Frästeile länger als der mögliche Verfahrweg

Umbaz

User
Hallo!

Ich,als Anfänger in Sachen Fräse, bräuchte mal eure Hilfe.

Habe eine Bauteil ( fertige dxf Datei ) das 670mm lang ist. Leider kann meine Selbstbau Fräse, auf der längsten Seite, nur 520mm fahren.

Nun steh ich leider voll auf dem Schlauch, wie ich das lösen kann. Gibt es eine Möglichkeit und wie ist die Vorgehensweise.

Nutze Qcad und Estlcam, im Anfängermode :( ;)

Gerne auch nur die Info wo ich so etwas nachlesen kann!

Vorerst vielen Dank.
 
Hi!

Wenn es kein Problem ist, dass das Bauteil bei deiner Fräsmaschine übersteht, geht es relativ einfach.

Zu Zerstückelst dein Werkstück so, dass du zunächst nur einen Teil davon auf einmal bearbeitest. Dann spannst du das Werkstück um, so dass der Rest innerhalb des Verfahrweges ist.
Beim Teilen darauf achten, dass du möglichst keine Bearbeitung in der Nahtstelle hast.

Wenn es dein Werkstück zulässt, kannst du noch zwei Passbohrungen fräsen. Dann fällt das ausrichten danach einfacher.
Ggf. auf eine Bohrung zum Antasten für den Nullpunkt für die zweite Bearbeitung


Gruß
Korbi
 

Umbaz

User
Hallo,

danke dir :cool:

Das hab ich soweit begriffen, sollte ich hinbekommen......fast!

Da kommt dann das nächste Problem, wie die dxf aufteilen.
Meine Dateien sind so fertig zum Download bereitgestellt worden. Das heist, in Estlcam laden, Umriß makieren und speichern.( Als lesbare Datei für die Maschine)
Mit Estlcam bekomm ich das nicht hin, bzw. ich habe keine Ahnung ob das auch geht. Das Programm möchte immer eine, in sich geschlossene Form. Wenn ich also das so erstellen könnte und dann angeben,
diese Linien nicht, wäre mir geholfen....denke ich :confused:

Damit werde ich wohl bei meinem CAD Programm ans Eingemachte gehen müssen. Ach her jeh.....

Da bin ich wohl nochmal auf eure Hilfe angewiesen.

Danke!
 
Mit EstlCam kannst du Konturen auch manuell auswählen.

"Rechtsklick" um die grün markierte Kunter als ganzes auszuwählen

"Linksklick" um eine gerade vom letzten Punkt zum aktuell ausgewählten Punkt zu zeichnen.


2019-10-14 20_39_41-Window.jpg

Gruß
Korbi
 

Umbaz

User
Dank dir für deine Hilfe!

Evtl. steh ich ja komplett auf dem Schlauch, ich versuch mal zu erklären wo mein Knoten im Hirn ist.

Angenommen ich möchte ein Rechteck ausfräsen. Sagen wir mal 700mm x 60mm, aus einem Balsabrett 1000x100mm. Meine Maschiene hat einen Verfahweg von max 400mm.
Nun könnte ich zwei Rechtecke von 350x60mm Fräsen. Wie gehe ich nun vor um ein Brett zu erhalten. Es werden alle Seiten gefräst! Die Inneren zueinander zeigenden Seiten dürften nicht gefräst werden.


Querruder .png

Meine Problemteile! Leider zu lang für meine Fräse.

:confused::confused:
 

ruvy

User
so wie beim Puzzle spielen ;)

Einfach ausgedrückt:
Öffne deine DXF Datei in einem CAD Programm deiner Wahl.
Zeichne in dem Bauteil eine entsprechende Trennlinie.
Fräse die linken 350 mm Links von deiner Trennlinie
Fräse nach dem du das Brett weitergeschoben hast die rechten 350 mm

klebe die linken 350 mm und die rechten 350 mm zusammen.

lg, Rudi
 

Ay3.14

User
...
Nun könnte ich zwei Rechtecke von 350x60mm Fräsen. Wie gehe ich nun vor um ein Brett zu erhalten. Es werden alle Seiten gefräst! Die Inneren zueinander zeigenden Seiten dürften nicht gefräst werden.
...
Die Lösung hast du schon fast selber genannt, d.h. einfach zwei "U"-Stücke (also nur 3 Seiten) statt Rechtecke fräsen. Die beiden "U"-Stücke zusammen ergeben dann das große Rechteck. ;)
 
