Werkstattgeplapper

Ohne den ganzen Thread gelesen zu haben: welches Multimeter macht sich im Bastelkeller und für unseren (filigranen) Modellbau gut?

Modellbautypische Ströme sind gerne mal alles andere als filigran.

PeterKa schrieb:

Nein, das billigste ist doof. Zumindest wenn das so eins ist, wo die Messkabel direkt dran sind. Dann braucht man immer beide Hände, um die Messspitzen da hin zu halten, wo man messen möchte, und hat dann keine Hand mehr frei, um z.B. den Strom einzuschalten. :p Also 4mm Buchsen sollte es schon haben. (Besonders praktisch, wenn man als Steckverbinder eh 4mm Goldkontaktstecker verwendet.) Für die 4mm Kabel gibt es auch Klemmen, dann hat man bei der Messung beide Hände frei, z. B. um mit einer Hand Gas zu geben und mit der anderen den Flieger festzuhalten.

Ansonsten gilt aber tatsächlich, dass i.d.R. auch die Billig-Teile heutzutage eine recht gute Genauigkeit haben und meistens ausreichen. (Wenn du was besseres bräuchtest, wüsstest du es.)

Nur mit der Strommessung kommt man da im Modellbaubereich meist nicht weit. Dafür empfielt sich dann zusätzlich ein "Watt Meter and Power Analyzer" für ähnlich kleines Geld aus China. Oder aber als Luxusvariante für größere Ströme eine DC-Stromzange (DC ist wichtig, AC bring uns im Modellbau i.d.R. nix). Ist ganz praktisch, da du die Kabel für die Messung nicht trennen musst.

Eine automatische Verstellung des Messbereichs ist auch ganz nett, aber kein Muss.

Beste Grüße,

Lutz
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Also ich bin gedanklich bei soetwas hier

Wenn ich euch richtig verstehe ist das schon Kanonen auf Spatzen.

Was ich möchte ist ein Gerät um zB zu schauen:
- ist der Strom vom BEC bis zum Servo durchgehend
- wieviel Widerstand ist auf der Leitung, habe ich schlechte Lötstellen
- was läuft da bei einem brummenden Servo
- welchen Strom zieht ein Motor wirklich
- sind meine Telemtriewerte richtig
- wie gut geht es einzelnen LiPo-Zellen
 
Also ich bin gedanklich bei soetwas hier

Wenn ich euch richtig verstehe ist das schon Kanonen auf Spatzen.

Absolut.

Was ich möchte ist ein Gerät um zB zu schauen:
- ist der Strom vom BEC bis zum Servo durchgehend
Um zu schauen, ob die Spannung da ankommt, reicht echt das allerbilligste Multimeter.
- wieviel Widerstand ist auf der Leitung, habe ich schlechte Lötstellen
Wenn du den Widerstand direkt messen willst, dann bekommst du auch mit dem Fluke Probleme, weil dafür musst du erstmal eine Lötstelle so schlecht hinbekommen, dass ihr Widerstand deutlich größer als der Übergangswiderstand von deinen Messklemmen/-spitzen ist.
Wenn du aber den Spannungsabfall an der Lötstelle bei maximaler Strombelastung misst, reicht auch wieder das billigste. Ist der Spannungsabfall damit nicht vernünftig messbar, ist er auch nicht problematisch.
- was läuft da bei einem brummenden Servo
Der Motor. :D
- welchen Strom zieht ein Motor wirklich
Dafür reichen dir die 10A von dem Fluke aber vermutlich bei Weitem nicht. (Außer du betreibst Mikromodellbau.) Zumal du den Strom dann auch erstmal durch dein Messgerät leiten musst.
- sind meine Telemtriewerte richtig
Nein. Wer misst, misst Mist. :p
- wie gut geht es einzelnen LiPo-Zellen
Für den Vergleich von einzelnen Zellen reicht wieder das billigste. Nur wenn du wirklich den Absolutwert benötigst (weil du z.B. die Ladeschlussspannung deines Ladegeräts überprüfen willst), dann brauchst du tatsächlich ein Messgerät, das auf 0,01 V genau misst. Aber wenn du absolute Spannungen tatsächlich so genau (oder noch genauer) messen willst, dann musst du schon wissen, was du tust. Das Messgerät alleine reicht da nicht.

