De Havilland DH-89 Dragon Rapide (Dumas - Krick): Baubericht

robu

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Auch wenn der erste Versuch gescheitert ist: Ich lasse mich nicht entmutigen, ich baue die Dumas Dragon Rapide jetzt zum zweiten Mal.

Los geht's mit dem Unboxing:

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Da der Bausatz aus den USA stammt und alle Angaben in Zoll sind, hilft eine ausgedruckte Tabelle an der Wand:

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Und dann kommt die erste Herausforderung: Die äußeren Begrenzungsleisten von Höhen- und Seitenleitwerk bestehen je aus zwei aufeinandergeklebten Balsaleisten (1/16 Zoll * 1/16 Zoll), die vorher zu wässern und zu biegen sind. Die Schablonen hatte ich noch vom ersten Versuch. Die Schablone für das Höhenleitwerk kommt doppelt zum Einsatz. An einigen Stellen sind die Biegeradien recht eng, es hat nicht auf Anhieb geklappt und ich habe einige Leisten zerbrochen.

Gebogene / geklebte Leisten

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Lose zusammengelegt

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Mit Verstrebungen (1/16 Zoll * 1/16 Zoll)

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Oxymoron

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Ein interessantes Modell, das Vorbild ist einer der schönsten und elegantesten historischen Doppeldecker! Ich wünsche dir viel Spass und Erfolg beim Bau deiner DeHavilland DH-89! :)

Foto der "Lady Dominie" des Verein "Fliegendes Museum" vom 19. Oldtimer-Fliegertreffen 2019 auf der Hahnweide, übrigens die einzige noch flugfähige "Dragon Six" in Deutschland!
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robu

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Danke für die Bilder. Von der aus dem fliegenden Museum wusste ich, dass eine mit schweizer Zulassung in Deutschland fliegt wusste ich nicht.

Auf dem Foto kann man auch schön erkennen, wie die Fläche mit der Verspannung aufgebaut ist. Und wie das obere Querruder durch die äußere Flächenstrebe angelenkt wird. Für einen Doppeldecker aus den 1930-er Jahren haben sie sich schon einige Mühe bei der Aerodynamik gegeben.

Bevor ich weiter berichte, muss ich erst mal weiter bauen...
 

Ka 6E

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Die Swissair Dragon-Rapide ist leider nicht in der Schweiz zugelassen .
Sie besitzt das Kennzeichen D-IKFG

Gruss René
 

robu

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So, inzwischen bin ich etwas weiter. Die geraden Außenkanten des Leitwerks und die "Rippen" (Balsaleisten, 1,6 mm x 3,2 mm) sind eingeklebt.

Alles was Holz auf Holz ist, klebe ich übrigens mit Ponal. Damit ist die Klebestelle immer noch stabiler als das Balsa daneben. Ponal lässt sich gut verarbeiten, stinkt nicht, lässt sich gut schleifen und kostet dazu nicht viel.

Die meisten Außenkanten werden rund geschliffen, bis auf die waagerechte Trennstelle zwischen Seitenflosse und Seitenruder.

Dann kommt die Bespannung: Dem Baukasten liegt Papier mit 18 g / m² bei. Das habe ich genommen. Als Kleber benutze ich hier mit Wasser verdünnten Ponal (1:1), der wird mit dem Pinsel auf die Außenkanten aufgetragen. Auf den Rippen habe ich das Papier nicht festgeklebt, das ergibt sich später automatisch durch den Anstrich mit Spannlack.

Um das Papier vorzuspannen, wird es mit Wasser eingesprüht. Dazu eignet sich ein ausgedienter Deo-Sprüher. Muss man nur gut ausspülen, sonst hat man ein wohlriechendes Flugzeug. :-)

Wenn das Papier nass ist, wellt es sich erst, trocken ist es dann schon leicht vorgespannt, alle Wellen waren aber noch nicht weg.

Vorsicht: Wenn das Papier nass ist, ist es extrem empfindlich. Am besten nicht berühren.

So, nun ein paar Bilder, zuerst das Seitenleitwerk und Seitenruder:

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Höhenflosse und Höhenruder, letzteres noch nass:

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Und jetzt beide trocken:

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Und alles nach dem ersten Anstrich mit Spannlack (1:1 verdünnt):

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Mein Plan ist, nur zwei Lagen verdünnten Spannlack aufzutragen, anschließend eine Schicht silberne Sprühfarbe.

Jetzt muss ich noch überlegen, ob ich mit dem Rumpf oder den Flächen weitermache.
 

robu

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So sieht dann alles zusammengesteckt aus:
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Das Höhenruder war dann aber doch nicht so schön geworden, wie es sein soll:

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Die Falten an der Stelle waren hartnäckig. Das kommt davon, wenn man es eilig hat: Ich habe in einem Rutsch ein Stück Papier um die gerade Hinterkante herumgezogen. Dabei nicht genau aufgepasst: Schon war eine Stelle faltig. Die Randbögen waren auch nicht so schön, wie gewünscht.

Folge: Papier runtergerissen, neuer Versuch. Der liegt gerade in der Garage nach dem ersten Spannlackanstrich.

Nebenbei geht es mit dem Rumpf weiter:

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Rund um die Fenster ist die Struktur etwas aufwändiger. Von innen kommt oben ein dünnes Balsabrett (1/16 Zoll), unten eine dickere Leiste. Weiter unten ist dann eine doppelt so dicke Balsaleiste (1/8 Zoll). Dazwischen sind die Streben zweiteilig: Erst eine dünne Leiste, dann (senkrecht darauf) eine zweite dünne Leiste, die angeschrägt werden muss. Diese Leisten fehlen auf dem Bild noch.

Anschließend kommt ein zweites Balsabrett für die Fenster, das noch nicht verklebt ist:

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Die Streben sind inzwischen alle eingeklebt (Bilder kommen noch).
 

robu

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Inzwischen sind alle Streben der Rumpfseitenwände eingeklebt:

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Die kleinen Keile unter den Seitewänden mit Fensterausschnitten:

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Und die Seitenwände:

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Das neu bespannte Höhenruder hat auch den zweiten Anstrich erhalten und ist jetzt weniger faltig.

Ein kleines Detail: Wenn man den hinteren Teil des Rumpfes baut, auf dem die Höhenflosse liegt: Vorher die Höhenflosse zum Test dranhalten. Ich habe es 1-2 mm länger als im Plan gebaut. Dort kommt noch ein kleines Holzdreieck als Abschluss dran, zwischen Rumpfende und dem Dreieck wird dann noch ein Alu-Rohr eingeklebt. Durch das Rohr läuft die Verbindung Seitenruder / Spornrad. Das darf nicht zu weit vorne sitzen.
 

robu

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Hatte nicht viel Zeit, aber die Rumpfseitenwände sind jetzt fertig:

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Und das Höhenruder ist jetzt auch faltenfrei:

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Wie schon geschrieben: Die Bespannung besteht aus Papier mit 18g/m² und ist jetzt mit zwei Schichten Spannlack (1:1 verdünnt) versehen.

Ich möchte am Ende das Design verwirklichen, das auch auf dem Karton abgebildet ist (siehe Anfang Thread). Welche Farbe würdet ihr für das Finish nehmen? Mein Plan ist silberner Lack aus der Sprühdose (Revell Acryl-Sprühfarbe). Hat jemand Erfahrung, was auf dem Spannlack sinnvoll funktioniert? Sieht die Farbe eigentlich nur metallisch aus oder schirmt sie auch 2,4 GHz ab?

Bis ich das praktisch ausprobieren kann, dauert es aber noch etwas...
 

robu

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Es geht nur langsam weiter (Zeitmangel), aber der Rohbau vom Rumpf steht:

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Auf der Frontverkleidung und der Kabinenhaube ist noch die blaue Schutzfolie. Außerdem sind sie noch anzupassen.

Auf den Rumpf kommen vorm Bespannen auch noch dünne Balsaleisten (1,6 mm x 1,6 mm). Die werde ich aber erst kurz vor dem Bespannen anbringen. Wenn man sie schief anschaut, brechen sie sofort.

Den RC-Einbau werde ich auch vorher machen, dann kommt man besser an alle Komponenten heran.
 

robu

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An den Plastikteilen (Kabinenhaube, Nase) habe ich inzwischen die blaue Schutzfolie an den Stellen entfernt, die später lackiert werden sollen.

Ich werde keinen Frontscheinwerfer einbauen, habe aber zumindest einen Reflektor aus ein wenig Alufolie gebastelt.

Alle zu lackierenden Stellen sind einmal mit 1000-er Paper übergeschliffen. Hoffe, die Farbe hält auf dem Material.

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robu

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Der nächste Schritt sind die oberen Flächen. Dort sind wenige Besonderheiten:
  1. Alle Rippen sind unterschiedlich
  2. Die Nasenleiste besteht aus zwei Balsastreifen, die aufeinander laminiert werden. Die Form muss man später schleifen. Die Endleiste ist auch ein flaches Stück Holz, d.h. auch hier schleifen.
  3. Wenn man den Hauptholm zusammenklebt, sollte man darauf achten, die Lücke für Rippe 10 zu lassen. Ich musste ihn trennen und dann war er zu kurz, daher die Flickstelle zwischen Rippe 10 und 11.
  4. Unter dem Randbogen liegt hinten ein kleines Stück Balsa, um die Schränkung einzustellen.

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Beim Anblick der Nadeln überlege ich immer: Sind Fakire die besseren Holzmodellbauer?

