RevRep - ein Erprobungsnuri

mipme_kampfkoloss

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Moin liebe Freunde des aerodynamischen Minimalismus!

Es ist ja mittlerweile Bauzeit - bei uns fällt der erste Schnee, Schee!
Und es war Zeit für meinen ersten vollständigen Eigenbau!

Und da hab ich mir gedacht, ich gehe gleich mal in die Vollen mit dem RevRep (Reverse Repülö):
[Repülö = Flugzeug auf ungarisch]

- (ordentlich) vorgepfeilten Nuri
- KFM Profil
- Randbogenruder
- und andere Kleinigkeiten wie: Drohnen Motor und Regler, 3D gedruckter Spinner und Mittelteil, etc...

Inspiriert wurde ich vor allem durch Gunter Kirch (flugmodellbau-kirch.de) und habe da auch alles durchgelesen.

Damit ihr mal eine Vorstellung habt, wie das aussieht hier mal ein Foto vom letzten Rohbaustatus:

revrep-rohbau.JPG

So schaut das KFM Profil am Randbogen aus:

revrep-kfm-aussen.JPG

Hier noch die Randbogenklappen im Detail:

revrep-randbogen-klappe.JPG

Vielleicht habt ihr ein paar Gedanken und konstruktiven Input dazu.
Ich werde noch mehr Daten und konkretere Fragen hier einstellen - Prio 1: der Flieger soll vor allem den Erstflug überleben! :eek:

Dann habe ich auch noch einen recht konkreten Fahrplan wie der Flieger als Forschungsflugzeug missbraucht werden soll,
um ein paar zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen. Den stelle ich danach rein.

schönes WE! Kjell
 

mipme_kampfkoloss

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Problem- und fragenkreis 1

Problem- und fragenkreis 1

In der Vorbereitung auf den Entwurf habe ich versucht mich mit xflr5 herzutasten.

Dabei treten zwei Probleme auf.

1. vorpfeilung
Die Theorie besagt, dass durch die pfeilung die grenzschicht nach innen abfließt und dadurch
a. im innenteil des Flügels höhere Auftriebe auftreten. (Laut Kirch bis 20%).
Und b. der abriss am außenflügel später einsetzt.

Hat jemand Erfahrung ob die w im xflr5 berücksichtigt wird?

2. kfm-Profil:
Dieses setze ich ein dass es super einfach zu bauen ist und
sehr leicht zu verändern.
Das Problem ist natürlich, dass das Profil mit den Stufen mit xflr nicht zu berechnen ist.
Bei mir kommt immer ein error. Ich hab es jedoch angenähert mit 45 grad Rampen.

Glaubt ihr (Spezialisten) dass reicht für zb die Berechnung von neutralpunkt?

Ich habe den NP auch mit einem Clark y und einem hüllenprofil über das kfm probiert.
Es kommen ähnliche Werte heraus.

Ich werde für den NP noch eine Kontrolle mittels der grafischen Methode machen...

Bin für jeden Input dankbar!
 

steve

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1. vorpfeilung
Die Theorie besagt, dass durch die pfeilung die grenzschicht nach innen abfließt und dadurch
a. im innenteil des Flügels höhere Auftriebe auftreten. (Laut Kirch bis 20%).
Und b. der abriss am außenflügel später einsetzt.

Hallo,
der Abriss am Außenflügel wird früher stattfinden, da die Strömung nach innen abfließt - wenn es denn so ist!
Aber Versuch macht klug;)

Bin auf die Ergebnisse gespannt.

VG
 

mipme_kampfkoloss

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basic aerodynamik infos

basic aerodynamik infos

Ein paar Daten zum RevRep:

Spannweite: 1200mm
Fluggewicht (angestrebt): 300g
Profiltiefen: 220mm innen / 160mm aussen
Fläche Seitenleitwerk zu Flügelfläche: ca. 21 (nach der Formel: STFs = F × b/2 / Fs / xs)
da dies bei vorgepfeilten größer als bei normalen sein sollte für die Geradeaus-Stabilität.
V-Form: 6 Grad pro Seite

Hier die Profile innen und aussen - jeweils mit dem "gesmoothen" Profil:

rev-rep-innerprofil.jpg

rev-rep-aussenprofil.jpg

Da in den Publikationen zu den Vorgepfeilten ein S-Schlag Profil innen und aussen ein normales empfohlen wird,
habe ich die untere Stufe einfach linear von innen nach aussen gezogen (85% -> 40%).