Für den Modellbau benötigst du mangels AC auch kein true RMS Gerät.

Wenn das Fluke da oben deinem Budget entspricht, dann kauf dir für den Großteil des Geldes ein DC-Zangenamperemeter (da sind die teureren m.E. nach tatsächlich merklich genauer, da könntest du durchaus ein Fluke nehmen, das macht dann auch bei den Kumpels was her ;) ) und dazu ein grundsolides Voltcraft Multimeter und einen Satz Laborleitungen und diverse für deine Anwendungsfälle passende Messklemmen.
Und ja, viele Zangenamperemeter sind auch Multimeter, aber es ist halt doch häufig praktsch, Strom und Spannung zeitgleich messen zu können, deshalb das Multimeter dabei.
Wobei die Genauigkeit der Strommessung deines Telemtriesensors dann vermutlich immer noch genauer als die Messzange ist.

Wenn du das Geld aber auch für was Anderes ausgeben könntest, dann würde ich mir ein Voltcraft Multimeter in der 20-50 € Klasse und ein China Watt Meter (ca. 10-20 €) kaufen.

Ach ja, ich habe an der Uni durchaus auch mit deutlich teureren und genaueren, geeichten Multimetern gearbeitet. Fürs Hobby habe ich die aber nie vermisst.

Beste Grüße,

Lutz
 

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
danke Lutz für deinen Input, das Geld geht dann wohl doch eher in Modelle. :-)
 

Wilf

User
Strommessung

Strommessung

An der berührungslosen Strommessung geht bei hohen Strömen kein Weg vorbei.

Bei den im Elektromodellflug gebräuchlichen niederohmigen Systemen mindert ein in den Stromkreis eingeschleifter Messwiderstand den Stromfluss und erzeugt zusätzliche Wärmeverluste.
 

Mario12

User
Hey Wilfried,

beide deiner Thesen stelle ich infrage und behaupte das Gegenteil.

Einfach einen (extremst geringen) Widerstand in Form eines Shuts bauen und den Strom via Spannungsmessung (sic!) am normalen Multimeter messen.
Der kostet weder Leistung noch wird er warm.
Baubeispiel auf meiner Seite: https://www.kleinboelting.de/project8_shunt_selbstbau.html

Zangenamperemeter im Gleichstrombetrieb bei den relativ geringen Spannungen im Modellbau halte ich für ungenau.

Grüße
Mario
 
Und ich behaupte, ihr habt beide Recht. :D Irgendwie:p

Bei der Strommessung ist der Widerstand des Shunts meist nicht das Problem. Der Zusatzwiderstand ist bei vernünftiger Auslegung tatsächlich recht klein. Außerdem ist er genau bekannt, und man kann den sich daurch ergebenden Unterschied beim Stromfluss somit sogar berechenn, wenn man es ganz genau haben möchte.
Dazu kommen dann aber noch die zusätzlichen Steckverbindungen und Kabel, die ja auch einen Widerstand haben. Und gerade im Modellbau sind die nicht immer so dick dimensioniert, wie sie eigentlich sein sollten.

Das die Spannungen im Modellbau eher klein sind, ist dem Strommessgerät völlig egal, das "sieht" ja nur den Strom. Und der ist aufgrund der verlangten Leistung ja gerade wegen der üblicherweise eher kleinen Spannung recht groß. Von daher kann man den schon recht gut mit einem Zangenamperemeter messen.

ABER: Nach meiner Erfahrung sind die günstigen DC-Zangenamperemeter tatsächlich nur recht grobe Schätzeisen, da muss man für eine vernünftige Genauigkeit wirklich Geld in die Hand nehmen. Deshalb hatte ich dafür ja auch ein Fluke oder Ähnliches empfohlen. Oder als günstige Alternative halt ein "Power-Meter", das ja vermutlich einen Shunt eingebaut hat.

In einem ordentlichen Aufbau mit großzügig dimensionierten Kabeln und Steckern wird die Genauigkeit mit Shunt mit Sicherheit besser sein, als ein Zangenamperemeter. Bei einem fliegenden Aufbau habe ich da so meine Zweifel. Und dann kommt halt noch hinzu, dass die Messung mit Messzange einfach komfortabler durchzuführen ist, als wenn man erst anfangen muss, da großartig Kabel rum zu stöpseln.

