R&G Behältnisse für geringe Mengen?

justme

User
Hallo Gemeinde!

Ich nutze R&G Epoxidharz und kaufe meist die kleine Packung zu 80gr Härter und 200gr Harz. Ich mische auch meist nur Kleinstmengen im Bereich einstellig Gramm.
Dabei ist die Dosierung immer etwas kritisch. Aus den R&G Flaschen lässt sich nur schwer scharf dosiert in den Mischbehälter umschütten. Wenn ich vorsichtig ein oder zwei Tropfen noch in den Mischbehälter schütten will, dann fließt Härter und Harz meist einfach am Flaschenkörper herunter. Oft mehr als ich eigentlich in den Mischbehälter tröpfeln wollte.
Um Sauerei zu vermeiden darf ich dann das Wischen nicht vergessen ;-)



Wie geht Ihr damit um? Hat jemand einen Trick drauf um das zu vermeiden? Habt Ihr geeignetere Behältnisse zur Aufbewahrung von Härter und Harz?
Ich habe schon überlegt beides in zwei Spritzen umzufüllen ...
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Für so geringe Mengen sind Spritzen wirklich besser geeignet. Da kannst Du perfekt dosieren.
Wenn Du mit einem Behältnis auf der Waage arbeitest, bleibt das Verhältnis wie es ist.
Wenn Du nach den Strichen auf den Spritzen arbeitest, dann musst Du nach dem Volumenverhältnis rechnen.
Letzteres ist mir lieber, da muss ich die Waage nicht rauskramen. Aber das ist im Prinzip völlig egal.
 

justme

User
Jo, vielen Dank an Euch!
Ich denke ich versuche es mal mit der Umfüllerei in zwei Spritzen. Bei nächster Gelegenheit bestelle ich mir die Spritzeinsätze bei R&G mit und versuche die mal. Ich hab' schon öfter mal bei R&G herumgestöbert, aber die Dinger sind mir noch nie aufgefallen!

Bei der Umfüllerei in die Spritzen fragte ich mich eher ob das Zeug in den Spritzen sich verändert oder sogar irgendwie trocknet. Die Dosierung würde ich wohl sowieso über Waage machen. Die liegt griffbereit immer dabei :-)

Nochmals vielen Dank!
 

onki

User
Hallo,

Ich verwende immer das Kilogebinde, das aber leider meistens zu alt wird als gut ist:rolleyes:. Trotzdem wird es verwendet bis es wirklich gar nix mehr taugt (also wenn der Härter sich verfärbt).
Die Spritzeinsätze hab ich seit vielen Jahren im Einsatz und werden von Flasche zu Flasche (nach Reinigung) weiterverwendet.
In Zusammenhang mit einer günstigen Taschenwaage (0.1g Teilung) ist es ohne Probleme möglich 5g Harz anzumachen.

Gruß
Onki
 

Wattsi

User
Jo, vielen Dank an Euch!
Ich denke ich versuche es mal mit der Umfüllerei in zwei Spritzen.
Nochmals vielen Dank!


Brauchst nichts umfüllen: In den Schraubverschluss ein Loch entsprechend dem Kanülenanschluss der Spritze bohren, so dass er klemmend im Deckel sitzt, Spritze reinstecken, Flasche umdrehen, Spritze aufziehen, Spritze in Mischgefäß entleeren, leere Spritze ins Loch stecken, dichtet ausreichend.
 

Robinhood

Vereinsmitglied

justme

User
Auch Dir nochmals Dank für die Info und die Druckdateien!
Aber wie gesagt, es ging mir eher um das Problem so kleine Mengen möglichst ohne Kollateralschaden aus den Flaschen zu bekommen. Das Mischverhältnis ist mit meiner kleinen Briefwaage soweit stressfrei.
 

