Baubericht De Havilland Chipmunk 1:4 von Woodclassics

Es geht langsam weiter. Beplankung ist fast fertig. Jetzt müssen noch die Randbögen verschliffen und die Ruder abgetrennt und anscharniert werden. Der Aufbau des HR direkt mit den Ruderflächen zusammen gefällt mir sehr gut (vorausgesetzt ich bekomme die Ruder sauber abgesägt). Der Aufbau auf Holzklötzchen unter den Holmen, also frei schwebend überm Bauplan war gewöhnungsbedürftig. Habe ich so noch nie gemacht, aber es ist alles soweit gerade geworden.

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Nach ein paar Tagen Baupause habe ich mich dazu entschlossen, den Anlenkungsbügel für das Höhenruder doch hart zu löten. Je länger ich drüber nachgedacht habe, desto mehr Zweifel kamen an meiner Lösung mit den Stellringen auf. Ich habe dann einfach einen Schlitz in die GfK-Lager gefräst und kann so das komplette Bauteil einfügen. Die Schlitze werden dann noch mit passenden GfK-Plättchen zugeklebt.

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crusader

User
Hallo Peter
Mit Verlaub aber eine präzise und saubere Anlenkung sieht anders aus.
Deine gefrästen Schlitze sind keine Lager auch nicht wenn du sie wieder verschließen willst.
Solltest mal darüber nachdenken das daran dein Modell hängt.
Ist nicht böse oder persönlich gemeint aber wenn ich so ein Bild sehe sträuben sich meine wenigen Haare.
Das ist meine persönliche Meinung auch wenns jetzt wieder prügel von anderen gibt.
Lg Andreas
 
Na dann hoffe ich dass deine wenigen Haare nicht ausfallen und das du ohne dastehst :D....

Hängt davon ab wie weitergebaut wird. Die Idee kann ich nachvollziehen und das hält auch. Aber wie so oft gibt es viele Wege zum Ziel.
 
...'Viele Wege führen nach Rom!'

Die hartgelötete Verbindung gefällt mir um einiges besser als die vorherige Lösung. Das ist sauber und hält.
Kleine Anregung dennoch:
Ich hätte das Messingrohr (Führung) auf die ganze Länge genommen. Dann hättest du dieses mit den GfK-Teilen verkleben/ verharzen können.

Gruss, Daniel
 
Genau!

Genau!

...das kann er auch noch nachholen:
das kurze Röhrchen ganz nach außen schieben und gut mit der Rippe und Endleiste verkleben.
innen am Ruderhorn ein weiteres längs geschlitztes Röhrchen (auch Kunststoff) aufklipsen
und so einharzen, dass der Schlitz nach oben oder unten zeigt.
Am Ruderhorn treten nur Längskräfte auf.

Gruß Andreas
 

Malmedy

User
Hallo Peter
Mit Verlaub aber eine präzise und saubere Anlenkung sieht anders aus.
Deine gefrästen Schlitze sind keine Lager auch nicht wenn du sie wieder verschließen willst.
Solltest mal darüber nachdenken das daran dein Modell hängt.

Ich möchte nochmal (steht auf der vorherigen Seite schon) anmerken, dass die "Lagerung" des U-Bügels an der HR-Flosse völlig überflüssig ist! Eine solche Lagerung würde nur Sinn machen, wenn die HR-Klappen fliegend gelagert wären. Sind sie aber nicht, sie sind über Scharniere kraft- und formschlüsig mit der Flosse verbunden und der U-Bügel ist ebenso mit den Klappen verbunden. Der U-Bügel dient nur zur Umlenkung von einer Schubstange (oszillierende Bewegung) auf die Klappen (rotierende Bewegung). Auch ohne die Lagerung an der Flosse haben alle sich hier bewegenden Teile nur einen Freiheitsgrad bezüglich ihrer Bewegungsrichtung.
Im Gegenteil kann eine Lagerung an der Flosse sogar zum Klemmen der ganzen Mechanik führen, wenn nicht alle Drehachsen (Scharniere, Mittellinie Bügel und Lagermitte) exakt in einer Flucht liegen!

Grüße
Michael
 
Hm...

Hm...

...dass die "Lagerung" des U-Bügels an der HR-Flosse völlig überflüssig ist! Eine solche Lagerung würde nur Sinn machen, wenn die HR-Klappen fliegend gelagert wären...

... theoretisch ja, aber...

Der U-Bügel dient nur zur Umlenkung von einer Schubstange (oszillierende Bewegung) auf die Klappen (rotierende Bewegung). Auch ohne die Lagerung an der Flosse haben alle sich hier bewegenden Teile nur einen Freiheitsgrad bezüglich ihrer Bewegungsrichtung.