Fazit: Beides geht, perfekt ist aber nichts. Irgenseinen Tod muss man halt sterben. :rolleyes:

Beste Grüße,

Lutz
 

Wilf

User
Strommessung

Strommessung

... Einfach einen (extremst geringen) Widerstand in Form eines Shuts bauen und den Strom via Spannungsmessung (sic!) am normalen Multimeter messen.
Der kostet weder Leistung noch wird er warm.
Baubeispiel auf meiner Seite: https://www.kleinboelting.de/project8_shunt_selbstbau.html
Zangenamperemeter im Gleichstrombetrieb bei den relativ geringen Spannungen im Modellbau halte ich für ungenau.
Echt pipifein, wie Du das auf Deiner Internetseite dargestellt hast!
a020.gif

Allenfalls könnte ein Shuntwiderstand von zwei Milliohm den DAU bei der Messwertinterpretation vor Probleme stellen. Sofern die Rückseite nicht bestückt ist, entspricht ein Laststrom von 100A einem Spannungsabfall von 0,2V +5%.

..., beschafft man sich bei SM Modellbau das exzellente UniSens-E ... Da bleiben dann keine Wünsche offen.
Natürlich geht es mit einem Shunt, mehr oder weniger.
Mit meinem Beitrag #147 wollte ich darauf hinweisen, dass die Methode "Buy and Forget, but Buy" nicht die alleinseligmachende Lösung ist.

Das von @Mario12 vorgeschlagene Produkt wird lt. Internetseite zwischen Flugakku und Drehzahlregler eingeschleift. Die Höhe des Strommesswiderstands wird vorsichtshalber gar nicht angegeben. Wozu auch den Kunden mit peanuts belasten?

unisens-e~3.jpg


Durch den Einbau des Messshunts handelt man sich zwei Stecker-Übergangswiderstände und den Shuntwiderstand selber ein. Gleichzeitig wird die Versorgungsspannung der Regelelektronik mit einer steilflankigen Brummspannung überlagert. Die darf sich davon nicht außer Tritt bringen lassen.


  • Ja, natürlich funktioniert das! Ist auch die einzige Methode, die eine Messung während des Flugs ermöglicht.
aber auch
  • ja, die Messung selber beeinflusst das Messergebnis.
 
Warum? :p

Tschöö
Stephan

zu #145:
Weil ich dieses Gerät besitze und damit zufrieden bin.

Ich habe mir das Gerät vor ein paar Jahren als Angebot für knapp 40€ gekauft. Wo bin ich mir jetzt nicht mehr sicher.
Ich habe das Gerät damals in einer Elektrowerkstatt mit einem professionellen Meßgerät, im für mich wichtigen Bereich (10 A bis 100A) verglichen. Die Abweichung bertug weniger als 1,5%. Das ist für mich ausreichend genau. Ich finde die Messung damit bequem und ausreichend genau.

Man muß bedenken, das JEDE Messung mehr oder weniger fehlerbehaftet ist. Ich habe selber kurzzeitig als "Meßknecht" gearbeitet. Wenn man die Fehler kennt, kann man sich darauf einstellen.
Viele glauben , vor allem bei den mittlerweile üblichen digitalen Meßgeräten, das sie eine exakte Anzeige bekommen. Das ist bei weitem nicht der Fall. Eine vierstellige Anzeige zum Beispiel im 2000mA-Bereich zeigt kaum die letzten mA exakt an.
Der alte Spruch "Wer misst, misst Mist", "Wer viel misst misst viel Mist" stimmt auch heute noch.

Natürlich ist die Messung auch über einen Shunt problemlos möglich. Mich stören dabei die zusätzlichen Steckverbindungen.

Ich hatte mir vor über 30Jahren auch mal einen Shunt gebastelt. In Ermangelung von Hochlastwiderständen aus einem Stück Kupferdraht. Eine ähnliche Anleitung habe ich dann vor ca. 3Jahren im Netz gefunden, ich glaube es war mit 3parallelen 1,5mm² Drähten. Das dürfte die billigste Lösung sein. Ev. ist es noch im Netz zu finden, falls nicht, selbst berechnen. Das ist nicht besonders genau, aber wenn man es vergleicht und abgleicht, kann es für vieles ausreichen.