Die durchgehende Plattenbauweise (4 x 3mm Depron) ergibt natürlich innen ein sehr dünnes Profil mit wenig Wölbung und
aussen wesentlich dicker:

Innen: 5,7% Dicke und 0,75% Wölbung (gesmoothed: 5,7 % / 0,79 %)
Aussen: 8% Dicke und 2 % Wölbung (gesmoothed: 8 % / 1,62 %)

XFRL5 hat natürlich seine Probleme mit der Berechnung. Die Polaren weisen ganz schöne Mengen an Artefakten auf.
Hier habe ich doch deutliche Zweifel wie aussagekräftig die Resultate sind. Ich hoffe, dass wenigstens die Profilmomente einigermaßen stimmen. :confused:

rev-rep-profil-cl_cd.jpg

Nichtsdestotrotz habe ich den Flieger im XFLR5 aufgebaut und den Flügel gerechnet. Hier die Auftriebsverteilung bei 5 Grad:

rev-rep-local-lift.jpg

Hier sieht man zumindest den Effekt der Pfeilung recht deutlich. (Weiße Linie: mehr Auftrieb in der Mitte)
Zur Kontrolle habe ich (violet) die gleichen Profile als positiv gepfeilten gerechnet und hier sieht man die Auftriebsminderung in der Mitte.

Bei der Berechnung mit dem fast originalen KFM Profil und dem gesmoothen kommen beides mal Neutralpunkte im Bereich von 47mm vor der Nasenleiste heraus.
Ich habe mich für den Erstflug mal auf einen Schwerpunkt im Bereich 62-65mm eingestellt. Das ergibt ein Stabilitätsmaß im Bereich von 8-9,5 was für Nuris ein übliches Maß darstellt.

Ich berichte weiter...
 
Hallo Kjell!

Falls Du keine Schränkung eingebaut hast und meine Schätzungen stimmen (Spannweite ca. 110 cm, Wurzel ca. 18 cm, Randbogen ca. 14 cm, Pfeilung ca. - 19°):

Pendelruder ca. 6° auf hoch (Nasenleiste nach oben), Schwerpunkt ca. 5 cm vor Wurzelrippe, erst Schupfversuche, und erst dann Gleitflugversuche machen.

LG Franz

P.s.: Schupfversuche: Mit dem Modell laufen und nur kurz auslassen
 
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mipme_kampfkoloss

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Na bumm!

Na bumm!

Zum Glück streikten meine Empfänger und wollten sich nicht mit dem Sender binden.

Hab dann mal ein 1:3 Model gebaut und bis jetzt nicht zum Fliegen gebracht.
Entweder abfallende Bahn oder ein schräg fallendes welkes Blatt. :cry: :confused:
Ich habe noch keine Schenkung probiert, nur mal mit dem Schwerpunkt herumgespielt.

Wenn der Flieger vom Gewicht stabilisierend nach vorne/unten beschleunigt wird,
fehlt mir anscheinend vorne die aufrichtende Kraft.

Ist es nun sinnvoller (wie Franz) vorne durch mehr Anstellwinkel aussen den Flieger aufzurichten,
oder besser den hinteren inneren Teil der Fläche zu verkleinern/verändern?

Momentan tendiere ich eher zu zweiterem, da ich ja gerne die Ruder für den Normalflug im Strak lassen möchte...
 
Hallo Kjell!

Alles wie bei jedem anderen Modell, sprich vorne mehr Anstellwinkel als hinten und der Schwerpunkt an der richtigen Stelle. Gefühlvolles Werfen ergibt einen schönen flachen Gleitflug, das Werfen mit Kurvenlage einen Kreis und festes Werfen, wie im Video, einen Looping. Würde das Modell vom Modell sich nach einem Männchen nicht mehr stabilisieren, wäre das kein gutes Ohmen für den Erstflug Deines RC-Modelles.