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Nächster Schritt sind die Querruder. Die Teile sind ziemlich klein (man beachte Rippe AR12). Für das vordere Stück (A8) werde ich mir eine Halterung bauen, da es schräg geneigt ist (oben kleiner Spalt, unten großer Spalt -> Scharniere kommen nach oben).
 

robu

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Nach längerer Pause bin ich wenig weiter...

An den oberen Flächen sind die doppelt laminierten Nasenleisten dran, die Querruder (oben) sind inzwischen auch zusammengeklebt. Schleifen muss ich noch, was insbesondere bei der Nasenleiste viel Arbeit ist.

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Inzwischen habe ich auch die unteren Flächen angefangen, Bilder kommen noch.

Die unteren Flächen sind etwas interessanter:
  1. Motorgondeln
  2. Befestigung für das Fahrwerk
  3. Knick im Hauptholm
  4. Querruderservo (das obere wird nur durch eine Verbindungsstange vom unteren mitgenommen)

Bei den Querruderservos werde ich vom Bauplan abweichen. Laut Plan kommt je ein Servo in eine der Motorgondeln, von dort geht dann ein längerer Bowdenzug im großen Bogen (90° von seitwärts auf rückwärts) zu den Rudern.

Es gibt inzwischen (der Bausatz ist schon einige Jahre auf dem Markt) jedoch Servos, die direkt vor den Querrudern in die Fläche passen. Sie müssen halt entsprechend dünn sein. Damit spare ich doppelt Gewicht:
  1. Die Bowdenzüge fallen weg
  2. Die kleinen Servos sind leichter als die etwas größeren in der Gondel

Durch die fehlenden Bowdenzüge dürfte die ganze Anlenkung deutlich leichtgängiger sein, ich denke, dass die Servos von der Kraft her reichen. Etwas Mehrgewicht kommt durch die längeren Kabel.

Was ich auch als Vorteil sehe: Das Trägheitsmoment um die Längsachse wird größer, da das (wenige) Gewicht weiter nach außen wandert. Kann bei einem so leichten Modell sicher nicht schaden. Und große Wendigkeit benötige ich nicht, ist ja kein Kunstflugmodell.
 

robu

User
Es geht nur langsam weiter (Zeit...), dazu ist die Schleiferei eine Menge Arbeit, bei der man nur sehr begrenzt einen Fortschritt erkennen kann.

Die oberen Flächen und Querruder sind jetzt fertig geschliffen, d.h. dort ist der nächste Schritt die Bespannung. Testweise habe ich die oberen Flächen mal an den Rumpf gesteckt (die unteren liegen nur neben dem Rumpf):

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Wie man sieht, Gewicht der Flächen incl. Querruder und Steckung, ohne Papier/Lackierung ca. 26g.

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Was mich überrascht: Bei meinem ersten Exemplar wog das Flächenpaar 19g. Woher 7g Unterschied kommen sollen ist mir ein Rätsel. Damals habe ich allerdings auch nur eine einfache Küchenwaage benutzt. Oder ich habe es falsch abgetippt. Ein Foto habe ich damals leider nicht gemacht.

Jetzt muss ich noch überlegen, ob ich das obere Flächenpaar schon mal bespanne und mit Spannlack bearbeite oder ob ich erst unten weiter mache.
 

robu

User
Die Nasenleisten sind jetzt an allen vier Flächen geschliffen. Ich mache noch ein Detailfoto, an dem man sieht, was alles weggeschliffen wird. So sieht es jetzt aus:

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Die Endleisten der unteren Flächen werde ich erst schleifen, wenn die Beplankung im Bereich der Motorgondeln aufgeklebt ist.

Mein Vorgehen für die Nasenleisten: Erst mit dem Messer ganz grob vorschnitzen, dann 180er Papier, am Ende 320er Papier. Über die Rippen habe ich am Anfang zum Schutz eine Lage Tesa geklebt.

In den unteren Flächen sieht man die Servos für die Querruder. Laut Plan kommen sie hinter das Holzbrett für die Fahrwerksbefestigung in der Motorgondel. Von dort geht dann ein Bowdenzug in einem großen Bogen zum unteren Querruder. (Oben und unten werden später durch ein Alurohr verbunden.) Der Bowdenzug erzeugt eine Menge Reibung (Bogen), außerdem wiegt er.

Meine leichtere und einfachere Lösung: Servo direkt vor das Querruder. Ich habe mich für das "Torcster Micro Servo NR-54 MG Digital" entschieden. Wiegt nur 5.8 Gramm und ist nur 8,7 mm breit. Es passt so gerade in die Fläche.

Bei meinem ersten Versuch hatte ich HiTEC HS-55 verbaut: 8g. Laut Datenblatt ist das Torcster schneller und kräftiger. Auf jeden Fall wird es nicht an seine Grenzen kommen.

Was an Gewicht dazu kommt ist ein etwas längeres Servokabel. :-(

Nächster Schritt wird das Fahrwerk sein. Mal kein Holz sondern Lötarbeiten...
 
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