Zu Mario's Shunt:
Es sieht aus, als ob es sich dabei um 5W-Widerstände handelt. 10 parallele 0,1Ω-Widerständen ->50W.
Damit lassen sich ohne Überlastung ~70A messen, was 0,7V Spannungsabfall ergibt (->49W). Die Toleranz der Widerstände beträgt 5%, durch die Häufigkeitsverteilung wird die Gesamttoleranz geringer werden (ist aber nicht zwingend). Wer 10mΩ exakt messen kann, kann die Toleranz natürlich wesentlich kleiner machen.
Bei 50A wäre der Spannungsabfall 0,5V (bei 25W). Wie groß der dadurch entstehende Fehler ist, kann sich jeder für seine Anwendung selbst ausrechnen.
Das ist für die meisten Anwendungen auch noch ausreichend genau, und wird bei geringeren Strömen noch viel geringer.
Nichts für ungut. Man sollte es mit der Genauigkeit auch nicht übertreiben. Für Vergleichsmessungen spielen diese Fehler fast keine Rolle.

Viele freundliche Grüße
Lothar
 
Mit Shunts aus Kupferdraht habe ich auch schon experimentiert. Im Prinzip kann man sogar den Spannungsabfall in einer Akkuzuleitung abgreifen, dann hat man nicht mal zusätzliche Widerstände im Stromkreis. Man bekommt dann halt nicht den bequemen Zusammenhang zwischen Strom und Spannung, wie wenn man einen 1mOhm Widerstand verwendet, sondern muss den Taschenrechner zu Rate ziehen. Die Kalibrierung kann dadurch erfolgen, dass man den Akku mit einem Verbraucher belastet, dessen Strom so klein ist, dass man ihn mit einem normalen Multimeter messen kann. Beispiel: mann misst bei einem Strom von 8A einen Spannungsabfall von 2,6mV. Dann hat die Leitung einen Widerstand von 0,0026V/8A =0,325mOhm. Zu viel Genauigkeit sollte man sich allerdings mit dieser Methode nicht erhoffen. Der Widerstand von Kupfer ist temperaturabhängig! Aber solange die Kabel nicht richtig warm werden, bleibt der Fehler in Grenzen (0,0039/K)
Anschaulicher: bei einer Temperaturdifferenz zwischen Messung und Kalibrierung von 26K muss man von einer Abweichung von 10% ausgehen.
 

PeterKa

User
Die letzten Monate bin ich praktisch zu nichts mehr gekommen. Ich habe mich entschlossen, nochmal eine Tätigkeit aufzunehmen. Und immer noch ist der Umbau im Haus noch nicht fertig. Mehr als mal in den Keller zu gehen und mich an der Drehbank zu erfreuen ist nicht drin zur Zeit.

Na ja fast.. Nen neuen Indoor flieger hab ich mir gebaut, und noch ein weiteres Gimmik für die Drehbank ;)

Das ist so passiert: Ich wollte die Bettausrichtung nachmessen und gegebenfalls korrigieren. Darfür habe ich mir einen Paßzylinder mit 16mm Durchmesser und 110 mm Länge besorgt. War bezahlbar, und meine Meßinstrumente zeigen trotz peniblester Messungen keine Abweichungen von den Sollmaßen, als in jedem Fall nicht mehr als 5/1000 mm.

Die Messung des Bettes habe ich folgendermaßen gemacht: Stab einspannen und am Futter sauber ausrichten. Damit das bequem geht habe ich mir einen Bleihammer gegossen. Bitte hier keine Diskussion um das Blei (das bestimmt so gefährlich ist wie der Corona Virus ;) ) lostreten....

Danach fährt man zum Ende des Stabes und richtet diesen ebenfalls aus (Tap-Tap). Das Ganze nochmal wiederholen, bis die Ergebnisse reproduzierbar sind, ach was, bis die Nadeln komplett ruhig sind ;). Die beiden Kreise müssen per Definition identischen Durchmesser haben, eine Positionierung längs der X-Achse der Maschine ist aber nur gegeben, wenn diese parallel zur Drehachse des Paßstiftes ist.

Das hat nichts mit dem Reitstock zu tun, dessen Justierung ist eine andere Baustelle. Um jetzt die Parallelität der Maschinenachse zum Werkstück zu prüfen, genügt es, mit der Meßuhr (ich habe mir eine mit 1my Auflösung gegönnt) am Werkstück längs zu fahren. Wer mag kann das mehrfach wiederholen unter Drehung Futters.

