Wiedereinstieg sorgt für reichlich Frust

Hallo Jürgen (aka Glückspilz),

heute war Erstflug mit einer betagten Dame, die unfertig 37 Jahre auf dem Dachboden geduldig auf ihr Wiedererwachen gewartet hatte. Die gute Dame heisst: LS3 (von MPX mit 3220mm Spannweite).

Was für ein schöner Flieger und dann mal nicht gleich >5m und >5kg. Und dann diese große weite Fläche, die Bäume so schön weit weg, man könnte direkt neidisch werden. Nun gut, bevor ich an solche Flieger auch nur denken kann, muss erst einmal eine gescheite Fernsteuerung her. Immer schön Eins nach dem Andern. Derweil quäl ich meinen EG weiter :D
 
Wie es weiter ging.

Wie es weiter ging.

Hallo zusammen,
da ich im Moment krankgeschrieben bin, nur'n Hexenschuss, nix Viruelles ;), dachte ich ich könnte doch einfach mal berichten wie es mir mit meinem Flieger so seit meinem letzten Posting ergangen ist und was sich so alles bei mir getan hat. Vielleicht interessiert es ja jemanden und falls nicht, auch egal. Zumindest lenkt mich das Schreiben etwas ab und das ist besser als Schmerztabletten. :)

Tja, positiv ging da am Ende des letzten Jahres leider nichts. Bei noch schönem Wetter raus an den Hang und mit zwei Flieger-Kollegen aus dem Herforder Verein geflogen. Nach einigen Runden meinten besagte Kollegen mein EasyGlider wäre ja wohl eher ein SpeedyGlider. Die Nase zu tief runter und dadurch zu schnell und zu starkes Sinken. Also Flieger gelandet und kontrolliert. Die EWD passte nicht, was auf die Schnelle aber nicht zu beheben war. Also noch mal gestartet und Höhenruder zugetrimmt. Nun hob er die Nase und flog auch deutlich langsamer, nahm den leichten Hangwind auf und hielt sich auf Höhe.

Bei der Landung passierte dann Folgendes. Beim Landeanflug mit Seiten- und Querruder quer zum Hang eingeflogen. In dem Moment nehme ich wahr, das mir der Flieger eines Kollegen entgegen kommt. Zwar deutlich höher als ich, aber trotzdem wollte ich vorsichtshalber etwas tiefer gehen. Doch kaum hatte ich das Tiefenruder nur minimal betätigt, riss die Strömung ab und der Flieger bohrte sich in die Wiese. Bruch :mad:

Ich habe lange darüber nachgedacht warum der Flieger beim leichten Drücken senkrecht nach unten ging. Ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung. Ein Kollege meinte, der Motor hätte im Moment des Absturzes gelaufen. Das wird wohl auch so sein und dadurch zustande gekommen, das es bei der Smart SX (Seite/Gas links) leicht passieren kann, das man beim Seite steuern unbeabsichtigt etwas Gas gibt. Der leicht drehende Motor hat dann vermutlich den Flieger abgebremst und zusammen mit dem nach wie vor auf Höhe getrimmten Höhenruder die Maschine so stark verlangsamt das sie kurz vor dem Strömungsabriss stand und das letztlich dem Flieger zum Verhängnis wurde.

Positiv: Die Reparatur erwies sich als nicht allzu schwierig da die Schäden durch den weichen Untergrund nicht sonderlich stark waren.
 
Wie es weiter ging. Teil 2

Wie es weiter ging. Teil 2


Leider kam es dann aber noch schlimmer. Nachdem der Flieger wieder repariert war, ging es an einem freien Tag frohgemut erneut an denselben Hang. Dieses mal war ich allein und eigentlich sollte alles gut gehen, so nach dem Motto "Irgendwann muss es doch mal klappen".

Tat es nur leider nicht. Der Start verlief problemlos und auch die ersten ca. fünf bis zehn Minuten ging alles glatt. Der Flieger lag gut in der Luft, keine Nase runter mit übermäßig schnellem Sinken. Null Wind, Thermik am frühen Morgen sowieso nicht und so musste ich ihn natürlich nach ein paar Minuten wieder mittels Motor hochschrauben. Alles perfekt, ich fing gerade an mich zu entspannen als er plötzlich nach rechts auszubrechen drohte. Ich gegengesteuert, plötzlich Ausbruch nach links, ich also wieder dagegen. Das ging einige Male so weiter, dann war klar, da stimmt etwas mit einem Querruder nicht. Also hieß es vorsichtig runter mit dem Flieger. Nach einigen Mühen hatte ich ihn schon ziemlich weit unten, aber immer noch mit Ausbrüchen unterbrochen. Jetzt noch einmal eine Schleife fliegen und dann irgendwie landen. Diese letzte Schleife ist dann aber gründlich schiefgegangen. Plötzliches Querstellen des Fliegers mit Wegkippen über den Flügel aus 10 Metern Höhe und so etwas kann man dann beim besten Willen keine Landung nennen.