Stimmt. - aber nur in Ruhe, im Flug liegen da ordentliche Drücke auf den Ruderklappen und die und ihre Verbindung sind nicht von unendlicher Steifigkeit, sondern ziemlich anfällig gegen Verformung. Genau das wird mit diesen "zusätzlichen" Scharnierröhrchen verhindert. Dafür kann man naturlich ein "richtiges" Ruderscharnier neben dem Drahtverbinder einsparen.

...sie sind über Scharniere kraft- und formschlüsig mit der Flosse verbunden

... Kraftschluss? ...und ich dachte die Ruder sollen sich bewegen. aber wo du es schon erwähnst: leichtgängige Ruder sind vorteilhaft, aber nicht immer die Realität.

Im Gegenteil kann eine Lagerung an der Flosse sogar zum Klemmen der ganzen Mechanik führen, wenn nicht alle Drehachsen (Scharniere, Mittellinie Bügel und Lagermitte) exakt in einer Flucht liegen!

...eine sehr theoretische, fast blauäugige Annahme. Viele Modellbauer versuchen das sogar - den wenigsten gelingt es. Schon bei 2 Scharnieren kann es theoretisch klemmen.
Meistens werden mehr Scharniere verwendet. Das ist nicht mechanisch überbestimmt, sondern luftfahrt-sicherheits-redundant.
Auch wenn viele Scharniere nicht genau fluchten, kann sich das Ruder bewegen - weil die Konstruktion weich ist, und weil das Servo stark ist!

Umso wichtiger, dass der Abstand vom Ruderhorn zur Führung möglichst klein bleibt!

Ganz einfaches (Gedanken)Experiment:
Blockiere die Ruderklappe,
Fahre mit dem Servo in beide Richtungen in den Vollausschlag
Beobachte was mit dem nicht gelagerten Ruderhorn passiert...

...und dann klebe eine Lagerröhrchen ein...

Gruß Andreas
 
... Im Gegenteil kann eine Lagerung an der Flosse sogar zum Klemmen der ganzen Mechanik führen, wenn nicht alle Drehachsen (Scharniere, Mittellinie Bügel und Lagermitte) exakt in einer Flucht liegen!...

Grüße
Michael

..dann macht man dies so präzise, dass alles fluchtet! Im Maschinenbau ist die Toleranz -wenn nicht explizit erwähnt- 1/10 mm!

Gruss, Daniel
 
U-Bügel

U-Bügel

Hallo Peter
Diese Art von HLW-Anlenkung hat mir auch schon einiges Kopfzerbrechen gekostet.
1.muss klar sein ob dieser Bügel auch koaxial zur Scharnierachse sein muss.

Wenn nicht, dann müssen die beiden U-Schenkel festgeklebt werden. dann bildet die Scharnierachse die Lagerung des Hebels.

Oder es sollte ein Längenausgleich stattfinden. Ich habe dazu immer die beiden U-Schenkel mit einem Messing oder ABS Rohr im Ruderblatt gelagert. Hat den Vorteil, dass man die Ruder auch erst nach der Fertiglackierung montieren kann.

Die Anlenkungverdeckt passt halt besser für die Scale Optik.

Den U-Bügel hätte erst mit einer 90 Grad Biegung versehen, dann einen Stellring,Dann den Hebel dann wieder einen Stellring. Und dann erst den 2. U-Schenkel gebogen. Das Ganze dann zwischen zwei Backsteinen aufgelegt und hart verlötet (Hebel nach unten)
Das Hebelgewicht sorgt auch so mit der Schwerkraft dass die 90 Grad stimmen

Man darf nicht vergessen der Rüttelmotor wird hängend eingebaut und da gehen alle Schüttelbwewegungen auf die waagrechten Bauteile!

Und das geht an die Dauerfestigkeit der Verbindungen...also voll auf den U-Bügel

Ich würde der Chipmunk einen 4-Takter verpassen... tuckert dann schön gemütlich wie das Vorbild. Das war ja auch kein Rennflieger und nicht so sehr mit Power ausgerüstet.

Gruß
Eberhard
 
Danke für eure vielfältigen Anregungen und Bedenken. Vielleicht sieht es auf den Fotos etwas merkwürdig aus, aber wenn man das in der Hand hält, macht das schon einen soliden Eindruck. Beim Verkleben der Scharniere werde ich schon drauf achten, dass alles fluchtet und leichtgängig läuft. Ich baue nach Plan und so gut, wie ich kann. Das einzige Problem, was ich hier hatte, war das Löten. Das habe ich nun so gelöst. Ich bin halt nicht der "Baumeister vorm Herrn", aber bisher habe ich immer alles hinbekommen, auch wenn es das ein oder andere mal vielleicht nicht perfekt war.

Aber ich nehme eure Kritik trotzdem gerne an - hilft mir am Ende sicher, auch wenn ich nicht auf alles eingehe.
 

