JETFAN 110 PRO EJETS UMBAU: BVM AGGRESSOR II VON BOB VIOLET MODELS BAUJAHR 1989 !!

Hallo Jetgemeinde,

ich möchte hier den Umbau und die Renovierung eines nunmehr 30 Jahre alten BVM Aggressor 2 dokumentieren,
der seinerzeit mit Nelson BVM 91R 30% Nitro und Viojett Impeller geflogen wurde.

Damals war das Modell eine der Impeller Speed Legenden der 90iger Jahre mit einem dokumentierten Speed von etwa 190-220 mph....

Nach 30 Jahren ist es einfach an der Zeit, dieses schon damals geniale Modell erneut in die Luft zu bringen.

Ich habe es durch einen glücklichen Zufall in der RCN-Börse erwerben können.

Wie siehts aus - seid ihr interessiert?

Wenn Interesse besteht, werde ich wesentliche Umbaufortschritte hier dokumentieren.
 
Und hier schon mal ein Foto vom BVM Aggressor II aus der RCN Börse.

Quellenangabe zum Foto-Ausschnitt: RCNetwork Börse Flugmodelle

AGGBVM.JPG
 
Bei dieser Gelegenheit meinen :) herzlichen Dank an User Ow1 für den sehr gut erhaltenen
und nunmehr 30 Jahre alten Aggressor.

Viele BVM Modelle sind mittlerweile eine absolut gesuchte Rarität und es ist so gut wie unmöglich,
diese Modelle überhaupt noch irgendwo zu bekommen. Wenn überhaupt nur in den USA, da es in Deutschland / EU
keinen Importeur derzeit gibt. Zum anderen ist aufgrund der für BVM Modelle aufgerufenen hohen Preise, die Marktsituation
in Europa kompliziert. Und wer so etwas hat, gibt das einfach nicht her....

Jetzt werdet ihr Euch fragen, warum ich da drauf stehe?

Ganz einfach:

Tolle handliche Größe - kompakte Transportabmessungen - geniale Flugeigenschaften - perfekte Luftführung - sehr hohe Fluggeschwindigkeit

Und vor allem eines: Es sind ideale Modelle um sie mit den wirklich genialen Jetfan Impellern von ejets.at anzutreiben!

und vor allem aus Nostalgiegründen....denn ich bin 1995 in Neu Ulm mit Bob Violet mal zusammen geflogen.
Damals war so ein Modell für mich als Schüler unerschwinglich....und nun sind fast 25 Jahre vergangen...

Und endlich hab ich ihn - MEINEN BVM Aggressor II

:D:D:D
 
Hallo Heiko...super - Danke für Dein Interesse und die Lust hier mitzulesen!

Ich verfolge auch sehr gerne Deine Berichte, und was Du so an tollen Ideen in die Tat umsetzt, ist schon einzigartig!

Du verwendest ja auch bevorzugt die Jetfan Antriebe. Einfach nur top - bin froh, solche Antriebe gefunden zu haben, wo
Sound, Leistung und Preis passt!

LG Harry
 
Als erstes habe ich mich daran gemacht, das bis auf den Viojett noch komplette Modell soweit möglich in seine Einzelkomponenten zu demontieren...

Ein wenig saubermachen und nach 30 Jahren vom Vebrenneröl zu entfetten war auch nicht verkehrt.

Vieles, was ich nicht weiterverwenden möchte, habe ich dann gleich entsorgt....zu 50 Prozent wird es eh ein Neuaufbau unter Erhaltung der historischen Kernsubstanz.

Da der Aggressor mit hochwertigem Standox 2K Lack und 2K Klarlack damals toll lackiert wurde, habe ich ihn aussen und innen im Schubrohrbereich mit Spiritus und Zewa
abgewaschen und anschliessend kleinere Lackschäden mit einem feinen Pinsel bzw. Airbrush retuschiert. Einige Stellen mit Klarlack nachbehandeln und aufpolieren konnte ich mir nicht verkneifen.