Füge im DXF (oder CAM-Programm) einfach Löcher ausserhalb des Werkstücks aber innerhalb des Rohteils ein. Daran kannst Du das Werkstück ausrichten und verschieben nachdem Du diese Löcher in die Opferplatte gefräst und mit Passstiften versehen hast (Werkstück auf die Passtifte stecken). Je nach Fräse und Werkstück reicht es auch einfach das Werkstück "umzuschlagen" um die 2. Hälfte fräsen zu können. Es muss logischerweise im CAM-Job nur entsprechend im Koordinatensystem hingeschoben / gedreht werden.
 

uija

User
Ich seh da auch 2 Ansätze:

Füge in das DXF Löcher ein, an denen du das Werkstück ausrichten kannst. Wenn du dann geschickt die Nullpunkte setzt solltest du ein Teil fräsen können.
Mir ist so etwas immer zu aufwändig. Ich trenne zu lange Teile einfach irgendwo sinnvoll. Dafür füg ich nicht einfach eine Linie, sondern eine Schäftung ein. Wenn du die mit Dreiecken oder Kreisen machst, dann zentrieren sich die beiden Hälften selber und kannst wenig falsch machen.

Bildschirmfoto 2019-10-15 um 10.47.43.png
 

GP15

User
Wie gehe ich nun vor um ein Brett zu erhalten. Es werden alle Seiten gefräst! Die Inneren zueinander zeigenden Seiten dürften nicht gefräst werden.


Wie schon beschrieben, Zentrierbohrungen setzen und das Brett entsprechend dem Fräsbereich versetzen. Die Distanzen vom Nullpunkt zu den Zentrierbohrungen müssen bei beiden Teilstücken identisch sein:
IMG-2143.JPG
Die "Zentrierstifte 1" müssen bis in die Opferplatte gefräst werden (10-15mm), die "Zentrierstifte 2" werden ebenfalls im ersten Durchgang gefräst, und werden im zweiten Schritt an den Bohrungen in der Opferplatte ausgerichtet.
 
So wie Korbinian H. und Ay3.14 geschrieben haben würde ich es auch machen, nur würde ich die Gravier Funktion nehmen so fährt die Fräse nur die Linie ab.

Gruß Guido
 
oder noch einfacher, die Gravur links ODER rechts neben die Kontur setzen - und nicht auf die Kontur.
Möglich bei EstlCam.
So bleiben die Maße erhalten.

Gruß Michael
 
Hallo,
ich verwende beim weiterschieben gerne die Nullpunktverschiebung.

Also ich mache Programme für das fräsen der ersten Hälfte, für das Bohren der Passdübel und für die zweite Hälfte, als wäre meine Maschine groß genug.

1. Fräsen der ersten Hälfte
2. Dübel durch die Aufspannplatte bohren mittels Bohrprogramm
3. Abspannen
4. Nullpunkt verschieben
5. Bohrprogramm nochmals laufen lassen, nur tiefer in die Opferplatte
6. Teil wieder Aufspannen und abstecken
7. den Rest fräsen.

Wenn ich nicht durch die Aufspannplatte bohren kann, drehe ich das Werkstück um und bohre Löcher in die Rückseite. Dann muß man aber auch gleich bei der ersten Aufspannung das Werkstück in Bohrungen der Opferplatte abstecken.

Sollte ich nochmal eine Maschine bauen, kommt gleich ein Raster an !!genauen!! Bohrungen in den Tisch!

Gruß Martin
 

Umbaz

User
Danke für Eure Hilfe

Danke für Eure Hilfe

Nachdem ich noch bis in die Nacht mit der Materie gekämpft hatte, fand ich für mich einen brauchbaren Lösungsansatz.

Ich wollte wie gewohnt an der Außenkontur entlang Fräsen. In Estlcam,klick und gut. Nur eben nicht in meinem Fall.

Nun habe ich einen Rahmen um mein zu fräsendes Teil gezogen, mit zwei senkrechten Verbindungen zum Werkstück. Jetzt fräse ich eine Innenkontur.

Auf das Opferbrett werde ich einen Anschlag schrauben der mir eine Parallelverschiebung erlaubt. Der Nullpunkt liegt so, das er bei beiden Teilen angefahren werden kann.


Querruder mit Hilfsrahmen.png




Soweit die Theorie :rolleyes::D

Anfängerlösung, aber es könnte funktionieren!!


Nochmal Danke an Alle, für die Lösungsvorschläge.


PS: Sollte ich scheitern, lesen wir uns hier wieder ;)
 
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