Ich konnte ausser dem obligatorischem Nadelzittern bei der Fahrt keine nennenswerte Abweichung feststellen. Das passt. Toleranz besser 5/1000 auf 100 mm Fahrweg.

Die ganze Prozedur hat doch 1-2 Stunden in Anspruch genommen, und immer wieder gab es Probleme mit dem Magnetstativ das die Meßuhr hält, ganz zu schweigen von der fehlenden Steifigkeit. Das hat mich dermaßen in Rage gebracht, daß ich mir 2 Halter gedruckt habe... Einen für die X-Achse, der wird wie ein Stopper an die V-Bahn geklemmt. Der ist noch nicht ganz fertig, es gab Konstruktionsprobleme nach Fertigstellung :eek:

Aber der andere und wichtigere ist der für die Y-Achse.

DSC_0247.jpg

Er ist für die deutschen Werkzeughalter Größe AA und Meßuhren von ca 60mm Durchmesser gezeichnet, und funzt (nach 3 Anläufen !). Bei Thingiverse kursieren Vorschläge für das amerikanische AXA System. Da habe ich mir die GrundIdee abgeschaut.

Bevor wieder irgendwer was zur Farbe sagt.......... SCHWARZ KOMMT MORGEN ;) Gelb ist nur für den Prototyp und völlig unpraktisch in einer nicht klinisch reinen Umgebung.

Also ein bisschen was geht immer ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Schwarz kam heute leider nicht.... Ich hab trotzdem nochmal Bilder gemacht umd den langatmigen Vorbeitrag etwas zu illustrieren.

So wird die Meßuhr am Bett angebracht. Die Mimik dient gleichzeitig als harter Stopp für den Querschlitten und mit einem kleinen Aufsatzt zum fixieren der Spindel (15 Grad Teilung).

DSC_0248.jpg


Und so sitzt die Uhr am Werkzeughalter. Man kann den "Meßzylinder" sehen. Ich hoffe ich konnte das Vorgehen der Messung einigermaßen verdeutlichen.

DSC_0251.jpg


Und so ist der Zustand des Schleifers. Wenn ich wieder etwas Muße finde wird noch der Tisch gebaut, die Fräsprogramme für die benötigten Teile sind bereits fertig.

DSC_0249.jpg

Nicht gezeigt habe ich einen Eigenbau Kompressor aus Standardteilen und einem alten Kühlschrankkompressor. Das Tolle an der Sache ist, daß ich die Unterdruckseite gleich mit verarbeitet habe. Das Vakuum beträgt 0,05 Bar (wenn ich der Meßuhr trauen kann). Das war ein mühsamer Akt voller Rückschläge. Aber er scheint jetzt endlich zu funktionieren. Beim Bau gab es viele Details die interessant waren, aber nu isser fertig.

PeterKa
 
Respekt für die Geduld, mit der Du Dich um die Genauigkeit Deiner Drehbank kümmerst! 0.005 auf 100 ist nicht schlecht, das schafft meine nicht. Wie gut passt die Reitstockhöhe? Da fehlen bei mir einige Hundertstel, und das merke ich hin und wieder. Aber das zu richten war mir bisher zu mühsam.
 

PeterKa

User
Danke Dir :) Die Reitstockposition ist das Letzte was ich noch messen und gegebenenfalls korrigieren muss. Wie ich das am Besten mache weiß ich noch nicht. Nur daß ich ohne diese Arbeit meine Wellen nicht perfekt zwischen Spitzen drehen kann. Im Kopf habe ich einen Drehhalter für die Uhr im Futter einzuspannen und den MK2 Konus des Reitstockes zu vermessen, oder direkt den MK2 Zentrierdorn. Aber noch bin ich nicht so weit.

PeterKa
 

PeterKa

User
Mann Mann, mit dem Reitstock haste ne Lawine losgetreten... Nicht daß ich nicht schon lange geahnt hätte... *schluck*

Also so ist der Meßaufbau:

DSC_0253.jpg

Zuvor habe ich mich vergewissert, daß die Reitstockachse parallel zum Bett ist. Das passt...

Im ersten Durchgang habe ich micht die Rundheit der mitlaufenden Körnerspitze getestet, es kam zunächst auf die Reproduzierbarkeit der Messung an.

Die Chose ist so ausgerichtet, daß die Nadel in der 12 Uhr Position auf dem flachen Teil der Spitze aufliegt. Mit Hilfe der Teilscheibe kann ich die x-y Position der Spitze in Ruhe ausmessen.

Es war reproduzierbar, aber bei der ersten Messung lagen die Punkte nicht alle perfekt auf einem Kreis.. da geh ich nochmal ran.

Was aber schon eindeutig ist: Die Reitstockspitze steht ca 4 Hunderstel hoch, und 12 Hunderstel nach hinten. Und ich hab mich immer gefragt, warum meine geriebenen Bohrungen immer etwas schlackern :eek:

Nun die y-Achse ist leicht verstellbar, dafür habe ich Madenschrauben am Reitstock. Die Höhe ist problematischer. Zum Glück steht der Stock etwas hoch, ich kann die Gleitflächen einschaben bis es passt. Soviel Angst wie vor ein paar Monaten habe ich da jetzt nicht mehr.

Tja so isses...

PeterKa
 
hallo Peter,
mit 4/100 Höhenabweichung kann man schon leben. Damit kann man (fast...) perfekt gerade Wellen drehen. Die horizontale Abweichung muss auf Null korrigiert werden, sonst drehst Du immer einen Konus. Aber dafür gibt es ja die Stellschrauben. Ich wünsche Dir nur, dass die Mechanik Deines Reitstocks besser ist als die von meinem. Das Einstellen ist gewöhnungsbedürftig, nur mit viel Geduld und Übung kommt das heraus, was ich beabsichtige. Erstmal drehe ich intuitiv in die falsche Richtung und dann wollen die Schrauben ja nicht nur verstellt, sondern auch gekontert werden. Dabei verstellt sich wieder alles. Das könnte man besser lösen.

Aber wie ich Dich kenne, wirst Du Dich mit der Höhenabweichung nicht abfinden. Immerhin steht Dein Reitstock zu hoch, das ist besser zu beheben als zu tief wie bei mir. Ich kenne folgende Einflussfaktoren auf die Höhe der Spitze:
- wie weit die Pinole ausgefahren ist
- ob die Pinole geklemmt oder offen ist
- ob der Reitstock geklemmt oder offen ist
- ob das Bett geölt oder trocken ist
- ob die Gleitflächen sauber sind
- wie gut die Konzentrizität von Morsekegel und Spitzenkegel sind (hier würde ich keine großen Abweichungen erwarten)
und schließlich wenn man das Bohrfutter drauf hat:
- wie gut zentrisch Dein Bohrfutter in der Pinole spannt (z.B. bei Zentrierbohrungen von Bedeutung)

Hast Du Dir schon eine Strategie ausgedacht, wie Du vorgehen willst?


Gruß
Bernd

P.S.: habs gerade mal ausgerechnet: bei 4/100 Höhenfehler an der Spitze bekommst Du bei einer 20er Welle einen Fehler von 0,16µ im Durchmesser. Sollte für die meisten Anwendungen ausreichen ;-)

Darauf trinke ich einen! Das war mein 333ster Beitrag!!!
 

PeterKa

User
:) Hast wie immer recht.. Aber nee inzwischen mag ich in der Tat nicht mit 4/100 leben. Ja und mein Bohrfutter spannt alles andere als zentrisch... Hab ich noch nicht gemessen, wird mich wohl umhauen.

Die seitliche Abweichung ist bedrohlicher, da muss ich wohl durch den Justagemist. Ich sag Dir dann wie total mistig es bei mir war.

Die Höhe ist eigentlich nicht sehr schwierig bei 4/100. Ich werde die blaue Farbe bemühen und bin auch ganz sicher, daß der Reitstock mehrere Hochpunkte hat, die ich gezielt abtragen kann. Das dürfte kein wirklisch schlimmer Akt werden.. zumal ich den Schaber inzwischen perfekt nachschleifen kann.. (was anfangs so gut wie unmöglich war).

Aber wie sich das Gefühl für die Materie im Lauf der Zeit verbessert sehe ich daran, daß ich meine Bohrer inzwischen - sagen wir mal: ordentlich - nachschleifen kann. Irgendwie hats geschnackelt ;)

PeterKa
 
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