Das hat dann schon für mehr Motivation für die nachfolgenden Arbeiten gesorgt.

Wenn man sich so ein wenig in Bob Violetts Kontruktionsprinzipien hineindenkt, wird einem erst bewusst, was da der gute Bob schon damals für ein enormes Jet Know How hatte...

BVM1.JPG

BVM2.JPG
 
Den hinteren Teil des Impeller Schubrohres habe ich auch entfernt.... Die alten Servos habe ich ausgebaut, genau inspiziert und eines nach dem anderen zur
Wartung zerlegt. Die alten Servokabel habe ich bei dieser Gelegenheit gegen neue Kabel ersetzt.
Verbaut im Modell waren die damals sehr hochwertigen zuverlässigen Graupner JR C3341 und C3041.

Nach erneuter Montage habe ich alle Servos interessehalber probelaufen lassen und getestet.

Ich war überrascht: Alle funktionieren einwandfrei-nur eines hatte mehr Spiel, denn es fehlte ein Abtriebskugellager-anscheinend ab Werk.

Aber auch hier hat sich ein Lager in meiner Halde auftreiben lassen...

Das Drosselservo C3041 von damals findet nun zur Ansteuerung des SpringAir Fahrwerksventiles Verwendung.

Der Aggressor wird also mit den 30 Jahre alten originalen Servos fliegen!!!

tail.JPG

Das wird doch ein ECHTER RETRO JET oder?
 
Hier lese ich auf jeden Fall mit. Habe ja mit der Vortex den Winter noch ein ganz ähnliches Projekt vor und möchte da auch einen 100er einbauen.
LG Michael
 
Hallo Michael, ja cool....ist das der ältere Kit vom Christian ?

Als GEPO Blaster hab ich den schon fliegen gesehen - allerdings mit einem 120mm Fan. Das ging granatenmäßig...

80mm.. 90..100..110..120..130mm da hat man bei den Jetfans schon den Genuss der ganz flexiblen Auswahl!

Bei mir wird es auf ein Jetfan 110 Pro Setup hinauslaufen..
 
Servus Harry,

ja - genau der Bausatz von Chris ist es. Steht schon seit fast zwei Jahren bei mir. Ich hatte früher (1997 in den USA) schon mal eine VORTEX - mit Viofan, OS 91 VR DF und Hatori-Rohr (Rohr, kein Dämpfer :D). Ging mit einem Höllenlärm wie Schmids Katze.
Die von GePo hab ich in Altötting auch schon fliegen sehen.

Vortex.jpg

Anfang der 2000'er hab ich sie dann schweren Herzens verkauft, weil die 107 dB auf unserem Platz hier nicht so gut ankamen.

Jetzt bin ich auf jeden Fall voll motiviert. Direkt nach dem Staffi wird sie in Angriff genommen.
Bis dahin schau ich mal, was ich mir hier bei Dir abgucken kann.

LG
Michael
 
Wie man weiter oben im Bild des Einlaufbereiches sieht, hat BVM damals einen sogenannten Anlaufkonus vor dem
Bereich des Impellerspinners vorgesehen...

Eine raffinierte Idee, damit der Innenbereich des Rotors verwirbelungsarm angeströmt wird.

Ebenfalls liegt dadurch auch die Strömung länger im Aussenbereich (!) des Kanals an und sorgt für eine verbesserte Schaufelfüllung...

Vor 30 Jahren war das von Bob eines der bestgehütetsten Geheimnisse....


Da ich aber heute einen E-Impeller verwenden möchte, habe ich nach langer Überlegung diesen Anlaufkonus mit der Dremel entfernt.
Ihr werdet Euch fragen: Warum das Ganze verändern?

Zum Einen werden für den Jetfan 110 Pro Modifikationen an der Geometrie des Kanals notwendig.
Zum Anderen: Schwerpunktgründe-der Fan muss wesentlich weiter nach hinten wandern, um Platz für die Akkus zu schaffen.
Der Ansaugbereich wird dadurch länger.....es wird eine Kanalverlängerung nötig...