Ich natürlich sofort hin und der Anblick war erschütternd :cry:

Der Rumpf im Cockpitbereich durchgebrochen, weitere Brüche und das rechte Querruder war abgerissen. Vereinzelte Trümmer lagen verstreut um den Flieger. Na ja, seht selbst, ich hab mal ein Bild vom Rumpf gemacht

Bruch-1.jpg

Da Mann seinen Müll ja nicht einfach in der Gegend rumliegen lässt, habe ich dann Alles, auch die kleinen Stücke aufgesammelt, eingetütet und ab da durch. Zu Hause angekommen war mein einziger Kommentar "Das wars jetzt aber endgültig für den Flieger, der ist fertig".

Nach ein paar Tagen habe ich die Trümmer untersucht. Fazit: Sind nur wenige Einzelteile, alles lässt sich ohne großartige Lücken aneinanderfügen. Vielleicht doch noch mal flicken? Allein schon der skeptische Blick meiner Gattin war mir Ansporn. Aber erst einmal wollte ich wissen was die Ursache für das Querruder-Problem war. Also Akku dran und siehe da, das Servo machte unkontrollierte Ausschläge. Es könnte natürlich auch das Querruder selbst gewesen sein und das Servo ist erst beim Absturz kaputt gegangen, aber das glaube ich nicht.

Jedenfalls habe ich dann das Unmögliche gewagt und den Flieger wieder repariert. Das ging diesmal aber nicht in 10 Minuten ab ..
Rumpf und Querruder geklebt. Neues Servo bestellt (dieses mal mit Metallgetriebe) eingebaut und siehe da, alles funktioniert wieder. Nicht wie vorher, Ruder haben nicht mehr ihren ursprünglichen Ruderweg, der vordere Rumpf kommt leicht verdreht daher, aber insgesamt sieht es aus als wäre er wieder flugbereit. Na ja, man wird es sehen und falls nicht, ich habe ja noch einen EG-Bausatz in petto ;)

Mit diesem Desaster endete das alte Jahr dann auch. Zum Fliegen bin ich seitdem nicht mehr gekommen, getan hat sich aber trotzdem Einiges. Aber davon später.
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Mit diesem Desaster endete das alte Jahr dann auch. Zum Fliegen bin ich seitdem nicht mehr gekommen, getan hat sich aber trotzdem Einiges. Aber davon später.

Hallo Jürgen,

Dein EG4 ist ja nicht tot zu kriegen :p :cool:

Diese Servos sind ja leider schon berühmt berüchtigt. Schon seltsam was sich MPX dabei gedacht hat. Bisher hatte ich zum Glück noch kein Servoausfall, aber wenn man das so verfolgt ist es nur eine Frage der Zeit.

Deinen EG4 Bausatz kannst Du dann ja etwas wertiger ausstatten und dann kommen auch die Erfolgserlebnisse - schließlich bist Du ein Glückspilz!

Machs gut und bleib gesund!
 

bendh

User
Hast du die Servos einmal geöffnet?
Ich hatte Servos von Graupner da waren innen die Kabel so schlecht isoliert, dass sich ein Kurzschluß im Impulsbereich gebildet hat. Folge, Modell Totalverlust.
 
Hast du die Servos einmal geöffnet?
Ich hatte Servos von Graupner da waren innen die Kabel so schlecht isoliert, dass sich ein Kurzschluß im Impulsbereich gebildet hat. Folge, Modell Totalverlust.

Ja, geöffnet habe ich das Servo, aber nichts auffälliges entdeckt. Ich will auch gar nicht mal über die Servos meckern, schließlich hatten sie ja auch schon so einiges auszuhalten. Aber Karsten hat wohl recht, beim neuen Flieger sollten bessere Servos rein, nur welche?

@Karsten
Ob er wirklich noch (vernünftig) fliegt wird sich wohl erst noch zeigen müssen. Ich bin aber wie immer optimistisch :)
 
So, nun weiss ich auch was wirklich defekt ist. Der Regler ist hin, nicht das Servo. Habe eben den Flieger auf meinen neuen wirklich super praktischen Modellbau-Ständer (siehe Bild) gepackt um noch einmal einige der Einstellungen auszuprobieren. Dasselbe habe ich letzte Woche ebenfalls gemacht, ohne das es dabei irgendwelche Probleme gab. Dieses mal aber zuckte plötzlich das rechte Querruder einmal kurz unkontrolliert nach unten um dann kurz darauf selbiges nach oben zu machen. Je öfter ich die Querruder betätigte, je häufiger und heftiger gab es die fehlerhaften Ausschläge um dann zu guter letzt abwechselnd ununterbrochen ganz nach unten und oben auszuschlagen. Da ich noch einen Empfänger in Reserve habe, konnte der Empfänger als Fehlerquelle schnell ausgeschlossen werden. Bleibt also nur noch der Regler. :mad:

Nun weiss ich auch warum der Flieger erst während des Fluges anfing zu spinnen und ich zuletzt nicht mehr die geringste Chance hatte ihn zu landen. Natürlich hatte ich auch vor meinem letzten Flug wie immer die Ruderfunktionen geprüft, aber das nützt natürlich alles nichts wenn das Problem während des Fluges erst nach und nach auftritt und sich obendrein noch kontinuierlich verstärkt.

ständer.jpg
 
Hallo Jürgen,

versuch' mal einen separaten Empfängerakku (4xEneloop). Wenn das BEC vom Regler spinnt, sollte das damit behoben sein. Der Motor läuft damit natürlich nicht. Also den Regler auf Port 4 abziehen.

