich in Kontakt mit Martin Kühschelm, der mir viele wertvolle Tipps zu einem möglichen Antrieb gab.
Als Flugzeug hatte ich die Elektroversion der Brettrumpf Me 109 von Claus Maikis gewählt. Der Plan war leicht verügbar und die Erfahrungsberichte anderer Piloten mit der Verbrennerversion waren alle positiv.
Martin empfahl mir einen günstigen Antrieb für den Einstieg. Einen Planet Hobby Joker 3548 Motor mit 720KV, der bei www.lindinger.at zu erstehen ist, mit einem 4S Akku. Wenn möglich, sogar einen leichten 5S Akku. Ebenfalls bei Lindinger habe ich einen 1800mAh 5S Lipo Akku gefunden, der gewichtsmäßig gut passte. Als Regler stand ein gebrauchter Jeti Spin 55 zur Verfügung. Die Frage nach dem Timer war ebenfalls schnell geklärt. Der Timer von Igor Burger ist einfach zu programmieren. Eine Jeti Box, die nicht teuer ist, reicht aus. Damit kann man auch auf dem Flugplatz schnall Parameter ändern. Martin überließ mir dankenswerterweise einen solchen Timer. Luftschraube APC 12x6 Pusher leicht gekürzt.
Ich weiß nicht mehr wie viel der Antrieb zusammen genau wiegt, allerdings blieb er knapp unter dem Gewicht dessen, den Claus Maikis original verwendet hatte.
Nach kurzer Bauzeit war das Flugzeug lackierfertig. Ich wollte bei diesem Flieger nicht nur den Elektroantrieb ausprobieren sondern auch bei der Lackierung noch dazulernen. Und das kam wie ein Hammer. Der verwendete Lack auf Wasserbasis wollte nicht halten und verlief total. Mehr als gefrustet schliff ich alle wieder bis auf die Grundierung ab und lackierte den Klarlack. Und ich muss sagen, es sieht wahnsinnig wild aus aber mir gefällt es. ;-)
Nun konnte endlich der Erstflug stattfinden. Da mit dem Verschwinden des Forums auch der der Nachrichtenverkehr mit Martin weg ist, kann ich nicht mehr sagen, mit welcher Drehzahl ich den Motor damals eingestellt habe.
Jedenfalls wurde die richtige Einstellung schnell ermittelt und ich habe mit diesem Flugzeug schnell wieder den Einstieg in den Anfängerkunstflug (runde Figuren) gefunden. Bei Flugzeiten um 5 Minuten war der Akku kaum warm geworden, was ich als gutes Zeichen deutete.
Ich habe schnell gemerkt, dass der elektrische Antrieb viele Vorteile mit sich bringt. Er läuft stabil, witterungsunabhängig und man kann auf den meisten Flugplätzen auch an Sonn-und Feiertagen damit fliegen. Ein sehr großer Vorteil für mich ist, dass man sich auf die Laufzeit verlassen kann und keine Angst haben muss, dass der Motor in einer Figur keinen Sprit mehr bekommt und ausgeht. Vorausgesetzt die Akkus sind natürlich ok.
Mir hat die Me109 viel Freude bereitet. Wind mag sie aber gar nicht. Wahrscheinlich ist sie etwas zu schwer. Eventuell muss man auch noch ein wenig trimmen.
Einmal war es dann soweit, die Leinen verfingen sich beim Start im Gras und das Flugzeug kippte nach vorne. Da begann der Motor fürchterlich zu rauchen und war hinüber. Der Regler war Gott sei Dank in Ordnung. Diese Schrecksekunde sollte mir aber eine Lehre sein um in Zukunft beim Start noch besser aufzupassen. Das empfiehlt sich ja nicht nur bei Elektromodellen. ;-)
Eines hat mir allerdings immer gefehlt: Der Sound. Da bin ich offenbar etwas altmodisch.
Da ich mich parallel auch wieder mit Zweitaktern beschäftigt habe, habe ich auch hier etwas mehr Erfahrung sammeln können und komme auch damit nun besser zurecht.
So ist die Me109 bisher mein einziges Elektromodell.
Das heißt aber nicht, dass der Elektroantrieb komplett für mich gestorben ist. Ich werde auch sicher in Zukunft wieder mal ein Modell bauen, das einen Elektromotor hat, alleine schon um am Ball zu bleiben.

Abschließend möchte ich mich bei Martin bedanken, der mir so viel geholfen hat, um in dieser Materie einen guten Einstieg zu finden.

Benedikt Wibmer
 

Martin Kühschelm

Moderator
Teammitglied
Hi Bene,

danke für den schönen Bericht.

Jetzt können alle sehen, dass meine Hilfe nicht umsonst ist.

1. Gibt es jetzt einen netten Bericht im Forum.
und
2. Bene fliegt inzwischen das volle Programm. Ich glaube, er will sogar nach Radfeld.


Na, Bene! Wie wäre es mit einem schönen Bericht über Radfeld? :-D

Liebe Grüsse
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Benedikt ! ?

Willkommen im Rc-Network-Forum bei den Fesselfliegern.
Ich glaub, ich hatte deine Me in dem Forum von Claudia gesehen - War das die Rot-Schwarz abgeschliffene ?
Sah rattenscharf aus, hat mir gefallen.
Hast du evtl. davon noch ein Foto ?

Viele Grüße,
Sebastian

P.S.: Ja, Martin ist immer ein guter Ansprechpartner ! Danke dir ! So schaffen wir es mehr leute zum Fesselfliegen zu bekommen, als andere schaffen sie wieder zu vergraueln :D
 
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