Da Dein Flügel Pendelruder hat, würde ich diese nutzen um die nötige Stabilität in den Vogel zu bringen. Bei einer unverwundenen Fläche können die Ruder auch im Schnellflug nicht im Strak bleiben. Halbwegs sicheres Fliegen wird irgendwo bei zwischen 2° und 10° hoch gestellten Rudern stattfinden. Also würde ich die Klappen auf 6° einstellen und mit dem Schwerpunkt einen brauchbaren Gleitwinkel eintrimmen. Wo der Schwerpunkt so ca. sein muss hast Du ja schon berechnet.
Die von Dir berechneten Kurven bei 5° sehen außerdem nicht so schlecht aus .........
Ob Du bei Deiner Konfiguration Kurven einleiten und, noch wichtiger, auch wieder ausleiten kannst wird sich zeigen.

Beim Fliegen solltest Du jedenfalls die Geschwindigkeit gut kontrollieren, denn normalerweise stellt ein vorgepfeilter Flügel durchaus Anforderungen bezüglich Torsionsfestigkeit.

LG Franz
 

mipme_kampfkoloss

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Langsam aber schnell

Langsam aber schnell

Gestern habe ich noch eine Weile herumgebastelt.
Langsam fliegt der RevRep - aber man muss ihn mit Schmackes werfen, braucht viel Speed.
Leider sind die Flüge immer noch recht inkonsistent und ziemlich instabil... :mad:

Hier mal der Plan und ein Foto vom schon recht ramponierten Testmodel (1:3)

IMG_5540.JPG

IMG_5541.JPG

Der Schwerpunkt im Bereich von (umgerechnet) 55 - 60mm vor der Nasenleiste scheint ganz gut zu sein.

Was habe ich geändert?

Ich hatte ja gehofft, dass durch die sich durch die Bauweise ergebende Schränkung keine Klappenanstellung notwendig sei.
Wie weiter oben schon erwähnt hat der RevRep innen ja nur 0,75% und außen über 2% Wölbung.
Ganz wird das wohl nicht funktionieren. Ich habe jetzt jedoch die untere Stufen des KFM auf 50% zurückgeschnitten und
dafür auf ca. 1/3 des Innenflügels die Flächenenden angehoben (mehr S-Schlag). Nun können die Klappen fast im Strak stehen und der Flieger gleitet
im flachen Winkel dahin.

Die Richtungsstabilität lässt jedoch noch sehr zu wünschen übrig.
Ich werde wohl die V-Form vergrößern müssen.

Weiters: Die Klappen zur Steuerung sind ein Biest! Ich gestern noch versucht Kurven einzustellen, was manchmal gelang,
jedoch meist in einer instabilen Spirale endete. Ob das so bleibt, wage ich momentan zu bezweifeln.
Jedoch bleibt das Ziel mit nur zwei Klappen den RevRep voll steuern zu können. Bevorzugt über kombinierte Höhen/Querruder... :confused:
 
Hallo mipme-kampfkoloss,

kombinierte Quer-Höhenruder sind meiner Meinung nach ungünstig.
Querruder o.k., aber das Höhenruder sollte innen liegen, weil hier der längere Hebelarm zum Schwerpunkt wirkt. Bei extremer Vorpfeilung könnte die Wirkung sogar verkehrt rum sein. Somit gibt es je nach Pfeilung einen Bereich, in dem gar kein Drehmoment um die Querachse erzeugt wird.
Und ja: die V-Form sollte größer sein als bei einem ungepfeilten Flieger.

Hier gab es schon Beiträge dazu:

http://www.rc-network.de/forum/show...eilten-Nurflügeln/page2?highlight=vorgepfeilt

http://www.rc-network.de/forum/show...iv-gepfeilter-Nurflügel?highlight=vorgepfeilt

Viel Spaß beim Bauen, und danke für Deine interessanten Infos!
Klaus.
 

mipme_kampfkoloss

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Hi Klaus,

danke für die threads, da ist rcn oft schon zu unübersichtlich um sowas mit vertretbaren Zeitaufwand zu finden.