Da ich keinen Empfängerakku besitze und ich sowieso noch ein bisschen Zubehör bestellen wollte, habe ich soeben einen neuen Regler bestellt. Ich muss nur bis ca. Mitte/Ende nächster Woche auf die Lieferung warten da 1 Artikel nicht auf Lager ist. Aber ich kann momentan ja eh nicht raus.
 
Du kannst auch einen einfachen 4-fach Batteriehalter (Mignon oder Micro) mit einfachen Batterien nehmen und da ein JR/UNI-Stecker von einem defekten Servo oder so anschließen und diesen in den Port 4 stöpseln. Viel Erfolg!

Ich besitze aber keinen 4-fach Batteriehalter!
:o

Jetzt schäme ich mich für meine Armut und du Karsten bists in schuld :cry:
 

MadEff

User
Hallo zusammen,

darf ich mal meine Gedanken dazu kurz kund tun?

Wir reden doch immer noch von einem Easy Glider. Einer Schaumwaffel. Wenn ich jetzt überlege, dass da zusätzlich ein Nimh Empfängerakku rein soll (wobei ich noch nicht mal sicher bin, ob genügend Platz da drin ist), wird es schwierig den Schwerpunkt zu halten. Überhaupt wird der Vogel prozentual gesehen unnötig schwerer.

Ein 30A Regler kostet nicht die Welt und ist schnell ausgetauscht. Regler programmieren - fertig.

Bleibt alle gesund!
Martin
 
Hallo,
Ja, hol dir einen Hobbywing Skywalker 30-40A Regler mit internen 3-5A BEC für circa 8-12€.
Habe diese Regler jetzt in vielen kleinen Jets und einem Wasserflugzeug nachgerüstet und nie wieder stromtechnisch Probleme gehabt,die alten Regler hatten auch vorher so ähnliche Symptome wie deiner.
Die scheinen ganz gut durchkonstruiert zu sein.
Noch dazu kleinen 16V 3300uF Kondensator mit an den Empfänger gehängt und fertig.

Reicht:
https://www.ebay.de/itm/254552045213
 
Hallo zusammen,

darf ich mal meine Gedanken dazu kurz kund tun?

Wir reden doch immer noch von einem Easy Glider. Einer Schaumwaffel. Wenn ich jetzt überlege, dass da zusätzlich ein Nimh Empfängerakku rein soll (wobei ich noch nicht mal sicher bin, ob genügend Platz da drin ist), wird es schwierig den Schwerpunkt zu halten. Überhaupt wird der Vogel prozentual gesehen unnötig schwerer.

Ein 30A Regler kostet nicht die Welt und ist schnell ausgetauscht. Regler programmieren - fertig.

Bleibt alle gesund!
Martin

Hallo Martin,
ich habe mir bereits wieder einen Regler bestellt und zwar denselben der original drin war, den ROXXY® BL control 720. Programmieren kann man den aber nicht, der ist schon für den EG vorprogrammiert. Ich hoffe mal sehr das der nicht wieder den gleichen Mist baut. Vielleicht hätte ich mir doch lieber einen anderen Regler bestellen sollen, aber da ich bereits bestellt habe bleibst halt dabei.

@Alex
Danke für den Tipp, aber wie gesagt, ein neuer Regler ist bereits bestellt.
 

FAG_1975

Vereinsmitglied
Wenn ich jetzt überlege, dass da zusätzlich ein Nimh Empfängerakku rein soll (wobei ich noch nicht mal sicher bin, ob genügend Platz da drin ist), wird es schwierig den Schwerpunkt zu halten.

Hallo Martin,

nein, mein Gedanke war nur den Empfänger-Akku für einen Test zu nutzen. Wenn dann alles funktioniert, liegt es am BEC. Es war nicht von mir angedacht den Empfänger-Akku als "Angstakku" zusätzlich einzubauen.

@Jürgen: Sorry, ich wollte Dich nicht bloßstellen. ;) :D Ich habe solche Sachen immer irgendwo rumfliegen … :cool:
 

MadEff

User
Hey Karsten,

klassisches Missverständnis dann...:) Hätte mich echt gewundert, wenn jemand den Vorschlag macht, bei den Seglern ein Empfängerakku einzubauen ... :D War auch nicht herablassend gemeint von mir...

@Jürgen: auch dieser Regler ist programmierbar, steht auf der Lindinger Seite. Wenn der auf deinen Easy Glider bereits eingestellt ist, ist das schon gut. Ansonsten die Anleitung dazu lesen, da steht drin, wie man noch die gewünschten Einstellungen programmiert (z. B. Motorstopp, Gasweg, ...).

Viele Grüße
Martin
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten