Da gibt es ja einige sehr interessante Meinungen ... und viele sind auch von ihrer sehr überzeugt.
Ich meine, die richtige Antwort hängt von ein paar Faktoren ab, die nicht aufgezählt worden sind, z.B.:
- Abstand der Rumpfachse zur Profilsehne:
Je weiter die Rumpfachse (gedachte Mittellinie) von der Profilsehne entfernt ist, umso stärker sollte der Sturz sein. Man kennt das von Klapptriebwerken oben, die haben einen ziemlich starken Hebel und deswegen einen negativen Sturz.
Eine Philosophie lautet, dass die verlängerte Motorachse genau auf den Schwerpunkt auf der Profilunterseite zeigen sollte. Das würde in manchen Fällen einen ziemlich radikalen Sturz bedeuten.
(BTW: Das Höhenleitwerk ist NICHT die Null-Linie! Es heißt ja auch "Einstellwinkel-DIFFERENZ")
- Profil-Eigenschaften:
Einige Profile verlagern bei höherem Tempo den Auftriebsmittelpunkt stärker als andere - sprich, das Modell hat eine mehr oder weniger starke Abfangkurve. Im Kraftflug heißt das - der Flieger bäumt sich auf. Wenn man das mit starkem Motorsturz kompensiert, dann hat man beim Gasgeben ein starkes Nickmoment.
Beim Handstart hat man außerdem noch eine Hebelwirkung - bei einem Besenstiel wenig, bei einem dicken Rumpf stark. Je nach Wurftechnik wird das Modell stark nach unten oder nach oben geworfen. Wenn dann der Motorsturz nicht stimmt, wird's kritisch. Einen Besenstiel hätte ich beim ersten Start fast geerdet, weil er weggestiegen ist und fast in den Stall gekommen ist, die Fox hat beim Erststart fast eine Bauchlandung gemacht, weil ein wenig viel Sturz eingebaut war.
Also so von wenig "vollkommen egal, da mischt man eben HR dazu ..." würde ich auch nicht unterschreiben - zuerst muss man mal in der Luft sein, um zu wissen, wieviel man da dazu mischen soll.