Stefan Siemens
User
Wenn man so will ein kleiner Testbericht
Wenn man so will ein kleiner Testbericht
Hallo,
nach einigen Flugstunden möchte ich eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrungen mit dem Toy bieten.
-Größe
das Packmaß ist naturgemäß günstig. Gerade im Urlaub fällt der Toy im Auto kaum auf. Die Hutablage oder Kofferraumabdeckung genügen. Neben einem Großsegler findet man im Rucksack eine Ecke und das geringe Gewicht ist dann ebenfalls angenehm. Daher ist der Toy immer dabei.
Vorteilhaft ist die geringe Größe, wenn man bei starkem Wind und böiger Luft alleine werfen muss, weil man den Toy zum Werfen sehr gut vor dem Flügel fassen kann. Damit hat man eine sichere Abwurfkontrolle mit einer Hand. Zum Flitschen hält man den Flieger ganz normal ca. 10 cm hinter dem Flügel.
- Flugeigenschaften
Die Flugeigenschaften sind tadellos. Die vorgeschlagenen Rudereinstellungen und Schwerpunktlage passen sehr gut. Ich habe den Expo-Anteil Querruder und Höhe auf 20 % erhöht. Das bringt etwas Ruhe in die Korrekturen. Präzision und Steuerwirksamkeit sind sehr gut. Bei mittlerer Schwerpunktlage kann ein Abriss praktisch nicht provoziert werden.
Zur Landung mit Butterfly ist nichts Besonderes zu erwähnen. Bei etwas Wind gelingen „Harrier“-Landungen auf dem Hang recht gut. Beim Einbau der Wölbklappenservos sollte man darauf achten, dass genügend Ausschlag für die Bremse möglich ist. Dann wird man vermutlich den Servoabtriebshebel so lang machen müssen, dass er über die Flügelunterseite hinaus steht. Das ist bei mir nur ganz leicht beim Querruder der Fall. Ich komme aber auch mit einer Butterfly Stellung von ca. 50° gut klar.
Bei intensivem Thermikfliegen würde ich mir ein etwas größeres V- Leitwerk wünschen. Das hat nichts mit Flugsicherheit sondern mit der Art und Weise, wie man den Toy kreisen kann, zu tun. In engen Thermikbärten und ruppigen Bedingungen muss man schon ganz schön in die Ruder greifen. (Hier bin ich vermutlich von den F3J-Modellen, die ich sonst viel fliege verwöhnt.) Für den Hangflug ist ein größeres Leitwerk nicht nötig. Hier ist die Dämpfung um die Hochachse gut genug.
Vielleicht legt man den Schwerpunkt zum Thermikfliegen innerhalb des empfohlenen Bereichs einfach ein paar Millimeter nach vorn. Das muss ich noch ausprobieren,
- Verschiedene V- Form
Geradezu vorbildlich finde ich, dass Flügelverbinder mit zwei verschiedenen V- Formen beigefügt sind. Das habe ich wirklich genutzt und geschätzt. Klar, beim Hang fliegen benutzt man die kleine V-Form von 5°. Wenn es mehr um den Terminflug und viel Kreisen geht, benutzt man die größere V-Form. Dann reagierte der Toy wesentlich besser auf Seitenruder und lässt sich stabiler kreisen, also wie schon einmal gesagt, flugmechanisch genau das, was zu erwarten ist. Ich überlege ernsthaft, für meinen Highlander noch einen zweiten Vebinder mit mehr V- Form zu bauen.
-Flugleistungen
die Flugleistungen sind für ein Modell dieser Größe sehr gut. Mir hat vor allem gefallen, dass ich den Toy sowohl bei sehr schwachen Bedingungen und Thermik gut einsetzen kann als auch bei starkem Wind bis 15 m Sekunde. Die leichte Version ist am Hang mit ca. 1 kg Gesamtgewicht incl. Ballast immer noch zu leicht. Nicht dass der Flieger nicht gegen den Wind ankommt, das ist kein Problem. Hier geht es um den Spaßfaktor. Ich werde die dünnen Eisenstangen noch gegen passenden Messing Ballast tauschen, das bringt noch ein paar Gramm. Platz für ein weiteres Ballastrohr wird man mit etwas Mühe im Rumpf finden. Vielleicht schaut der Hersteller, ob es auch im Flügel geht.
Wer ausschließlich am Hang fliegen will und wem es auf die Leistung bei ganz schwachen Bedingungen nicht so ankommt, wird gleich zu der schweren Version greifen.
