Epoxidharz mischen

Moin Moin in die Runde der Harzpanscher,

ich frage mich gerade, ob es auch eine "einfache" Möglichkeit gibt einen Harzansatz sicher 100% zu mischen. Aktuell stelle ich mir wirklich immer einen 3 min Timer und dann wird per Hand mit Eis-Holz-Stäbchen im Joghurt-Becher gerührt.

Könnte man für diese Arbeit aber z.B. auch ein Labormischgerät oder einen Milchschäumer nutzen?

Milchschäumer.jpg

Magnetrührer.jpg
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Wenn Du Luft in die Mischung bringen willst, dann ist ein Milchaufschäumer erste Wahl. Dafür ist er ja gedacht. ;)

Im Ernst, beim Harzanrühren ist bei unseren Ansatzgrößen der Holzspatel doch nach wie vor erste Wahl, würde ich meinen.

Oder andersrum, mir wäre beim Laminieren noch nicht aufgefallen, dass ich eine schlechte Mischung mit der Holzspatel-Rührmethode erzeugt hätte.

Übrigens, Holzmundspatel (gibt auch andere Anbieter) sind etwas breiter als Eisstile und auch gut geeignet. Und eine 500er Packung reicht einige Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Charly_Brown,

Milchaufschäumer dürfte nicht funktionieren. Wie schon die Bezeichnung aussagt, wirst Du Dir
einen Epoxidharzschaum zubereiten. Dies wird der Klebeleistung bestimmt nicht zuträglich sein.
Kommt wohl auch nicht für kleine Mengen in Frage.

Grüße
Michael
 

65gt

User
Hallo,

Holzmundspatel und gute Beleuchtung.
Solange noch Schlieren im Becher zu sehen sind, weiterrühren.

Gruß Martin
 
Vielen Dank für eure Antworten. Meine Frage rührt insbesondere daher, dass ich für ein aktuelles Projekt Schaumtreibmittel verwenden möchte. Dafür empfiehlt R&G eine Rührmaschine. Daher hat mich mal interessiert, ob jemand eventuell irgendwas im Einsatz hat.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wichtig sind scharfkantige Rührstäbchen ohne Radius, um auch den Rand und Boden des Bechers sauber abstreifen zu können. Wer’s ganz sicher haben will, der topft in einen 2. Becher um. Das wird zwar primär bei gefüllte bzw. hochviskosen empfohlen, aber selbst bei niederviskosen Laminierharzen macht das Sinn.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Klar, man kann den Holzmundspatel an einem Ende mit dem Cutter abschneiden.
Umfüllen ist ein sehr guter Tipp wenn man diese geriffelten dünnen Plastikbecher verwendet.
 

steve

User
Hallo,
finde es zunächst mal wichtig, einen Pott zu haben, bei dem ich auch mit dem Rührstab in alle Ecken komme. Dafür nehme ich die Papp-Becher die es im 500er-Pack bei eBay etc. gibt. Bei kleinen Mengen die Plastik-Schnaps/Medi-Becher.

Einige werden jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen aber der gute alte Pinsel ist beim Umrühren auch nicht zu unterschätzen. Er muss eben immer wieder ausgestrichen werden aber damit bekommt man wirklich alles aus den Ritzen.

In der Praxis ist es aber so, dass bei meinen Harztöpfen immer etwas überbleibt. Umfüllen ist deshalb eigentlich immer sinnvoll. Aber auch hier läuft es in der Praxis etwas anders: Bei Gewebe/Gelege wird das Harz direkt aus dem Topf auf das Gewebe gekippt - im abgewogenen Umfang - und dort mit einem Spachtel verteilt.

Mumpe wird ebenfalls in eine Tülle oder Spitze umgefüllt.

Der verbleibende Rest im Becher härtet immer erstaunlich gut aus.

Bei wiederverwendbaren Töpfen merkt man dann aber doch, dass nach dem Entfernen des ausgehärteten Harzes hier und da Harzschlieren im Rührtopf zurückbleiben.

VG
 
wenn man diese geriffelten dünnen Plastikbecher verwendet.

Hab ich früher auch benutzt. Das Problem bei den Dingern sind die Riffel an den Seiten und auch der Boden ist nicht glatt. Außerdem sind die ätzend wabbelig!
Mir ist mal ein Rest Harz aufgekocht ist und der Becher geschmolzen. Da das nach dem Laminieren war und ich nicht mehr in der Werkstatt war habe ich nächsten Tag geflucht ;)
Echt ätzend das von der Werkbank zu kratzen :rolleyes:

Probiert mal diese Coffee-to-go Becher. Lässt sich super mischen und die schmilzen auch nicht.
Und auf Ebay sind die auch nicht so teuer wie im Laden um die Ecke.
 

Relaxr

User
Für Kleinmengen gehen die "entleerten" Toffifee Formverpackungen gut :D und lecker :p. Minimengen mische ich auf Glanzkartonabschnitten, aus Verpackungen geschnitten.
Ansonsten Pappbecher, Rühren mit Holzspatel.
Hatte bisher noch keinen "faulen" Harzansatz.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Meine Frage rührt insbesondere daher, dass ich für ein aktuelles Projekt Schaumtreibmittel verwenden möchte. Dafür empfiehlt R&G eine Rührmaschine.