Ja mir ist die Problematik mit den Höhenruder-SP Abstand bekannt.
Genau darum wollte ich die Aussenflügel zum steuern nehmen, da dieser Bereich schon einiges vor dem SP liegt.
Die Steuerrichtung muss dann natürlich auch umgekehrt sein.

Was mir momentan eher nicht gefällt, ist die Empfindlichkeit auf Klappenausschläge.
Es reichen beim Testflieger bereits ein paar Millimeter Ausschlag um die Geschwindigkeit und Flugbahn zu ändern.
Bei positiven Ausschlägen (nach oben) kommt noch hinzu, dass der RevRep schnell stallt und über eine Seite abdreht.
Ich vermute jedoch eher, dass der innere Bereich der Fläche dann schnell zu wenig Auftrieb liefert und daher weiter absinkt.
Dadurch wird der Strömungsabriss weiter verstärkt.

Ich gehe jetzt mal mit winglet raus und später werde ich mir die Threads zu Gemüte führen...
 

UPR

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Rev-Rep

Rev-Rep

Grüß dich, Mipme Kampfkoloss,

ich hab mal bei Alexander Lippisch und seinem Kormoran ("Ein Dreieck fliegt" S. 50 nachgesehen). Der Vorgepfeilte hatte eine große V-form, sechs Ruder und zeigte, dass die Strömung frühzeitig zuerst am Innenflügel abriss. Der Verlust von Längsstabilität und dadurch geringem Höchstauftrieb wurde damals durch den Einbau eines Höhenruders - ziemlich hochgesetzt - auf der Seitenruderfläche kompensiert.
Vielleicht hilft dir das weiter. Denn auch die Idee von Klaus mit denn innenliegenden Höhenrudern würde bei einem frühzeitigen Abriss innen nicht sooo funktionieren können.
Viel Spaß beim Weiterexperimentieren und probier mal ein zusätzliches Höhenruder und wie sich dein Versuchsträger dann fliegt.
Uli
 

mipme_kampfkoloss

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Langsam wird ein Flugzeug draus!

Hab mal 20mm Winglets aussen angeklebt. Macht den Flieger schon viel flugsamer!
Der S-Schlag kann dadurch fast weggelassen werden.

Dann hab ich mir genau das gedacht, was du Uli gerade beschrieben hast:
Ich habe mit Mittelteil noch eine Schicht 1mm Balsa aufgeklebt und die Fläche etwas gekürzt: ergibt prozentual mehr Wölbung und Dicke.
Dadurch geht mir das Hinterteil beim ziehen nicht ein und der Flieger gerät nicht hinter dem SP in den Abriss. Was ja dazu führt dass sich der Flieger noch weiter aufstellt
und schließlich nach hinten runterfällt.

Da die feuchte Wiese und der Matsch dem Testflieger zwar kurzfristig guttut, ihn aber langfristig aufweicht,
werde ich wohl jetzt mal einen neuen bauen und dabei gleich viel Wölbung und Dicke verbauen wie außen.

Da die Flächetiefe außen kleiner ist als innen, sollte der abriß dort früher kommen, als innen und der Flieger nicht mehr nach hinten fallen können.
Mutmaßlich muss ich dann den SP auch zurücknehmen, was wiederum der Ruderwirksamkeit helfen könnte.

Ich berichte wieder, wird aber etwas dauern...
 

mipme_kampfkoloss

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Urlaub und kein Holz

Urlaub und kein Holz

Ja, im Urlaub hat man manchmal andere Prioritäten und manchmal auch kein Holz um herumzubasteln...

Aber doch mal Zeit gefunden um alles im XFRL5 weiter mir anzusehen.
Was ich nun verstanden habe, ist, dass Problem, wo der Auftrieb als erstes versagt (bei ansteigenden Anstellwinkeln).
Dies sollte natürlich (und gerade beim Vorgepfeilten Nuri) vor dem Schwerpunkt sein.