Zum Vergleich bin ich bei ganz ähnlichen Bedingungen am gleichen Hang auch meinen F3f Highlander geflogen. Hier muss man ganz klar sagen, dass das größere Flugzeug natürlich deutlich bessere Leistungen aufweist. Ich konnte natürlich auch mehr Ballasttieren. Der größere Flieger liegt etwas satter in der Luft. Der Durchzug ist natürlich auch besser. Dabei hat mich schon verwundert, wie gut der Toy aus den Wenden kommt, wie der Durchzug und die Fahrterhaltung sind und wie gut Kunstflug damit gemacht werden kann, ohne dass der Flieger verhungert. Irgendwie hat man nicht nur optisch sondern auch fliegerische den Eindruck, ein F3f Modell zu bewegen. Abgesehen davon ist der Spaßfaktor bei gleichen Flugzeugen gleich. Wenn es also nicht auf die Geschwindigkeit ankommt, kommt man mit den 2 m Flieger gut klar. Anmerkung: Kleine Flugzeuge sehen in der Luft immer schneller aus, als sie tatsächlich sind.
-Robustheit
Mit dem Flugzeug habe ich Taschen für Flügel, Rumpf und Leitwerk erworben. Es handelt sich um aluminiumbedampfte Luftpolsterfolie in guter Qualität mit Textilkederband an den Kanten verstärkt. Zum Transport ist der Flieger gut aufgehoben.
Auch so macht der Toy schon in der leichten Version einen stabilen Eindruck. Er hat einige Landungen, die auch nicht immer gut gelungen waren, klaglos weggesteckt. Vor allem der Rumpf macht für mich einen sehr robusten Eindruck. Nicht zuletzt wegen des Einsatzes von Kevlar im Rumpfkopf. Diesem Leitungsträger aussieht, kann ich nicht sagen. Bei einer Landung auf dem Strand war das Flugzeug noch etwas schnell und hat im Ausrutschen einen Kieselstein mitgenommen. Ein kleiner Eindruck in der Nasenleiste war die Folge. Das wäre vermutlich mit der schweren Version und/oder einem von ihr Flügel nicht passiert. Denn die Leichtbauversion kann naturgemäß nicht so viel wegstecken wie ein Flügel mit robusterer Schale. Auch das muss man sich vor dem Kauf überlegen.
-Zusammenfassung
Der Toy hat meine Erwartungen voll erfüllt. Mir ging es um ein, im Packmaß kleines Flugzeug, welches trotzdem F3 ähnliche Flugscheineigenschaften und-Leistungen bietet.
Wenn die Größe keine Rolle spielt, wird man nach wie vor eher zu einem richtigen F3f/b -oder J Modell greifen. Spannweite lässt sich eben durch nichts ersetzen, nur durch mehr Spannweite.
Wer noch mehr Robustheit wünscht, wird wohl zu einem Flügel mit mehr Carbon in der Schale oder in Furnier/Styropor Bauweise greifen. Letztere Flugzeuge sind meistens auch günstiger. Ich habe aber erhebliche Zweifel, ob ein solches Flugzeug an die Flugleistungen und an die Flugpräzision des Toy heranreicht und ob z.B. der Rumpf genauso robust ist. Der fällt mir übrigens noch ein Argument für die leichte Version ein. Geringere Massenträgheit hat nicht nur in der Luft Vorteile sondern auch bei schlechten Landungen.
Die Fertigungsqualität ist sehr gut. Welche meckert sollte einmal versuchen, ein Flugzeug mit diesem Gewicht so gut und so stabil zu bauen.
Ich möchte den Toy damit nicht mehr missen.
P.S. Nein, ich werde nicht gesponsert. Ich habe einfach Spaß an Spielzeugen.
P.P. S. Das Bild im letzten Post schaut auf Loe Bar zwischen Porthleven und Gunwalloe. Wenn man von Helston die A 3083 in Richtung Lizard fährt muss man nach ca. 3 km am ersten Hauteingang des RNAS Stützpunktes Culdrose
rechts abbiegen und dem schmaler werdenden Weg nach Süden folgen bis man nach ca. 2,5km wieder rechts abbiegen kann in Sackgasse zu einem National Trust Parkplatz. Auf einem alten Wegweiser steht, dass der Weg nicht für "motorizede vehicle" geeignet ist, das kann man ignorieren. Wenn man im nächsten Dorf landet, ist man zu weit gefahren.
Toller Hang, auch für Großsegler! Windrichtung SSW - WNW, turbulenzarm zu landen auf einer steinfreien Wiese über dem Küstenpfad. Porthleven ist ein nettes Küstenstädtchen und ca. 1/2 - 3/4 Stunde zu Fuß entfernt
Wenn man so will ein kleiner Testbericht
Hallo,
nach einigen Flugstunden möchte ich eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrungen mit dem Toy bieten.