Malmedy

User
Hab das gleiche Problem wie der Themenstarter und finde eure Tipps hilfreich. Arbeite grundsätzlich auch bei kleinsten Mengen mit der sog. Junkie-Waage (0,1 g Teilung), was aber grundsätzlich nicht verhindert, dass Härter immer geringfügig überdosiert wird (man will ja "zu wenig" unbedingt vermeiden). Dieses minimale Zuviel addiert sich im Laufe des Gebindeverbrauchs zu einer erkennbaren Fehlmenge an Härter. Lässt sich auch mit den obigen Tipps nicht gänzlich vermeiden.
Und hier setzt meine Kritik an R&G an: Härter lässt sich nicht in kleinen Mengen alleine nachordern. Früher ging das mal nach telefonischer Absprache, der Bestellung eine 40 oder 80g Flasche Härter zusätzlich beizugeben, natürlich gegen Bezahlung. Heute nicht mehr, wegen "Optimierung der Betriebsabläufe". Ist zwar nicht ganz das Thema des Posts, aber ich finde das ignorant gegenüber der Kleinkundschaft, an der R&G recht gut verdient.

Gruß
Michael
 

Gideon

Vereinsmitglied
Arbeite grundsätzlich auch bei kleinsten Mengen mit der sog. Junkie-Waage (0,1 g Teilung), was aber grundsätzlich nicht verhindert, dass Härter immer geringfügig überdosiert wird (man will ja "zu wenig" unbedingt vermeiden). Dieses minimale Zuviel addiert sich im Laufe des Gebindeverbrauchs zu einer erkennbaren Fehlmenge an Härter. Lässt sich auch mit den obigen Tipps nicht gänzlich vermeiden.

Außerhalb der Stöchiometrie ist es egal, ob es zu viel oder zu wenig Härter ist.

Mixing ratio deviation.png

Quelle: Martin G. Scheufler Kunstharzprodukte GmbH
 

Jojo26

User
Hallo,

... ich verwende für die kleinen Mischungen die 160ml Kaffeesahne-Glasflaschen mit dem praktischen Plastikverschluss. Damit lässt sich tröpfenweise dosieren -es fließt selten etwas an der Ausgusszunge ab - mit Klick verschlossen - und man sieht immer gleich, wieviel noch da ist... Bei stetem Kaffeegenuss ist auch der Nachschub sichergestellt ...;)

Viele Grüße

Jochen
 
… und ich nehme Prilflaschen (oder ähnliche) für Harz und für Härter die Kunststoffflaschen vom Händlmaier süßem Senf, alle schön mit Ausgußtülle.

Und Anmischen nur mit Kanüle (bis 40 ml), ich gebe mindestens 10ml Harz in die Kanüle und direkt obendrauf 4,2 ml Härter, das wird dann in den Mischbecher gedrückt. Kanüle (bei mir 20 ml) kann man aufheben und wieder verwenden.
Bitte beachten, bei Volumenmischung erhöht sich der Härteranteil um 10% zur Gewichtsangabe, bei 100:38 wird daraus 38 plus 3,8= 4,2 ml Härter. Wenn dann also 14,2 ml in der Kanüle sind kann ich rausdrücken.
Kanülen gibt's im Netz 250 Stück für 10,--€

Jörg
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Stefan,

könntest Du mal ein Foto von Deinen Nackenhaaren machen?

Beispiel: HP-Textiles E55-28-110 L 100:40Gewicht, 100:44 Volumen, mit leichten Anleihen an die Schulbildung ergibt dies 10% erhöhten Härteranteil (meine Harze)
Beispiel R-G: Härter S, L 12%; EPH161 10%; GL 1,2, CL 16% Erhöhung bei Volumen
Beispiel Lange u. Ritter: 100: 38 Gewicht, 100: 42 Volumen ergibt 10.5% (mein Harz)

Und jeder sollte schon wissen welches Harz er verwendet

Und wenn wir jetzt in die von Dir eingestellte Tabelle schauen sind wir bis auf die CL und GL Härter immer im engeren Toleranzbereich.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Grundformel: V = m ⋅ (1 : p)

V = Volumenverhältnis, m = Gewichtsverhältnis, p = Dichte



Epoxydharz L 20 (Dichte 1,15 g/cm³) + Härter EPH 524 (Dichte 1,04 g/cm³)