Das sieht man am besten im Logfile in XFRL. Und da wird es auch genau richtig prognostiziert (SP liegt ca. auf Höhe der 25-30cm Spannweitenweitenposition):

(Ungeschränkter Originalflügel)
Code:
Computing Plane for alpha=   6.00°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
         Calculating wing...Fin

Computing Plane for alpha=   6.25°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
           Span pos =     -0.07 m,  Re = 94211,  Cl =   0.54 could not be interpolated
           Span pos =      0.07 m,  Re = 94211,  Cl =   0.54 could not be interpolated
         Calculating wing...Fin

Computing Plane for alpha=   6.50°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
           Span pos =     -0.22 m,  Re = 86223,  Cl =   0.54 could not be interpolated
           Span pos =     -0.17 m,  Re = 88261,  Cl =   0.55 could not be interpolated
           Span pos =     -0.12 m,  Re = 90351,  Cl =   0.55 could not be interpolated
           Span pos =     -0.07 m,  Re = 92477,  Cl =   0.56 could not be interpolated
           Span pos =     -0.02 m,  Re = 94625,  Cl =   0.56 could not be interpolated
           Span pos =      0.02 m,  Re = 94625,  Cl =   0.56 could not be interpolated
           Span pos =      0.07 m,  Re = 92477,  Cl =   0.56 could not be interpolated
           Span pos =      0.12 m,  Re = 90351,  Cl =   0.55 could not be interpolated
           Span pos =      0.17 m,  Re = 88261,  Cl =   0.55 could not be interpolated
           Span pos =      0.22 m,  Re = 86223,  Cl =   0.54 could not be interpolated
         Calculating wing...Fin

Also innen - und innen bedeutet hinter dem SP und damit fällt der Flieger nach hinten runter. Eh kloar! :mad: Hätte ich auch vorher sehen können...

Ergo, der Strömungsabriss sollte Mitte-Außen erfolgen (vor dem SP) und auch eher in diese Richtung laufen damit der Flieger sich um die Querachse stabilisieren kann.
Also nächste Version hat innen mehr max. Auftrieb als außen.

Dies versuche ich mit durch folgende Maßnahmen zu erzielen:
- mehr Wölbung innen: 0.75 -> 1.5
- höhere Zuspitzung der Tragfläche: außen nun 140mm statt 160mm

Strakprofile schauen nun so aus - diese sind aus den ursprünglichen (und leider schon gebauten) noch herstellbar:

Innen (oben eine Schicht 3mm Depron hinzu, unten gekürzt):
kfm-07-2.png

Mittenprofil (untere Schicht weg):
kfm-08-2.png

Randprofil (untere und oberste Schicht weg):
kfm-08-3.png

Logfile der Version 2 sieht dann so aus:
Code:
Computing Plane for alpha=   9.00°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
         Calculating wing...Fin

Computing Plane for alpha=   9.25°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
           Span pos =     -0.43 m,  Re = 58139,  Cl =   0.70 could not be interpolated
           Span pos =     -0.29 m,  Re = 66160,  Cl =   0.76 could not be interpolated
           Span pos =      0.29 m,  Re = 66160,  Cl =   0.76 could not be interpolated
           Span pos =      0.43 m,  Re = 58139,  Cl =   0.70 could not be interpolated
         Calculating wing...Fin

Computing Plane for alpha=   9.50°
       Calculating aerodynamic coefficients...
         Calculating wing...Main Wing
           Span pos =     -0.43 m,  Re = 57433,  Cl =   0.72 could not be interpolated
           Span pos =     -0.39 m,  Re = 59841,  Cl =   0.75 could not be interpolated
           Span pos =     -0.34 m,  Re = 62517,  Cl =   0.77 could not be interpolated
           Span pos =     -0.29 m,  Re = 65357,  Cl =   0.78 could not be interpolated
           Span pos =      0.29 m,  Re = 65357,  Cl =   0.78 could not be interpolated
           Span pos =      0.34 m,  Re = 62517,  Cl =   0.77 could not be interpolated
           Span pos =      0.39 m,  Re = 59841,  Cl =   0.75 could not be interpolated
           Span pos =      0.43 m,  Re = 57433,  Cl =   0.72 could not be interpolated
         Calculating wing...Fin

Zur Sicherheit habe ich dabei die Klappen gerade mal um 1° angestellt.