Magnetrührer funktionieren für niederviskose (das übertragene Drehmoment ist systembedingt begrenzt) Medien sehr gut, da hier beim Mischen kein Lufteintrag stattfindet. Rührer, die extern eingesetzt werden, sollten einen Flügelmischer verwenden, der ebenfalls keinen nennenswerten Lufteintrag (Drehrichtung beachten) verursacht. In der Regel sind die Systeme mit zusätzlichen Entlüftern additiviert, sodass, nach einer kurzen Ruhezeit von 5-10 Minuten, etwaig eingerührte Luftblasen nach oben steigen und an der Oberfläche aufplatzen.

Das Treibmittel ist eine andere Geschichte. Da reicht ein rechtwinklig gebogener Stahldraht, der in einen Akkuschrauber eingespannt ist. Auch hierbei kann -wenn optisch kein Problem- mit einem geringen Anteil an Farbpaste eine bessere Kontrolle der Durchmischung ermöglicht werden.
 
Nun unter 10g Harz traue ich mich ehrlich gesagt nicht zu gehen. Kleinere Mengen brauche ich meist zum verkleben und da ist Laminierharz eh nix. Aber da muß ich das mit den Toffifee auch mal probieren, ist ja eh gleich leer so ne Packung :D

Ich verwende für kleine Mengen immer die Landliebe Pudding Becher, haben zwar kleine Stapelecken am Boden aber sonst frei von Störkonturen. Ab 50g nehme ich die Pappbecher von Carboplast. Rührstäbe hab ich auch von denen, eine 50er Packung reicht glaube ich bis ans ende meiner Tage. Die mache ich immer bei Arbeitsende mit einem Papiertuch sauber und sollte ich das vergessen ist das mit einem Schleifklotz am nächsten Tag schnell gerichtet. Sind auch, zum Keil angeschliffen, super zum Formen öffnen.

Ich nehme also eher flache Becher zum anrühren, man sieht gut die Schlieren des zur Kontrolle eingefärbten Härters bei den Luftfahrtharzen nur bei Microballons und Tixo staubt es gerne raus.
Was ist bei euch beliebt tief oder flach?

Gruß Martin
 
Hi!
Ich benutze leere, saubere Joghurtbecher und als Rührstab, was gerade im Müll liegt: Balsafetzen, Kieferstück.
Man kann auch eine Doktorarbeit darüberschreiben …
Um Kleinstmengen zu mischen, habe ich eine Kleinwaage, die mir zwei Stellen nach dem Komma anzeigt.
Ich dosiere mit den Flaschen mit 700-800g, ABER ich habe oben den Verschluss gewechselt, damit ich tropfgenau dosieren kann. Der Becher steht natürlich auf der Waage. 10:4; 5:2, 2,5:1, alles kein Problem.
 
3D Druck Mischrotor

3D Druck Mischrotor

Hi zusammen,

ich habe mir in 3D Druck kleine Mischrotoren angefertigt die zu meinem Mischbecher passen und unten flach sind. Diese haben eine stramme 5mm Innensechskant Steckung. Angetrieben im ersten Gang einer Akku Bohrmaschine. Den Schrauber kann ich natürlich schön dosiert einsetzten um keine Luftblasen zu erzeugen. Früher habe ich mein Formenharz mehrfach umgetopft um nicht noch irgendwo Formenharz zu haben was sich nicht vermischt hat. Jetzt fülle ich nur noch einmal um und fertig. Danach entsorge ich das Teil und wische den Innensechskant ab. Habe leider kein größeres Bild mehr, mache nachher zu Hause noch eins.

photo5361590285177564123.png

BG
Heiko
 
Für Kleinstmengen nehme ich gerne den Deckel von Deosprays (google Old Spice, halbrund, der passt zum Holzstäbchen super).
Müller Milchreis bzw Grand Dessert Pudding liefern gute Mischbecher mit abgerundeten Ecken
Ansonsten für 1-2 Gramm einfach auf etwas Folie auf der Waage tropfen und auf der Folie rühren.

Gutes Gelingen
Juri
 

Gideon

Vereinsmitglied
Für Ansatzgrößen unter 10 g sind Dosierspritzen empfehlenswert. Wenn dann noch Harzsysteme verwendet werden, die ein volumetrisches Mischungsverhältnis von 100 : 50 aufweisen, dann sind damit Kleinstmengen sehr einfach zu bestimmen. Wo dann gemischt wird -auf einer flachen Unterlage oder in einem Becher, ist dann (fast) egal. Zu beachten gilt auch in diesem Zusammenhang, dass die Topfzeit bei Ansatzgrößen unter 100 g deutlich zunimmt, sodass Systeme über 60 Minuten nicht verwendet werden sollten, da diese eine gewisse Mindestschichtdicke bzw. Härtungstemperaturen über 40° C erforderlich machen. So ganz trivial, wie hier einige vielleicht meinen, ist das dann halt doch nicht.
 
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