-Größe
das Packmaß ist naturgemäß günstig. Gerade im Urlaub fällt der Toy im Auto kaum auf. Die Hutablage oder Kofferraumabdeckung genügen. Neben einem Großsegler findet man im Rucksack eine Ecke und das geringe Gewicht ist dann ebenfalls angenehm. Daher ist der Toy immer dabei.
Vorteilhaft ist die geringe Größe, wenn man bei starkem Wind und böiger Luft alleine werfen muss, weil man den Toy zum Werfen sehr gut vor dem Flügel fassen kann. Damit hat man eine sichere Abwurfkontrolle mit einer Hand. Zum Flitschen hält man den Flieger ganz normal ca. 10 cm hinter dem Flügel.
- Flugeigenschaften
Die Flugeigenschaften sind tadellos. Die vorgeschlagenen Rudereinstellungen und Schwerpunktlage passen sehr gut. Ich habe den Expo-Anteil Querruder und Höhe auf 20 % erhöht. Das bringt etwas Ruhe in die Korrekturen. Präzision und Steuerwirksamkeit sind sehr gut. Bei mittlerer Schwerpunktlage kann ein Abriss praktisch nicht provoziert werden.
Zur Landung mit Butterfly ist nichts Besonderes zu erwähnen. Bei etwas Wind gelingen „Harrier“-Landungen auf dem Hang recht gut. Beim Einbau der Wölbklappenservos sollte man darauf achten, dass genügend Ausschlag für die Bremse möglich ist. Dann wird man vermutlich den Servoabtriebshebel so lang machen müssen, dass er über die Flügelunterseite hinaus steht. Das ist bei mir nur ganz leicht beim Querruder der Fall. Ich komme aber auch mit einer Butterfly Stellung von ca. 50° gut klar.
Bei intensivem Thermikfliegen würde ich mir ein etwas größeres V- Leitwerk wünschen. Das hat nichts mit Flugsicherheit sondern mit der Art und Weise, wie man den Toy kreisen kann, zu tun. In engen Thermikbärten und ruppigen Bedingungen muss man schon ganz schön in die Ruder greifen. (Hier bin ich vermutlich von den F3J-Modellen, die ich sonst viel fliege verwöhnt.) Für den Hangflug ist ein größeres Leitwerk nicht nötig. Hier ist die Dämpfung um die Hochachse gut genug.
Vielleicht legt man den Schwerpunkt zum Thermikfliegen innerhalb des empfohlenen Bereichs einfach ein paar Millimeter nach vorn. Das muss ich noch ausprobieren,
- Verschiedene V- Form
Geradezu vorbildlich finde ich, dass Flügelverbinder mit zwei verschiedenen V- Formen beigefügt sind. Das habe ich wirklich genutzt und geschätzt. Klar, beim Hang fliegen benutzt man die kleine V-Form von 5°. Wenn es mehr um den Terminflug und viel Kreisen geht, benutzt man die größere V-Form. Dann reagierte der Toy wesentlich besser auf Seitenruder und lässt sich stabiler kreisen, also wie schon einmal gesagt, flugmechanisch genau das, was zu erwarten ist. Ich überlege ernsthaft, für meinen Highlander noch einen zweiten Vebinder mit mehr V- Form zu bauen.
-Flugleistungen
die Flugleistungen sind für ein Modell dieser Größe sehr gut. Mir hat vor allem gefallen, dass ich den Toy sowohl bei sehr schwachen Bedingungen und Thermik gut einsetzen kann als auch bei starkem Wind bis 15 m Sekunde. Die leichte Version ist am Hang mit ca. 1 kg Gesamtgewicht incl. Ballast immer noch zu leicht. Nicht dass der Flieger nicht gegen den Wind ankommt, das ist kein Problem. Hier geht es um den Spaßfaktor. Ich werde die dünnen Eisenstangen noch gegen passenden Messing Ballast tauschen, das bringt noch ein paar Gramm. Platz für ein weiteres Ballastrohr wird man mit etwas Mühe im Rumpf finden. Vielleicht schaut der Hersteller, ob es auch im Flügel geht.
Wer ausschließlich am Hang fliegen will und wem es auf die Leistung bei ganz schwachen Bedingungen nicht so ankommt, wird gleich zu der schweren Version greifen.