Die Flugzeugpolaren sehen auch recht brauchbar aus.
Es werden überall Werte für cm0 ausgewiesen, was ja einen möglichen stabilen Zustand einzeigen sollte.

Was mich jedoch etwas stutzig macht, ist die Tatsache, dass XFRL5 keine Stabilitätsanalyse berechnen kann.
Kennt sich da jemand aus, woran das liegen könnte?

Als nächstes werde ich wohl wieder einen Holzdummy bauen.
Aber leider erst wenn ich wieder zu Holz komme...
 
Erfahrungswerte

Erfahrungswerte

Hallo Kjeli!

In Beitrag eins hast Du Dich auf Gunter Kirch bezogen:
Inspiriert wurde ich vor allem durch Gunter Kirch (flugmodellbau-kirch.de) und habe da auch alles durchgelesen.
.
Wenn Du seine hier dokumentierten Erfahrungen: https://www.flugmodellbau-kirch.de/Stabilisierung.htm im XFRL5 nachrechnest, bekommst Du sehr gute Referenzwerte.

Liebe Grüsse

Franz

P.s.: Besonders die Wichtigkeit der Schränkung (Verwindung) sollte man nicht überlesen. Die für den Beispielflügel angegebenen 4 ° (Wurzelrippe -4°, Halbspannweite 0°, Randbogen 0°) lassen sich kaum mit rein aerodynamischer Schränkung verwirklichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

mipme_kampfkoloss

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erster Erfolg

erster Erfolg

Hi Franz und alle,

ja, das mit der Verwindung habe ich gelesen.
Ich war nur so gutgläubig, dass ich das einfach mit verschiedenen KFM Profilen hinkriege.
Und da der Flügel ja schon gebaut ist (mein Fehler) sollte der natürlich mit geringsten Veränderungen mal zum Fliegen gebracht werden.

Aber der Reihe nach:

Zuerst bin ich mal draufgekommen, dass XFRL sehr viel besser mit ein paar Profilpunkten mehr zurecht kommt.
Jetzt sagt ihr vielleicht nano-nanet! Aber durch die Plattenbauweise der KFM Profile wird man schnell verführt,
das eine Kante einfach ein Punkt in den Koordinaten ist. Besser man macht es nicht so!

Viel zu wenig Punkte (nur in den Ecken - die grauen kleinen Kreise)
revrep-too-few-points1.jpg

Zu den Ecken hin mehr Punkte
revrep-too-few-points2.jpg

Unterschied in den Polaren ist deutlich!
revrep-too-few-points3.jpg

Dadurch konnte ich die ursprüngliche Rechnung natürlich komplett über den Haufen werfen.

Nach einigen hin und her Probieren, waren ein paar Punkte klar:

1. Innen zu geringe Dicke und zu geringes Auftriebsmaximum.
2. Außen zu wenig aufrichtendes Moment -> mehr Wölbung.
3. Höhere Zuspitzung - dadurch geringeres Auftriebsmaximum und größere Re-Zahlenempfindlichkeit.
4. Zumindest innen etwas S-Schlag oder symmetrisches Profil

Punkt 2 hab ich irgendwo schon als goldene Regel gelesen: vorne mehr Wölbung als hinter dem Schwerpunkt...

Im Endeffekt hab ich die 4 Punkte zu umgesetzt und der neue Prototyp fliegt in schönen sich selbst stabilisierenden Wellen dahin.
Da wird wohl der Schwerpunkt noch nicht ganz zur EWD passen, aber die Eigenstabilisierung beruhigt mich sehr.

Der neue Entwurf braucht fast gar keinen Klappenausschlag und keine geometrische Verwindung UND ist kompatibel mit dem schon gebauten Flügel! :D

IMG_5728.JPG

Ich werde die Tage noch einen Plan reinstellen, aber grob umrissen sieht der Flügel nun so aus:

1/3: S-Schlag KFM Profil mit 8,5% Dicke und ca 1% Wölbung
2/3: Normales KFM Profil mit 7,5% Dicke und ca. 1,5% Wölbung
3/3 bis zur Klappe: KFM Profil mit 8% Dicke und ca. 2% Wölbung
Klappe: KFM Profil mit 7% Dicke

Die Angaben sind mit Vorsicht zu genießen, da aufgrund der Plattenbauweise die Profilwerte etwas daneben liegen können.

