PW 5: Baubericht

Ich habe nach dem mehrfachen Durchlesen des Bauberichts vom Windfish 3.5 beschlossen mit dieser Technik auch mal einen Bauversuch durchzuführen. Es ist mein erstes Flugzeug, dass ich in GFK/CFK Bauweise bauen möchte. Alle Leser werden hier feststellen, dass ich alle Techniken nur nachmache. Somit herzlichen Dank an Tom „Rucksackflieger“, der mit seinen ausführlichen Beschreibungen mein Interesse geweckt hat.

Leider kann ich noch nicht sagen, ob ich zum Flying Circus 2020 in Fiss, Urlaub nehmen kann, da ich am 02.01.2020 einen neue Stelle anfange. Ich will aber den Baubericht aufleben lassen, damit ich nach termingerechter Fertigstellung und positiver Flugerprobung, noch nachmelden kann.

Ich will mal versuchen jeden Montag den Baufortschritt vom Wochenende hier zu zeigen.
 

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Bauplan erstellen

Bauplan erstellen

Dieses Segelflugzeug wurde in Polen von der Technischen Universität Warschau entwickelt und von PZL Swidnik S.A. gebaut. Dieser Segelflieger sollte damals ein einfaches, günstiges Flugzeug als Basis für Segelfliegen als Wettkampf Disziplin sein. Ich habe die PW5 in meiner Ausbildung zum Segelfliegen bei der DASSU selber geflogen. Damit sind mir die ersten Flüge weg vom bayerischen Heimatflugplatz in Unterwössen nach Österreich gelungen. Ich habe die PW5 sehr gerne geflogen.

Ich habe im Internet ein DIN-A4 Blatt mit den drei Seitenansichten der PW5 gefunden. Das Original hat eine Spannweite von 13,44 m. Ich möchte beim Modell ungefähr bei 3,4 m sein. Das ist dann recht genau der Maßstab von 1/4. Ich habe mir einfach mehrere DIN-A4 Blätter zusammen geklebt, bis der Rumpf in der Seitenansicht darauf gezeichnet werden kann. Meine Hilfsmittel: Bleistift, Lineal, Taschenrechner, Zirkel, Radiergummi und Kurvenlineal. An dieser Zusammenstellung kann jeder Leser erkennen, dass ich schon etwas älter bin. Danach habe ich auf einem Extrablatt auch noch die Draufsicht gezeichnet. Die Details für das Leitwerk und die Fahrwerke kamen erst später dazu.
 

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erste Bauteile entstehen

erste Bauteile entstehen

Aus der Seitenansicht und der Draufsicht habe ich in mehreren Abenden die einzelnen Scheiben aufgezeichnet, die später aus Hartschaumplatten ausgeschnitten werden. Im Baumarkt habe ich mir 2 Hartschaumplatten mit der Dicke von 50 mm besorgt. Die einzelnen Ansichten der Scheiben habe ich auf Bastelkarton gezeichnet und mit der Schere ausgeschnitten. Die Befestigung der Kartonscheiben auf der Hartschaumplatte habe ich mit Stecknadeln gemacht.
 

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Der Rumpf entsteht.

Der Rumpf entsteht.

Ich habe mir im Bauplan zwei waagerechte Bezugsachsen eingezeichnet. (beide in Flugrichtung) Eine Achse geht durch die Rumpfröhre im Heck. Die andere Achse geht durch den Motorspannt. Beide Achsen habe ich auf die Scheiben übertragen und mit einer 6 mm Bohrung versehen. So kann ich alle Scheiben mit 2 Stäben in der gleichen Flucht auffädeln und aneinander kleben. Der Rumpf wird damit gerade.
Dann beginnt das Bearbeiten des Scheiben, damit die fertige Oberflächenform des Rumpfes entsteht. Mit grober Feile, grobem Schleifpapier und dann mit feinem Schleifpapier. Mein Staubsauger hat in dieser Zeit alle Schnipsel und den riesigen Berg an Staub gefressen. Beim Schleifen zeigt sich, dass der von mir verwendete Holzleim zwischen den Scheiben, wesentlich härter ist, als der Hartschaum. Ich habe keinen Tipp, welcher Kleber besser geeignet ist. Wer kann hier Hilfe anbieten?
 

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Hallo Miniflieger,

ein tolles Projekt hast Du Dir da rausgesucht! Gefällt mir sehr!

Noch mehr gefällt mir, dass Tom Dich mit seinem Windfish inspiriert hat. Er hat da ein ganz tolles Modell auf die Beine gestellt, allerdings auch recht lange daran gebaut, was aber auch an seiner Akribie liegt, denn das Modell ist absolut perfekt gebaut. Und es fliegt auch perfekt und sieht super aus. Es war mein absoluter Favorit letztes Jahr. Ich bin mal gespannt auf Deinen Bericht und hoffe, dass es doch klappen wird mit Fiss. Da hast Du Dir ein ehrgeiziges Ziel gesteckt, ich drücke DIr die Daumen, dass Du es erreichst und wir uns in Fiss sehen werden.