Zu guter letzt: Ich möchte kein Blei und unnötig erhöhtes Fluggewicht.

Die Innenwand des Ansaugtraktes habe ich mit einem dünnen CfK/Gfk Laminat verschlossen und den entsprechenden Übergangsbereich im
Rumpf von innen noch geringfügig mit Rovings und Gewebeband verstärkt.

So sieht das ganze vorläufig aus....

Inlet.JPG

Inlet2.JPG


Was meint ihr?
 
Bei youtube gibts ja einiges zum Thema BVM Aggressor.

Allerdings sind die umgerüsteten Modelle in den USA echt heavy metal. Da kursieren Gewichtsangaben im Bereich 15-18 lbs.
Das ist dann schon echt heftig für ein Modell mit 1,25m Spannweite.

Umgerechnet sind das Abfluggewichte von 6,5-8,2 kg an meist 10s bis 12s Lipos

Die originalen Modelle von BVM lagen damals im Bereich von etwa 5,5kg.

Das ist auch mein Ziel, um die guten Flug und vor allem Landeeigenschaften zu erhalten.
Als Zellenzahl habe ich den Bereich 8s-10s angepeilt.

3 Möglichkeiten hätt ich, in jedem Fall mit 2s "Sattelpacks" links und rechts neben dem Jetfan 110.

1) 1x4s Pack vorne --ergibt 8s 5000
2) 1x5s Pack vorne....ergibt 9s 5000
3) 1x6s Pack vorne....ergibt 10s 5000

Ich bin noch hin- und hergerissen...die Akkus für Variante 2 hab ich schon....
 

max-1969

User
cooles Projekt

cooles Projekt

so einen Oldtimer wiederzubeleben ....

Welchen Durchmesser hatte denn der Viojett von früher.
Bei dem relativ kleinen Modell mit hoher Grundgeschwindigkeit würde ich gefühlsmäßig eher zum 100er Jetfan tendieren (wegen höherer Strahlgeschwindigkeit) .... geht aber natürlich wieder ein klein wenig auf den Wirkungsgrad .... nehme an Du hast eh schon mit Rainer drüber gesprochen.

Einlässe sehen gross genug aus für einen 110er.
 

Luongo

User
Hallo Harry,

super Idee den BVM-Jet modern herzurichten! Ich mag die alten Modellkonstruktionen lieber als das was es heute so gibt. Und BVM ist natürlich was besonders feines und es sieht aus, als wäre die Restauration bei dir in den besten Händen! Auch die Entscheidung bezüglich JR Servos finde ich richtig.
Ich hatte in über 25 Jahren Modellflug genau ein defektes Servo und das ging beim Einschalten am Platz kaputt, war von Hitec und gar nicht so extrem alt (10-15 Jahre)... Den alten JR Servos trau ich nicht weniger als neuen DES ;-)

Lese gespannt mit!

Gruß,
Andi
 
Hallo Markus und Andi (Grüsse nach Herzogenaurach!), Danke für Euer Feedback!

Original war / ist der Viojett / Viofan ja ein 120mm Antrieb, der aus Schwerpunktgründen sehr weit vorne saß.

Wenn man die Einläufe vermisst würden die auch locker für nen Jetfan 120 pro langen-da kommen fast 100cm2 zusammen.

Mit ein wenig rechnen tendiere ich zum 110mm Jetfan. Warum?

Er hat eine hohe Strahlgeschwindigkeit (etwa 300-330km/h) und er kann die gebotene Einlauffläche/Luftmenge besser verarbeiten
als der 100mm Jetfan-der 100er wird da schon etwas überfüttert....

Allerdings wär der 100mm noch überlegenswerter, wenn es dafür leichtere (kürzere) Motoren gäbe um das Gesamtgewicht zu drücken.



