Nochmal Fragen zum Multiplex Kranich

Hallo.

Ich habe nach 20 jähriger Fliegerpause einen Kranich im Internet ersteigert, wieder neu aufgebaut und hoffe nun euch ein paar Fragen zu diesem Modell stellen zu dürfen.

Danke schon mal im Voraus für die Antworten!

P.S. Hatte auch am Dienstag schon an Gerhard Hanssmann gemailt. Der ist aber vielleicht im Keller oder im Urlaub? Gerhard, jedenfalls bitte nicht sauer sein wenn du meine Fragen hier nochmal liest... - Mich drängts hat in die Luft :)


Kurz zur Ausstattung meines Kranichs: Ultra 1200, 12/6 Camprop, 2500 Hacker Lipo (14,8 V) und ersatzweise Sanyo RC 2400 (14,4 V), Graupner Power MOS 60 Regler, MPX Cockpit SX. Mit dem Hacker Lipo komme ich auf rund 2800g. Mit dem Sanyo auf 3400. Idee ist den Vogel bei leichterem Wind mit dem Lipo und bei stärkerem Wind oder am Hang mit dem Sanyo zu fliegen. Das macht natürlich in Sachen Auswiegen ein kleines Problem besonders weil die Fuhre per se ziemlich kopflastig ist (ganz im Gegensatz zu anderen Berichten). Ich brauche sogar mit dem Lipo 50g Blei am Heck. Ich hatte die Idee 2 Höhenruder mit unterschiedlicher „Bleiausstattung“ zu bauen und dann je nach Akku entsprechend zu wechseln. Hat jemand dazu ne andere Idee??

So, nun aber zu den Fragen:

1.) Wo habt ihr denn den Schwerpunkt gelegt? Ich hatte ihn erst bei 75mm (grausames Flugverhalten), jetzt bei 82mm (ganz OK) was wohl den Angaben im Plan entspricht.

2.) Welche EWD benutzt ihr, bzw was sind die Angaben im Plan? Habe was von 1,5° gelesen. Kann das sein?

3.) Sind die Winglets die man auf Gerhard H.'s Bildern sieht im original Lieferumfang dabei oder sind die selbst gestrickt??

4.) Ich habe überlegt die Querruder als Flaps für langsames Thermikkreisen und evtl. den Steigflug bzw. in anderer Richtung für schnellere Gangart zu verwenden. Macht das Sinn? Wenn ja wie viel Prozent?

5.) Als ich den Segler gekauft habe hat mir das Höhenruder gefehlt. Ich hab mir eins selbst gestrickt (ohne grossartige Profilierung). Wie ist das denn im Original? Hätte jemand evtl. nen Tip wo ich den Plan (zumindest vom Höhenruder) herbekommen könnte?

7.) Andere Tips für ein Elektrogreenhorn ? ;-)

Danke & Gruss Stefan
 
Hallo Stefan,

ich fliege den Kranich mit 3S 3200 Kokam, Genius 40 Regler (Graupner) und Graupner Compact 480 9,6V mit 12x6" (ergibt 48A Standstrom) bei ziemlich genau 2700g. Steigleistung ist damit schon als sehr gut zu bezeichnen.

An meinem Höhenruder habe ich aus jeder Hälfte 10g rausgeschnitten! Wenn Deine Fuhre kopflastig ist, prüf mal wie oft der Bugbereich laminiert wurde oder welcher Schrott da vorne drin klebt und gar nicht da hingehört - oder ist dein Motor so wesentlich über den 151 g meines Compacts?

Wo mein SP liegt kann ich dir nicht aus dem Stegreif sagen, ist aber vermutlich nach Bauanleitung eingestellt und passt m.E. auch sehr gut.

Die EWD habe ich auf 1,5° eingestellt. Für Thermikfliegen ist das OK. Wenn's ordentlich vorwärts gehen soll oder turnen angesagt ist musst du die EWD auf etwa 0,8° zurücknehmen. Aber auch mit 1,5° kommt der Kranich immer gut gegen den Wind an.

Bei Bedarf kann ich dir die Bauanleitung einscannen und als PDF zusenden. Geht aber nicht vor Montag. Schick mir 'ne PN wenn du das haben willst.

cu

Markus
 
Hallo Gerhard.

Ja, die Stunden mit lesen hab ich in der Tat schon verbracht aber nachdem es ziemlich unterschiedliche Meinungen gibt wollte ich es eben nochmal aus berufenem Munde wissen.
Danke für den Hinweis!!

Gruss Stefan
 
Danke für die Infos Markus.
Ich glaube das Problem ist tatsächlich das Gewicht des Ultra 1200. So Auge mal Pi hat der bestimmt 300 - 400 Gramm. Hast du schonmal die Querruder als Flaps probiert??

Danke nochmal & Gruss Stefan
 

mikesch

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Flaps

Flaps

Hi Stefan,

ich würde Dich davor warnen, die Querruder als Flaps für den Langsamflug zu verwenden. Bei Ausschlag der Querruder nach unten entsteht quasi an den Außenflächen eine größere EWD, die zu einem erhöhten Abreißrisiko an den Außenflächen führt. D.h., daß ein Strömungsabriß nicht wie gewollt -und z.B. durch eine Schränkung erzwungen- an den Innenflächen stattfindet (-> Nicken bzw. Sackflug) sondern an den Außenflächen (Wegbrechen über die Flügelspitze). Deshalb werden Wölbklappen immer am Innenflügel realisiert (beim Fahren nach unten Vergrößerung der EWD) und Querruder zum Bremsen immer nach oben gefahren (Verkleinerung der EWD).

Grüßle aus Schwaben
Mikesch
 
Hallo Stefan,

ich fahre ich die QR zusammen mit den während des Baus nachgerüsteten Wölbklappen auf positive Wölbung für Thermikflug. Für Speed fahre ich beides in negative Wölbung. In beiden Flugzuständen wird auch die EWD über's HR dem gewünschten Flugzustand angepasst.

Zur Landung fahre ich die WKL auf ~80° positiv, die QR soweit es geht negativ (Butterfly) und das HR stark (25%) auf Tiefe. Der Butterfly liegt bei mir auf Ratsche und kann somit im Landeanflug gut dosiert werden. Die Sinkrate im Butterfly ist enorm ohne das er dabei schnell würde.

Mit dem Butterfly habe ich ihn auch schon mal aus 'ner üblen Thermikblase gerettet die ihn teilweise bereits in die Wolken gehoben hatte. Aus meiner Sicht sind WKL oder Störklappen eine unverzichtbare Funktion dieses Fliegers.

Was mich an dem Flieger nervt sind die vielen Beulen in der Beplankung die beim Bügeln entstanden sind. Hier hat wohl der Schaum im Inneren durch die Hitze des Bügeleisens nachreagiert und die Beplankung verbogen. Festigkeit scheint immer noch sehr gut, Profil ist aber kein HQ mehr. Werde wohl im Winter neue Flächen bauen müssen.

cu

Markus
 
Danke Mikesch, habe ich so, oder fast so, befürchtet. Bestätigt auch die Info von Markus. Nachdem ich keine Wölbklappen eingebaut habe werde ich mich wohl erstmal mit den Störklappen und dem, für Thermikschnüffeln relativ flotten, Flugverhalten anfreunden. Mal sehen, habt ihr übrigens den Schwerpunkt bei 82mm oder weiter hinten?? Sind die Winglets die man auf Gerhard's Bildern sieht eigentlich Standard??

Gruss Stefan

P.S. freu mich schon auf den ersten Bart aus dem ich mich zwangsweise verabschieden muss ;-) Trudeln soll ja helfen.......
 
Die Winglets gehören nicht zur Standardausstattung des Kranich.

Die doppelstöckigen Störklappen wirken sehr gut und ermöglichen einen problemlosen Landeanflug mit Punktlandung. Als Landeunterstützung sind zu den Störklappen wirklich keine weiteren Klappen notwendig.
Querruder können im Thermikflug 1-2 mm nach unten gestellt werden, im Speedflug 1-2 mm nach oben.
 
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