Schöne Grüße und viel Spaß beim Bauen

Klaus
 
Der Ausschnitt für die Haube

Der Ausschnitt für die Haube

@ Klaus: Danke für deine Rückmeldung. Ich hoffe, dass Alles rechtzeitig fertig wird.

Auch hier kann jeder Leser erkennen, dass ich Tom nachbaue. Ich habe mir seitlich eine Schablone angefertigt und bin dann mit dem Heißdraht einfach durch den Rumpf gefahren. Die Ungenauigkeiten, die beim Schneiden entstehen, werden verursacht, da der Holzleim härter ist als der Hartschaum. Der Spalt zwischen Haube und Rumpf wird später durch den Hauben-Rahmen wieder aufgefüllt.
 

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Beschriftung vom Original

Beschriftung vom Original

Guten Abend Hans-Jürgen.

Danke für deine Unterstützung. Wie kommt es, dass du dich mit der PW5 beschäftigst?
 
Holzleim zwischen den Scheiben, wesentlich härter ist, als der Hartschaum. Ich habe keinen Tipp, welcher Kleber besser geeignet ist. Wer kann hier Hilfe anbieten?
Meiste Kleber sind nach austrocknen härter als Schaum. Abhilfe ist, Kleber nicht bis zum Rande fliessen lassen (habe hier gepostet): http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/715527-Windfish-3-5?p=4716265&viewfull=1#post4716265
Andere (teuerere) Lösung wäre Spraykleber (3M77...).

...werde hier und da mitlesen, Grüsse Tom
 
Anformung für die Flächen

Anformung für die Flächen

@ Tom: Herzlichen Dank für deinen Tipp. Du wirst hier sehen, dass ich deine Tipps zu 100% nach mache.

Der Ausschnitt für die Tragflächen.
Das Loch für die Flächen im Rumpf habe ich auch mit dem Heizdraht und seitlicher Schablone ausgeschnitten. Das später mal verwendete Tragflächenprofil habe ich hier schon festgelegt und als Musterschablone erstellt. Die Formteile habe ich mit der Musterschablone ausgeschnitten und im Rumpf eingeklebt. Auch hier habe ich die späteren Querkraftbolzen als Bezugsachsen verwendet und vorläufig mit 6 mm Kohlestäben ausgerichtet. Am Flächenende kommt später noch ein runder Übergang aus einer Multiplex Holzplatte zum Rumpf rein.
Bei den Tragflächen habe ich wesentlich mehr Flächentiefe eingebaut als das Original hat. Ich habe noch keine Erfahrung, wo das Gesamtgewicht der PW5 sein wird. Als kleine Absicherung habe ich deswegen die Tragflächen vergrößert.
Beim Flächenprofil habe ich keine Infos vom Original. Als Ersatz habe ich das Profil von einem meiner Lieblingsflieger verwendet. ( FS4000VXL ) Diesen Flieger hatte ich in 2019 in Fiss auf dem Bichel im Einsatz. Laut Hersteller verträgt sein Modell Flächenbelastungen von 60 bis 80 g/dm². Das sollte bei der PW5 ausreichen.
 

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Einbau des Hauben-Rahmens

Einbau des Hauben-Rahmens

Zuerst habe ich den Rahmen für den Rumpf gebaut und mit dem Rumpf punktweise verklebt. Darauf kommt dann der Rahmen für die Haube. Dieser wird auch punktweise mit der Haube verklebt. Zwischen Hauben-Rahmen und Rumpf-Rahmen muss ein Luftspalt bleiben. Keine Verklebung! Die beiden Rahmen werden später mit der Haube und dem Rumpf laminiert. Der Hartschaum muss wieder raus. Deswegen nur die punktweise Verklebung.
Die Löcher in den Rahmen werden später benötigt um den Hartschaum zu entfernen. Es gilt: Je größer, je besser.
 

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Das Laminieren beginnt

Das Laminieren beginnt

Der Rumpf aus Hartschaum wird als Form für den späteren Flieger verwendet. Nach dem Laminieren mit GFK und CFK muss der Hartschaum wieder raus. Damit die GFK-Hülle nicht dauerhaft mit dem Hartschaum verklebt, wird eine Trennschicht aus Klebeband und Trennwachs eingebaut. Ich habe Klebeband verwendet, das durchsichtig ist. Somit kann man die vorbereiteten Rumpfteile nur an der glänzenden Oberfläche erkennen. (siehe Bild 10: „doppelter Hauben-Rahmen“ im letzten Beitrag) Das Trennwachs enthält ein Lösungsmittel, dass den Hartscham angreift. Hier bitte sehr sorgfältig abkleben. Ich habe Lehrgeld an dieser Stelle bezahlt. Dazu gibt es aber keine Bilder. Der fertige Rumpf besteht aus 3 Lagen mit 163 g Glasgewebe. An den Stellen mit hoher Belastung habe ich zusätzlich 1 bis 2 Lagen Kohlegewebe mit 163 g eingearbeitet.
 