Ich habe jetzt mal folgendes Setup festgelegt:

Jetfan 110 PRO mit HET 700-83 975kv Motor (100g leichter als ein Het 700-98-840)


Da ergeben sich für 9s 5000mAh (die habe ich) bei 320km/h Strahlgeschwindigkeit mit einem 92mm Austrittsdurchmesser ein
Strom von etwa 105 Ampere (mit Lippe und 50cm Schubrohr)
Schub dabei gut 4,9 Kilo....an einem Hobbywing Flyfun 110A HV V5 und 9s 5000mAh 30C vorgewärmt gemessen.

Bei einem angepeilten Abfluggewicht von 5,5 kg schaut das ganz passabel und nicht zu schwer aus.

Andi, bei den JR 3341 und 3041 Servos muss ich sagen, die haben mich nach der langen Zeit echt begeistert, kein Grund die auszumustern....

LG Harry
 
Der Antriebsstrang ist bereits zusammengefriemelt....konkret also der 110mm Jetfan pro
mit einem HET 700-83 975kv - eventuell kann ich später die Kabel noch etwas kürzen.

Gewicht knapp 685 Gramm incl. Verkabelung

110er.JPG
 

max-1969

User
Hallo Markus und Andi (Grüsse nach Herzogenaurach!), Danke für Euer Feedback!

Original war / ist der Viojett / Viofan ja ein 120mm Antrieb, der aus Schwerpunktgründen sehr weit vorne saß.

Wenn man die Einläufe vermisst würden die auch locker für nen Jetfan 120 pro langen-da kommen fast 100cm2 zusammen.

Mit ein wenig rechnen tendiere ich zum 110mm Jetfan. Warum?

Er hat eine hohe Strahlgeschwindigkeit (etwa 300-330km/h) und er kann die gebotene Einlauffläche/Luftmenge besser verarbeiten
als der 100mm Jetfan-der 100er wird da schon etwas überfüttert....

Allerdings wär der 100mm noch überlegenswerter, wenn es dafür leichtere (kürzere) Motoren gäbe um das Gesamtgewicht zu drücken.



Ich habe jetzt mal folgendes Setup festgelegt:

Jetfan 110 PRO mit HET 700-83 975kv Motor (100g leichter als ein Het 700-98-840)


Da ergeben sich für 9s 5000mAh (die habe ich) bei 320km/h Strahlgeschwindigkeit mit einem 92mm Austrittsdurchmesser ein
Strom von etwa 105 Ampere (mit Lippe und 50cm Schubrohr)
Schub dabei gut 4,9 Kilo....an einem Hobbywing Flyfun 110A HV V5 und 9s 5000mAh 30C vorgewärmt gemessen.

Bei einem angepeilten Abfluggewicht von 5,5 kg schaut das ganz passabel und nicht zu schwer aus.

Andi, bei den JR 3341 und 3041 Servos muss ich sagen, die haben mich nach der langen Zeit echt begeistert, kein Grund die auszumustern....

LG Harry

Ok, ich seh schon, Du hast Dir viele Gedanken gemacht und wenn die Einlässe so groß sind ist sicher der 110er die bessere Wahl.
Und 320 km/h Strahlgeschwindigkeit ist ja ordentlich für den relativ kleinen Jet. Das sollte dann sehr gut passen ... bin gespannt.
 
Der Aggressor soll ein geschlossenes Ansaugsystem erhalten, wie es von BVM vorgesehen ist.

Ich möchte die perfekte Aerodynamik des Modells erhalten, denn das Ziel ist eine möglichst
hohe Fluggeschwindigkeit. Da kommt man dann um den Laminier-Aufwand für einen perfekten
Ansaugkanal nicht herum.

Dazu wird ein Adapterstück auf 110mm Durchmesser aus GFK gefertigt, das auch den Impeller weiter nach hinten versetzt.
Ebenfalls entsteht Platz für die Akkus vorne zwischen den Einläufen, wenn man die dortigen Einbauten entfernt.

einlaufverl.JPG
 
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