Mischungsverhältnis nach Gewicht 100 : 19 Teile

Volumenteile Härter EPH 524
1 : 1,04 g/cm³ x 19 Gewichtsteile = 18,27

Volumenteile Epoxydharz L 20
1 : 1,15 g/cm³ x 100 Gewichtsteile = 86,96

Auf 100 normiert:
18,27 : 86,96 x 100 = 21,01 (gerundet 21) Volumenteile = 100 : 21 (19 + 10 % = 20,9) > passt



Epoxydharz HT 2 (Dichte 1,00 g/cm³) + Härter HT 2 (Dichte 1,14 g/cm³)

Mischungsverhältnis nach Gewicht 100 : 48 Teile

Volumenteile Härter HT 2
1 : 1,00 g/cm³ x 48 Gewichtsteile = 48,00

Volumenteile Epoxydharz HT 2
1 : 1,14 g/cm³ x 100 Gewichtsteile = 87,72

Auf 100 normiert:
48 : 87,72 x 100 = 54,72 (gerundet 55) Volumenteile = 100 : 55 (48 + 10 % = 52,8) > grenzwertig



Epoxydharz L 385 (Dichte 1,18 g/cm³) + Härter 386 (Dichte 0,95 g/cm³)

Mischungsverhältnis nach Gewicht 100 : 35 Teile

Volumenteile Härter 386
1 : 0,95 g/cm³ x 35 Gewichtsteile = 36,84

Volumenteile Epoxydharz L 385
1 : 1,18 g/cm³ x 100 Gewichtsteile = 84,75

Auf 100 normiert:
36,84 : 84,75 x 100 = 43,47 (gerundet 43) Volumenteile = 100 : 43 (35 + 10 % = 38,5) > total daneben
 
Zuletzt bearbeitet:
Mischung Epoxyharz

Mischung Epoxyharz

Wow,welch ein Pelz. Schaut mehr nach Waschbär aus. Doch zum Harzgemisch. Ich frage mich nur, was da für ein Aufhebens gemacht wird. Seid Ihr nicht in der Lage, auf einer Feinwaage grammgenau eine Mischung herzustellen. Ich bin schon lange kein Jüngling mehr, doch 4 Gramm Härter und 10 Gramm Harz zuzugeben, ist doch wirklich kein Problem. Wenn es gar 40 Gramm zu 100 Gramm sind, dann ist es der Mischung wurstegal, ob da ein Tropfen Harz oder Härter mehr mal in die Mischung enteilen. Es wird höchstens bei stark abweichenden Fehlern ein Härtegradproblem geben. Spröde oder immer elastisch oder nie aushärtend. Da gehe ich aber schon von mehr als 10 % Mischungsfehler aus. Ich habe auch schon von verschiedenen Lieferanten die Härter zu den Harzen anderer Hersteller verwendet, natürlich bei gleichem Mischungsverhältnis. Oh Wunder, es ist immer gut gegangen. Müssen wohl alle vom gleichen Topf bedient worden sein. Probiert es doch einfach aus.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich habe auch schon von verschiedenen Lieferanten die Härter zu den Harzen anderer Hersteller verwendet, natürlich bei gleichem Mischungsverhältnis. Oh Wunder, es ist immer gut gegangen. Müssen wohl alle vom gleichen Topf bedient worden sein. Probiert es doch einfach aus.

Hallo Clemens,

das ist leider mehr Mythos als Wahrheit. Dass das unter bestimmten Umständen "funktioniert", möchte ich gar nicht bestreiten. Was dabei aber rein qualitativ herauskommt, ist dann wirklich nicht mehr so ohne weiteres nachprüfbar. Es sei denn, man hat ein Dynamisches Differenzkalorimeter und misst die Tg. Nur über den Vernetzungsgrad lässt sich zuverlässig bestimmen, ob das, was vorher fabriziert wurde, auch wirklich funktioniert.

Wie bereits dargelegt, ist die Einhaltung der Stöchiometrie sehr wichtig. Durch die Polyaddition bedingt, ist das Mischungsverhältnis fest vorgegeben. Auch gibt es weltweit einige Hersteller bzw. Formulierer von Bisphenol A/F-Harzen und aliphatischen & cycloaliphatischen Härtern, sodass es niemals eine alleinige Quelle geben kann, die alle beliefert.
 
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