Zum Vergleich bin ich bei ganz ähnlichen Bedingungen am gleichen Hang auch meinen F3f Highlander geflogen. Hier muss man ganz klar sagen, dass das größere Flugzeug natürlich deutlich bessere Leistungen aufweist. Ich konnte natürlich auch mehr Ballasttieren. Der größere Flieger liegt etwas satter in der Luft. Der Durchzug ist natürlich auch besser. Dabei hat mich schon verwundert, wie gut der Toy aus den Wenden kommt, wie der Durchzug und die Fahrterhaltung sind und wie gut Kunstflug damit gemacht werden kann, ohne dass der Flieger verhungert. Irgendwie hat man nicht nur optisch sondern auch fliegerische den Eindruck, ein F3f Modell zu bewegen. Abgesehen davon ist der Spaßfaktor bei gleichen Flugzeugen gleich. Wenn es also nicht auf die Geschwindigkeit ankommt, kommt man mit den 2 m Flieger gut klar. Anmerkung: Kleine Flugzeuge sehen in der Luft immer schneller aus, als sie tatsächlich sind.
-Robustheit
Mit dem Flugzeug habe ich Taschen für Flügel, Rumpf und Leitwerk erworben. Es handelt sich um aluminiumbedampfte Luftpolsterfolie in guter Qualität mit Textilkederband an den Kanten verstärkt. Zum Transport ist der Flieger gut aufgehoben.
Auch so macht der Toy schon in der leichten Version einen stabilen Eindruck. Er hat einige Landungen, die auch nicht immer gut gelungen waren, klaglos weggesteckt. Vor allem der Rumpf macht für mich einen sehr robusten Eindruck. Nicht zuletzt wegen des Einsatzes von Kevlar im Rumpfkopf. Diesem Leitungsträger aussieht, kann ich nicht sagen. Bei einer Landung auf dem Strand war das Flugzeug noch etwas schnell und hat im Ausrutschen einen Kieselstein mitgenommen. Ein kleiner Eindruck in der Nasenleiste war die Folge. Das wäre vermutlich mit der schweren Version und/oder einem von ihr Flügel nicht passiert. Denn die Leichtbauversion kann naturgemäß nicht so viel wegstecken wie ein Flügel mit robusterer Schale. Auch das muss man sich vor dem Kauf überlegen.
-Zusammenfassung
Der Toy hat meine Erwartungen voll erfüllt. Mir ging es um ein, im Packmaß kleines Flugzeug, welches trotzdem F3 ähnliche Flugscheineigenschaften und-Leistungen bietet.
Wenn die Größe keine Rolle spielt, wird man nach wie vor eher zu einem richtigen F3f/b -oder J Modell greifen. Spannweite lässt sich eben durch nichts ersetzen, nur durch mehr Spannweite.
Wer noch mehr Robustheit wünscht, wird wohl zu einem Flügel mit mehr Carbon in der Schale oder in Furnier/Styropor Bauweise greifen. Letztere Flugzeuge sind meistens auch günstiger. Ich habe aber erhebliche Zweifel, ob ein solches Flugzeug an die Flugleistungen und an die Flugpräzision des Toy heranreicht und ob z.B. der Rumpf genauso robust ist. Der fällt mir übrigens noch ein Argument für die leichte Version ein. Geringere Massenträgheit hat nicht nur in der Luft Vorteile sondern auch bei schlechten Landungen.
Die Fertigungsqualität ist sehr gut. Welche meckert sollte einmal versuchen, ein Flugzeug mit diesem Gewicht so gut und so stabil zu bauen.
Ich möchte den Toy damit nicht mehr missen.
P.S. Nein, ich werde nicht gesponsert. Ich habe einfach Spaß an Spielzeugen.
P.P. S. Das Bild im letzten Post schaut auf Loe Bar zwischen Porthleven und Gunwalloe. Wenn man von Helston die A 3083 in Richtung Lizard fährt muss man nach ca. 3 km am ersten Hauteingang des RNAS Stützpunktes Culdrose
rechts abbiegen und dem schmaler werdenden Weg nach Süden folgen bis man nach ca. 2,5km wieder rechts abbiegen kann in Sackgasse zu einem National Trust Parkplatz. Auf einem alten Wegweiser steht, dass der Weg nicht für "motorizede vehicle" geeignet ist, das kann man ignorieren. Wenn man im nächsten Dorf landet, ist man zu weit gefahren.
Toller Hang, auch für Großsegler! Windrichtung SSW - WNW, turbulenzarm zu landen auf einer steinfreien Wiese über dem Küstenpfad. Porthleven ist ein nettes Küstenstädtchen und ca. 1/2 - 3/4 Stunde zu Fuß entfernt