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Übergang vom Rumpf in die Tragflächen

Übergang vom Rumpf in die Tragflächen

Den Übergang vom Rumpf in die Tragflächen wollte ich etwas abrunden. Dazu habe ich mir eine Spachtelmasse aus Balsaholz besorgt. (Hersteller: Krick Modellbau) Diese weiche Spachtelmasse hat den großen Vorteil, dass ich sie sehr einfach schleifen kann. Für den Rumpfabschluss in Richtung der Tragflächen habe ich mir das Tragflächen-Profil aus einer 9 mm Multiplex Holzplatte ausgeschnitten und im Rumpf eingebaut. Hier kann man die Bohrungen für die späteren Querkraftbolzen und den Freiraum für die Flächensteckung schon erkennen.
Am Ende des Profils kann man jetzt auch die kleine Holzplatte sehen, die den weichen Übergang von Flügelende in den Rumpf ergibt. Hier ist die Laminierung nicht von oben nach unten durchgängig. Dafür habe ich den Übergang bis ins Holz runter geschliffen.
 

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Planung für das Fahrwerk

Planung für das Fahrwerk

Die PW5 hat ein Fahrwerk mit 3 Rädern, so wie die ASK 21. Für das Hauptfahrwerk habe ich auch einen Formblock aus Hartschaum ausgeschnitten und am Rumpf befestigt. Das wird dann mit GFK laminiert und später kommt der Hartschaum ebenfalls raus. Das Rad am Heck und das Bugrad bekommen nur einen Radkasten, der direkt am Rumpf befestigt wird.
 

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Seitenleitwerk

Seitenleitwerk

Das Leitwerk habe ich bewusst als Einzelteil hergestellt. (getrennt vom Rumpf) Das Ausschneiden mit Heißdraht und das Bearbeiten sind so wesentlich einfacher. Als Scharnier habe ich ein Bowdenzug Rohr mit einem 2 mm Kohlestab eingebaut. Unter dem Seitenruder liegt die Verschraubung des Höhenruders mit seiner Dämpfungsfläche. Zur Montage des Höhenruders muss das Seitenruder ausgebaut sein. Die Dämpfungsfläche des Seitenruders wird aber fest mit dem Rumpfrohr verklebt und mit Glasfaser verstärkt.
 

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Höhenleitwerk

Höhenleitwerk

Das Höhenleitwerk ist als symmetrisches Bauteil ebenfalls aus Hartschaum ausgeschnitten. In der Dämpfungsfläche habe ich einen kleinen Holm aus 3 mm Multiplex eingeklebt. Die dünne Hinterkante des Höhenruders war mir zu empfindlich für den Transport durch das Treppenhaus. Hier habe ich auch eine 3 mm Multiplex Platte über die ganze Breite eingeklebt. Beide Klebestellen habe ich mit Balsa Spachtel angepasst und mit 160 g GFK überzogen.
 

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Motoreinbau

Motoreinbau

@ Simon. Heute ist Tirol ebenfalls als Sperrzone eingestuft worden. Ich fahre jedes Jahr mit meinem damaligen Modellfluglehrer sehr gerne nach Fiss. Früher war ich Segelflieger mit einer ASW19 (Start in Unterwössen, Bayern) und war immer in Tirol unterwegs. Ich hatte damals mehrere Außenlandungen in Sankt Johann oder in Zell am See und bin auch über Fiss bis in die Schweiz geflogen. Alle Landeplätze in Tirol haben mich immer gerne empfangen, gut bewirtet und waren sehr hilfsbereit. Ich hoffe, dass wir uns nach der Krise, in Fiss gesund wieder sehen. In der Zwischenzeit baue ich mit einer positiven Einstellung weiter.

Beim Motor und Regler lasse ich mich immer gerne von Torcman beraten. Bisher war ich mit jedem Antrieb von Torcman mit 100 % zu frieden. Für die PW5 kommt ein nagelneuer Torcman Antrieb rein. Den Motorspannt habe ich selber aus einer 5 mm Multiplex Platte gesägt. Für die Motorkühlung habe ich bewusst große Luftlöcher eingebaut. Wichtig für die Optik ist das Zusammenspiel von Rumpfdurchmesser und Spinnerdurchmesser. Ebenso sollte der Luftspalt rundum gleich sein. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
 

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