Malmedy

User
Ich will ja keinem zu nahe treten, aber wer in der Einführungsvorlesung Mechanik I schon nicht aufgepasst hat oder es inzwischen vergessen hat, dem ist jetzt schwer zu helfen. Kleine Hilfe: Das Ganze ist ein Hebelgetriebe, man denke sich die ganzen irreführenden Begrifflichkeiten "Flosse, Ruder, Höhenruder, U-Bügel, Ruderscharnier etc." weg und zeichne einfach die beteilgten Komponenten als Vektoren auf. Dann sollte die Erleuchtung kommen.
Viel Spaß!
 
@Maledy, man kann es auch übertreiben und eine wissenschaftliche Abhandlung davon machen.
Ich würden mich freuen wenn der Baubericht weitergeführt und nicht totgelabert wird.
Gruß Micha
 
@Maledy, man kann es auch übertreiben und eine wissenschaftliche Abhandlung davon machen.
Ich würden mich freuen wenn der Baubericht weitergeführt und nicht totgelabert wird.
Gruß Micha
Danke, sehe ich genauso. Ich habe nichts gegen Kritik oder Verbesserungsvorschläge, solange sich das alles noch im Rahmen hält. Natürlich mache ich weiter - ich arbeite nur langsam ...
 
So, gaaanz langsam gehts weiter :)

Das Höhenruder ist so gut wie fertig. Es müssen nur noch die Ruder anscharniert werden. Bin da noch im Zweifel, welchen Kleber ich da nehme. Mit Seku habe ich mal das Problem gehabt, das er hart wurde bevor ich alle Scharniere in Position schieben konnte. Das war ein schöner Spaß :o

Ich bin im Moment bei Epoxy. Da habe ich nur die Bedenken, dass ich die Gelenke zuklebe, da das Zeugs ja anfängt zu fließen, wenn man es zu dick aufträgt. Oder es gerät schon beim Reinschieben der Scharniere (in die Schlitze) in die Gelenke. Ich könnte die Gelenke fetten, aber da muss man halt auch gut aufpassen, dass das Fett nirgendwo anders hinkommt. Mal schauen - eilt ja erstmal nicht ...

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Meine Lösung der HR - Anlenkung. Hässlich, aber funktional. Deckel drauf und gut ist.

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Alles fertig bebügelt, aber Ruderflächen noch nicht anscharniert

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Epoxy...

Epoxy...

... ist schon richtig.

Hallo Peter,
ich mache das meistens so:
Alle Teile gut aufeinander anpassen. Flüssiges Epoxy in die Scharnierschlitze und die Anlenkhebelbohrung tropfen. Fest werden lassen.
Nochmal Passung kontrollieren. Die Ruderscharniere mit 5-Minutenepoxy in die Klappen kleben. Nach 5 Minuten, wenn der Kleber geliert, Spiritus/Alkohol in die Gelenke tropfen und bewegen bis sie wieder leichtgängig sind. Ein paar Stunden fest werden lassen. Zwischendurch immer mal kontrollieren ggf. mit Alkohol tropfen.
Schließlich die Klappen an die Dämpfungsfläche kleben. Verfahren wie vorher.
Ergebnis: leichtgängige Ruder, spielfrei, highspeedfest.

Gruß Andreas
 
Meine Lösung der HR - Anlenkung. Hässlich, aber funktional. Deckel drauf und gut ist.

Genau so!
Mein Lehrfacharbeiter meinte in der Ausbildung: Einen guten Handwerker zeichnet aus, dass er seinen Pfusch perfekt verstecken kann...

Ist sicher etwas überspitzt. Und klar, die Mühle muss letztlich sicher fliegen. Aber wir sollten auch aushalten, dass nicht jeder perfekt sein kann oder möchte und das Ergebnis am Ende zählt. Ich bin sehr oft erst mit meinen eigenen Lösungen glücklich geworden, was ja nicht heißt, dass man sich nicht umschauen und abgucken kann/soll.
Ich finde es cool, dass sich hier jemand durch ein Projekt wühlt. Er kann damit nur besser und schlauer werden.

Gruß Mirko
 
Danke, genauso ist das.
Es ist ja auch nur optisch etwas gepfuscht. Technisch bin ich sicher, dass das einwandfrei funktioniert.
 
Es geht weiter mit der Fläche. Auch hier wird nichts fest aufs Baubrett getackert sondern die ganze Konstruktion mit Hilfe der beiden eingezogenen Alurohre, die später wieder raus kommen, praktisch frei schwebend auf Klötzchen gelegt. So richtig überzeugt bin ich von dieser Methode noch nicht. Wenn man die Klötzchen nur außen unterlegt, kann man die ganze Fläche leicht nach unten durchbiegen. Wenn man innen noch weitere Klötzchen nimmt, ist das Problem zwar nicht mehr vorhanden, aber dafür verutscht dann andauernd irgendwas. Mal sehen, wie ich damit umgehe. Am liebsten würde ich die Klötzchen an den entsprechenden Stellen auf das Baubrett kleben, damit sie nicht ständig verrutschen, aber das ist wegen Plan und Folie nicht vernünftig machbar.

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