Eigentlich ein klassischer Flügelaufbau; Dicke fällt von innen nach außen, Wölbung von vorne nach hinten...
Was jedoch dazukommt, ist, dass ca. bis zur Flächenposition, wo der Schwerpunkt liegt (hier 1/3 der Spannweite) ein Profil mit neutralem oder positivem Moment liegt.

Die Rechnung im XFRL5 ergab immer wieder in dieser Konstellation einen von 1/3 bis 1/2 Spannweite nach außen laufenden Strömungsabriss vor dem kompletten Stall. Was ja auch so sein soll. Sonst fiel der Flieger immer nach hinten runter.

Weiters waren die Schwerpunktangaben ein guter Schätzwert für die ersten Versuche.

Puh, jetzt werd ich mal den Originalflügel entsprechend ändern und die Hoffnung lebt! :D
 

mipme_kampfkoloss

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Erstflug geschafft!

Erstflug geschafft!

So, jetzt hab ich es endlich geschafft!

Das Wetter war schön, der Sender endlich richtig programmiert und der Erstflug für den RevRep ist absolviert:
(sorry dass ich nicht näher an der Kamera geflogen bin, aber sicher ist sicher - vorallem beim Erstflug!)


Gegenüber der Vermutung musste ich im Endeffekt die Flügelklappen ca. 1-2 grad nach unten stellen für einen sauberen Geradeausflug.
Der Schwerpunkt liegt bei ca. 60mm, also ca. 6% Stabilitätsmaß.

## erstes Resümee

Er fliegt soweit recht gut, der Gleitwinkel ist vor allem bezogen auf die Größe sehr gut!
Wohl aufgrund der großen V-Form (8° pro Seite) ist die Reaktion auf Seite/Querruder recht träge,
da muss man schon vorausschauend fliegen - verglichen zB mit einen RES-Dart!

Ob es nun besser ist die Flaps zu vergrößern oder die V-Form zu verringern, werde ich erst entscheiden, wenn ich mal bei etwas Wind geflogen bin.

Auf jeden Fall werde ich noch mit dem Pfeilwinkel der Flächen (oder zunächst mal der Flaps) experimentieren, da ca. 60g Blei in der Spitze notwendig waren für den Schwerpunkt.
Das vor allem auch da gegen der Befürchtung die Höhenruderwirkung recht gut ist und daher also noch Spielraum besteht, diese weiter nach hinten zu legen.

Eine weitere Idee ist, das zentrale Seitenleitwerk in (flächenmäßig) zwei Teile zu teilen und an der Endleiste der Flächen (ca. in der Mitte anzubringen).
Dadurch rückt das Gewicht von hinten näher an den Schwerpunkt heran. Der Hebelarm könnte durch das seitliche ausscheren gleich bleiben.
Einzig eine Wirkung auf die Strömung am Flügel könnte eintreten, da es sein kann das die Leitwerke wie Grenzschichtzäune wirken.
Darum sollten sie wirklich nur am hinteren Drittel fixiert werden...

Wie will sie!

Jetzt muss ich mal die konstruktiven Kinderkrankheiten ausbügeln, wieder auf besseres Wetter warten und mehr fliegen! :D

p.s.: Gibt es ein Flugprogramm mit dem man Instabilitäten eines Fliegers abtesten kann? Wäre dankbar für einen Tipp!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo mipme_kampfkoloss,

Tolles Flugbild!

Was meinst Du mit "Instabilität des Fliegers"? Jene um die Querachse?

Also ich verwende Ranis, um die Klappenausschläge und deren Wirkung zu optimieren. Auch um das negative Wendemoment (Hochachse) zu untersuchen.
Die V-Form und das Seitenleitwerk werden nicht berücksichtigt.

Vielleicht äußert sich ja noch jemand.

Gruß
Klaus.
 
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